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20. Traumatized

♪ Peace of Mind - Boston


Das musste ein Scherz sein, ein gottverdammter Scherz!

Niall Horan, wie viele Menschen gab es wohl, die diesen Namen trugen und meinem alten Freund zudem verdammt ähnlich sahen? Sicher, er war älter geworden, aber diese blauen Augen würde ich niemals vergessen, ebenso sein verschmitztes Lächeln, das sich nicht verändert hatte. Als ich genauer auf den Akzent achtete, da kam der Ire vollends in ihm durch.

Es war Niall, eindeutig, auch wenn seine Stimme rauer als früher klang. Wir waren Männer geworden und Stimmen entwickelten sich bis zum neunundzwanzigsten Lebensjahr, das hatte ich mal irgendwo gelesen.

Fast wagte ich es nicht, ihn einer genauen Musterung zu unterziehen, aber meine Neugier gestattete es nicht, wegzuschauen oder so zu tun, als interessiere er mich nicht. Seine leichte Bräune, gepaart mit den Bartstoppeln, dem dunkelblonden Haar, dessen Spitzen durch die Sonne aufgehellt waren und sein drahtiger Körperbau, war das, was mir nur am Rande ins Auge fiel.

Am meisten schockierte mich nämlich die lange Narbe, sie sich quer über seine linke Wange zog. Wir redeten hier nicht von einer hauchdünnen Schramme, sondern von einem deutlich sichtbaren Makel in seinem sonst so perfekten Antlitz.

Und Scheiße, er sah sexy damit aus!

Vermutlich machten die Frauen reihenweise und freiwillig die Beine breit, wenn er seinen Charme spielen ließ. Eleanor konnte wahrscheinlich gar nicht anders, als sich ihm an den Hals zu werfen.

Er war genau der Typ, der die Frauen magisch anzog. Dazu noch seine lässige Kleidung, bestehend aus einem einfachen weißen Shirt, einer grauen Bermuda, Flip Flops und einer Sonnenbrille der Marke Ray Ban.

Zugegeben, unser Wiedersehen hatte ich mir total anders vorgestellt. Andere Umstände und vor allem nicht mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass er eine Affäre mit der Frau hatte, in die ich neuerdings verliebt war.

Wie grausam spielte mir das Leben gerade mit? So, als ob es sich für das rächen wollte, was ich getan hatte.

Ich war total am Arsch, mehr als je zuvor.

„Wollen wir uns nicht setzen?", stahl sich Liams Stimme in meine Gedanken. „Auf der Veranda ist es gerade angenehm und Niall hat neuen Rum mitgebracht. Da können wir die alte Flasche leeren, sie ist ja noch fast voll."

Kurz schluckte ich, denn Liam würde gleich bemerken, dass anstatt fast voll, wohl eher der Begriff nur halb voll treffender sein würde.

„Louis? Hast du so viel getrunken?" Liam stellte die halbleere Flasche auf den Tisch, an welchem Niall gerade Platz genommen hatte und einen lockeren Spruch von sich gab.

„Ach Payno, ist doch nicht schlimm, dann haben wir noch jemanden, der trinkfest ist. Ich hab' doch genug von dem Zeug mitgebracht, über fünfzig Flaschen."

Betrieb er etwa einen Getränkegroßhandel oder eine Bar? Verstohlen blickte ich Niall von der Seite an. Er räkelte sich in dem bequemen Rattansessel, streckte die Füße aus und gähnte herzhaft.

„Oh Mann, das war 'ne lange Nacht mit El. Aber hey, wir können pennen, wenn dir tot sind, oder nicht? "

Bei der Erwähnung von Els Namen kam mir schlichtweg die Galle hoch. Er sollte besser die Klappe halten, bevor ich mich vergaß. Unter dem Tisch ballte ich die Hände heimlich zu Fäusten, während ich versuchte, mein inneres Gleichgewicht insoweit wieder herzustellen, dass ich eine normale Unterhaltung zu führen vermochte. Auch wenn es sich dabei ums Ficken drehte, etwas, was ich schon lange nicht mehr getan hatte.

„Was gibt es eigentlich zu essen, Payno? Ich hab' Hunger wie ein Pferd." Niall griff nach der Flasche, um jedem von uns der Reihe nach einzuschenken.

„Fischauflauf mit Kräutern."

„Sind die von Ed?"

„Natürlich, du weißt doch, in meiner Küche gibt es immer nur das Beste."

Ed und Niall kannten sich also auch. Klar, jeder kannte hier jeden, aber Leighton bildete eine Ausnahme. Sofort begann es in meinem Kopf zu rattern und ehe ich mich versah, richtete ich eine Frage an Niall.

„Wie lange warst du eigentlich mit deinem Schiff unterwegs?"

Grinsend schaute er zu mir, hob sein Glas und sprach: „Etwas über zwei Monate und darauf trinken wir jetzt. Cheers."

Die Eiswürfel klirrten, als wir anstießen und nachdem ich den Rum in einem Zug heruntergekippt hatte, hörte ich Nialls anerkennende Stimme.

„Wow, er kann echt gut trinken. Louis, du gefällst mir. Du passt richtig gut zu Liam und meiner Wenigkeit."

„Er kann auch tauchen", warf mein Freund ein, worauf Niall total aus dem Häuschen geriet.

„Echt? Das ist cool, das müssen wir unbedingt mal gemeinsam machen."

Normalerweise wäre ich jetzt in Entzücken ausgebrochen, aber unter den gegebenen Umständen zog ich es vor, einfach zu schweigen und die Sache mit einem Nicken abzutun.

„Du bist nicht sehr gesprächig, oder?", stellte Niall fest, bevor er die zweite Runde Rum verteilte.

„Langsam, Horan, wir essen erst, dann kippen wir weiter ab und was Louis betrifft, ist er wahrscheinlich müde von der Arbeit."

„Ja, das stimmt, ich bin ein bisschen geschafft", log ich vorsätzlich.

In Wahrheit hätte ich noch Bäume ausreißen können, oder anders gesagt, Niall ungespitzt in den Boden rammen, weil er mit El herummachte. Dass er es nicht ernst mit ihr meinte, lag klar auf der Hand. Ansonsten würde er wohl kaum die Dienste der Nutten auf Kuba in Anspruch nehmen.

Um eine komfortablere Atmosphäre aufkommen zu lassen, machte ich einen Vorschlag. „Niall, du kannst uns doch über deine Schiffsreise berichten. Das fände ich sehr interessant." In dieser Beziehung log ich wirklich nicht.

„Was willst du denn wissen?", erkundigte sich mein Gegenüber, während Liam kurz die Küche aufsuchte, um nach dem Fischauflauf zu schauen.

„Was ist die Coco für ein Schiff?" Meine Neugier diesbezüglich kannte keine Grenzen.

„Eine Art Frachter. Ich transportiere damit Waren von A nach B."

„Ja, und wenn du nicht aufpasst, reißt der Zoll dir irgendwann den Arsch auf", rief Liam aus der Küche. „Sie werden eines Tages schnallen, dass du Rum schmuggelst."

„Ach was, der Zoll hier ist ein Witz, außerdem versorge ich Preston regelmäßig damit. Wenn der Chef vom Zoll das Zeug bei mir bestellt, dann weiß er aber haargenau, dass die Steueretiketten fehlen. Er würde sich selbst ans Bein pinkeln und so blöd ist er nicht."

Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Niall war ein gottverdammter Schmuggler! Und der Rum in Liams Haus, an dessen Flaschen die Etiketten fehlten, stammte aus seiner Ladung.

Harter Tobak, dessen Verdauung bei mir nur langsam vonstattenging. Was war nur aus ihm geworden? Aus dem Inbegriff der Ehrlichkeit?

Andererseits war das, was Niall tat, nur halb so schlimm wie der Dreck, den ich am Stecken hatte. Zwischen relativ harmlosem Rumschmuggel und der Steuerhinterziehung von fast einer halben Millionen Pfund, befanden sich noch immer Welten. Ganz sicher prellte er den Staat nicht mit einer Summe dieser Größenordnung. Dennoch war ich leicht schockiert.

Ein Schmuggler, der die Frauen flach legte, sich mit Nutten vergnügte, wo ihm doch auf Cayman Brac eine der attraktivsten jungen Frauen zur Verfügung stand. Das Schicksal war ungerecht und gemein zu mir.

Allerdings hatte ich in diesem Moment unglaubliches Glück, denn Niall erkannte mich nicht. Wie auch?

Der Vollbart stellte die perfekte Tarnung dar, ebenso meine halblangen zotteligen Haare. Ich war genau wie er ein gutes Jahrzehnt älter geworden, meine Stimme tiefer und mein falscher Name gab keinen Hinweis auf William Austin, seinen früheren besten Freund.

Ich war sicher, und alleine darauf kam es an. Und damit Niall auch weiterhin keinen Verdacht schöpfte, stellte ich die nächste Frage.

„Ich habe gehört, der Rum kommt aus Kuba. Wie ist es dort so?"

„Total lässig. Die Lebenshaltungskosten sind wesentlich niedriger als hier."

„Was sich auch an den Preisen der Nutten bemerkbar macht, wie du bereits erklärt hattest", ließ Liam sich trocken vernehmen. In seinen durch Topflappen geschützten Händen trug er eine Auflaufform, von welcher ein überaus köstlicher Duft ausging. Niall lachte über Liams Bemerkung mit den Nutten, während mir das Wasser im Mund zusammenlief. Ich hatte ordentlich Kohldampf, aber da mein Freund genügend gekocht hatte, wurden wir alle drei satt.

„Kuba ist echt toll, wenn du mal Zeit und Lust hast, kannst du mal mitkommen."

Als Niall diesen Satz losließ, blieb mir fast der Bissen im Hals stecken. Einerseits klang dieser Vorschlag unglaublich verlockend. Auf einem Schiff durch die Karibik zu schippern, der Sonne und dem Meer ausgesetzt zu sein, das war so ganz nach meinem Geschmack. Aber nicht mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass eine Frau zwischen uns stand und er meine wahre Identität nicht kannte.

„Louis muss es langsam angehen lassen. Er hat Gedächtnislücken, genauer gesagt kann er sich an nichts aus seinem früheren Leben erinnern", klärte Liam den Iren auf. „Er wusste nur seinen Namen."

„Ja, ich heiße Louis Tomlinson und ich liebe Schiffe. Das habe ich herausgefunden, als ich zum ersten Mal auf Eds altem Kutter stand."

Wenn ich schon log, dann bitte mit Kopf und Niveau. Da ich Leighton genau das erzählt hatte, sollte ich möglichst bei dieser Geschichte bleiben.

„Du liebst Schiffe und du kannst Rum saufen, du wirst mir immer sympathischer, Louis." Niall grinste breit und anhand seines Gesichtsausdruckes vermochte ich zu erkennen, dass er diese Äußerung durchaus ernst meinte. Eigentlich fand ich das nicht schlimm, denn wenn El nicht gewesen wäre, dann hätten wir auch in meinem neuen Leben sicher die besten Freunde werden können.

Allerdings musste ich gestehen, dass ich fruchtbar neugierig auf Niall war und dass mich sein Leben brennend interessierte. Ich wollte möglichst alles wissen, vor allem, wie er ausgerechnet auf Cayman Brac gelandet war, wo sich seine Spur doch im Indischen Ozean verlor. Um all diese Dinge in Erfahrung zu bringen, musste ich ihm jedoch näher kommen, eine Art Freundschaft eingehen.

„Du arbeitest für Ed?", richtete Niall seine Frage an mich.

„Ja, seit heute. Ich helfe ihm, den Fang in den Hafen zu schaffen."

„Ach ja, dafür braucht er immer Leute und er zahlt gut, das muss man ihm lassen."

Niall langte nach einem Stück Weißbrot, während er weiter redete. „Welche Schäden hat der letzte Sturm angerichtet? Ich musste deswegen länger auf Kuba bleiben, sonst wäre ich schon vor zwei Wochen hier eingelaufen."

„Die Baracken hat es erwischt und bei etlichen Häusern ist was kaputt gegangen", klärte Liam ihn auf. „Aber Crusoe, oder besser gesagt Louis, hat fleißig mitgeholfen und sich so sein erstes Geld verdient. Die Leute auf der Insel lieben ihn bereits."

Sofort legte ich Widerspruch ein. „Nicht alle, der alte Ted Foster hat mich heute weggeschickt, er wollte sich nicht von Fremden helfen lassen. So jedenfalls drückte er sich aus."

Im gleichen Moment verschluckte Niall sich fast an seinem Stück Brot. Er begann schallend zu lachen und Liam stimmte mit ein. Fast hätte ich noch mitgelacht, vor allem, als ich mir Ted Fosters Drohung, mir Beine machen zu wollen, ins Gedächtnis rief. Aber Niall zerstörte mit einem Satz jegliche Erheiterung in mir.

„Ted lässt sich nur von mir helfen, sorry. Bei dem alten Eigenbrötler hast du echt schlechte Karten."

Zumindest wusste ich nun, dass das Fabelwesen, von dem Leighton gesprochen hatte, existierte. Weiterhin wunderte es mich nicht, dass das Gestrüpp in der Grünanlage überhandnahm, da Niall nach eigenen Aussagen Cayman Brac mehr als zwei Monate den Rücken gekehrt hatte. Dass ausgerechnet er Ted Foster helfen durfte, wurmte mich jedoch sehr.

„Allerdings", fuhr Niall fort, „könnte ich dich zu Ted mitnehmen. Wenn ich dabei bin, wird er dich nicht wegschicken. Du kannst zusammen mit mir arbeiten und verdienst Kohle."

„Die ich mit dir teilen werde", setzte ich nachdenklich hinzu. Eine Aussage, die Niall mit einem Nicken untermauerte. Es war jedoch besser als nichts, ich konnte jeden Penny gebrauchen, sonst würde ich mein Ziel nie erreichen und auf ewig als armer Schlucker auf dieser Insel versauern.

„Dann seid ihr jetzt also quasi Geschäftspartner", witzelte Liam.

„Vermutlich." Etwas ungelenk stand ich auf, räumte Teller und Besteck zusammen, um alles in die Küche zu tragen. Ich benötigte einen Moment für mich alleine, einen Augenblick, der es mir ermöglichte, diese Dinge zu verdauen.

Einerseits sträubte sich alles in mir dagegen, mit Niall zusammen zu arbeiten, andererseits schlug ich damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich verdiente Geld, bekam womöglich bei Ted Foster einen Fuß in die Tür und erfuhr, wenn ich es geschickt anstellte, einiges aus Nialls Leben. Vielleicht konnte ich ihn bezüglich El aushorchen und fand eine Schwachstelle, welche ich zu meinem Vorteil nutzen konnte.

Um Louis Tomlinson zu besiegen, der einen Sturm in der Karibik überlebt hatte, musste man früher aufstehen.

Nachdem ich das Geschirr in die Spülmaschine eingeräumt hatte, gesellte ich mich wieder zu den anderen beiden auf die Veranda. Inzwischen hatte man die dritte Runde Rum ausgeschenkt, die ehemals halbvolle Flasche gähnte vor Leere und Niall öffnete sicherheitshalber schon mal eine neue.

Der Abend würde lang werden, das ahnte ich jetzt schon.

Die Gespräche erstreckten sich über den Tauchgang, welchen Liam, El und meine Wenigkeit absolviert hatten, bis hin zum neusten Klatsch und Tratsch.

„Weißt du schon, dass wir eine neue Ärztin hier haben?", richtete Liam seine Frage an den Iren.

Niall schüttelte als Antwort seinen Kopf und goss sich noch einen Rum hinter die Binde. Es war sein Vierter, während Liam und ich noch immer den Dritten unangetastet vor uns stehen hatten. Er soff echt wie ein Loch und wirkte nicht einmal betrunken. Da würde ich mich in Zukunft ganz schön ranhalten müssen, um mitzuhalten. Nicht, dass mir im Suff noch die Wahrheit entfuhr – es wäre absolut tödlich, wenn meine Tarnung auffliegen würde.

„Ja, Leighton ist total in Ordnung, sie ist übrigens Eleanors Cousine", erklärte Liam beiläufig.

„Ach die Cousine, ja davon hat El mal was erwähnt, bevor ich den Trip nach Kuba antrat. Sie meinte, sie freut sich, dass ihre Cousine sich hier wieder niederlässt."

Innerlich ging ich schon wieder in Kampfstellung. Wenn er sich jetzt auch noch an Leighton heranmachte, dann war es mit meiner Beherrschung vorbei. Eleanor verdiente so etwas nicht und Leighton ebenfalls nicht.

Für mich war es einfach unglaublich, dass es Männer gab, die sich durch sämtliche Betten fickten, denn das war absolut nicht mein Stil. Ich hatte das noch nie getan.

Und wieder meldete sich mein Gewissen zu Wort. Das, was ich mit Danielle gemacht hatte, war keineswegs fein. Ich haute ab und ließ sie in dem Glauben, dass ich ertrunken sei.

Wer war denn nun schlimmer? Niall oder ich?

Seufzend setzte ich das Glas an, um den Rum hinunterzukippen, in der Hoffnung, dass mein Gewissen endlich Ruhe gab, weil der Alkohol es in den Schlaf sang. Es klappte sogar, denn während der nächsten Minuten fühlte ich mich wesentlich entspannter, sogar Nialls nächste Sätze brachten mich nicht aus der Ruhe.

„Morgen früh um neun hole ich dich ab, Louis. Wir fahren zu Ted, ich mache dich richtig mit ihm bekannt, dann arbeiten wir dort ein bisschen und später darfst du dir Coco anschauen. Was sagst du dazu?"

Ein lautes Rülpsen entfuhr meiner Kehle. „Dasch find' isch schpische."

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Ob Louis das am nächsten Morgen auch noch alles so spitze findet?

Seid ihr genauso schockiert über Niall wie er? Mich würde brennend interessieren, was ihr von ihm haltet. ^^

Denkt ihr, Ted Foster lässt Louis mit Niall zusammen bei sich arbeiten?

Und was wird wegen El noch passieren? Kriegen sich die beiden in die Wolle?

Danke für die lieben Kommentare und die Votes und allgemein für eure Unterstützung. Es macht solch einen Spaß, den Plottwist auszuarbeiten.

LG, Ambi xxx

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