Kapitel 1.
Seitdem meine Wenigkeit zum stinkenden Fellknäul geworden ist, ging zwei mal die Sonne auf. Und die Tage sind sooo lang. Also, wirklich lang. Was tut eine Katze bitte den ganzen Tag?
Erst habe ich versucht, die ganze Situation positiv zu sehen und dachte mir: "Katzen schlafen den ganzen Tag, oder nehmen ein Sonnenbad. Dann tust du das auch, bis du den Schock verdaut hast!"
Und dann regnete es. Zwei Tage. Durchgehend Regen.
Mein Leben meinte es nicht mehr gut mit mir. Überhaupt nicht, und es ist furchtbar schrecklich mit anzusehen, wie ein so begabter Magier wie ich durch ein einfaches Missgeschick zu Grunde geht.
Und das schlimmste ist ja, dass Kulai einfach aufgebrochen ist, um den nächsten Magier aufzusuchen. Sie wollte wissen, was sie tun konnte, um ihr Schlamassel wieder auszubügeln. Genau, IHR Schlamassel. Ich hab damit schließlich nichts zu tun.
Schwerfällig erhob ich mich von meinem Fensterplatz, den ich mit Schafwolle bestückt hatte, damit mir nicht kalt wurde, so lange, wie ich auf Kulai wartete.
Ich sprang elegant vom Sims und trabte in die Küche. Ich hatte in den letzten Tagen nichts gegessen, und wie oft ich auch auf den Tisch schaute, dort wartete einfach keine warme Speise auf mich. Nur Überreste der Alraune, die Kulai in die Mischung getan hatte, welche mich zu diesem Schicksal führte. Wenigstens war ich jetzt bei bester Gesundheit.
Mein Bauch sagte mir, ich sollte mir einfach bei Frau Kinroh etwas stehlen, da sie hunderte Katzen versorgte. Mein Kopf schrie aber die ganze Zeit "KATZENFÄNGER! KATZENFÄNGER!" und es waren wieder neue Gerüchte über die Hexen aufgetaucht. Sie schnappten sich jede schwarze Katze, die sie finden konnten.
Gerade als ich am Hauseingang vorbeilief, wurde die Tür heftig aufgerissen, sodass sie gegen die Wand knallte. Aus mir wurde ein fauchendes Fellknäul und ich funkelte den Eindringling wütend an. Was erlaubt er sich, einfach hier rein zu schneien und mich zu erschrecken?!
Semyr, der Wanderkräuterheiler stand vor mir und sah mich perplex an.
"Wer bist du denn? Ein Streuner in Subarus Haus, das hat er sicher nicht gern." Ich bin kein Streuner!, fauchte ich und blitzte ihn an.
"Und dann noch so ein giftiger Mistkater. Wo ist Subaru?" Er ging auf mich zu und packte mich im Nacken.
Vor Erstaunen verlor ich meine Stimme. Erst, als ich draußen vor der Tür saß, erkannte ich, dass den anderen erneut ein Fehler unterlaufen ist. Meine Schuld ist es schließlich nicht!
Direkt vor meiner Nase schloss Semyr die Tür.
"Sorry Großer, aber Subaru hasst Katzen, das weiß jeder. Wenn du in seinem Haus bleibst wird er dir das Fell abziehen und daraus einen schönen Teppich machen." Ich bin Subaru, du dummer Kräuterheini!
"Wenn er nicht da ist, muss ich ein anderes Mal wiederkommen. Bis dann, Streuner!" Semyr drehte sich um und lief den Weg entlang hinunter zur Pflasterstraße. Und ließ mich ganz alleinhier sitzen, vor der verschlossenen Tür. VERSCHLOSSENE TÜR?!
Panisch sah ich die schwere Holztür an, dann wimmerte ich kläglich. Was habe ich getan, dass ich nun so bestraft werde?
Ich wusste, das kein Fenster offen war. Ich hasste offene Fenster, deshalb wurden sie nur geöffnet, wenn gebraut wurde. Das Loch in der Wand, wo jegliches Ungeziefer durchkroch hatte Kulai vor wenigen Tagen gestopft. Gab es nun keinen Eingang mehr?
Das bedeutete, ich musste auf Kulai warten. Aber bis Kulai zurückkehrte könnten Tage vergehen. Außerdem habe ich Hunger!
Ich knurrte genervt, dann machte mich auf in Richtung der alten Kinroh. Wenigstens sollte ich mir dort etwas klauen, damit mein Bauch keine animalischen Geräusche mehr von sich gab.
Der war gut, Subaru. Animalisch.
Erstes Kapitel, oh gawd. Ich bin so verplant. Und es ist so kurz. Aber in die Kürze liegt die Würze lol
Arü
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