43 • erster Schultag
Pov Taehyung
Ich habe Geburtstag. Eigentlich freue ich mich immer sehr auf diesen Tag, doch dieses Jahr, sieht das ein wenig anders aus. Ich wusste, dass Jimin und Jin etwas für mich geplant hatten, doch um ehrlich zu sein, würde ich grade viel lieber einfach in meinem bett liegen bleiben und nichts tun. Allein daran zu denken, jetzt feiern zu gehen und unter Menschen zu sein, bereitet mir ein unwohles Gefühl. Meine Mom und Hwasa sangen wie jedes jahr für mich und gaben mir geschenke und auch wenn ich es schön fand, mit ihnen Zeit zu verbringen, konnte ich mich dieses Jahr kaum darauf konzentreiren oder freuen. Es feht einfach jemand. "Ich finde, du solltest dich mit den Jungs treffen und dich ein wenig ablenken, Tae." Sagte Hwasa ihre Meinung, während wir zusammen in der Küche saßen und über den heutigen Tag redeten. "Ich habe aber eigentlich keine Lust, heute überhaupt raus zu gehen." Gestand ich seufzend und stockerte in meinem Kuchen herum. Meine Schwester ist über die Jahre im Backen echt gut geworden. Ich kann mich noch damals an ihre Kuchen und Muffins erinnern, die einem Beton Boden geglichen haben, doch so langsam, scheint sie den dreh raus zu haben. "Das verstehe ich, aber ich gebe Hwasa recht. Ablenkung würde dir sehr gut tun und da es ohnehin Freitag ist, hält dich doch eigentlich nichts davon ab, heute aus zu gehen. Was haben die Jungs denn geplant?" Wollte meine Mom dann wissen, was mich kurz nachdenkn ließ. So genau, weiß ich das eigentlich nicht, da die Jungs darüber geredet haben, mit mir in einen Club zu gehen oder doch eine andere Location zu buchen. Was es im Enteffekt geworden ist, weiß ich nicht. "Wenn ich das nur wüsste. Wenn es nach Jin und Jimin gehen würde, würden sie eine Geburtstagsparty auf einer Yacht schmeißen." Antwortete ich leicht belustigt, da ich den beiden das wirklich zutrauen würde.
Letztendlich versprach ich den beiden, es wenigstens zu versuchen und dorthin zu gehen, grade weil die Jungs etwas für mich organisieren. Ich gab den Jungs also bescheid, dass wir heute Abenden meinen Geburtstag feiern werden, doch da ich keine große Party schmeißen möchte, bettete ich sie darum, es ruhiger als die letzten Jahre anzugehen. Namjoon versprach es mir, doch von den anderen kam bis jetzt noch nichts zurück. Auch während wir in der Schule waren, redeten wir darüber. Sie wollen wirklich mit mir in einen Club gehen. "Ich habe unsere Namen auch schon auf die Gäste Liste gesetzt. Das wird der Hammer, du wirst schon sehen, Tae." Erzählte Jin und freudig und zeigte mir die besagte Gäste Liste. Es ist schon niedlich, dass sie sich so sehr darauf freuen und alles planen. Ich werde wenigstens versuchen, mich abzulenken. Vielleicht hilft der Alkohol mir am Ende doch mehr. Nach der Schule, gingen wir aber alle nochmal nach Hause, um uns fertig zu machen. Wir werden uns erst um 22:00 Uhr vor dem Club treffen, was bedeutet, das ich noch jede menge Zeit habe. Wir haben schon abgeklärt, wer der heutige Fahrer sein wird. Hobi war schon lange nicht mehr dran, was bedeutet, dass er als einziger nichts trinken darf. Namjoon hat Glück, dass er nicht einmal einen Führerschein hat, denn so kann er jedes mal trinken. Beinahe jedes mal nach dem Feiern, quetschen wir uns zu sechst oder zu siebt in ein Auto, was mit genug Alkohol im Blut auch nicht mehr ganz so schlimm ist, wie nüchtern. Den restlichen Tag verbrachte ich eigentlich nur mit Netflix schauen oder mit Yeontan spazieren gehen. Als es dann soweit war, zog ich mich an und machte mich auf den Weg zu dem Club.
