58. Epilog
♪ Finally Free – Niall Horan
18 Monate später
Eine leichte Brise wehte um meine Nase, während ich das blaugrüne Wasser betrachtete, durch welches Marlena majestätisch glitt. Seit sechs Wochen waren Eleanor und ich auf See unterwegs, hatten Jamaika umrundet, einen Abstecher nach Haiti gemacht und landeten letztendlich auf Kuba. Gleich nachdem meine Bewährungszeit zu Ende ging, starteten wir diese Reise, die sich nun dem Ende zuneigte.
Lächelnd beobachtete ich El, die sich auf dem Deck sonnte, oben ohne natürlich, da wir eine kleine Bucht ansteuerten, deren menschenleerer Strand uns die nötige Privatsphäre bot. Hier wollten wir unsere letzte Nacht verbringen, ehe es wieder zurück nach Cayman Brac ging.
Ohne Aufforderung erhob sich El, als ich den Anker setzte und ging auf mich zu. „Leistet du mir gleich im Wasser Gesellschaft, schöner Mann?" Ihre Arme umschlangen meinen Nacken, ihr warmer Atem streifte mein Gesicht und ihre Lippen, die meine ganz zart berührten, waren die Versuchung pur.
Am liebsten hätte ich sie ins Bett gezerrt, aber eigentlich wollte ich mir das für den heutigen Abend aufheben. Zart tätschelte ich über ihren Po und sagte: „Ich komme gleich."
Es dauerte nicht lange und wir schwammen in der Karibik, genossen die Sonnenstrahlen sowie die Einsamkeit der Bucht. Immer wieder küsste ich die Brünette und ließ meine Hände über ihren Körper wandern, sobald sich die Gelegenheit bot.
Eleanor kicherte, tauchte unter und zwischen meinen Beinen durch. Wir genossen absolut jede Minute unserer trauten Zweisamkeit und ließen die Eindrücke der Reise beim späteren Abendessen langsam Revue passieren.
„Also Kuba fand ich überwältigend, ich kann verstehen, dass Niall so gerne hierher fährt", meinte Eleanor. Ich schenkte ihr Weinglas voll, bevor ich meines auffüllte, damit wir anstoßen konnten.
„Auf einen wunderschönen Urlaub."
Sie zwinkerte mir zu, lächelte und nippte am Wein. „Der ist köstlich, aber ich vermisse Nialls Rum mittlerweile."
Wir hatten keinen mehr an Bord, die Flasche, die Niall uns als Wegzehrung mitgab, war längst aufgebraucht. Der Gedanke an meinen besten Freund ließ mich schmunzeln. „Und ich vermisse Niall."
„Das tue ich auch, und Leighton und Liam und all die anderen", sprudelte es aus El hervor. „Wenn unserer Freunde nicht da wären, könnte ich ewig mit dir hier auf dem Meer sein."
Dieser Ansicht schloss ich mich sofort an. „Bald haben wir sie ja wieder."
„Ja, und auch unser Haus. Ich freue mich schon sehr darauf, obwohl die Reise total toll war. Großmutter sagt immer, am schönsten sei es zuhause und irgendwie hat sie recht."
„Das ist wahr, sofern man sein Zuhause so liebt, wie wir es tun."
Wir hatten ein wunderschönes Haus auf Cayman Brac gebaut, aus Stein, wie ich es mir gewünscht hatte, mit einem Pool, einer großen Terrasse und Blick zum Strand. All dies geschah während meiner Bewährungszeit und neben meiner Arbeit als Privatdetektiv, sowie Eleanors Arbeit als Journalistin. Deshalb fühlten wir beide uns danach ziemlich ausgepowert, weshalb wir uns die lange Schiffsreise gönnten. Marlena war die tollste Yacht, die ich je hatte steuern dürfen und ich enorm stolz, ihr Besitzer zu sein.
Mein kleines Strandhaus auf Grand Cayman hatte ich an Harry verkauft, der nach bestandener Prüfung fleißig Kohle als Anwalt gescheffelte. Selbst die rosafarbenen Gardinen, die er nach wie vor abgöttisch liebte, hingen noch immer an den Fenstern.
Im Schein des Kerzenlichts betrachtete ich Eleanors hübsches Gesicht, ihre warmen braunen Augen, sowie ihr natürliches Lächeln. Sie war mein Ruhepol, meine Vertraute, meine beste Freundin, meine Geliebte, der Mensch, der mir alles bedeutete und mit dem ich alles teilte.
Langsam erhob ich mich vom Tisch, um das zu tun, was ich zu Anbeginn der Reise bereits geplant hatte. „Ich komme gleich wieder, El, lauf nicht weg."
„Du Scherzkeks, wo soll ich denn hin?" Sie lachte laut los und mein Grinsen wurde breiter, gleichzeitig begann mein Herz schneller zu schlagen.
Die wenigen Stufen nach unten, in unser Schlafgemach, legte ich im Eiltempo zurück, um in jenem Fach des Schranks zu wühlen, das mir gehörte. Nachdem ich den Gegenstand gefunden hatte, den ich in der Hosentasche meiner Shorts verschwinden ließ, lief ich wieder zurück zu El.
Das verführerische Funkeln in ihren Augen sagte mir, dass ich eine tolle Nacht haben würde, doch im Moment konzentrierte ich mich auf eine ganz andere Sache. Auf etwas, was man Herz so sehr wollte. So sehr, dass der Gedanke daran beinahe schon schmerzte.
„Eleanor." Als ich ohne Vorwarnung vor ihr niederkniete, hatte ich ihre volle Aufmerksamkeit. Ihr Blick folgte jeder meiner Bewegungen, sah, dass ich einen Gegenstand aus der Hosentasche hervorholte und bevor ich das kleine Kästchen öffnete, hörte ich ihre raschen Atemzüge.
Meine Stimme zitterte leicht, als ich die Worte aussprach, die nur der Frau vorbehalten waren, die ich über alles liebte.
„Eleanor Jane Calder, willst du mich heiraten?"
Eine Sekunde konnte unendlich lange sein, sich wie eine Stunde anfühlen, doch dann hörte ich ihren Schrei. „Oh mein Gott! Ja!"
Sie fiel mir um den Hals und schluchzte laut auf. „Ja, Louis William Tomlinson, ich will deine Frau werden."
~~~
Wir kehrten als Verlobte nach Cayman Brac zurück. Nur wusste dies zum Zeitpunkt unseres Eintreffens noch niemand außer uns.
„Können wir es bitte Leighton und Niall zuerst sagen? Ich möchte, dass sie meine Trauzeugin wird." El war ganz aufgeregt, als wir Marlena vertäuten und sie Sachen von der Yacht schafften.
„Na klar, ich will es auch Niall zuerst sagen, denn er wird mein Trauzeuge", erwiderte ich grinsend.
„Die werden umfallen, das garantiere ich dir", witzelte meine Verlobte vergnügt.
Zuerst hüllten wir uns in Schweigen, was die anstehende Hochzeit betraf. Niall holte uns mit seinem Pick-Up ab. Ich hatte ihn telefonisch über unsere Ankunft informiert und da mein Mustang vor unserem Haus parkte, benötigten wir einen Fahrdienst.
„Mann, seht ihr beiden erholt aus, da werde ich direkt neidisch", lauteten seine Worte, nachdem wir uns ausgiebig begrüßt hatten. „Ich habe euch echt vermisst."
„Wir dich auch", kam es gleichzeitig von El und mir.
Niall ließ sein typisches Grinsen sehen. „Leighton freut sich tierisch auf euch, sie hat sogar gekocht."
„In meiner Küche?", echauffierte sich Eleanor im Spaß.
Niall zwinkerte ihr zu: „Na klar, ihr habt uns die Schlüssel vom Haus überlassen, schon vergessen?"
„Oh, was gibt es denn? Ein neues Gericht?", erkundigte ich mich.
Seit Niall und Leighton zusammen wohnten, erweiterte sie ihre Kochkünste ständig. Ein Wunder, dass Niall nicht zunahm, aber er war drahtig wie eh und je. „Lasst euch überraschen", lauteten seine Worte. „Und keine Sorge, wir räumen nachher alles wieder auf, ihr könnt euch nach der Party ausruhen."
Mir schwante Schlimmes. „Welche Party?" Argwöhnisch blickte ich zu Niall, der uns nicht lange auf die Folter spannte.
„Eure Willkommensparty. Oder glaubt ihr, ihr könntet euch einfach sechs Wochen verpissen, ohne dass wir danach feiern?"
„Wenn genug Rum da ist, geht das klar", tat El ihre Meinung dazu kund.
„Keine Sorge, da ist genügend vorhanden. Ich war kurz mit Shawn auf Kuba, um für Nachschub zu sorgen. Allerdings findet die Party erst nach dem Essen statt, die anderen kommen also später", ließ Niall uns noch wissen.
Dies beruhigte mich einigermaßen, wir würden uns also zuerst ein wenig mit Leighton und Niall unterhalten können, um ihnen die Neuigkeit mitzuteilen.
Als wir das Haus betraten, kam Leighton uns entgegen und drückte mich so heftig an sich, dass mir fast die Luft wegblieb. Eleanor wurde mit Küssen überhäuft und ich konnte die kleinen Tränen sehen, die in Leightons Augen glitzerten. Dass sie so nahe am Wasser gebaut war, hatte ich gar nicht auf dem Schirm.
„Wir haben eine Überraschung für euch", sprach ich schmunzelnd. Ich konnte einfach nicht bis nach dem Essen warten und El wohl ebenfalls nicht, denn sie zappelte schon ganz ungeduldig neben mir. Dabei versteckte sie gekonnt die Hand an deren Finger sich der Ring befand, in einer Hosentasche ihrer Shorts.
„Echt? Wir haben auch eine für euch", ließ Niall erstaunt verlauten.
Witzigerweise schoss sofort der Gedanke einer Doppelhochzeit durch meinen Kopf, aber es war El, die es aussprach: „Wollt ihr etwa heiraten?"
„Was?" Die Verblüffung stand Niall im Gesicht geschrieben. „Wie kommst du denn darauf?"
„Na ja." Sie schaute zu mir und als ich nickte, streckte El ihre Hand aus. Das Funkeln des Rings sowie der Stolz in Els Augen waren nicht zu übersehen und als beide realisierten, was das bedeutete, da flippten sie vor Freude aus.
„Oh mein Gott, ich freue mich so für euch beide." Leighton war ganz aus dem Häuschen und auch Niall strahlte mit mir um die Wette.
„Alter, das du mal heiratest, hätte ich nicht gedacht."
„Warum nicht? El ist die Richtige für mich und wir lieben uns", antwortete ich und gab meiner Verlobten anschließend einen Kuss auf die Wange, die daraufhin die Worte: „Also was ist nun, was ist eure Überraschung?", losließ.
Als ich das Glitzern in Leightons Augen sah, da bemerkte ich zum ersten Mal, wie bleich ihr Gesicht im Vergleich zu Eleanors wirkte. Niall, der meinen Blick auffing, begann immens zu strahlen und in diesem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
„Oh mein Gott!" El schlug die Hand vor den Mund, genau in diesem Augenblick realisierte sie es ebenfalls. „Du bist schwanger?! Bitte lass mich die Patentante werden!"
Tränen flossen bei den beiden Frauen, während ich Niall in den Arm nahm. „Glückwunsch, mein Lieber, ich freue mich so sehr für dich."
„Danke, ich mich aber auch für dich, Louis. Aber wenn es ein Junge wird, dann wirst du Patenonkel."
„Und du wirst mein Trauzeuge."
„Pff", machte El, grinste jedoch dabei. Anschließend ließ sie den für sich so typischen Satz los: „Kaum ist man mal eine Zeit lang weg, verpasst man das Beste."
Schönere Gründe, um anzustoßen (Leighton tat dies mit Wasser), konnte es wohl kaum geben. Wir genossen das ausgezeichnete Essen und als wir später auf der Terrasse saßen, da stellte ich noch eine Frage: „Wollt ihr denn auch heiraten?"
Sofort schüttelten Niall und Leighton ihre Köpfe. „Nein, dafür bin ich nicht der Typ", erklärte mein bester Freund ehrlich und Leighton sagte: „Und ich bin ein gebranntes Kind. Wir leben auch ohne Trauschein glücklich zusammen. Aber ich wollte so gerne ein Baby mit Niall haben. Und na ja, er hat zugestimmt."
Leighton wirkte so unsagbar glücklich und in Anbetracht ihrer gescheiterten Ehe war dieser Schritt ein absolut großer, der zeigte, sie sehr sie Niall liebte. Die beiden hielten Händchen, ab und zu glitten Nialls Finger vorsichtig über Leightons Bauch, was mir ein kleines Schmunzeln entlockte.
Eine Hochzeit und eine Taufe standen uns bevor, wenn man mir das vor zwei Jahren gesagt hätte, dann wäre ich vor Lachen in Tränen ausgebrochen. Aber nun strahlte ich mit Eleanor, Leighton und Niall um die Wette.
Das Strahlen in meinen Augen erlosch den ganzen Abend nicht, es begleitete mich, als wir mit unseren Freunden gemeinsam feierten und auf die Verlobung sowie die Schwangerschaft anstießen.
Und während ich, mit einem Glas Rum in der Hand, meine Augen über das Meer schweifen ließ, das durch die untergehende Sonne in ein Farbenspiel getaucht wurde, breitete sich Klarheit in meinen Gedanken aus.
Mein Leben hatte hier, auf dieser Insel, eine überraschende Wendung erfahren. Die ganze Planung nützte nichts, denn das Schicksal ging seinen eigenen Weg. Ein Weg, der mich neue Menschen, neue Freunde kennenlernen ließ. Ein Weg, der mir zeigte, dass Geld nicht die erste Rolle spielte. Ein Weg, der mich zu Eleanor, meiner großen Liebe führte.
Louis William Tomlinson war endlich an seinem Ziel angekommen.
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Es ist vollbracht, Submerge ist zu Ende!
Ihr glaubt nicht, wie ich auf diesen Moment hingefiebert habe, auf den ich mich unendlich freute. Obwohl Louis nicht ungeschoren davon kam, hat sich doch alles zum Guten gewendet.
Genauso wollte ich es haben, ich bin glücklich und zufrieden mit diesem Ende, denn Eleanor und Louis haben das in meinen Augen verdient, ebenso wie Niall und Leighton.
Ich hoffe, euch hat dieser Schluss ebenfalls gefallen und ich bin sehr gespannt auf eure Kommentare.
Da Submerge nun zu Ende ist, werde ich an meiner Niall-Geschichte Cross Road weiterschreiben. Dort wird es ab jetzt regelmäßige Updates geben. Ich würde mich freuen, euch dort begrüßen zu können.
Weil ich den Sommer noch ein wenig genießen möchte, wird HEART (Niall-Kurzgeschichte) erst im Herbst starten.
Kommen wir nun zu einer absoluten Neuigkeit: In den Startlöchern steht bereits meine nächste Niall Story, sie trägt den Namen Mindf*ck. Sie ist auf meinem Profil zu finden, der Klappentext und ein kurzes Vorwort ist bereits online. Ich würde mich freuen, wenn ich die Story schon mal in eure Bibliothek packt.
Die Danksagung für Submerge lade ich nachher hoch. Bitte nehmt euch die Zeit, sie durchzulesen, denn ist nur für euch.
LG, Ambi xxx
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