Fin schreibt:

Naturfüher: "SELTENE PÄRCHENARTEN, SORTIERT NACH HABITUS UND HABITAT"

Wanderesser

Seltenheit: Acht von Zehn

Verwandt mit: Dönerholstudis, Nachts-auf-Dach-Philosophierern, Wandermenschen, Parkchillern

Vom Aussterben bedroht: leider ja.

Der ungemeine (also: nett und selten.) Wanderesser ist gut zu erkennen an wuscheligen Haaren und Hoodies. Die weiblichen Exemplare tragen Messiedutt, die männlichen Kaputzen. Ihr typisches Verhalten tritt paarweise auf, (anfangs sind sie jedoch einsam und depressiv und ghosten sich gegenseitig, weil sie denken sie wären selber ein ghost der es nicht wert ist.)

Seinen natürlichen urbanen Lebensraum durchstreift er, scheinbar ziellos, doch eigentlich stets auf der Suche nach (möglichst billigem) Essen. Fündig wird er ausschließlich in Discountern, nirgendwo anders, nichtmal beim Dönermann, dafür mögen die Wanderesser-Paare es viel zu sehr, ewig vor Regalen herumzustehen und sich dort zum Beispiel Walzer oder Foxtrott beizubringen, als Einkaufspause.

Hat der Wanderesser dann doch Essen gefunden, setzt sich sein Weg fort, auf der Suche nach dem idealen Platz zum Essen. Das beansprucht meist mehrere Stunden. Die Essplätze der Wanderesser müssen möglichst menschenfrei, schön, gemütlich und draußen sein (ökologische Nische: ominöse Parkbänke). Auf ihren Wegen lassen sich die Wanderesser zudem gerne ablenken. Von Kleinigkeiten z.B., oder sie schauen sich gegenseitig an, oder bleiben scheinbar grundlos stehen und umarmen sich. (Der wahre Grund ist Liebe, und dass sie eine Fernbeziehung haben)

Wanderesser sind meist etwas lost, halten sich darum gemeinsam draußen auf, und haben eine dementsprechend hohe Temperaturtoleranz. Doch gelegentlich ziehen sie sich auch in Einkaufszentren oder schnorrend zu Freunden nach Hause zurück.

Am liebsten mögen Wanderesser (veganes) Sushi, Laut-Denken, und sich gegenseitig.

(Selten und

Vom Aussterben bedroht: leider ja.)