Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

28. Forward


♪ Don't Stop Me Now - Queen


Der Moment als unsere Lippen sich zärtlich berührten, da explodierte ein Feuerwerk in der Größe eines Vulkanausbruchs in meinen Eingeweiden.

Vergessen war der schmerzende Fußknöchel, denn alles, was ich spürte, war die Hingabe, mit der wir uns küssten. Eleanor roch so betörend und der Kuss fühlte sich wie eine verheißungsvolle Versprechung an, gleichzeitig wie die größte Versuchung aller Zeiten. Mein Herz raste, als sie ihre Lippen öffnete, damit wir den Kuss vertiefen konnten und binnen der nächsten Sekunde spielten unsere Zungen miteinander. Sie neckten sich, erforschten sich, ebenso wie unsere Hände das taten.

Langsam glitten meine über ihre Hüften bis zu ihren Pobacken, während ihre an meinem Nacken entlang wanderten. Himmel, mir wurde tierisch heiß. So heiß, wie in einer Wüste, aus der es kein Entrinnen gab.

Luft holen tat irgendwann Not und da es El genauso erging, unterbrachen wir schließlich den Kuss. Rasches Atmen war zu vernehmen, ihre Brust hob und senkte sich in einem schnellen Rhythmus, ebenso wie meine.

„Puh, das war heiß", flüsterte sie mir ins Ohr. „Und ich dachte schon, du würdest mich nie küssen."

„Warum denn das?", flüsterte ich zurück.

„Weil du dich immer so unentschlossen gezeigt hast, eher zurückhaltend."

Zärtlich strich ich eine der langen Haarsträhnen aus ihrem Gesicht, betrachtete ihre braunen Augen, deren Blick stets auf mir lag.

„Ich glaube, ich habe mich in dich verknallt, Louis", wisperte sie leise.

Langsam lehnte ich meine Stirn gegen ihre. „Ich mich auch in dich."

Dem gab es nichts mehr hinzuzufügen, außer einem Kuss, der mich erneut daran zweifeln ließ, ob ich es heute noch nach Hause schaffen würde, ohne den Pick-Up gegen die nächste Palme zu setzen. Das Denken wurde beiseitegeschoben, es existierten nur sie und ich. Zumindest so lange bis die ersten Regentropfen vom Himmel fielen.

Der karibische Regen fühlte sich stets warm an und auch die Luft kühlte dadurch nicht wirklich ab, sodass frieren eigentlich ausgeschlossen war. Dennoch bildete sich eine Gänsehaut auf meinen Armen, welche aber durch Els Berührungen ausgelöst wurde. Als sie mit ihren Fingerspitzen meine Wangenknochen ertastete, begann ich automatisch zu lächeln.

„Du solltest jetzt nach Hause fahren und deinen Knöchel ausruhen lassen", sprach sie.

„Ja, vermutlich sollte ich das tun."

El schlang ihren Arm um meine Taille. „Ich bringe dich zum Auto, Louis."

Diese niedliche Geste brachte meine Gefühle erneut in Wallung. Was tat sie nur mit mir? Eine Frau wie El war mir noch niemals begegnet, sie stellte mein Inneres komplett auf den Kopf, nachdem sie es geschafft hatte, dass ich mein Äußeres änderte und wieder wie ein Mensch aussah.

Ein letzter Kuss zwischen uns erfolgte, bevor ich in den Pick-Up stieg.

„Fahr vorsichtig." El hauchte mir eine Kusshand zu, als ich durch das heruntergelassene Seitenfenster winkte und ich nickte zur Bekräftigung.

