37 • Weihnachtsmarkt
Als ich zusammen mit Tae an meiner Hand vor dem Weihnachtsmarkt zum stehen kam, schaute ich kurz zu ihm rüber. Er schien sich sehr darüber zu freuen, dass wir hier gekommen sind, was mich wiederum gleich mit ansteckte. Das letzte Mal, als ich auf dem Weihnachtsmarkt war, ist schon gefühlte Jahrhunderte her, weshalb ich keine Ahnung habe, was mich jetzt erwartet. Er hat es sich unbedingt gewünscht und da ich nichts einzuwenden habe, habe ich mich einfach darauf eingelassen. "Und du hast wirklich nie Weihnachten gefeiert?" Stellte mir Tae erneut diese Frage, da ich ihm das vorhin erzählt hatte und schüttelte meinen Kopf. Das ist für die meisten kaum vorstellbar und für mich Alltag. "Nein wirklich nicht. Also früher, als ich in Busan gelebt habe, schon, aber daran kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern." Antwortete ich schulterzuckend, da ich kaum noch Erinnerungen an damals habe. Ich frage mich, wie es meiner Familie dort wohl geht und was sich alles verändert hat. Auch frage ich mich, was damals wirklich alles vorgefallen ist, zwischen ihnen und meinen Eltern. Ich warte seit Jahren auf Antworten. "Krass, ich bin pro Jahr meistens vier bis fünf Mal auf einem Weihnachtsmarkt." Kam es erstaunt von ihm, während er sich alles etwas genauer anschaut. Es ist schon echt schön hier und sieht sehr einladend aus. Es gibt viele Sachen zu Essen und das gefällt mir umso mehr.
"Was genau möchtest du machen?" Stellte ich ihm neugierig eine Frage, da ich keine Ahnung habe, was man hier alles so machen kann. Außer Essen, meine ich. "Auf jeden Fall Essen und bei dem Rest, können wir ja mal schauen, was uns gefällt." Antwortete er mir lächelnd, was ich erwiderte. Ihn so glücklich zu sehen, reicht mir vollkommen aus. "Da bin ich dabei." Stimmte ich mit zu und schlenderte zusammen mit ihm an meiner Seite über den Weihnachtsmarkt. Wir schauten uns einiges an und kauften uns ab und an auch etwas zu essen. Es gibt hier wirklich viel Auswahl und schmeckten tut es auch echt gut. Alles in einem, das ist ein gelungenes Date, würde ich sagen. Wir alberten ein wenig zusammen rum, küssten uns und verhielten uns wortwörtlich wie ein klischeehaftes Pärchen, wie in einer schnulzigen Romanze. Ist Gewöhnungsbedüftig. "Babe, bleib genau so stehen." Forderte Tae mich auf einmal auf, weshalb ich verwirrt stehen blieb und mich zu ihm umdrehte. Er ließ meine Hand los, holte sein Handy raus und richtete es auf mich. "Was soll das werden, wenn es fertig ist?" Fragte ich ihn schmunzelnd, als er mich offensichtlich filmte und oder Fotografierte und mich schmunzelnd musterte. "Ich halte deine Schönheit fest, mein hübscher." Antwortete er stolz, während er auf sein Handy schaute. Ich spielte einfach mit, da ich es ja von den Shootings bereits kannte und erfüllte ihm seinen Wunsch. "Ich wusste gar nicht, das du gerne fotografierst." Sprach ich meine Gedanken erstaunt aus, als ich sah, wie gut die Aufnahmen geworden sind und schaute zu ihm. "Wenn die Aussicht passt, mache ich das sehr gerne." Fing er an mit mir zu flirten und zwinkerte mir einmal zu. Ich küsste seine Wange, bevor ich ihm sein Handy wieder gab und wieder nach seiner Hand griff.
Es gibt noch einiges, was wir vom anderen kennenlernen müssen und darauf freue ich mich auch schon sehr darauf, all seine Ecken und Kanten kennenzulernen. Wir machten uns weiter durch den Weihnachtsmarkt und schauten, was wir als Nächstes machen wollen. Letztendlich kauften wir uns nur noch mehr Essen und waren am Ende so satt, dass wir uns kurz auf eine Bank setzten. Ich genieße diesen Abend mit ihm zusammen sehr und hoffe, dass wir so was noch öfter machen können. "Können wir so was bitte immer machen?" Stellte ich ihm die Frage, die ich ihm unbedingt stellen wollte und drehte meinen Kopf in seine Richtung. "Uns überfressen?" Stellte er mir aber nur belustigt eine Gegenfrage und musterte mich schmunzelnd dabei. "Auch, aber eigentlich meine ich das Date. Ich würde gerne öfter mit dir aus gehen." Für einen kurzen Moment sagte er nichts dazu, sondern musterte mich nur zufrieden. "Da hätte ich nichts gegen einzuwenden." Stimmte er mit zu, bevor er mich näher zu sich zieht und mich küsst. Die Kälte um uns herum verschwand mit einem mal und auch alles um uns herum blendete ich komplett aus. Ich konzentrierte mich voll und ganz auf Tae und diesen Moment. Ich hätte nichts dagegen, wenn dieser Moment ewig anhalten würde, denn so glücklich wie ich es grade bin, war ich schon lange nicht mehr und ich habe Angst, dass es sich schlagartig ändert. Ich möchte ihn nicht mehr verlieren.
• später am Tag •
Als wir bemerkten, dass die Lehrer nach uns suchten, machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel, welches sich zum Glück nicht allzu weit weg befand. Es ist auch mittlerweile schon echt spät geworden. Wir haben die Zeit komplett aus den Augen verloren. Nachdem wir dort wieder ankamen, schlichen wir uns schnell auf unsere Zimmer, bevor unsere Lehrer noch hier auftauchen würden. Ich finde es immer noch schade, dass ich nicht mit ihm oder einer der anderen in einem Zimmer bin. Mit der Zusammensetzung von meinem Zimmer bin ich alles andere als glücklich und das nicht nur wegen Taemin. Den einzogen, den ich dort leiden kann oder überhaupt kenne ist Mingi. Jaehyun ist eng befreundet mit Taemin und somit auch bei mir unten durch.
Als ich mein Zimmer betrat, steuerte ich gradewegs auf mein Bett zu und beachtete die anderen überhaupt nicht. Taemin und Jaehyun unterhielten sich mit Suho und musterten mich, als ich an ihnen vorbeiging. Ich aber beachtete sie überhaupt nicht, sondern lächelte Mingi an, welcher sein Bett zum Glück neben meinem hatte. Auf der anderen Seite von mir befand sich die Wand. Was auch gut so ist. Ich vertraue hier niemanden. "Du bist spät dran." Musste Taemin natürlich ein Kommentar los lassen, was mich aber nur meine Augen verdrehen ließ. "Für was?" Stellte ich ihm aber nur eine verwirrte Frage, da ich mich nicht daran erinnern kann, mich mit ihm verabredet zu haben. Also für was bin ich dann zu spät? "Generell." War seine einzige Antwort darauf, da er sich anscheint keine Gedanken gemacht hat, dass ich ihn so was fragen könnte. Wenn er sich doch Gedanken gemacht hat, dann ist es eine sehr schwache Leistung. "Achso." Sagte ich nur schulterzuckend und nahm ihn und das was er sagte, kein bisschen ernst. Das schien er zu bemerken und Gefallen tut es ihn nicht. Ich weiß immer noch nicht, wieso er mich nicht leiden kann. "Sei nicht so frech, Jeon." Versuchte er bedrohlich zu wirken, doch versagte dabei jämmerlich. Ich habe schon deutlich bedrohlichere Menschen überlebt, da ist Taemin nichts gegen. "Und du sei Still, Lee."
Da er seinen guten Ruf natürlich bewahren wollte, tat er das sogar und musterte mich allwissend. Wir wissen beide, dass er es nicht dabei belassen wird und wartet, bis wir wieder unter uns sind. Dann gibt es schließlich keine Zeugen und da ich sowieso der Neue und unbekannt bin, wird ihm jeder glauben und mir nicht. Ich habe sein Spiel natürlich schon verstanden, nur weiß ich den Grund dafür bis heute einfach nicht. Langeweile? Komplexe? Ich werde es mit Sicherheit noch herausfinden, meine Menschenkenntnisse sind eigentlich gar nicht so schlecht. Auf meiner alten Schule waren genau solche Schüler am leichtesten zu durchschauen. Mal schauen, was der morgige Tag so mit sich bringen wird..
Pov Taehyung
Zusammen mit Jimin und Hobi sitze ich in meinem Bett und schwärme von dem Date, welches ich grade mit Gukk hatte. Ich zeigte ihnen die Bilder, die ich von ihm gemacht hatte und bemerkte in solchen Momenten immer wieder aufs Neue, wie sehr ich in ihn verliebt bin. Er ist der erste Mann, der mich wirklich schnulzig werden lässt und dabei ist er nicht einmal so romantisch. "Du bist wirklich kitschig geworden, seitdem du mit ihm zusammen bist, aber es ist schön zu sehen, wie glücklich er dich macht." Sagte Hobi und platzierte eine Hand auf meine Schulter. Ich habe es mir also nicht eingebildet, ich bin wirklich so geworden. Naja, es gibt deutlich Schlimmeres. Zum Beispiel nasse Ärmel. "Ja, das ist mir auch schon aufgefallen, aber was soll ich machen. Ich liebe diesen Typen einfach." Stimmte ich mit zu und seufzte völlig auf Wolke sieben vor mich hin. "Das ist kaum zu übersehen." Sagte Jimin lachend, während er mich weiterhin beobachtete. Wir unterhielten uns noch weiter und überlegten, was wir die nächsten Tage noch alles so machen könnten zusammen. "Also Frau Kim meinte vorhin zu Namjoon und mir, das morgen definitiv die Stadt Tour dran kommt. Wahrscheinlich wird das wieder in Gruppen aufgeteilt. Sie meinte wir haben dann an verschiedenen Stopps ein paar Pausen zusammen." Erzählte Hobi uns und schien genauso wenig Lust zu haben, wie Jimin und ich. Zumindest bei dem Wort Tour.
Das kann doch nur anstrengend werden. "Dann wollen wir mal hoffen, dass wir an ein paar coolen Orten Pause haben und nicht so viel Laufen müssen." Gab Jimin seinen wünsch bekannt, wo Hobi und ich ihm auf jeden Fall zustimmen konnten. "So wie Changbin sich vorhin angehört hat, werden wir auf jeden Fall nicht die Einzigen sein, die den Lehrern auf den Sack gehen werden, wenn es zu anstrengend wird." Sagte ich lachend und schaute zu Changbin rüber, der bei seinem Namen hellhörig wurde und von seinem Handy hoch schaute. "Ich schwöre euch, die dürfen mich dann tragen, wenn ich zu viel Laufe und zusammenbreche." Stellte dieser dann ernst, aber schmunzelnd klar und brachte uns zum Lachen. Das würde ich gerne sehen, aber wenn das wirklich klappt, schließe ich mich dem Plan auf jeden Fall an.
Als wir uns dazu entschieden nochmal runter zu gehen, um uns etwas zu trinken zu holen, kreuzten wir unsere Lehrer, die sich grade über irgendwas zu unterhalten schienen. Da es noch nicht so spät ist, dass wir auf unseren Zimmern bleiben sollten, bekamen wir keine Panik, dass sie uns sehen, wie wir nochmal nach unten gehen. In einer Stunde würde das nochmal anders aussehen. Als sie den Namen meines Freundes erwähnten, lag meine Aufmerksamkeit voll und ganz bei ihnen. "Eigentlich dachte ich, dass es eine gute Idee ist, Taemin und Jeongguk in ein Zimmer zu setzen, doch vielleicht war das auch ein Fehler." Kam es von Frau Lee, welche mit uns in dieselbe Richtung lief, nur ein paar Meter weiter vorne. "Nein, es war kein Fehler. Er stellt sich einfach aus unbeschreiblichen Dingen total an. Er hat irgendein Problem mit Taemin, doch niemand weiß, wieso. Nicht einmal Taemin weiß das. Er muss aufhören so stur zu sein." Fügt Herr Kang noch hinzu und schien sehr genervt zu sein.
Auch Jimin und Hobi hörten den beiden bei ihrem Gespräch zu. Wir schauten uns allwissend an, da wir dieses Thema auch schon einige Male besprochen haben. "Jeongguk meinte zu mir, dass Taemin ihm immer nur blöd kommt, wenn sie untereinander sind, doch ich muss gestehen, dass ich bis jetzt noch nie gesehen habe, dass sie in irgendeiner Art und Weise alleine waren. Es ist immer irgendjemand noch dabei gewesen und Taemin war immer am Lächeln. Er ist nicht um sonst Schüler Sprecher." Kam Frau Lee wieder zu Wort und seufzte einmal laut vor sich hin. "So wie Jeongguk Taemin beschreibt, kennt niemand Taemin. Ich weiß nicht, was er gegen ihn hat. Ich habe die beiden mal zusammen zu einem Gespräch gebracht, nach dem Unterricht, doch lange ging das nicht. Taemin wollte selbst wissen, was Jeongguk gegen ihn hat, doch dieser schien nur wieder vollkommen genervt." Fügte Herr Kang hinzu und schien von dem Thema auch genervt zu sein. Von diesem Gespräch hatte mir Gukk noch gar nichts erzählt, aber das ist mir auch schon aufgefallen. Taemin ist ihm gegenüber wirklich immer freundlich gewesen. Das Thema zwischen den beiden, zieht einen wirklich immer wieder aufs Neue runter und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich nicht auch sehr nerven würde. Es könnte so einfach sein, doch leider erschwert Gukk es jedem.
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Shujinn ღ
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