so eine Art Date
Es war das erste Date seines Lebens. Er war fast 18.
Aber ganz ehrlich, das heute hätte eh alles andere in den Schatten gestellt. Denn ihm Gegenüber saß der schönste Sonnenschein, der mitreissendsde Regen, der faszinierendste Wind, als Person.
Sie saßen sich gegenüber, hörten sich gegenseitig und auch sich angrinsend den murmelnden Leuten im Raum zu, ihre Knie unter dem Tisch berührten sich, und er zupfte gedankenverloren am Ärmel ihres Hoodies herum, was gerade seine volle Aufmerksamkeit beanspruchte.
Sie schaute immer mal aus dem Fenster und dann wieder zu ihm.
Denn ihr gegenüber saß der dunkelste Wald, das tiefste Wasser und die bunteste (Puste-)Blumenwiese als Mensch.
So saßen die beiden also bei ihrem ersten richtigen Date. Oder so. Am Tisch, am Fenster, im... Zug.
Sie schob ihre Hand aus dem Hoodieärmel und griff nach seiner. Sie lächelten sich an. Dann musste sie grinsen und schaute wieder nach Draussen.
Und riss plötzlich die Augen aufgeregt auf und die Augenbrauen hoch. Nur ein bisschen, aber man merkte, dass irgendetwas sie da draußen inspirierte.
Er folgte ihrem Blick zu dem alten graffittibesprühten Bahnhofsgemäuer im Sonnenuntergang. Mit Birken in der Regenrinne und Moos auf dem Dach.
"Lass uns aussteigen!" schlug sie vor. "Okay", er nickte.
Sie waren nicht die Einzigen die aussteigen wollten. Er wartete und sie hängte sich derweile mit den Händen an die Stangen zum Festhalten, und liess sich baumeln.
"Ich glaub ich kann Klimmzüge!"
Nein, konnte sie nicht.
"Och Mann!"
"Warte, mach noch einen.", meinte er.
Auf einmal konnte sie es. Aber nicht weil er sie hochhob oder so. Neein.
Sie waren zusammen gerade so stark genug, um gemeinsam einen Klimmzug zustande zu bringen. Aber wirklich nur gerade so. Doch es reichte.
Als alle ausstiegen und die anderen Leute vom Bahnsteig in verschiedene Richtungen weggegangen waren, gingen die beiden auf verlassenen Bahnhof zu.
Ein niedriger aber solider Zaun war drum herum errichtet und Warnschilder aufgestellt.
Er blieb zweifeld stehen, weil es ebenso schlicht wie ergreifend ja einfach nur illegal war.
Das sagte er ihr auch.
"Die einzigen Gesetze denen ich mich unterwerfen muss, sind die Naturgesetze!" rief sie da aber nur aus und kletterte hastig und motiviert über den Zaun.
Und blieb oben mit ihrem, nein Moment, mit seinem Hoodie hängen (der ihr natürlich viel zu groß war).
Und dann flog sie voll auf der anderen Seite runter.
Er zuckte zusammen. Autsch. Und er trat näher an den Zaun um zu sehen ob alles ok bei ihr war.
"Siehst du!" krächzte sie aber bloß indem sie sich direkt aufrappelte als sei nichts.
"Physiiik! Nur Naturgesetze. Und jetzt komm schon."
Und so wartete sie auf der anderen Seite des Zauns auf ihn.
Heute war sie wirklich hyperaktiv drauf. Zu viel Kaffe vorhin wahrscheinlich.
Er rollte mit den Augen und kletterte über den Zaun.
Und dann saßen sie irgendwann auf einer alten Mauer und schauten den Sonnenuntergang an,
und es war so schön, dass es eigentlich schon fast schade ist, dass die Sonne nicht noch ein klein wenig langsamer untergeht.
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