19. Headache
♪ Don't make no Promises - Scorpions
Mit einem dicken Kopf, der durch den Genuss von zu viel Alkohol herrührte, saß ich morgens mit Liam am Frühstückstisch. Nachdem Eleanor gestern so blitzartig verschwunden war, um mit diesem Käpt'n der Coco zu vögeln, hatte ich es mir auf der Veranda bequem gemacht. Leider war ich durstig und der Rum lachte mich an. Wir wurden gute Freunde, was sich nun mit Kopfschmerzen rächte.
„Alter, wie siehst du denn aus? Wirst du krank?", fragte Liam besorgt, doch ich winkte nur ab.
„Nein, nein, ich hatte zu viel Rum. Er ist einfach so verdammt lecker."
Dass ich die halbe Flasche leergetrunken hatte, würde er noch früh genug sehen.
„Na dann können wir ja gleich losfahren, um eine Prepaid Karte für dich zu besorgen, damit du für Ed erreichbar bist."
„Nicht nur für Ed", machte ich deutlich, „sondern auch für dich."
„Ja, und für Leighton und Eleanor."
Ob Letztere überhaupt Wert auf meine Nummer legte, wagte ich zu bezweifeln. Eigentlich hatte ich gedacht, dass sie an mir interessiert sei, aber der gestrige Vorfall am Abend belehrte mich eines Besseren. Ich hatte einfach zu viel in ihre Berührungen hineininterpretiert. Seit wann war ich denn bitte zu solch einem Weichei mutiert?
Wie gewöhnlich nahmen wir den Jeep, um die Besorgungen zu erledigen. Lebensmitteleinkäufe waren heute nicht angesagt, denn der Kühlschrank platzte, Dank Ed, der uns mit frischem Fisch versorgt hatte, aus den Nähten. Deshalb dauerte unser Trip in den Ort nicht besonders lange.
Ich fummelte die Prepaidkarte in mein neues altes Handy und speicherte als erstes Liams Nummer ab, der mit meiner das Gleiche tat. Es war ein gutes Gefühl nun wieder per Handy erreichbar zu sein, man kam sich nicht mehr wie ein technischer Krüppel vor.
„Was machst du heute noch? Ich muss zur Tauchschule, wir haben Anfragen erhalten, ich muss mich um die E-Mails kümmern."
Kurz überlegte ich. „Ich werde bei Joseph vorbeischauen, da sind noch Kokosnüsse zu ernten. Und vielleicht frage ich mich dann mal durch, ob ich bis zum Nachmittag noch Arbeit finde."
Eigentlich hätte ich noch gut und gerne einen Tag auf der faulen Haut liegen können aber El hatte mir das madig gemacht. Mein Plan, vielleicht mir ihr zum Strand zu gehen, zerplatzte wie eine Seifenblase, als ich von diesem Käpt'n erfuhr. Auf diesen Pisser war ich echt gespannt.
„Da wünsche ich dir viel Glück. Du wirst sicher Arbeit finden", hörte ich Liam sagen, ehe er sich anschickte, den Tisch abzuräumen. Dabei ging ich ihm zur Hand, damit es schneller ging. Wir waren wirklich inzwischen ein eingespieltes Team geworden.
Nachdem Liam verschwunden war, machte ich mich auf den Weg zu Joseph. Der ältere Mann freute sich riesig mich zu sehen und zeigte sich begeistert, dass ich noch eine Ladung Kokosnüsse von den umstehenden Palmen, deren Anzahl schon beinahe einer Plantage glich, abzuernten gedachte.
Es dauerte gut zwei Stunden, dann war ich erstmal durch. Der Rest musste erst noch heranreifen.
„Es reicht, wenn du nächste Woche wiederkommst, Crusoe. Vorher lohnt es sich nämlich nicht. Aber ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mich dann nicht vergisst."
„Auf keinen Fall, Joseph", versprach ich ihm.
Als er mir den Lohn aushändigte, richtete ich eine Frage an ihn.
