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15. Hard Work


♪ Ride like the wind – Christopher Cross


„Also das hier dürfte passen."

Gemeinsam mit Liam stand ich in einem winzigen Klamottengeschäft, der Tip-Top Boutique auf Cayman Brac, um passende Kleidung für mich zu beschaffen. Liams Klamotten waren mir zu weit und zu lang. Das T-Shirt schlabberte an mir und die Jogginghose, die er mir ebenfalls geliehen hatte, konnte ich locker zweimal umkrempeln.

Zwar freute ich mich nun, ein passendes Shirt und auch eine annehmbare kurze Hose gefunden zu haben, aber das Liam alles bezahlte, bewirkte doch ein leichtes Magengrummeln in mir. Ich schuldete ihm eine Menge, das musste ich unbedingt wieder gutmachen, sobald ich Zugriff zu meinen Reichtümern erhielt.

Mit zwei Shirts und einer kurzen Hose war es jedoch nicht getan. Ich benötigte Unterwäsche, sowie Schuhe, welche wir, laut meinem Gastgeber, in der anderen Insel-Boutique erhalten würden. Seufzend folgte ich Liam nach draußen, wo ich mich einstweilen für seine Nettigkeit und Hilfsbereitschaft bedankte.

„Alles kein Problem, Louis. Ich bin mir sicher, wenn ich in deiner Situation wäre, würdest du mir ebenfalls helfen."

„Das kannst du annehmen."

Den Weg zu der nächsten Boutique legten wir mit Liams klapprigem Jeep zurück, dessen geöffnetes Verdeck uns den Wind um die Nase blasen ließ.

„Was wir hier nicht bekommen, besorgen wir über das Internet. Auf Grand Cayman gibt es einige Shops, die versenden innerhalb von vierundzwanzig Stunden ihre Waren hierher. Also mach dir keine Gedanken."

Innerlich stöhnte ich auf. Ich wollte nicht noch mehr Schulden bei Liam anhäufen aber vermutlich würde mir nichts anderes übrig bleiben. Die restlichen Einkäufe, inklusive der Lebensmittel wurden ebenfalls erledigt. Fangfrischen Fisch erstanden wir direkt am Hafen, Dinge wie Getränke, Gemüse, Salat, Gewürze und Brot, führte der kleine Supermarkt.

Da es mir inzwischen wesentlich besser ging, half ich Liam die Einkäufe zum Auto zu tragen. Gemeinsam luden wir den Wagen voll, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten. Auf Cayman Brac gab es nur eine richtige Straße, die von einem zum anderen Ende führte. Die restlichen Wege bestanden aus unbefestigtem Schotter oder gar Sand, weswegen viele Autos mit Allradantrieb hier anzutreffen waren. Summend saß ich im Auto, ließ meine Blicke immer wieder über die Landschaft sowie das Wasser wandern, dessen Farbe mich stets aufs Neue faszinierte.

In meinen neuen Flip Flops führte ich mich durchaus wohl, sie waren bequem, ebenso meine Hose im Surfer Stil. Liam hatte mir eine seiner zahlreichen Kopfbedeckungen, ein weißes Snapback geliehen. Sein Hinweis, dass ich mir lieber keinen Sonnenstich holen sollte, fand durchaus Gehör in meinen Ohren. Gerade hatte ich eine Bronchitis inklusive einer Kehlkopfentzündung überstanden, deshalb legte ich keinen Wert auf weitere Blessuren.

Liams Idee, wie ich an Geld kommen könnte, war einfach und effektiv.

„Durch den Sturm wird immer irgendwas beschädigt und gerade die älteren Leute oder ungeschickten Handwerker sind froh, wenn ihnen da jemand zur Hand geht", lauteten seine Worte, bei denen sich automatisch ein Gedanke in meinem Kopf aufbaute. Ich würde nicht nur meine Schulden bei Liam abbezahlen und Leighton zum Essen einladen können, sondern, wenn ich lange und hart genug arbeitete, auf diese Art und Weise Geld für ein Flug- oder Schiffsticket nach Grand Cayman zurücklegen können. Allerdings nützte das nicht viel, da ich keinen Ausweis besaß und somit auf Grand Cayman weder an meine Bankkonten, noch in das Strandhaus gelangen würde.