Wir würden uns alle davor treffen. Anfangs fiel es mir schwer, mich darauf einzulassen, heute in einen Club zu gehen, doch nach ein paar Drinks, ging es eigentlich. Irgendwann bemerkte ich, dass es mir etwas besser geht und das ich an etwas anderes denke, als an Jeongguk. So wie es alle zu mir meinten, tat es mir wirklich mal ganz gut, abzuschalten und meinen Geburtstag zu genießen. Da ich heute und auch generell das Wochenende nichts vor habe, ließ ich mich auch voll laufen, auch wenn ich wusste, dass ich es spätestens Morgen früh bereuen werde. Es war mir in diesem Moment einfach egal. Wir hatten zu sechst sehr viel spaß und verbrachten auch einige Stunden in dem Club. Letztendlich blieben Jimin und Yoongi länger im Club, während der rest um kurz vor 04:00 Uhr sich dazu entschied, langsam wieder nach Hause zu gehen. Ich konnte mich am nächsten Tag nicht mehr daran erinnern, wie ich überhaupt nach Hause gekommen bin, doch ich schätze mal, dass Hobi mich hier her gebracht hat. Ich denke nicht, dass ich es mit so viel Alkohol im Blut noch alleine geschafft habe. Wie ich es mir schon vorher gedacht hatte, verbrachte ich das restliche Wochenende auch nur mit schlafen und auskurieren. Auch wenn es für den Moment sehr gut getan hat, bemerkte ich relativ schnell, dass es mir danach nicht sonderlich besser ging. Jeongguk schwirrte wieder in meinem Kopf herum und sorgte dafür, dass ich an kaum etwas anderes noch denken konnte. Ich hoffe einfach, dass ich bald mit ihm darüber reden kann. Ich möchte ihn endlich wiedersehen, auch wenn das aufeinander treffen wahrscheinlich nicht so harmonisch werden wird. Darauf habe ich mich zumindest eingestellt und ich hoffe, dass ich in dem Moment, wo ich ihn wiedersehe, überhaupt einen anständigen Statz rausbekommen werde. Ich kanne mir gut vorstellen, dass es mich überfordern wird.
Pov Jeongguk
Zum ersten mal, nach ganzen zwei Wochen, betrat ich das Schulgebäude wieder. Mittlerweile fühle ich mich ein wenig besser, doch ich weiß, dass sich das wahrscheinlich wieder schlagartig ändern wird, sobald ich auf Tae treffe. In der Hand hielt ich einen Ordner, in dem sich all die erledigten unterlagen befanden, welche ich in der letzter Zeit bearbeitet habe. Ich lief durch den Schulflur und fühlte mich ein wenig fehl am Platz. Ich stand im Sekretariat und wartete auf meine Klassenlehrerin Frau Lee, um ihr wie abgemacht meine Sachen zu geben. Als mein Kopf dann zur Seite schwank, konnte ich dort Tae stehen sehen, welcher mich überrascht und auch hoffnungsvoll anschaute. Als ich bemerkte, wie mein Bauch wieder anfing durchzudrehen und ich das Bedürfnis bekam, einfach zu ihm zu gehen, brach ich den Blickkontakt zu ihm ab. Weiter konnte ich auch nicht darüber nachdenken, denn Frau Lee kam auf mich zu und musterte mich zwar lächelnd, aber auch unsicher. "Schön dass du wieder da bist, Jeongguk." Sagte sie freundlich, weshalb ich mir eher auf zwang auch ein lächeln aufsetzte. Ich nickte nur und gab ihr meine Unterlagen. "Ich habe noch nicht alles geschafft. Den Rest gebe ich ihnen in Laufe der Woche." Gab ich ihr Bescheid, womit sie einverstanden war. Als ich das Sekretariat wieder verließ sah ich Tae aus dem Augenwinkel, wie er mit Jimin und Yoongi noch dort standen und mich anschauten.