„Weißt du noch jemandem, dem ich helfen könnte? Ich habe ein wenig freie Zeit bis zum Nachmittag."
„Hm." Joseph kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Du könntest es beim alten Ted versuchen, aber wundere dich nicht, wenn er dich ablehnt. Er ist Fremden gegenüber nicht besonders aufgeschlossen."
„Alles klar", bedankte ich mich, „ich werde mein Glück trotzdem versuchen."
Joseph hatte mir den Weg zu dem Anwesen beschrieben, auf welches ich nun zusteuerte. Das schmucke Haus war durch einen riesigen Garten umgeben, dessen Sträucher wild durcheinander wuchsen. Hier war echt Not am Mann und vielleicht ließ er mich ja helfen.
An der Klingel stand kein Name, ebenso am Briefkasten nicht und da ich es gewöhnt war, dass alle hier mit offenen Türen lebten, klopfte ich kurz an, bevor ich eintrat.
„Hallo, ist hier jemand?", fragte ich laut und deutlich.
Etwa fünf Sekunden später tauchte ein Mann, der um die Achtzig war, vor meinen Augen auf.
„Was willst du in meinem Haus?", herrschte er mich brummig an. „Es ist kein Sturm draußen, also brauchst du keinen Unterschlupf."
„Ähm, ich suche Arbeit, Sir."
„Arbeit? Ich vergebe keine Arbeit an Fremde, ich habe meine Leute, die das für mich machen."
Angesichts der Tatsache, dass sein Garten eher wie eine Aneinanderreihung überwucherter, ungepflegter Pflanzen wirkte, die seit Wochen nicht gestutzt worden waren, wagte ich das zu bezweifeln.
„Sir, mit Verlaub gesagt, sieht es nicht so aus, als ob ihnen jemand regelmäßig helfen würde", brachte ich demnach mein Argument an.
Böse funkelte er mich mit seinen grauen Augen an. „Ich suche mir die Leute, die sich um meinen Garten kümmern gerne selbst aus. Und jetzt verschwinde, bevor ich dir Beine mache", knurrte er.
Eigentlich konnte ich über eine solche Drohung nur lachen, aber es stimmte mich eher traurig, dass er mir nicht vertraute, mich nicht für sich arbeiten ließ.
„Ich habe bei Joseph einiges aufgebaut und Kokosnüsse geerntet", versuchte ich es ein letztes Mal, aber er ließ sich nicht erweichen.
„Das ist mir egal, an meinen Pflanzen vergreifst du dich nicht."
Eine klare Ansage, gegen die ich nichts ausrichten konnte. Liam hatte mich vor einigen Tagen bezüglicher jener Inselbewohner vorgewarnt, die Fremden gegenüber nicht so wohlgesonnen waren wie er oder Joseph. Jetzt geriet ich wohl an einen dieser Spezies.
Mit hängendem Kopf trottete ich von dannen. Die Lust auf Arbeit war mir gründlich vermiest worden und somit kehrte ich zu Liams Haus zurück, um mich auf der Veranda niederzulassen.
Auf einem der Rattansessel sitzend, grübelte ich vor mich hin.
Mein Leben war scheiße, ohne Pass kam ich nicht weit und die Frau, in die ich mich verliebt hatte (Gott wusste, wie das so plötzlich passieren konnte), war mit einem anderen liiert. Vermutlich wollte das Leben mir zeigen, was alles schief gehen konnte und dass jeder noch so gut durchdachte Plan seine Tücken hatte.
„Tomlinson, du bist ein Arsch, lass dich nicht unterkriegen", sprach ich mir selbst Mut zu.
Just in diesem Moment hörte ich eine Stimme hinter mir.
„Ich finde nicht, dass du ein Arsch bist, aber unterkriegen lassen solltest du dich auf keinen Fall. Immerhin hast du einen Blasenkatheter überstanden."
Leighton stand auf der Veranda, ein breites Lächeln zierte ihr Gesicht.