Ich war noch immer buchstäblich in den Hintern gekniffen.

„Die Baracken am südwestlichen Strand hat es heftig erwischt. Dort ist das Revier der Taucher. Wir müssen alles aufbauen, damit wir so schnell wie möglich die Arbeit dort wieder aufnehmen können", erklärte Liam, als wir mit seinem Jeep und einer Menge Arbeitsgeräte unterwegs waren.

Der Sturm hatte inzwischen nachgelassen, sich gen Osten verzogen und wanderte nun in Richtung Kuba. Man schien hier relativ abgehärtet zu sein, was die Stürme anging, denn Liam ließ mich wissen, dass es weitaus schlimmere gegeben hätte.

„Allerdings trafen die auf die Insel, als ich noch nicht hier lebte. Ist schon eine ganze Weile her."

Die Baracken am Strand, fünf an der Zahl, sahen tatsächlich etwas verwüstet aus. Das Holz war an vielen Stellen gesplittert und eine war zusammengebrochen. Sie würde komplett neu aufgebaut werden müssen. Da wir jedoch Zeit hatten (der nächste Touristenschwarm würde nicht vor November auf Cayman Brac auftauchen), ließen wir es eher beschaulich angehen.

„Eigentlich kann ich kein Geld von dir nehmen. Ich wohne in deinem Haus und esse das, was du auf den Tisch stellst", meinte ich, während ich gerade einen Nagel in eines der Holzbretter schlug.

Kurz sah Liam auf, blickte in meine Richtung und meinte: „Das ist schon ok. Ob jetzt einer oder zwei Leute in meinem Haus schlafen, darauf kommt es nicht an. Außerdem bist du kein Vielfraß."

Seufzend erfolgte meine Erwiderung. „Ihr seid alle so verdammt nett hier."

Der letzte nette Mensch dieser Art, den ich in London kennengelernt hatte, hieß Harry Styles. Auch er erledigte etwas für mich, ohne dass ich ihn dafür bezahlen musste. Langsam wurde mir das echt unheimlich. Warum begegneten mir ausgerechnet solche uneigennützigen Zeitgenossen? Sollte ich vielleicht eine Lehre daraus ziehen?

Schweigend arbeiteten wir weiter, legten zwischendurch eine Pause ein, welche wir auf dem hinteren Teil des Jeeps sitzend verbrachten. Wir aßen Sandwiches und tranken Wasser, um Durst und Hunger zu stillen. Bis zum frühen Abend schufteten wir an den Barracken, hatten zwei kaputte wieder Instand gesetzt, sowie die dritte begonnen aufzubauen. Die Arbeit im Freien tat mir gut, meine Lungen füllten sich mit der salzhaltigen Luft, meine Atmung wurde freier, auch wenn meine Hände langsam Schwielen bildeten und ich mir mehrmals mit dem Hammer auf den Daumen schlug.

Insgesamt benötigten wir vier Tage, um alles soweit aufzubauen, dass es wieder benutzt werden konnte. Während dieser Zeit hatte Liam sich bereits erkundigt, wo noch Hilfe gebraucht wurde. Zahlreiche Häuser waren beschädigt worden und die Eigentümer hatten alle Hände voll zu tun, um die Dinge in Ordnung zu bringen. Eine helfende Hand wurde immer gebraucht und so kam es, dass ich einigen der Inselbewohner half, die Reparaturen an ihrem Heim fertigzustellen.

Der Erste, den ich in diesem Zuge kennenlernte, war Joseph Hunter, ein netter Mann um die Sechzig, der mich sofort mit „Du musst Crusoe sein", begrüßte.