Nachdem ich losgefahren war, ließ ich kurz die Ereignisse der letzten Stunden in meinem Gedächtnis Revue passieren. Was für ein verrückter Tag das gewesen war!

~~~

Wer den Schaden hatte, der brauchte für den Spott nicht zu sorgen. Dieser Spruch traf eindeutig zu, denn sowohl Liam als auch Niall fanden es wohl ziemlich lustig, dass ich derzeit nur humpelnd vom Fleck kam. Niall laberte sogar etwas von Revanche, als er mich am Montag zuhause besuchte.

Wir beide vertrieben uns den Nachmittag bei einem Glas Rum auf der Veranda, während Liam in seiner Eigenschaft als Tauchlehrer arbeitete. Dass man in der Karibik bereits früh am Tag dem harten Alkohol zusprach, hatte ich mittlerweile gut verinnerlicht.

„Prost, Louis, auf unseren Trip nach Grand Cayman."

„Prost, Niall."

Ich stieß mit meinem besten Freund an, die Eiswürfel klirrten und ich trank den ersten Schluck mit Genuss. Dieser Rum aus Kuba hatte es mir wirklich angetan und dass sich auf den Flaschen keine Steuerbanderolen befanden, interessierte mich eher weniger.

„Du wirst an dein Geld kommen, keine Sorge", flüsterte Niall mir verschwörerisch zu.

„Das hoffe ich doch, aber zuerst brauche ich einen neuen Ausweis."

Meine begründete Sorge bestand darin, dass ich befürchtete, dass dieser Ausweis nicht an die Fälschung aus London herankommen würde. Aber ich musste mich in dieser Hinsicht überraschen lassen. Vielleicht tat ich den karibischen Fälschern Unrecht und sie waren genauso gut wie die in Europa, speziell wie jene in London.

„Wann kommt El dich eigentlich besuchen?", wollte Niall wissen. Er schenkte sich gerade sein zweites Glas voll, während ich das erste noch nicht mal halbleer getrunken hatte.

„Das Trinken müssen wir noch ein bisschen üben", scherzte mein Freund, als er bemerkte, dass ich versuchte den Rest in einem Zug hinunterzukippen.

„Zu deiner Frage", überging ich seine Bemerkung, „El kommt nachher vorbei, also gegen fünf. Sie muss wohl an ihrem Bericht für die Zeitung arbeiten, deshalb schafft sie es nicht früher."

Selbstverständlich hatte ich Niall darüber aufgeklärt, was sich am gestrigen Tag alles zugetragen hatte, einschließlich der Tatsache, dass El und ich uns ineinander verliebt hatten. Seinem besten Freund erzählte man solche Dinge eben. Niall sagte nicht viel dazu, außer dass er mich beglückwünschte. Allerdings bestand der Satz, den er hinterherschoss aus einer Ermahnung oder Drohung, das war jedoch Auslegungssache

„Solltest du ihr jemals wehtun, bekommst du es mit mir zu tun, das muss dir klar sein, oder?"

„Das habe ich nicht vor, denn ehrlich gesagt, ist mir sowas wie mit El noch nicht passiert. Mich hat es voll erwischt."

Ich konnte es mir selbst nicht erklären, ich war richtig kopflos geworden und anstatt an den morgigen Trip zu denken, geisterte die hübsche Brünette durch meinen Gedanken. Gott sei Dank hatte ich Niall an meiner Seite, der mich wieder auf den Boden der Tatsachen holen würde, wenn es nötig sein sollte.

Einer nach dem anderen trudelte ein, zuerst Liam, dann El, die sich ein wenig verspätet hatte. Zur Feier des Tages gab es ein Barbecue. Liam meinte, wir müssten nochmal zusammen essen, bevor Niall und ich für einige Tage der Insel den Rücken kehrten. Zum Schluss gesellte sich Shawn auch noch zu uns. Niall erklärte, dass er mit nach Grand Cayman kommen würde, da die Fahrt nicht zum Vergnügen stattfand und Waren transportiert werden müssten. Nialls Kunde hatte bereits in der letzten Woche angefragt, sich jedoch bis zum heutigen Tag geduldet.

