9. Schmerzende Erinnerung
SakurasPOV
Warum wollte ich ausgerechnet ihm alles erzählen. Warum wollte ich das er davon wusste, wollte ich Mitleid…nein aber was war es dann?! Ich fixierte mit meinem Blick eine kleine Falte im Matratzenbezug und holte tief Luft, ehe ich anfing zu erzählen, “Mein Vater hatte mich und meine Mutter zu Weihnachten mit einem Urlaub in einem Wellnesshotel überrascht, sechs Tage waren wir dort, alles war so perfekt. Wir waren einfach eine glückliche kleine Familie..., bis Silvester!“ Ich spürte wie sich eine Träne ihren Weg über meine Wange bahnte. „In der Nacht vor der Abreise hatte es geschneit, alles war weiß.“, bei der Erinnerung umspielte ein kleines lächeln meine Lippen, das Bild wie mein Vater mit mir durch den Schnee rannte tauchte vor meinen Augen auf. “Wir fuhren schon früh los da die Fahrt lange dauerte. Alles lief gut, meine Eltern alberten rum sangen Lieder aus dem Radio mit und unterhielten sich über die Feier zu der wir am Abend eingeladen waren. Irgendwann habe ich angefangen zu quengeln weil mir langweilig war, draußen war alles dunkel und der Schnee leuchtete schon fast in der Dunkelheit.“, ich schluchzte auf und spürte wie immer mehr Tränen über meine Wangen liefen, “Es ging alles so unglaublich schnell….“
*Flashback*
“Papa…wann sind wir endlich da, mir ist so langweilig.“, Ich starrte in den Rückspiegel um einen Blick in das Gesicht meines Vaters zu erhaschen. Ich sah die kleinen Lach Fältchen an seinen Augen und hörte einen amüsierten Unterton in seiner Stimme, “Gleich mein Schatz!“ Seufzend sah ich zwischen den sitzen meiner Eltern durch, „das sagst du jetzt schon seit Stunden! Du bist echt gemein.“ Schmollend schob ich die Unterlippe vor und starrte auf das Armaturenbrett unseres Autos. Die Uhr leuchtete mir in grün die Zeit entgegen. Es war schon nach einundzwanzig Uhr. Gelangweilt sah ich auf die Hände meiner Eltern und lächelte ein wenig, meine Mutter hatte ihre Finger mit denen meines Vaters verschränkt und sah ihn verträumt von der Seite an. Ich wusste dass meine Eltern zu den wenigen gehörten die sich nach über sechs Jahren Ehe nicht bloß einfach gut verstanden, sondern noch liebten. Oft genug hatten meine Klassenkameraden mir erzählt wie es bei ihnen zu Hause ablief, oder das ihre Eltern kurz vor der Scheidung standen. Ich hatte nie verstanden warum, aber ein Junge hatte sogar gesagt dass er gerne so ein Glück hätte wie ich. Nachdenklich wandte ich meinen Blick zum Fenster und starrte auf die vorbei flitzende schwarze Umgebung. Als plötzlich wie aus dem nichts ein grelles Licht direkt auf mich zukam, meine Augen weiteten sich, mein Körper verkrampfte und aus meinem Mund löste sich ein Schrei, “PAPAAAA!“ Dann gab es einen Ruck, einen Knall und ich wurde mit dem Kopf gegen das Fenster geschleudert ehe ich in die entgegengesetzte Richtung geworfen wurde. Ich spürte wie mein Vater auf die Bremse trat und wie die Angst sich in mir ausbreitete. Verzweifelt krallten sich meine Finger in den Gurt um mich aufrecht zu halten, doch ein weiterer Ruck riss mich nach vorne nur um mich dann durch den Gurt wieder zurück gegen das Rückenpolster zu drücken. Der Aufprall schnürte mir die Luft ab und ich spürte einen zerreisenden Schmerz als sich nach einem weiteren Knall etwas in meine Seite bohrte. Verzweifelt nach Luft schnappend schrie ich auf. Tränen rannen mir über die Wangen und ich spürte wie mein Kopf pulsierte. Mit aller Kraft versuchte ich mich ein Stück zu bewegen, doch ich schaffte es bloß meinem Blick auf meine Eltern zu fixieren, meiner Mutter stand die Angst ins Gesicht geschrieben, von ihrer Schläfe lief Blut und auch im Gesicht meines Vater konnte ich mehrere Kratzer und Blut erkennen, ehe mir immer mehr Tränen die Sicht versperrten. „P-p-papa…hilf mir. Ich hab Angst!