Mehr als ein „Hey", brachte ich in diesem Moment nicht hervor, doch das Grinsen in meinem Gesicht wurde ebenfalls breiter, als sie den Blasenkatheter erwähnte. Das war der Runing Gag zwischen uns geworden.
„Setz dich doch", bot ich der hübschen Ärztin an, aber Leighton schien andere Pläne zu haben.
„Eigentlich wollte ich zum Strand gehen und dich fragen, ob du Lust hast mich zu begleiten."
Natürlich, El fickte vermutlich noch mit diesem Seebär, da fehlte ihr die Gesellschaft ihrer Cousine. Allerdings rechnete ich es Leighton hoch an, dass sie dabei an mich gedacht hatte und meine Gesellschaft nicht verschmähte – im Gegensatz zu diesem komischen Ted.
„Warum eigentlich nicht? Bis heute Nachmittag habe ich Zeit, dann helfe ich dem Iren mit der Fischladung."
„Oh, heißt er nicht Ed?"
„Ja, genau."
Schnell zog ich mich in meinem Zimmer um, schnappte mir eines der großen Badetücher sowie die Sonnencreme und etwas zu trinken. Auch das Snapback vergaß ich nicht, ebenso die coole Sonnenbrille, die Liam mir vermacht hatte.
„Wir können los."
Leighton erhob sich und gemeinsam traten wir den Weg zum Strand an, der sich in unmittelbarer Nähe befand. Das Rauschen der Wellen konnte man deutlich vernehmen und der Wind trug einen Hauch des Sandes in der Luft empor.
Nachdem wir uns einen Platz ausgesucht hatten, ließen wir uns auf den Handtüchern nieder. Leighton steckte ihre Zehen in den Sand und ich tat es ihr gleich.
„Sandwühlen macht Spaß", sagte sich, mit einem Seitenblick auf mich. „Du bist so still heute, Louis."
Mich zu zügeln, wenn mich jemand geärgert hatte, fiel mir schon immer schwer, deshalb rückte ich sofort mit der Wahrheit heraus.
„Ein alter Mann hat es abgelehnt, mich bei sich arbeiten zu lassen. Er war sehr unfreundlich zu mir und das ärgert mich immens."
„Das kann ich gut nachvollziehen, schließlich willst du ihm ja nichts Böses. Wie hieß denn dieser Kauz? Hier gibt es nämlich einige davon, weißt du."
Resigniert zuckte ich mit den Schultern. „Keine Ahnung, es gab kein Namensschild an der Klingel."
Leightons Seufzen war deutlich zu vernehmen. „Das kommt hier öfter vor. Wo ungefähr war denn das Haus?"
So gut es ging, beschrieb ich den Weg ausgehend von Josephs Haus zu dem Anwesen des komischen Alten, da begann Leighton plötzlich zu lauthals zu lachen.
„Oh mein Gott, Louis, Ted ist mein Großvater. Ich hätte es wissen müssen, denn er ist in dieser Beziehung echt seltsam. Er lässt sich nicht einmal von mir helfen, zumindest nicht im Garten, er sagt immer, das sei Männerarbeit."
„Dann war ich für ihn wohl nicht männlich genug", entfuhr es mir halb belustigt, halb beleidigt.
Noch immer schüttete sie sich vor Lachen aus, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und stieß die nächsten Sätze eher japsend hervor. „Erst gestern hat er mir erklärt, dass es nur einen Mann gäbe, dem er seinen Garten anvertraut. Auf dieses Fabelwesen bin ich echt sehr gespannt, denn so wie der Garten aussieht, existiert er wohl eher nicht."
Nun musste ich selbst lachen, Leightons Humor war einfach genial. Vielleicht hatte ich mich in die falsche Cousine verliebt, vielleicht sollte ich umdenken. Leider ließen sich Gefühle nicht so einfach lenken oder gar umleiten.
Seufzend legte ich mich auf das Badetuch, da hörte ich Leighton sagen: „Ich kann ja mal ein gutes Wort für dich bei ihm einlegen. Natürlich nur wenn du es möchtest."
„Nein danke, der hat es verschissen."
Auch Leighton legte sich nun auf ihr Badetuch.
„Ich kann dich sogar verstehen, Louis. Und weißt du was, es gibt hier sicher noch haufenweise Leute, die sich über deine Arbeitskraft freuen. Siehe Ed."
„Darauf sollten wir nachher anstoßen", erklärte ich grinsend.
„Mit Rum?"
„Von mir aus gerne."
In der Tat hatte ich mich an dieses Gesöff gewöhnt, es schmeckte besser als Whiskey und versetzte mich regelmäßig in gute Stimmung.
„Das machen wir nachher auf Liams Veranda. Eine halbe Flasche ist noch da."
„Ich dachte, du musst bei Ed arbeiten?"
„Danach."
Ein tiefes Seufzen erfolgte, gepaart mit den Worten: „Ich hab' leider Spätdienst."
„Mist. Aber okay, wir holen das nach, versprochen?"
„Versprochen."
Eine Weile lagen wir schweigend nebeneinander, beobachteten die Pelikane, die über uns am Himmel hinwegzogen und lauschten der Meeresbrandung, die ein äußerst beruhigendes Gefühl auf mich ausübte.
Ich begann zu relaxen.
Jedes Mal, wenn ich das tat, wollte ich gerne mein Herz ausschütten, aber das konnte ich nicht. Die Wahrheit gehörte mir alleine, allerdings, was hielt mich davon ab, Erkundigungen über Eleanor und ihren Stecher einzuziehen? Binnen der nächsten Sekunden formten sich die Fragen in meinem Kopf. Fragen, auf die ich gerne Antworten haben wollte.
„Sag mal, warum ist Eleanor heute nicht dabei? Muss sie arbeiten?" Die Scheinheiligkeit, mit der ich diese Worte hervorbrachte, hätte jedem Schauspieler Ehre gemacht.
„Nein, nein. Eleanor hat frei. Sie arbeitet sowieso nur auf Teilzeitbasis."
„Als was denn? Wir hatten noch nicht die Gelegenheit so viel miteinander zu besprechen."
„Als Journalistin. Die Zeitung hat ihren Sitz auf Grand Cayman, da fliegt sie alle zwei Wochen hin, holt sich die neuen Themen und kommt dann wieder."
Das überraschte mich total. „Aber warum lebt sie hier und nicht auf Grand Cayman?"
Langsam richtete Leighton sich auf. „Eigentlich ist es nicht meine Aufgabe dir das mitzuteilen, aber El würde es sofort tun, wenn du sie danach fragst. Sie ist ein sehr offener Mensch."
So offen, dass sie mir alles über ihren Stecher erzählt hat, setzte ich gedanklich sowie reichlich frustriert hinzu.
„Sie versteht sich nicht so gut mit ihren Eltern, besonders nicht mit ihrem Vater. Er ist mit ihrer Berufswahl nicht so ganz einverstanden."
„Sowas ist Mist."
„Das kannst du laut sagen. Und da El sich nichts gefallen lässt, beschloss sie nach dem Studium zu ihren Großeltern nach Cayman Brac zu ziehen. Die haben ein großes Haus, dessen erstes Stockwerk so gut wie leer steht. Da hat El sich eingenistet und da sie keine Miete zu zahlen braucht, reicht ihr ein Teilzeitjob. Allerdings geht sie in der Zwischenzeit auch ihrem Hobby nach."
„Ficken mit einem Käpt'n", wäre es mir beinahe herausgerutscht. Ich beherrschte mich in letzter Sekunde und verschluckte mich deshalb an meiner eigenen Spucke, sodass Leighton sich genötigt sah, mir auf den Rücken zu klopfen.
„Geht's wieder?", fragte sie, nachdem ich zum ersten Mal wieder Luft geholt hatte.
„Ja", keuchte ich, „alles okay."
„Fein, wo waren wir stehengeblieben?"
„Bei Eleanors Hobby."
„Oh ja, richtig. Also sie liest sehr viel Kriminalliteratur. Richtung Kriminaltechnik, Spurensicherung und so weiter."
Das klang wirklich interessant, verführte mich aber auch zu Spekulationen.
„Vielleicht möchte sie beruflich ja irgendwann umsatteln."
Leighton kämmte sich mit ihren Fingern eine Haarsträhne hinters rechte Ohr, bevor sie antwortete. „Das glaube ich eher nicht. Sie hat früher für Sherlock Holmes geschwärmt und es ist einfach nur ein sehr tiefgreifendes Hobby."
So interessant ich Eleanors Hobby und ihre Geschichte, weshalb sie auf Cayman Brac lebte, auch fand, es juckte mich mehr zu erfahren, wer dieser Typ war, mit dem sie offensichtlich herummachte.
„Sag mal", begann ich zögernd, „sie ist gestern so schnell aufgebrochen, weil ein Schiff in den Hafen eingelaufen ist, die Coco. Du kennst nicht zufällig den Typen, dem es gehört? Ich wäre nämlich gerne mitgekommen, um mir das Schiff anzusehen. Du musst wissen, dass ich Schiffe liebe."
In der nächsten Sekunde wollte ich mir am liebsten die Zunge abbeißen, denn Leighton begann zu strahlen, als sie sagte: „Du erinnerst dich an etwas aus deiner Vergangenheit?"
Zum Glück schaltete ich sofort. „Ja, als ich bei Ed auf dem Fischerboot stand, da wusste ich plötzlich, dass ich Schiffe liebe."
„Oh Gott, das ist fantastisch, Louis!" Als ich Leighton so glücklich sah, meldete sich sofort mein schlechtes Gewissen. Sie wollte mir helfen, sie würde es immer tun – und was machte ich? Mein Herz wurde schwer, denn ich hatte sie wirklich liebgewonnen, zwar anders als El, aber die schien sowieso nicht verfügbar zu sein. Zumindest nicht für mich.
„Also um auf deine Frage zurückzukommen, ich weiß nicht, wer der Besitzer der Coco ist. Du solltest wissen, dass ich selbst erst vor zwei Monaten wieder nach Cayman Brac zurückgekehrt bin. Allerdings könnte es sein, dass jemand, den ich von früher kenne, die Coco gekauft hat, das ist nicht auszuschließen. Die Schiffe wechseln hier die Eigentümer, wie anderswo die Autos, zumindest bei einigen. Marcus Ryan und seine Söhne besitzen fünf Schiffe und ständig tauschen sie eines aus." Sie lachte kurz auf. „Na ja, du wirst ihn irgendwann noch kennenlernen, schätze ich. Vielleicht gehört das Boot einem der Söhne Ryans, die sind in unserem Alter."
Sie vögelte also mit einem Spross einer alteingesessenen Familie- da hatte ich als Zugereister natürlich wenig Chancen.
Das Klingeln meines Handys unterbrach unsere Konversation.
„Hey, hier ist Ed. Du kannst dich auf den Weg zum Hafen machen."
„Ich komme sofort."
Eine Viertelstunde später kletterte ich auf Eds alten Kutter und half den Fang in den Hafen zu bringen. Das Ganze dauerte nicht länger als eine Stunde aber es gab gutes Geld dafür.
„Sehen wir uns morgen?", fragte der Rothaarige, was ich mit einem Nicken beantwortete.
„Natürlich, es hat Spaß gemacht."
„Super." Ed zwinkerte mir zu und gab mir zum Abschied die Hand. Ich mochte ihn irgendwie, er wirkte wie ein knuffiger Teddybär, den man einfach gern haben musste.
So schnell meine Beine mich trugen, lief ich zurück nach Hause. Nach dem ganzen Sand, der sich auf meiner Haut angesammelt hatte und der sich mit dem Schweiß, der durch die Arbeit entstanden war, vermischte, wollte ich endlich duschen gehen.
Hoffend, dass Liam nicht gerade das Bad besetzte, betrat ich das Haus, um sofort von seiner Stimme empfangen zu werden.
„Louis, bist du das?"
„Ja, ich wollte schnell duschen."
„Gut, dann habe ich noch Zeit, das Essen vorzubereiten."
Unendlich lange ließ ich das lauwarme Wasser auf meine Haut niederprasseln, dabei dachte ich erneut an Eleanor. Verdammt, ich bekam sie nicht aus meinem Kopf! Aber diesen Idioten, vermutlich einer der Ryan-Söhne, ebenfalls nicht. Ich musste Liam unbedingt nach diesem Typen ausfragen.
Als ich den Wasserstrahl abstellte und nach dem Handtuch griff, vernahm ich zwei Stimmen; zwei männliche. Eine gehörte Liam, die andere klang ein wenig rau und unbekannt, gleichzeitig aber auch sympathisch. Und beim nächsten Satz, den der unbekannte Besucher ausstieß, musste ich prompt grinsen.
„Die Nutten auf Kuba sind geil, die machen es für den halben Preis wie die auf Grand Cayman."
Na, das war vielleicht ein Kerl! Offen und ehrlich, wie ich es mochte.
Liams lautes Lachen erklang in meinen Ohren. „Hauptsache du und Coco seid wieder wohlbehalten angekommen. Ich hab' mir schon echt Sorgen gemacht, wegen der Stürme."
Scheiße! Das war der Kerl, der El vögelte und sie auch noch mit kubanischen Nutten betrog! Am liebsten wollte ich ihm meine Faust in die Fresse rammen, aber das ging nicht. Vielleicht wusste El sogar davon, vielleicht war sie ihm hörig. Das würde auch ihren gestrigen völlig überstürzten Aufbruch erklären.
„Deswegen bin ich auch so spät dran. El hat echt am Rad gedreht, aber du kennst ja das Spiel. Eine Nacht mit mir und sie ist wieder ruhig."
Vor Wut kochend schlug ich mit dem Handtuch um mich, traf dabei die Ablage des Waschbeckens, sodass das Deo herunterfiel.
„Louis, ist alles okay?", vernahm ich sofort Liams besorgte Stimme.
„Ja, mir ist nur was runtergefallen."
Im Eiltempo zwängte ich mich in die Klamotten, diesen Burschen wollte ich mir unbedingt ansehen, wissen, was El an ihm fand. Beinahe stolperte ich in den Flur und verhedderte mich im Vorhang, aber Liams kräftiger Arm hielt mich davon ab. Er zog mich zu sich und ehe ich den Blick anheben konnte, begann er zu sprechen.
„Das ist Louis, auch Crusoe genannt, ich habe ihn eigenhändig aus dem Wasser gefischt, beinahe wäre er abgesoffen."
Die Hand, die sich mir entgegenstreckte und die ich nun der Höflichkeit halber ergriff, war leicht gebräunt und fühlte sich rau an. Langsam hob ich meinen Kopf und starrte in ein blaues Augenpaar, da stellte er sich auch schon vor.
„Hey, freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Niall Horan, Käpt'n der Coco."
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Bääääääääääähm! Muhahaha, ich hatte tierischen Spaß dieses Kapitel zu schreiben. :) Ich kann nicht mehr vor lachen, ehrlich.
Wer von euch hat zum Schluss hyperventiliert? Ich habs beim Schreiben getan. OMG ich habe es so lange ohne mein Baby ausgehalten, bin mega stolz darauf.
Bitte schreibt mir, was ihr denkt, fühlt und auch wie grässlich ich bin, weil ich euch immer so verarsche.
Ich hab' euch ganz doll lieb! ♥♥♥ Danke für die ganzen Kommis und Votes.
LG, Ambi xxx
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