„Ja, der bin ich. Alternativ nennt man mich Louis", erwiderte ich grinsend.

„Weißt du, meine beiden Söhne verdienen ihr Geld mit dem Fischfang. Sie sind den ganzen Tag auf dem Meer und für mich ist es zu beschwerlich, alles alleine zu richten", plapperte er drauflos.

„Das verstehe ich."

Tatkräftig half ich ihm, kam seinen Wünschen nach, bekam dafür eine warme Mahlzeit, welche seine Frau, Greta, kochte, sowie genügend Wasser zu trinken. Am Ende des Tages gab er mir eine Summe, die etwas höher war, als ich sie mir ausgerechnet hatte.

„Der Rest ist dafür, dass du alles so toll gemacht hast. Sehen wir uns morgen wieder?"

„Aber klar doch."

Geschafft von der körperlichen Arbeit kehrte ich am Abend nach Hause, wo Liam bereits in der Küche werkelte. Sein schelmisches Grinsen ließ mich wissen, dass er gleich eine Bemerkung machen würde und da kam es auch schon.

„Frau Doktor war vor zehn Minuten hier, um sich nach deinem Befinden zu erkundigen."

„Ach", überrascht hob ich die Augenbrauen an, „was hast du ihr gesagt?"

„Dass dich so schnell nichts umhaut und du bereits daran arbeitest, das Geld für das versprochene Abendessen aufzutreiben. Sie fand das sehr rührend."

„Wenn du mich verspotten willst, Payne", kurz unterbrach ich, um das verschwitzte Shirt über meinen Kopf zu ziehen, „dann wirst du mich kennenlernen."

Nach diesem Satz zwinkerte ich vergnügt drein, sodass Liam in lautes Gelächter ausbrach.

„Geh' duschen und dann essen wir", lautete seine Aufforderung an mich, der ich prompt nachkam. Das lauwarme Wasser erfrischte mich, ich spülte mir den Dreck und Schweiß vom Körper und hatte mich selten besser gefühlt, als ich eine Viertelstunde später mit frischen Klamotten und feuchten Haaren gemeinsam mit Liam am Tisch saß.

In einer Männer WG zu leben, hatte einige Vorteile. Niemand belegte stundenlang das Bad, um sich Schminke ins Gesicht zu knallen, es gab keine störenden Nagellackflaschen, die den Spiegelschrank im Bad übervölkerten und es standen auch keine zwanzig Paar Schuhe im Flur – am besten noch High Heels, über die man drüber stolperte, wenn man seine Augen dummerweise geradeaus und nicht auf den Boden richtete. Das alles erinnerte mich sehr an meine Zeit als Student, in welcher ich unabhängig und frei war.

Allerdings vermisste ich trotzdem manchmal die Gesellschaft einer Frau. Wie es Danielle wohl jetzt ging? Sicher hatte sie nun, nach meinem Verschwinden, alle Hände voll zu tun aber immerhin bekam sie dafür einen Lohn von einer halben Millionen Pfund, die Summe aus meiner Lebensversicherung. Da es keinen Abschiedsbrief gab, schied ein Selbstmord aus; der einzige Grund, weshalb die Versicherung nicht zahlen würde.

„Louis? Willst du auch ein Glas Rum?" Liams Stimme holte mich abrupt in die Wirklichkeit zurück.

„Warum nicht, der schmeckt bestimmt gut", nahm ich das Angebot meines Gastgebers an.

„Dann komm, lass uns den Abend auf der Veranda ausklingen."

Sofort folgte ich Liam nach draußen, der mir die Flasche des alkoholischen Getränks in die Hand gedrückt hatte, während er zwei Gläser sowie einen Behälter, der mit Eiswürfeln gefüllt war, trug.

Wir machten es uns auf den Rattan Möbeln gemütlich, Liam füllte die Gläser zunächst mit Eiswürfeln, bevor er den Rum darüber kippte.

„Prost, Louis. Diesen edlen Tropfen solltest du mit Verstand trinken. Er ist nämlich etwas Besonderes."

Gleich nach dem ersten Schluck spürte ich den Geschmack, der sich außergewöhnlich mild aber dennoch brennend genug anfühlte, auf meiner Zunge. Beinahe andächtig und mit geschlossenen Augen kostete ich die ersten Tropfen, erst dann fällte ich mein Urteil.

„Der Rum ist der Hammer, da können die gängigen Marken, die man im Supermarkt kaufen kann, nicht mithalten. Wo wird er hergestellt?"

Auf der Flasche befand sich kein Etikett, deshalb fragte ich nach.

„In Kuba", lautete Liams Antwort, welche er mit einem Lächeln vortrug. „Das ist ja nicht so weit weg von den Cayman Inseln und es gibt immer mal jemanden, den es dorthin verschlägt und der ein paar Flaschen mitbringt."

„Das ist wohl wahr."

Meine geografischen Kenntnisse waren gut genug, um zu wissen, dass Liam mir keinen Bären aufband. Kuba war nicht viel weiter entfernt als Jamaika, das ebenfalls für seinen ausgezeichneten Rum bekannt war.

Bis um halb zwölf saßen wir noch draußen, dann legten wir uns beide schlafen, da morgen wieder ein anstrengender Tag auf uns wartete.

Es dauerte eine ganze Woche, ehe ich die Arbeiten an und um Joseph Hunters Haus komplett zu Ende gebracht hatte. Bei dieser Gelegenheit lernte ich auch seine Söhne kennen, die mich sogleich freundlich willkommen hießen. Sie steckten mir sogar ein großzügiges Taschengeld zu, nachdem die Arbeit beendet und Joseph mich bezahlt hatte. Sozusagen als Dankeschön, weil ich ihrem Vater half.

Im Vergleich zu dem, was ich früher als Anwalt verdient hatte, war der Betrag lächerlich, dennoch reichte er aus, um Liams Kühlschrank zu füllen und ihm das Geld für die Kleidung, welches er vorgelegt hatte, zurückzugeben.

Da Joseph mir angeboten hatte, dass ich ihm hin und wieder gegen Bezahlung zur Hand gehen sollte, sah ich mich in der glücklichen Lage, ein fast schon regelmäßiges Einkommen vorweisen zu können. Ob ich dieses durch das Ernten von Kokosnüssen oder anschlagen von Bretter verdiente, war mir relativ egal. Der Rubel rollte und somit wurde es Zeit, Leighton zum Essen auszuführen.

Als ich beim Frühstück dahingehend eine Anspielung machte, sprang Liam sofort darauf an. „Ich würde dir raten, das Star Island Restaurant aufzusuchen. Die Gerichte dort sind lecker und preislich völlig okay."

„Das klingt gut. Meinst du es genügt den Ansprüchen von Frau Doktor?", witzelte ich.

„Das kann ich dir garantieren, denn ein Vogel hat mir gezwitschert, dass es ihr Lieblingsrestaurant sei."

Dagegen konnte ich wohl nichts sagen und somit war die Sache geritzt. Bei der nächsten, sich bietenden Gelegenheit, sprach ich Leighton auf unseren noch ausstehenden Restaurantbesuch an. Sie war am Abend vorbeigekommen, um einen kurzen Besuch abzustatten. Wir saßen auf der Veranda, lauschten dem Wind, dem Geschrei der Vögel und unterhielten uns.

„Wie sieht es aus, wann hättest du Zeit, mit mir auszugehen?", erkundigte ich mich, während ich die hübsche Ärztin musterte.

„Morgen Abend, wenn es dir passt."

Zufrieden strahlte ich sie an. „Fein, ich weiß auch schon, wo wir hingehen."

Liam lieh mir seinen Wagen und ich genoss das Gefühl, mit offenem Verdeck zu fahren. Es dauerte nur wenige Minuten, ehe ich vor Leightons kleinem Haus stand, um den Jeep davor zu parken. Noch bevor ich hinausspringen konnte, kam sie mir bereits entgegengelaufen. Sie trug ein sandfarbenes Sommerkleid mit einem Ausschnitt, der ihr Dekolletee gut zur Geltung brachte. Ihre leicht gebräunte Haut tat ein Übriges, um die Sommerlaune, die sie ausstrahlte, hervorzuheben.

Nachdem wir uns mit einer Umarmung begrüßt hatten, wartete ich bis sie sich angeschnallt hatte, um sogleich in Richtung Restaurant zu fahren.

Dort angekommen, betrachtete ich Leightons spitzbübisches Grinsen. „Ich wette, das hat Liam dir verraten, oder?"

Ein wenig verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. „Ähm, ja, ich bekenne mich schuldig. Es war nicht meine Idee."

„Das macht gar nichts, du wirst es bestimmt mögen."

Mit lautem Hallo wurde zunächst Leighton, dann ich begrüßt.

„Du musst Crusoe sein, Liam und Joseph haben schon viel von dir erzählt", erklärte der Kellner, der uns die Speisekarte auf den Tisch legte.

„Crusoe hat einen Namen, er heißt Louis", stellte die junge Ärztin die Sachlage richtig, was mir prompt ein kleines Schmunzeln entlockte.

Kurz blickte ich mich in dem Lokal um, das einfach und zweckmäßig eingerichtet war. Alles wirkte sauber und der Geruch sowie das Aussehen der Speisen, die am Nachbartisch serviert wurden, ließen mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Nachdem wir die Getränke geordert hatten, vertiefte ich mich in die Speisekarte, deren Fischgerichte mich total ansprachen. Auch Leighton entschied sich für Fisch, sie erklärte mir, dass sie zwar kein Vegetarier sei, aber auch gut auf Fleischgerichte verzichten könnte und die Meeresbewohner stets den Landbewohnern vorzog.

„Gilt das auch für deine Verabredungen?", zog ich sie auf.

„Du meinst, für wen ich mich entscheiden würde, wenn es sowas wie männliche Nixen gäbe?" Als ich nickte, lachte sie kurz, um dann zu sagen: „Nein, in dieser Beziehung würde ich wohl dann den Landbewohnern den Vorzug geben."

Es wurde ein interessanter Abend, wir kosteten gegenseitig von unserem Essen (beide Fischgerichte schmeckten sehr köstlich), teilten uns den Nachtisch (einen großen Eisbecher) und unterhielten uns sehr angeregt.

Auf meine Frage, warum es sie auf diese einsame Insel verschlagen hätte, antwortete Leighton zunächst mit einer Gegenfrage.

„Liam hat dir wohl nichts über die Geschichte der Inseln erzählt, oder?"

„Nicht wirklich, aber um ehrlich zu sein, habe ich auch nicht danach gefragt. Wenn ich ein Smartphone mit Internet hätte, dann hätte ich das schon längst nachgeschaut."

Sie nickte verstehend. „Dann will ich dich mal aufklären, falls es dich interessiert."

Das tat es wirklich, schließlich zählte ich zu den wissbegierigen Menschen, die sich jegliche Informationen aneigneten, die man ihnen zur Verfügung stellte. Deshalb hörte ich Leightons Ausführungen sehr aufmerksam zu.

„Cayman Brac wurde wie Little Cayman im Jahre 1503 von Christoph Kolumbus entdeckt. Unter anderem wegen der vielen Höhlen, wurde die Insel ein beliebter Anlaufpunkt für Piraten, oft wurde auch Beute hier versteckt."

Ich fand das super spannend, folgte weiterhin ihren Erzählungen, die letztendlich Aufschluss über ihre Vergangenheit preisgaben.

„Zwischen 1666 und 1671 versuchten die ersten Siedler, angetrieben vom damaligen Gouverneur von Jamaika, Sir Thomas Modyford, sich auf der Insel nieder zu lassen. Sie wurden von Piraten vertrieben. Erst 1833 gelang es drei Familien, sich dauerhaft einzurichten. Dabei handelte es sich um britisch stämmige Siedler. Zwei Jahre später folgten zwei weitere Familien. Die Nachkommen dieser ersten fünf Familien - Foster, Hunter, Ritch, Ryan und Scott - leben dort noch heute."

Als Leighton mich anschaute, entfuhr mir ein „Wow, du bist eine Foster, also ein Nachkomme aus der ersten Generation der Siedler."

Ihr Grinsen wurde immer breiter, während sie anerkennend sprach: „Ich liebe Menschen, die gut kombinieren können."

Leider wurde unsere Unterhaltung schlagartig durch das Vibrieren ihres Handys unterbrochen. Entschuldigend kamen die Worte über die Lippen der Ärztin.

„Tut mir leid, ich muss rangehen, das ist mein Diensthandy. Hoffentlich ist kein Unfall passiert."

Stirnrunzelnd verfolgte ich das Telefonat, hörte was Leighton sagte. „Was? Oh nein, dich kann man keine fünf Minuten alleine lassen." – „Ja, ich komme, kann verstehen, dass du dir von niemand anderem die Spritze geben lassen möchtest." – „Ja, es dauert nur ein paar Minuten, ich bin noch im Star Island, wurde von einem gutaussehenden, interessanten, jungen Mann zum Essen eingeladen." - „Nein, du kennst ihn nicht."

Ihr Gesicht wurde durch ein breites Grinsen geziert, als sie das Gespräch beendete.

„Das war meine Cousine. Sie ist heute nach Cayman Brac zurückgekehrt und hat sich prompt einen rostigen Nagel in den Fuß getreten. Jetzt braucht sie eine Tetanusspritze, will sich die aber nur von mir geben lassen."

Schallend begann ich zu lachen. „Das kann ich gut nachvollziehen, denn du spritzt wie ein Gott."

Auf die Bemerkung „Du musst es ja wissen", hatte ich schon förmlich gewartet.

Nachdem ich die Rechnung bezahlt hatte, fuhr ich Leighton auf direktem Weg zu ihrer Arbeitsstätte, einem winzigen Hospital, welches ganz in der Nähe ihres Wohnhauses lag.

„Ich dachte, hier gibt es kein Krankenhaus, zumindest hat Liam das erzählt", entfuhr es mir, als ich den Schriftzug Faith Hospital erblickte.

„Es ist auch mehr eine Notfallstation mit sechzehn Betten von denen im Moment nur acht in Betrieb genommen werden können. Wir bauen nämlich um", bekam ich zur Antwort. „Sowas wie Operationen können wir hier zum Beispiel gar nicht durchführen."

„Alles klar. Soll ich hier warten?"

Lächelnd schüttelte sie ihren Kopf. „Nicht nötig. Bis zu meinem Haus sind es nur ein paar Schritte."

Bevor sie ging, hauchte Leighton mir einen Kuss auf die Wange. „Danke für den schönen Abend, Louis. Ich finde, wir sollten das wiederholen."

„Das finde ich auch."

Ich schaute ihr so lange nach, bis sie in dem kleinen Gebäude verschwunden war. Während der Wind um meine Nase wehte, fragte ich mich, wie ich jemals an mein Geld gelangen sollte.

Mein neues Leben glich bereits jetzt einem Abenteuer, dessen Ausgang völlig ungewiss war.

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Hey ihr Lieben, ich beglücke euch mit einem neuen Kapitel, das euch hoffentlich gefallen hat.

Louis ist mit Leighton ausgegangen, wie das wohl mit den beiden weitergeht?

Und denkt ihr, dass er jemals an sein Geld gelangen wird? Was haltet ihr davon, dass er, indem er anderen Leuten hilft, Geld verdient?

Danke für eure Kommis, Votes und das Lesen ansich. Wenn ihr wüsstet, was ich alles geplant habe muhahaha.

LG, Ambi xxx

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