“ Der Schmerz in meiner Seite wurde immer schlimmer und ich spürte wie meine Kleidung an der Stelle an meiner Haut klebte. Erneut sah ich wie ein Licht die schemenhaften Gesichter meiner Eltern erhellte, „Sakura Kopf runter!“ ich hörte wie meine Mutter aufschrie und wieder folgte ein Gewaltiger Ruck, die Geräusche um mich herum verstummten. Und ich kniff vor Angst und Schmerz die Augen zusammen, als der Wagen schließlich mit einem Lauten Krachen zum Stehen kam. Von überall drangen Geräusche an mein Ohr, quietschende Reifen, Splitterndes Glas, Geschrei, ob ich schrie wusste ich nicht. Verzweifelt versuchte ich meine Augen offen zu halten und suchte etwas um meinen Blick darauf zu fixieren. Benommen drehte ich meinen Kopf und erblickte die Hände meiner Eltern von deren Fingerspitzen sich ein kleiner Blutstropfen löste und zu Boden fiel! Danach verschwamm meine Sicht immer weiter. Den Versuch gegen Schmerzen und Ohnmacht an zu kämpfen verlor ich eben so schnell wie ich ihn begonnen hatte, das letzte dass ich war nahm waren die Schreie meiner Mutter,“Kazashi, Sakura, macht die Augen auf Bitte macht die Augen wieder auf. Lasst mich nicht alleine……..KAZASHI, SAKURA!!...... ICH BRAUCHE HILFE ! HIIIILFEEEEeee!!!“ und das darauf folgende Schluchzen!
*Flashback Ende*
“Als ich damals die Augen das nächste Mal öffnete, war es nur für Sekunden. Das erste was ich war nahm waren Schmerzen, die Geräusche um mich herum hatte ich nicht einmal richtig war genommen und dann das Gesicht meiner Mutter die neben der Krankentrage her lief. Ich hatte sie einfach nur wie in Trance beobachtet, doch das einzige an das ich mich noch erinnere ist eine Träne die ihr übers Gesicht lief. Ohne es wirklich verstanden zu haben was ihre Träne bedeutete, hatte mich die Ohnmacht wieder mit sich genommen. Als ich ein paar Stunden später im Krankenhaus aufwachte, schlief meine Mutter mit dem Oberkörper auf mein Bett liegend, auf einem Stuhl sitzend und mit meiner Hand in ihrer, neben mir! Ich bin damals einfach trotz der Schmerzen aufgestanden und habe sie dort schlafen lassen, ich meinem Kopf waren so viele Dinge und ich hatte es nicht mehr geschafft die Wahrheit hinter allem heraus zu finden. Als die Ärzte mich durch die Flure irrend und nach meinem Vater fragend fanden brachten sie mich zurück in mein Zimmer. Meine Mutter brach in Tränen aus während wir das Zimmer betraten. Als sie mir dann erklärte dass mein Vater tot war, rastete ich völlig aus. Ich habe sie mit meinen sieben Jahren angeschrien und beschimpft, ihr gesagt das sie mich nicht belügen soll. Das ich ihr nicht glaube und das ich sie für diese Behauptung hasse! Deshalb haben die Ärzte und sie irgendwann zusammen entschieden dass es ich mit zur Identifizierung gehen könnte, da ich es ansonsten nicht verstehen würde!“ Ich hob meinen Kopf und sah in Sasukes Augen, die immer weiter in meinen Tränen verschwammen. “Er sah so furchtbar aus…..so entstellt so…, so …“Ich schluchze laut auf und lies zu das mich die Erinnerungen und Gefühle von damals wieder einholten, “….e-er war einfach weg, ohne die Möglichkeit auf einen Abschied war er mir genommen worden. Für immer!