„Meine Kunden sind sehr loyal und genau deswegen haben sie für mich oberste Priorität", ergänzte mein Freund. „Shawn und ich werden die Waren morgen früh mit dem Pick-Up abholen und das Schiff bereits beladen, damit wir gleich loskönnen, sobald wir die Arztbesuche hinter uns gebracht haben."

Das klang einleuchtend, zumal wir beide morgen erst um neun Uhr bei Leighton antanzen durften, um unsere Blessuren versorgen zu lassen. Mit einem ruhigen Abend zu zweit mit Eleanor wurde es also nichts, denn die Truppe blieb bis zum Schluss zusammen und El wurde höchstpersönlich von Shawn, der keinen Alkohol getrunken hatte, in Nialls Pick-Up nach Hause gefahren. Er lieferte auch Niall daheim ab und so kam es, dass ich gegen halb zwölf leicht angeheitert Nachrichten per SMS an El verschickte, die auch brav antwortete.

Das Nächste, was ich mir anschaffen wollte, war ein neues Handy, denn Liams altmodisches Erbstück besaß nicht mal WhatsApp und keine Möglichkeit im Internet etwas nachzuschauen. Praktisch lebte ich also wie im letzten Jahrhundert, was die Sache Handy anging.

Das letzte „Gute Nacht" tippte ich gegen halb zwei morgens, dann allerdings tat der Alkohol seine Wirkung indem meine Lider schwer wie Blei wurden.

Zu meiner Überraschung schmiss Liam mich am nächsten Morgen aus dem Bett. Ich hatte wohl meinen Wecker überhört und schlurfte mit halbgeschlossenen Lidern ins Bad, um mich für den Tag zu rüsten. Nach einer erfrischenden Dusche packte ich einige Sachen in einen Rucksack. Da ich nicht genau wusste, wie lange wir uns auf Grand Cayman aufhalten würden, nahm ich lieber etwas mehr mit.

Direkt nach dem Frühstück verabschiedete sich Liam von mir und ich wartete auf Niall, der mich mit dem Pick-Up abholte.

„Shawn ist bereits bei Coco", sagte er grinsend. „Dann wollen wir mal Frau Doktor einen Besuch abstatten."

Wie auf heißen Kohlen saß ich im Wartezimmer, jede Minute zog sich endlos dahin, denn ich konnte es kaum erwarten, meine Angelegenheiten zu regeln. Dass ich dabei größtenteils auf Nialls Hilfe angewiesen war, kümmerte mich nicht, denn mein bester Freund würde mich nicht im Stich lassen.

„Niall, du bist der Nächste." Als Leighton den Iren aufrief, da erhob ich mich gleich mit und schaute sie bittend an.

„Also gut, du darfst mit rein, vielleicht ist das sogar besser so."

Was immer sie damit meinte, mir konnte es egal sein. Während Niall sich erkundigte, ob er heute wieder eine Spritze bekäme, tippte ich fleißig SMS mit El.

„So, Niall, ich ziehe jetzt die Fäden, alles ist prima verheilt", hörte ich Leighton sagen, gerade als ich El mitteilte, dass ich nun gleich an der Reihe sei.

Es dauerte nicht lange und ich durfte auf der Liege Platznehmen, damit die Ärztin meinen Knöchel begutachten konnte. Die Schwellung war zwar noch vorhanden, aber schwächer als vor zwei Tagen, sodass ich mit der Ermahnung, ich sollte weiterhin die Salbe auftragen, davonkam. Anschließend entließ Leighton uns aus ihrer Obhut, worauf wir schleunigst zum Wagen liefen. Ich humpelte zwar, aber das tat unserer guten Laune keinen Abbruch.

„Was passiert eigentlich mit deinem Pick-Up? Bleibt der so lange am Hafen stehen?", erkundigte ich mich, als Niall nach einer kurzen Fahrt das Auto auf dem Parkplatz abstellte.

„Nein, El besitzt den Zweitschlüssel. Sie holt ihn nachher ab. Dann muss sie nicht immer mit ihrem Roller herumgurken."

Mit meinem Rucksack in seiner Hand stiefelte Niall voran, ich folgte ihm so gut es ging und als ich den Fuß auf Cocos Planken setzte, fühlte ich mich sogleich wohl. Was konnte es Besseres geben, als mit einem Schiff durch die Karibik zu fahren?

„Hey, Louis, willkommen an Bord der Coco." Shawn grinste mich freundlich an und wir klatschten anschließend mit einem High Five ab.

Der junge dunkelhaarige Kerl und Niall schienen ein eingespieltes Team zu sein, denn in nur wenigen Minuten war Coco abfahrbereit.

„Leinen los!", brüllte Niall und Shawn tat, wie ihm geheißen.

Es war eine Freude, mitanzusehen, wie der elegante Frachter den Hafen hinter sich ließ, um durch den türkisblauen Ozean zu gleiten. Die Geschwindigkeit konnte ich im Moment nur schätzen, aber da ich neugierig war, gesellte ich mich zu Niall, der das Ruder fest in der Hand hielt, aber dennoch mit einer gewissen Lässigkeit bediente.

„Willst du mal übernehmen?", fragte er grinsend. Darauf gab es nur eine Antwort.

Ehe Niall sich versah, stand ich am wichtigsten Platz des Schiffes und manövrierte es durch die Wellen. Erhabenheit und Freude, war das, was ich spürte, als ich meinen Blick aufmerksam über Coco wandern ließ.

Sie besaß die typische Form eines Frachters. Nicht sehr breit, dafür jedoch lang. Genau diese Länge wurde benötigt, um die Waren zu verstauen. Kisten, die Niall und Shawn gestern noch aufgeladen hatten. Was sich darin befand entzog sich meiner Kenntnis und eigentlich wollte ich es auch gar nicht wissen.

Stattdessen heftete ich meine Augen abwechselnd auf den Tiefenmesser sowie die Geschwindigkeit.

„Achtzehn Knoten sind nicht schlecht." Beeindruckt schaute ich kurz zu Niall, dessen Lippen sich schon wieder zu einem Grinsen formten.

„Ja, sie ist heute nicht voll beladen, wenn sie leer ist, schafft sie auch die zwanzig Knoten."

Eine Weile hielt ich den Kurs, den Niall vorgegeben hatte, bis Shawn schließlich angewiesen wurde, das Ruder zu übernehmen. Im Gegensatz zu mir, durfte er das alleine, ohne Nialls Anwesenheit tun. Ich erinnerte mich an das Gespräch, in welchem Niall erwähnt hatte, dass Shawn die Coco in- und auswendig kannte. Sicher war er ein guter Kapitän, ansonsten würde ihm Niall sein Prachtstück nicht anvertrauen.

„Komm, Louis, ich zeige dir die Schlafplätze. Die hast du noch nicht gesehen."

Sogleich folgte ich Niall, wanderte mit ihm über eine schmale Treppe nach unten, bis wir schließlich die besagten Kabinen erreichten. Die Kojen wirkten durchaus gemütlich und man konnte unschwer erkennen, welches Nialls Kabine war, denn in dieser befand sich nur eine Koje. Für den Kapitän gab es seit jeher nur das Beste.

„Sieht top aus, da kann man nicht meckern", tat ich meine Meinung kund.

„Ja, aber für die Reise nach Grand Cayman brauchen wir sie nicht."

„Wie lange sind wir unterwegs?"

„Wenn wir unser Tempo beibehalten können, viereinhalb Stunden."

Nialls Aussage zufolge, würden wir uns demnach bereits am Nachmittag auf der Insel herumtreiben. Allerdings war von vorherein klar, dass wir heute nicht nach Cayman Brac zurückkehren würden.

„Sag mal, wo schlafen wir eigentlich heute?", erkundigte ich mich vorsichtig, da ich angenommen hatte, wir würden die Nacht auf dem Schiff verbringen. Ein Hotel konnte ich mir nämlich nicht leisten und Niall auf der Tasche zu liegen kam nicht in Frage. Ohnehin würde er mir genügend Geld für den Ausweis vorlegen.

Niall verschloss die Türen wieder, bevor er sich bequemte auf meine Frage zu antworten. „Also Shawn schläft hier, aber wir beide machen es uns in deinem Haus gemütlich."

„Was?" Ich schaute ihn an, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank. „Du denkst schon daran, dass ich keinen Schlüssel besitze? Oder besser gesagt, dass sich dieser in meinem Banksafe befindet, an den ich erst herankomme, wenn ich einen neuen Ausweis habe?"

Entweder war Niall in dieser Beziehung dämlich, oder er hatte mir einfach nicht zugehört. Dass weder das eine, noch das andere der Fall war, bewies mein bester Freund mir innerhalb der nächsten Sätze.

„Du bist echt manchmal ein Spießer, oder? In deinem Garten stehen sicher Bäume und Hängematten gibt es überall zu kaufen."

Mir blieb glatt die Spucke weg, denn über ein solches Unterfangen hatte ich tatsächlich nicht nachgedacht. Meine einzige Befürchtung begründete sich nun in der Wetterstabilität.

„Und wenn es regnet?"

Beinahe mitleidig blickte Niall mich an. „Dann brechen wir in dein Haus ein, wo ist das Problem?"

Im Geiste spielte sich ein Film vor meinem inneren Auge ab. Eine Szene, die mir überhaupt nicht zusagte, da Niall und ich in dieser von der Polizei in Handschellen abgeführt wurden, da man uns beim Einbruch, der jede Menge Lärm verursachte, erwischte. Zudem deckte man meine wahre Identität auf.

Kalter Schweiß drang aus allen meinen Poren, als ich stammelte: „Aber Niall, das können wir nicht bringen. Was ist, wenn sie uns schnappen? Dann bin ich am Arsch!"

Das Einzige, was mein bester Freund tat, war mit den Schultern zu zucken. „Warum sollten sie uns erwischen? Du glaubst gar nicht, wie schnell man in ein Haus eindringen kann, wenn man es richtig macht."

Das Wort eindringen schrie geradezu nach einem versauten Konter, den ich mir nicht verkneifen konnte. „Ich würde lieber in was anderes eindringen."

Der Schlag, welchen ich daraufhin auf meiner Schulter verspürte war hart aber herzlich und leise raunte Niall mir einen Namen ins Ohr, der sofort meine Fantasie beflügelte und mein Herz schneller schlagen ließ: „Eleanor."

Majestätisch glitt Coco durch das Wasser, in Richtung unseres Ziels. Wir aßen und tranken von dem Proviant, den Niall an Bord gebracht hatte und zwischendurch löste mein Freund Shawn am Ruder ab. Auch ich durfte noch eine Weile den Kapitän spielen und kurz bevor wir nach viereinhalb Stunden den Hafen erreichten, übernahm Niall wieder das Steuer. Ehrlicherweise hätte ich es mir auch nicht zugetraut, den langen Frachter einzuparken, dazu bedurfte es einiger Übung.

Auch während dieser Aktion zeigte sich die Teamfähigkeit von Niall und Shawn. Binnen kürzester Zeit ankerten wir und die Leinen waren fest.

„Aussteigen, meine Herren", rief Niall grinsend.

Da sein Finger wieder komplett verheilt und ohne Fäden war, half er beim Entladen des Schiffes kräftig mit. Auch ich trug dazu bei, wenngleich ich dies humpelnd tat. Am Kai wartete bereits jemand, der sich den Kisten annahm und diese in einem kleinen Lastwagen verstaute.

Anschließend schnappte Niall sich seinen Rucksack, händigte mir meinen aus und rief Shawn über die Schulter zu, dass er sich nicht von den Nutten abzocken lassen sollte.

„Komm, hier entlang, Louis."

Manchmal war ich erstaunt, wie leicht ihm dieser Name über die Lippen ging, jedoch war dies von Vorteil. Niall verplapperte sich einfach nicht, das gab mir zusätzliche Sicherheit.

Die Sonne brannte in meinem Nacken, als wir durch die Straßen liefen. Ich hätte mich wohl besser eincremen sollen, denn auf einem Schiff wurde die Intensität der Sonnenstrahlen durch den Wind kompensiert. Vermutlich hatte ich mir dadurch einen Sonnenbrand vom Feinsten eingehandelt.

Ohne Umwege führte Niall mich zu einem kleinen Fotoatelier, welches mit dem Slogan „Passbilder innerhalb von fünf Minuten" warb. Froh darüber, dass Niall so gut mitdachte, betrat ich hinter ihm den Laden und wurde sofort nach meinen Wünschen gefragt.

Tatsächlich dauerte das Anfertigen der Fotos ganze sieben Minuten, während dieser ich nervös von einem Fuß auf den anderen stieg. Dabei erinnerte mich mein Knöchel daran, dass er noch nicht richtig fit war. Glücklicherweise hatte ich die Salbe eingesteckt und beschloss, nachher eine Ladung draufzuschmieren.

Allerdings musste das noch warten, denn Niall hatte wohl einen konkreten Plan, wie wir weiter vorgehen würden. Mit den Passbildern in meiner Brieftasche, folgte ich meinem Freund nach draußen. Niall rief ein Fahrradtaxi, diesen waren hier häufig anzutreffen, das hatte ich selbst schon festgestellt.

Zu zweit quetschen wir uns auf die Sitzplätze des kleinen Anhängers, dessen Fahrrad durch einen Mann mit dunklem Teint bedient wurde. Den Preis hatte Niall vorher ausgehandelt, er kannte sich hier bestens aus.

Anfangs fuhren wir durch die Stadt, dann jedoch führte der Weg weiter nach draußen, in einen eher entlegenen Stadtteil von Georgetown. Hier war ich noch nie gewesen, zudem wirkte die Gegend eher nicht vertrauenerweckend.

Als unser Taxi plötzlich stoppte, sah ich nur einige Baracken in Sichtweite stehen. Mit einem eher mulmigen Gefühl im Bauch stieg ich aus, wartete bis Niall dem Mann das Geld gegeben hatte und folgte meinem Freund anschließend in Richtung baufälligen Hütten.

Vor einer besonders schäbigen, deren Scheibe des linken Fensters durch einen Riss geziert wurde, stoppten Nialls Schritte abrupt.

„Jetzt geben wir gleich deine Ausweisbestellung auf", meinte er und zwinkerte mir zu.

In meinen Adern pochte es, denn die Gegend war mir nicht geheuer. Hier wohnte bestimmt nur zwielichtiges Gesindel. Leute, für die ein Menschenleben nichts wert war.

Als Niall das quietschende Gartentor öffnete, welches nur angelehnt war, blieb ich dicht hinter ihm und wäre fast in ihn hineingerannt, als er vor der maroden Haustür stehenblieb.

Mit dem Fuß öffnete Niall die Tür und brüllte im gleichen Augenblick: „Malik, du alte Ratte, komm raus aus deiner Höhle, sonst schneide ich dir die Eier ab!"

____________________

Nächste Überraschung! Habt ihr damit gerechnet?

Was sagt ihr dazu, dass Louis und El sich ihre Verliebtheit gestanden haben? Ich finde, sie sind ein süßes Paar.

Und ich hoffe, ihr seid noch immer gespannt, wie es nun weitergeht...

Vielen Dank für die tollen Kommis und die regelmäßigen Votes. Unsere kleine Submerge-Gemeinde umfasst etwas mehr als 60 aktive Leser und am liebsten würde ich euch alle umarmen.

LG, Ambi xxx

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro