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26. Barber Shop


♪ Where The Streets Have No Name – U2


Liam und meine Wenigkeit saßen gerade beim Frühstück, als das Schlagen der Haustür zu vernehmen war. Überrascht schauten wir uns an, da trat Niall auch schon in den Raum.

„Buenos Dias, meine Lieben, habt ihr gut geschlafen?" Ohne eine Reaktion abzuwarten, nahm er auf dem Stuhl zu meiner Rechten Platz und grinste. Nach wie vor war es noch immer ein wenig komisch für mich, ihn jetzt täglich sehen zu können, nachdem wir uns etliche Jahre komplett aus den Augen verloren hatten.

„Guten Morgen, Niall", erwiderte Liam. „Wie ich dich kenne, willst du bestimmt einen Kaffee trinken."

Als mein Freund nickte, erhob sich Liam, um eine Tasse aus dem Schrank zu holen.

„Alles klar?" raunte Niall mir zu, worauf ich nickte und erwiderte: „Ja, alles in Butter."

„Warum hast du eigentlich den Wagen nicht mitgenommen?"

Nialls Frage verwirrte mich ein wenig. „Warum sollte ich? Ich kann doch nicht einfach dein Auto nehmen."

„Natürlich kannst du das. Ich bin gerade mit hergefahren, aber optimal ist es für meine lädierte Hand nicht."

„Das ist mal wieder typisch", zog Liam den Iren auf. „Du sollst nicht fahren, tust es aber trotzdem."

Mit einem Schulterzucken griff Niall nach der Kaffeetasse und schenkte sich von der schwarzen, dampfenden Brühe ein. „Louis kann den Wagen so lange haben, bis meine Fäden gezogen wurden. Ich habe ihn nur hergebracht, mehr nicht."

Darauf wusste ich nichts zu sagen, hoffentlich kam das Liam nicht komisch vor. Aber mein Gastgeber schien daran nichts auszusetzen zu haben. „So sind wir Inselbewohner eben. Wir denken immer an unseren Nächsten, verleihen Autos und Werkzeuge, jedoch niemals unsere Frauen."

Niall stimmte in Liams Gelächter mit ein und ich schloss mich schließlich an.

Auf meine spätere Frage, was Niall heute vorhabe, erklärte er, dass er zum Hafen müsste, oder besser gesagt, dass ich ihn dort hinbringen sollte. Mit einem Blick auf die Uhr, welche kurz vor neun zeigte, wies ich prompt daraufhin, dass ich um zehn mit El verabredet sei.

„Oh", Niall wackelte mit den Augenbrauen, während er ein süffisantes Grinsen zeigte, „wo soll es denn hingehen?"

Wie aus der Pistole geschossen erwiderte Liam: „Zum Friseur", was bewirkte, dass Niall augenblicklich in schallendes Gelächter ausbrach. Er schlug sich auf die Schenkel und japste: „Ihr seid noch nicht mal zusammen und sie hat dich schon im Griff."

Leicht beleidigt zog ich eine Schnute. „Und was ist, wenn ich selbst gerne einen Haarschnitt hätte? Zählt das nicht?"

„Sicher", ergriff Liam für mich Partei, „aber nur, wenn du dich auch durchsetzen kannst, was den Schnitt betrifft."

In diesem Moment hasste ich alle beide und hätten ihnen am liebsten gegen das Schienbein getreten. Aber ich beherrschte mich eisern und zwang mich zu einem Lächeln, welches ihnen zeigen sollte, dass mir ihre blöden Bemerkungen am Hintern vorbei gingen.

Pünktlich fuhren wir los, Niall auf dem Beifahrersitz und ich steuerte den roten Pick-Up, dessen röhrender Motor es mir wirklich angetan hatte. Liam war erneut in Sachen Tauchkursus beschäftigt, daher war er mit seinem Jeep alleine in Richtung des entsprechenden Strandes unterwegs.

„Hast du dich verknallt?" Von der Seite schaute Niall mich an, wobei sein freches Grinsen immer breiter wurde.

„Wir sind nur zu einem Friseurbesuch verabredet, aber ich habe bald ein richtiges Date mit ihr." Sogleich berichtete ich über meine Idee, ein Boot zu leihen und in diesem Zuge über mein Gespräch mit Ed, dessen Fischkutter ich am kommenden Montag fahren sollte.

„Hör mal", meinte Niall, „bis zum Montag sind es noch drei Tage und das Wochenende steht vor der Tür. Glaubst du, du hältst es so lange aus? An deiner Stelle würde ich mir Gedanken über ein Date am Samstag oder Sonntag machen."

„Du hast ja Recht", seufzte ich ergeben. „So lange kann ich nicht warten, denn Ed würde mir seinen Kutter nur sonntags leihen, da fährt er nicht raus."

„Eben, und das wäre noch über eine Woche. So lange willst du doch El nicht schmoren lassen, oder?"

„Nein, ganz gewiss nicht", stimmte ich ihm zu.

Da war guter Rat teuer, denn mein schöner Plan, El auf das Meer zu entführen, um dort auf einem Schiff eine Mahlzeit einzunehmen, zerplatzte nun wie ein Luftballon. Ich musste mir ganz dringend etwas anderes einfallen lassen, um El zu begeistern. Vielleicht wusste Niall einen Rat, schließlich handelte es sich bei ihm um ihren besten Freund.

„Sag mal", begann ich, „du hast nicht zufällig einen Tipp für mich, wie ich Eleanor beeindrucken könnte?"

„Ich glaube, sie steht auf Oralsex."

Reflexartig schlug ich mit der flachen Hand auf seinen Oberkörper, um so meiner Empörung Ausdruck zu verleihen. „Ich habe nichts vom Ficken gesagt, Niall!"

„Ich auch nicht, es ging ums Lecken", sprach mein Freund, als könne ihn kein Wässerchen trüben.

„Du bist ein Arsch."

„Ich bin ein ehrlicher Arsch, Tomlinson." Er betonte meinen falschen Nachnamen besonders und grinste dabei leicht.

„Woher weißt du das, wenn ihr nur beste Freunde seid?"

„Eben weil wir es sind, wir erzählen uns ziemlich viel." Er machte eine kurze Pause, um dann weiterzureden. „Wenn du El beeindrucken willst, dann solltest du mit ihr ein Picknick auf dem Bluff veranstalten."

„Auf der großen Klippe?" fragte ich überrascht, worauf Niall nickte und noch einen Satz nachschoss. „El liebt es, da oben zu sein und sie fährt voll auf Picknicks ab."

Die nächsten Minuten verbrachte ich damit, Niall dahingehend zu löchern, wo Els Präferenzen bezüglich des Essens lagen. Von Früchten wie Mango, Bananen, Kokosnussmilch über Hühnchen- und Roastbeef Sandwiches gelangten wir schließlich zu Vanillepudding und den Getränken. Limettenlimonade, am besten eisgekühlt, wahlweise Eistee mit Pfirsichgeschmack. Verzweifelt versuchte ich mir alles zu merken, da sagte Niall: „Ich schicke dir eine Nachricht, wo alles drinsteht, dann kannst du nichts vergessen."

Überaus dankbar parkte ich den Wagen direkt am Hafen, wo Niall sich von mir verabschiedete. „Steck' den Schlüssel ein, du darfst mein Auto behalten, so lange ich die Fäden noch in der Hand drin habe."

„Das ist echt nett von dir."

Wir standen voreinander, unsere Augen trafen sich, tauschten Blicke aus, die nur wir verstanden.

„Du bist mein bester Freund", wisperte er leise, „dir gebe ich alles."

Mein gehauchtes „Danke", bekam er noch mit, bevor er sich umdrehte und in einem kleinen Laden verschwand. Eine Weile schaute ich ihm nach, dann machte ich mich auf den Weg, um nach El Ausschau zu halten. Es war fast zehn und ich wollte unter keinen Umständen negativ durch Unpünktlichkeit auffallen. Frauen mochten so etwas gar nicht und Eleanor bildete da sicher keine Ausnahme.

Als ich mich kurz zur Seite drehte, hielt mir jemand von hinten die Augen zu. Zarte Hände waren das, was ich spürte, gepaart mit einem leichten Parfum, dessen angenehmer Duft meine Nase verwöhnte. Ihr leises Kichern erinnerte mich an ein kleines Glöckchen, dessen Ton durch einen sanften Windzug erzeugt wurde.

„Eleanor, du bist ein schlimmer Finger", sprach ich lachend. „Du fällst mich von hinten an."

„Ich falle dich an?" Mit diesen Worten ließ sie ihre Hände sinken und platzierte diese stattdessen auf meinen Schultern. Da El ungefähr genauso groß war wie ich, befanden wir uns auf Augenhöhe, als wir uns anschauten.

„Guten Morgen, Louis, bist du fit für den Friseurbesuch?", witzelte sie gut gelaunt.

„Natürlich, auch wenn ich Bammel habe, dass er vielleicht zu viel abschneidet", entwich es mir grinsend. Förmlich auf Els Konter wartend, heftete sich mein Blick auf ihre zarten Lippen.

„Das ist wohl kaum möglich, denn er schneidet schließlich nicht dein Geschlechtsteil ab. Haare wachsen wieder nach", erklärte sie mit ihrem trockenen Humor, der mich, wie immer, zum Lachen brachte.

„Du bist unmöglich, weißt du das?"

Sie zwinkerte leicht, als sie antwortete: „Genau deswegen magst du mich wahrscheinlich so."

Gemächlich schlenderten wir durch den kleinen Ort, ich überließ Eleanor die Führung, da ich keinen Plan hatte, wo sich der Friseur befand. Die letzten Häuser kamen in Sicht, da erblickte ich eine kleine Tankstelle, auf die El zielstrebig zusteuerte. Ich folgte ihr mit schnellen Schritten und wunderte mich, was wir hier wohl suchten. Vielleicht musste sie noch etwas für ihren Roller kaufen.

Eine Glocke ertönte, als El die Tür zu dem Kassenraum öffnete, wo eine unglaublich dicke Frau mittleren Alters hinter dem Tresen stand. Auf ihrem Kopf thronte eine Ladung Lockenwickler und sie trug eine Kette aus bunten Holzperlen.

„Hey Lynette", begrüßte die Brünette den Fleischklops.

„Hi El, volltanken?"

„Nein, Haare schneiden."

Das sollte wohl ein Witz sein! Sie verarschte mich doch wieder, aber ich beschloss, das Spiel dieses Mal mitzumachen.

„Ah, ok, ich rufe Homer", erwiderte die füllige Frau, um sogleich nach besagter Person zu brüllen. „Homer, Kundschaft ist da!"

Mir wurde immer mulmiger zumute, je länger ich mit El in dieser Tankstelle stand. Das konnte echt nicht wahr sein, was sich hier abspielte. Zusehends geriet ich ins Schwitzen, als ein nicht minder fetter glatzköpfiger Mann, der gerade so durch die Tür passte, förmlich auf uns zu walzte.

„Na, dann kommt mal mit, meine Kinder", schnaufte er.

Ohne ein Wort zu sagen, schob El mich in Richtung einer Tür, die in einen winzigen Raum führte, der einem Friseursalon in Miniaturausgabe glich. Ein Waschbecken, eine Trockenhaube, ein Rollwagen, bestückt mit Utensilien wie Rundbürsten, Scheren und diversen anderen Dingen, stand an der rechten Wand. Gleich daneben, auf einer Ablage, fand man jede Menge Rasierpinsel, den dazugehörigen Schaum, sowie ein Rasiermesser, welches ziemlich scharf aussah.

„Er oder du?", fragte Homer, worauf El sofort mit „Er, oder sehe ich aus, als würde ich einen Haarschnitt benötigen?", antwortete.

Verflixt und zugenäht, auf was hatte ich mich da eingelassen? Meine Vorstellung, dass ich hier mit einer Glatze herausmarschieren würde, nahm immer mehr an Gestalt an. Ich mutierte zu einem bedauernswerten Opfer, wenn ich mich nicht gleich zur Wehr setzen würde.

„Du siehst aus, als würdest du dir gleich in die Hosen scheißen, warst wohl lange nicht mehr beim Friseur", merkte Homer an, während der mit einer Handbewegung andeutete, dass ich Platznehmen sollte.

Angstschweiß bildete sich auf meiner Stirn, als er mir einen bunten Umhang umlegte und diesen peinlich genau mit den kleinen Klammern um meinen Hals befestigte.

„Das Kraut auf deinem Kopf sieht fürchterlich aus. Welchen Schnitt willst du haben?", brummte der Dicke und griff sogleich zu einem Scherapparat. Mir wurde kotzübel, denn ich wollte einen schönen Haarschnitt, so wie ich ihn in London getragen hatte. Vielleicht ein wenig salopper, aber ich war mir sicher, dass Homer so etwas nicht zustande bringen würde.

„Ich sehe schon, bei deiner Unentschlossenheit brauchen wir die Frisurenhefte als Vorlage", meinte El und griff prompt nach einem der Dinger, das sich auf einem kleinen Regal befand.

„Hier Louis, such' dir was aus und Homer wird es umsetzen."

Das wagte ich stark zu bezweifeln, dennoch hielt ich mich tapfer und schaute nach einer Frisur, die meinen Vorstellungen am ähnlichsten kam. Nachdem ich diese gefunden hatte, zeigte ich Homer das Bild, was er mit einem „Na, geht doch", zur Kenntnis nahm.

Das Geräusch des Scherapparates erschreckte mich, ebenso das kalte Metall der Schere, die er hin und wieder benutzte. Ich traute mich nicht, in den Spiegel zu gucken, sondern hielt meine Augen geschlossen, während Homer sich an meinen Haaren verging.

„Oh, wow", hörte ich El nach einer Weile sagen, „du siehst fast so aus wie Tom Cruise in Top Gun. Aus Crusoe wird Cruise." Sie kicherte über ihren eigenen Witz, während ich langsam meine Augen öffnete. Mir verschlug es glatt die Sprache, denn Homer hatte echt ganze Arbeit geleistet. Der Haarschnitt war perfekt.

„Was bin ich schuldig?" wollte ich wissen, da holte El schon ihre Geldbörse aus dem kleinen Rucksack.

„Lass das gefälligst stecken!", meinte ich.

„Nein, ich habe dich heute eingeladen, deswegen bezahle ich es auch."

„Das macht zehn Dollar."

Zehn Kaiman Dollar entsprachen umgerechnet etwa acht Pfund. Insgeheim freute ich mich, dass der Haarschnitt so billig war, denn in England hätte ich dafür locker das Doppelte oder sogar noch mehr hinlegen müssen.

Nachdem El bezahlt hatte, was ich eher widerwillig hinnahm, begaben wir uns nach draußen.

„Da hast du mich aber fein hereingelegt", meinte ich, konnte mir jedoch ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Ein Friseursalon in einer Tankstelle, wer kommt den auf sowas?"

„Tja, das erlebst du nur auf Cayman Brac. Und hier gehen auch nur die Einheimischen hin. Die Touristen suchen den Friseur im Hotel auf, aber der zieht ihnen das Geld aus der Tasche."

Kurz blieb El vor mir stehen, um ihren finalen Satz herauszuhauen. „Ich habe mich geirrt, als ich sagte, dass du wie Tom Cruise in Top Gun aussiehst. Du siehst besser aus als er."

Grinsend setzte ich meine Sonnenbrille im Pilotenstil auf, die Liam mir vermacht hatte.

„Also, wenn ich schon besser aussehe als Tom Cruise, dann werde ich dich am Sonntag zu einem Date entführen."

„Oh, da bin ich echt gespannt drauf."

Nach dem Friseurbesuch kehrten wir in einem kleinen Café ein. Es roch nach frisch gemahlenen Bohnen und Vanille, der Kuchen lachte mich förmlich an und als wir an einem der kleinen runden Tisch Platz nahmen, hatte ich das Gefühl, ewig hier sitzen zu können.

Nachdem wir den Kuchen ausgewählt hatten, begannen wir ein Gespräch.

„Wie fühlst du dich, mit deinem neuen Haarschnitt?", wollte El wissen.

„Prima, wie ein neuer Mensch."

In der Tat fühlte ich mich toll, beschwingt und frei. Obwohl ich William Austin nun vom Äußerlichen her sehr ähnelte, so wuchs ich doch immer mehr in meine Rolle als Louis Tomlinson hinein. Seit ich Niall begegnet war, sah ich mit Hoffnung in die Zukunft. Er würde mir helfen, bald war ich kein armer Schlucker mehr und konnte El in die feinsten Restaurants ausführen.

Der nächste Satz der Brünetten katapultierte mich augenblicklich aus meinen Träumen. „Niall hat mir gesagt, dass er nächste Woche Dienstag mit dir nach Grand Cayman fahren möchte, damit du beim dortigen Konsulat deine neuen Papiere beantragen kannst."

Davon wusste ich noch gar nichts, rechnete es meinem Freund aber hoch an, dass er wirklich an alles dachte. Vor allem die Erklärung mit dem Konsulat fand ich super, aber Niall gehörte seit jeher zu den cleveren Menschen. Eigentlich sollte es mich nicht wundern, dass er so weit voraus plante und alles in jegliche Richtung absicherte.

„Ja", sprach ich, während ich den Kaffee umrührte, „wir wollten am Dienstag los."

„Leighton muss ihm erst die Fäden ziehen, er hat um neun Uhr einen Termin bei ihr", klärte El mich auf.

„Du weißt wohl auch alles, was Leightons Patienten angeht, oder?"

„Nein, aber wir kamen irgendwie auf dich und Niall zu sprechen. Da hat sich das einfach ergeben." Sie stopfte sich ein Stück Kuchen in den Mund und verdrehte genießerisch die Augen. „Oh Gott, ich liebe Margas Kuchen. Davon könnte ich fünf Stücke hintereinander essen."

Lächelnd berührte ich mit den Fingerspitzen ihre Wange, welche im Augenblick der eines Hamsters glich. „Dann iss, ich lade dich ein."

„Willst du mich fett füttern, Louis?", quetschte sie heraus.

Schmunzelnd erwiderte ich: „Du kannst es am Sonntag bei unserem Date wieder abtrainieren."

Es gab wohl nichts, auf das ich mehr wartete, als dieses Date mit Eleanor. Drei verflixte Tage galt es bis dahin zu überstehen. Drei Tage, in denen ich mir den Arsch aufriss, was das Arbeiten anging. Ich schleppte Eds Fische in den Hafen, mähte bei Joseph den Rasen, erntete einige Kokosnüsse und bekam schließlich von Ted Foster die Erlaubnis, in seinem Garten zu arbeiten, allerdings unter der Bedingung, dass Niall die Aufsicht führte. Das störte mich jedoch eher weniger, denn mein bester Freund versicherte mir mit einem schelmischen Grinsen, dass ich den kompletten Verdienst behalten durfte.

Während ich die Büsche herunterschnitt, saß Niall im Schatten einer großen Palme und versorgte mich hin und wieder mit Getränken, wenn er nicht gerade auf seinem Handy herumtippte.

„Ich muss schon sagen, der Haarschnitt steht dir gut, Crusoe", meinte er. „Kein Wunder, dass El so auf dich abfährt."

„Na ja, ob sie auf mich abfährt, werde ich hoffentlich am Sonntag herausfinden."

Niall streckte sich kurz. „Wer sagt dir, dass ich es nicht schon weiß? Immerhin bin ich ihr bester Freund."

Langsam ließ ich die Heckenschere sinken, schaute in seine Richtung und schnaufte: „Es ist ja schön, dass immer alle außer mir Bescheid wissen."

Nialls lautes Lachen lockte prompt den alten Foster an, der uns überraschenderweise ins Haus bat. Was hatte das denn zu bedeuten?

Einigermaßen gespannt folgte ich den beiden und als wir durch den Flur marschierten, da hörte ich eine weibliche Stimme rufen. „Ted, kannst du bitte den Kaffee aus der Küche mitbringen? Er ist nämlich fertig."

Im ersten Moment blieb ich wie angewurzelt stehen, als wir den Wohnraum erreichten und ich eine ältere Dame, in einem Rollstuhl sitzend, erblickte. Freundlich lächelte sie uns an und als Niall sich zu ihr beugte, schloss sie ihn in ihre Arme.

„Na, mein Junge, geht es dir gut?"

„Ja, sicher, Theresa, ich hoffe dir auch?"

Sie schienen sehr eng miteinander zu sein, ebenso eng wie Ted und er. Binnen Sekunden spürte ich, dass die alten Leute Niall vertrauten, vermutlich eine Art Enkelsohn in ihm sahen. In jenem Moment kam ich mir wie ein Eindringling vor, der hier nichts zu suchen hatte, doch Theresa kehrte diesen Gedanken innerhalb kürzester Zeit um.

„Du bist also Crusoe, oder auch Louis. Ich habe schon viel von dir gehört. Du scheinst sehr fleißig zu sein, Joseph hat dich in den höchsten Tönen gelobt."

Freundlich lächelnd streckte sie mir ihre Hand entgegen, welche ich vorsichtig ergriff. Theresa war sehr zierlich und der Umstand, dass sie in einem Rollstuhl saß, bewirkte, dass ich sie eher zart behandelte. Das galt auch für das Händeschütteln. Überraschenderweise fühlte sich der Druck ihrer kleinen Hand jedoch ziemlich fest an. Ihre braunen Augen betrachteten mich freundlich, wenngleich auch etwas neugierig, als sie mir den Platz zu ihrer Rechten zuwies.

„Lasst uns Kaffee trinken und Kuchen essen. Ich hoffe, ihr habt Hunger mitgebracht."

Den hatte ich auf jeden Fall und Niall ebenso, obwohl der faule Hund im Moment die Rolle meines Aufsehers spielte und gezwungenermaßen keinen Finger rührte. Während ich den himmlischen Geschmack des Käsekuchens auf meiner Zunge zergehen ließ, hörte ich der Unterhaltung meiner drei Tischgenossen zu. Es ging um irgendwelche Einheimischen, die ich nicht kannte, um das Wetter und schließlich um Nialls lädierten Finger. In diesem Zuge erwähnte mein Freund, dass er am Dienstag bei Leighton einen Termin zum Fädenziehen habe und anschließend mit Coco und meiner Wenigkeit nach Grand Cayman schippern würde.

„Hoffentlich bleibt das Wetter so und ihr geratet nicht in einen Sturm", merkte Theresa leicht besorgt an.

„Und wenn schon, wir können beide schwimmen", kam es trocken von Niall. Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass mir einmal über Bord gehen gereicht hatte und ich keinen Wert auf ein zweites Mal legte. Aber ich verkniff es mir in Gegenwart des Ehepaars. Zudem wurde ich just in diesem Moment durch eine Stimme abgelenkt, die mir sehr bekannt vorkam.

„Hey, Jungs, ich hoffe, ihr habt mir vom Kuchen übriggelassen."

Mit strahlenden Augen betrat Eleanor den Raum, ich konnte meinen Blick nicht von ihr nehmen und sagte ganz Gentlemen like: „Es ist noch genug da, aber ich würde dir auch das letzte Stück geben."

Von Niall kam nur ein. „Du gottverdammter Schleimer", dann brachen alle, einschließlich El, in Gelächter aus.

Meine Birne war vermutlich so knallrot wie eine reife Tomate und ich fühlte mich regelrecht ertappt. Hoffentlich raffte der alte Foster nicht, dass ich ein Auge auf eine seiner Enkelinnen geworfen hatte. Höchstwahrscheinlich würde er mich ein zweites Mal von seinem Grundstück jagen und Kokosnüsse nach mir werfen.

Nachdem El zwei Stück Käsekuchen verspeist hatte, wandte sie sich gezielt an mich.

„Wann wollen wir eigentlich am Sonntag los, Louis?"

Jetzt war ich echt am Arsch, denn spätestens nach dieser Aussage roch Ted Foster den Braten. Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn, als ich seinen Blick auf mir fühlte und er im Militärston zu sprechen begann.

„Ich erwarte von dir, dass du meine Enkelin gut behandelst und zudem sicher nach Hause bringst, ist das klar?"

„Jawohl, Sir", war alles, was ich hervorzubringen vermochte.

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Oh mein Gott, nach 5 unendlich langen Tagen funktioniert Wattpad endlich wieder. Ich bin ausgehungert und freue mich auf eure Kommentare.

Wie gefällt euch die Idee mit dem Friseursalon? Ich hatte so Spaß daran, das zu schreiben.

Und wie findet ihr die Idee, dass Louis mit El auf die Klippe wandern möchte?

Danke für euren Support zu dieser Geschichte :)

LG, Ambi xxx


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