“ Ich spürte wie der letzte Rest meiner Maske zu Bruch ging und ich zusammen brach! Selbst der Gedanke dass dies alles gerade vor Sasuke passierte schaffte es nicht mehr die Tränen zurück zu halten! So lange hatte ich keinem erzählt das ich noch alles wusste was geschehen war, das es mir beidem Anblick meines Vaters wieder eingefallen war, das ich den Unfall Jahre lang immer und immer wieder in meinen Träumen erlebt hatte. So lange hatte ich das alles tief in mir verschlossen und hatte selbst Kakashi Hinata und Kiba nicht alles wissen lassen was mir passiert war. Und das obwohl gerade Kiba es verdient hätte zu erfahren was damals genau passiert war! Und jetzt saß ich hier auf diesem Bett, dem Bett eines Jungen den ich eigentlich nicht mal mochte und heulte mir vor ihm die Verzweiflung dieser Jahre von der Seele! Ich spürte wie sich zwei Arme um mich legten und mich an den Körper vor mir zogen! Ob es am Fieber lag oder ob ich es schlicht und einfach nicht schaffte zu registrieren das es Sasuke war der mich in seinen Armen hielt wusste ich nicht. Doch ich wehrte mich nicht. Als wäre er das einzige was mich vor dem Fallen retten würde hielt ich mich an seinem Oberteil fest als er sich bewegte um etwas an mich ran zu rutschen. Mein Gesicht an seiner Brust heulte ich, bis keine Tränen mehr kommen wollten, ich spürte wie er mir beruhigend durch die Haare strich und mich an sich drückte als wollte er mich damit vor allem was um mich herum war beschützen und mit einem mal breitete sich ein Gefühl der Geborgenheit und der Erleichterung in mir aus!
SasukesPOV
Ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Ich war schockiert, überrascht und sprachlos, wie viel konnte eine Seele ertragen ohne verrückt zu werden, ich hatte es so eben erfahren und es war mehr als ich mir jemals in meinem Leben hätte vorstellen können. Ohne wirklich darüber nach zu denken schloss ich meine Arme um Sakura, zog sie an mich und versuchte das zuvor gehörte irgendwie zu verarbeiten. Ich spürte wie ihr Körper bei jedem schluchzen das ihre Lippen verließ zitterte. Die ganze Zeit in der sie erzählt hatte war mein Blick wie festgeeist an ihr gehaftet und ich hatte versucht irgendeine Ähnlichkeit mit dem Mädchen aus der Grundschule zu finden, doch bis auf die pinken Haare gab es keine. Ich drückte Sakura etwas fester an mich und rückte näher an sie ran, was dazu führte das sie sich in meinem Oberteil verkrallte, doch ich igenorierte es einfach und begann damit ihr beruhigend durch ihre Schulterblatt langen Haare zu streichen. Alles was ich in den letzten Minuten gehört hatte wirkte so unwirklich und doch wusste ich das es wahr sein musste. Ich konnte mir einfach keinen anderen Grund vorstellen warum Sakura sonst so...ja was war sie eigentlich...ich wusste nicht wie es war so etwas zu durch Leben! Ein erneuter lauter Aufschluchzer brachte meine Gedanken vorerst zum schweigen. Sanft strich ich ihr durchs Haar und schaute ihr schweigend dabei zu wie sie sich langsam zu beruhigen begann. Ich wusste nicht wie lange wir so saßen bis sie aufhörte zu weinen und ich wusste auch nicht wie lange ich sie danach noch in den Armen hielt, doch als sie sich von mir löste und langsam aufsetzte spürte ich das verlangen sie wieder an mich zu ziehen. Den Drang unterdrückend schaute ich sie an, ihre Augen waren vom vielen weinen gerötet und die ganze Sache schien ihr etwas peinlich zu sein. Um ihr die Situation etwas zu erleichtern entschied ich mich dazu auf zu stehen, um wieder etwas mehr Platz zwischen uns zu bringen. Doch