Ich beachtete sie aber nicht weiter und ging einfach an ihnen vorbei. Ich weiß nicht, was sie von mir wollen, doch ich hatte eine Vermutung. Ich habe gesehen, dass Tae mir über WhatsApp einige Nachrichten hinterlassen hat, doch ich habe mir nicht eine davon durchgelesen. Vielleicht ist ihnen aufgefallen, dass ich mir das mit Taemin nicht ausgedacht habe, aber irgendwie glaube ich das nicht. Sie fressen Taemin aus der Hand und irgendwie würde er es schon schaffen, dass sie weiterhin auf seiner Seite bleiben. "Jeongguk!" Hörte ich wie erwartet Tae, welcher nach mir rief und mir hinterher zu laufen scheint. Ich ignorierte ihn weiter, auch wenn ich gestehen muss, dass es mir sehr schwer fällt. Ich habe ihn sehr vermisst und über ihn hinweg bin ich auch nicht. "Bitte warte kurz." Er gab auch weiterhin nicht auf und war nun direkt hinter mir. Ich aber reagierte auch weiterhin nicht, weshalb er nach meinem Handgelenk griff, doch dieses riss ich direkt wieder aus seinem Griff. Ich drehte mich zu ihm um und schaute ihm monoton in die Augen. "Du bekommst dein Geld bald wieder. Ich habe es fast zusammen." Stellte ich direkt klar, da ich mir auch vorstellen konnte, dass es ihm darum geht. Auch wenn ich nie wollte, dass er mir diese bezahlt, würde ich ihm das Geld zurück geben. Ich drehte mich daraufhin wieder um und hoffte, dass es das war, was er von mir wollte. Ich weiß, dass umso länger ich mit ihm zu tun habe, desto schwächer ich werde. Er bedeutet mir einfach noch viel zu viel. "Warte, Nein, das meine ich nicht. Bitte lass uns kurz reden." Sagte er leider das, was ich nicht hören wollte und kam mir hinterher gelaufen. "Ich möchte kein Geld zurück haben." Fügt er dann noch hinzu und ließ auch weiterhin nicht locker.
Davon ließ ich mich aber nicht beirren, denn ich setzte meinen Weg einfach weiter fort. "Bitte lass mich in Ruhe, Taehyung." Bat ich ihn um etwas, als er neben mir her lief, doch schaute auch weiterhin nicht zu ihm. "Das werde ich, wenn du mir kurz zuhörst." Das er generell nicht locker lässt, wusste ich ja bereits. Ich konnte mir schon vorstellen, dass es so laufen wird. "Ich wüsste eigentlich nicht, worüber wir noch reden sollten." Es tat weh ihn so abzuweisen, da ich mir eigentlich nichts sehnlicher wünsche, als ihn wieder in meinem Leben zu haben. "Bitte, gib mir nur 3 Minuten." Da er auch weiterhin nicht nach gab, blieb ich kurz stehen und schaute ihm wieder in die Augen. Alles in mir schrie das ich mich darauf einlassen soll. "Aber nicht jetzt, der Unterricht fängt gleich an."
"Wann dann?" Stellte er mir eine Frage, über die ich kurz nachdachte. Seine Blicke waren verzweifelt und seine Augen musterten mein Gesicht von oben bis unten. "In der nächsten Pause." Sagte ich einfach und setzte meinen Weg erneut fort. Er lief mir nicht nach, worüber ich froh war, doch wieder bin ich weich geworden. So wie ich es mir bereits gedacht habe. Ich werde nur wenige Minuten mit ihm reden und mir anhören, was er zu sagen hat. Mehr nicht. Als ich dann bei meiner Klasse ankam, sah ich Taemin, welcher mich überrascht über mein da sein musterte, doch ich behandelte ihn so, als wenn er nicht existent wäre. Ich setzte mich wie gewohnt auf meinen Platz und bereitete mich auf den Unterricht vor. Es ist sehr ungewohnt wieder hier zu sitzen, doch vielleicht wird es mir helfen, wieder zurück in einen normalen Alltag zu kommen. Es fiel mir schwer mich an den Lehrer zu gewöhnen, da ich immer wieder in meine Gedanken versank und mich nicht konzentrieren konnte. Natürlich wanderten meine Gedanken immer wieder zu Tae. Ich muss gestehen, dass ich schon ein wenig Angst davor haben werde, mit ihm gleich zu reden, da er wie gesagt immer noch großen Einfluss auf mich hat und ich bei ihm schnell weich werde. Auch in der kurzen Pause wo wir nur den Raum wechselte, kreuzte ich seinen Weg, doch schenkte ihm keinerlei Aufmerksamkeit. Ich bin immer noch sehr verletzt und auch enttäuscht von ihm und das soll er ruhig wissen. Noch dazu weiß ich nicht einmal den Grund, wieso er mit mir reden möchte. Ich konnte nicht einschätzen ob die Stunden schnell oder Langsam verliefen. Irgendwie beides. Kommt drauf an, aus welcher Sicht man das betrachtet.
Als dann auch die zweite Stunde vorbei war, wusste ich, dass als nächstes das Gespräch ansteht und ich bemerkte, wie ich immer nervöser werde. Ich verließ wie immer als einer der letzten den Klassenraum und lief einfach in irgendeine Richtung. Da Tae derjenige ist, der mit mir reden möchte, wartete ich einfach darauf, das er auf mich zukommt und mich darauf anspricht. Es wäre mir schließlich auch recht, wenn wir einfach gar nicht erst reden würden. Ich ging nach unten auf den Schulhof und wurde dort auch direkt von Tae entdeckt. Wie immer saß er mit den anderen beiden Tischtennisplatten und kam auf mich zugelaufen. Auch die Aufmerksamkeit der anderen lag auf mir, doch da ich auch im Streit mit ihnen auseinander gegangen bin, ging ich davon aus, dass wir auch keine Freunde mehr sind. Es würde mich zumindest sehr wundern, wenn es noch so wäre. Tae schien sehr unsicher und nervös zu sein, als er bei mir ankam und brach immer wieder den Blickkontakt zu mir ab. Ich aber versuchte mir nichts anmerken zu lassen und schaute ihn nur auffordert und ohne viele Emotionen an. "Also, worüber willst du mit mir reden?" Fragte ich ihn, als ich bemerkte, dass er nicht weiß wo er anfangen soll und atmete einmal tief durch. "Ich- also... Ich weiß nicht, wo genau ich anfangen soll. Es tut mir leid, wie ich mit dir umgegangen bin und das ich dir nicht geglaubt habe. Es war eigentlich nie meine Absicht dich mit Taemin zu vergleichen, oder dich sogar wegen ihm zu verlassen. Ich hätte dir besser zuhören und dir glauben sollen, anstatt mich direkt auf eine Seite zu stellen. Ich war so geblendet von meiner Meinung zu Taemin, dass ich nicht davon ausgegangen bin, dass das, was du sagst, natürlich auch stimmen kann.
Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll, außer dass es mir wirklich sehr leid tut und ich es gerne wieder gut machen möchte. Nur weiß ich nicht, wie. Es sei denn, du möchtest überhaupt nicht, dass ich noch ein Teil deines Lebens bin, was ich auch nachvollziehen könnte, denn schließlich habe ich mich total daneben benommen und trage die Schuld an allen." Schütterte er mir sein Herz aus und nur wenige Sekunden nachdem er angefangen hatte zu reden, bildeten sich auch schon Tränen in seinen Augen, welcher er aber versucht, zurück zu halten. Auch mich ließ das nicht kalt, denn ich bemerkte wieder, wie sich in meinem Hals dieser allzu bekannte Klos bildet und musste mich wirklich zusammenreißen, um nicht wieder weich zu werden. "Du hast recht, du hast es wirklich kaputt gemacht. Es hat mich wirklich sehr verletzt und ich sag dir ehrlich, dass es mir schwer gefallen ist, überhaupt wieder in die Schule zu kommen. Ich kann dir nicht sagen, ob du das wieder gut machen kannst, da ich ohnehin grade dabei bin, mein Leben aufzuräumen und versuche, mich selbst zu finden. Möglich ist es aber." Sagte ich nun auch etwas dazu und versuchte mir auch weiterhin nicht anmerken zu lassen, wie nahe mir all das hier grade geht. Es ist schwer hartnäckig zu bleiben, da ich es hasse ihn so traurig zu sehen, aber da müssen wir nun wohl beide durch. Er wischte sich mit seinem Handrücken eine Träne weg, die grade dabei war, ihm über die Wange zu laufen und allein ihn so zu sehen, brach mir das Herz. Auch wenn er mir sehr weh getan hat, möchte ich nicht, dass es ihm schlecht geht.
"Ich weiß zwar noch nicht wie, aber ich werde es wieder gut machen, versprochen." Versicherte er mir und versuchte sich wieder ein wenig zu beruhigen. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte, weshalb ich einfach nicht sagte. "Bist du noch mit ihm befreundet?" Wollte ich dann nach einer kurzen Stille von ihm wissen und bekam so wieder seine Aufmerksamkeit. "Nein, bin ich nicht mehr." Antwortete er so, wie ich es mir innerlich erhofft hatte und nickte erneut. Es wird sehr schwer werden, nicht direkt weich zu werden. In nur einem Monat fangen die ersten Prüfungen an und ich hoffe, dass wenn ich mich einfach darauf konzentriere, mir das alles einfacher fallen wird.
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Shujinn ღ
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