als ich mich wieder auf den Weg zum Fuß-Ende des Bettes machen wollte wurde ich noch in der ersten Bewegung aufgehalten. Sakura hatte nach dem Saum meines Oberteils gegriffen und hielt es ohne mich dabei anzusehen fest, von ihrer Reaktion völlig überrascht schaute ich sie eine Weile an, bevor ich mit einer Hand nach ihrer Griff um sie vorsichtig von meinem Oberteil zu lösen. Ich wusste was sie wollte, doch ich wusste auch das es keine gute Idee war und das sie morgen wahrscheinlich darüber schimpfen würde wie schwach sie sich mir gegenüber gezeigt hatte,"Sakura, ich denke das ist keine Gute Idee, du wirst es morgen bereuen und...".Sie unterbrach mich mit einem einzigen Blick, allerdings war dieser nicht wütend sondern viel eher trotzig, "Es ist doch nichts dabei, ich meine wir mögen uns eigentlich nicht sonderlich und...", der trotz in ihrem Blick machte für wenigen Minuten Angst und Verzweiflung platz. "I-i-ich...ich will das nicht nochmal durchleben müssen nicht heute...außerdem ist es ja eigentlich dein Bett und der Boden ist mit Sicherheit auch nicht sehr bequem..." Ich ließ mich wieder neben sie fallen worauf hin sie sofort verstummt. Kurz richtete ich meinen Blick auf meine Füße, nur um ihn danach wieder auf sie zu richten. Sie war sogar bereit dazu vor mir zu zu geben das sie Angst vor diesen Träumen hatte und eigentlich hatte sie ja auch recht damit das nichts dabei war, schließlich ging es nur darum neben ihr zu schlafen. ( Naaa wer hat bis jetzt an etwas anderes gedacht ? ^^) Aber halt nur eigentlich, den so wie sie jetzt vor mir saß und mich kurz mit vom Fieber geröteten Wagen ansah, konnte ich nicht mehr verleugnen das sie mich nicht bloß durcheinander brachte, sondern jegliche Regeln die ich mir aufgestellt hatte außer Kraft setzte. Sakura hockte mit leicht verrutschten Klamotten vor mir und obwohl nur ihre Schulter etwas zu sehen war gefiel mir der Anblick. Den Gedanken schnell verdrängend nickte ich kurz und wendete dann meinen Blick von ihr ab,"In Ordnung...., aber wehe du steckst mich an!" Ich schob mich ein wenig weiter aufs Bett und schaute dabei zu wie sie mir Platz machte, bevor ich mich neben sie legte. Danach wartete ich noch bis sie wieder unter die Decke gerutscht war, dann schaltete ich das Licht aus. Wir lagen ein Stück auseinander, so das wir uns nicht berührten und das einzige was ich hörte war ihre Atmung die schon nach einigen Minuten ruhiger und schließlich zu einem leisen kaum noch zuhörenden Geräusch wurde. Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und starrte in die Dunkelheit in der nur noch ihre Umrisse und das leichte heben und senken ihres Brustkorbs zu erkennen waren. Unwillkürlich breitete sich eine angenehme Wärme in mir aus und ohne mich daran hindern zu können lächelte ich. Das Gefühl nicht sofort flüchten zu müssen wenn ich neben einem Mädchen im Bett lag war neu, generell war es neu mit einem Mädchen im selben Bett zu liegen wenn ich nicht vorher mit ihr Sex gehabt hatte und selbst da war es eine Seltenheit die nur vorkam wenn es sich nicht vermeiden ließ und bei der ich kein Auge zu tat. Das hier war definitive anders, sie war anders und trotzdem war es eine Situation die ich sonst mit allen Mitteln vermieden hätte, aber jetzt sogar ein wenig genoss. Was war es also das mich hier so ruhig liegen ließ? Hing es mit der Tatsache zusammen das sie mich durcheinander brachte? Mit diesem Gedanken schloss ich die Augen...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro