Ungemütlich.

Das war es, was Harold als erstes durch den Kopf schoss, als er seine neue Heimat betrat.

Nun, eigentlich war es nicht wirklich sein Zuhause, aber er wusste genau, dass er hier mehr Zeit verbringen würde als in der kleinen Wohnung ein paar Straßen weiter.

Grau.

Die Glühbirne flackerte nur müde, als er auf den Lichtschalter drückte, bevor sie knisternd starb.

Er brauchte sowieso andere Lampen, damit alles auch gut aussah.

Kalt.

Eigentlich hatte der Verkäufer gesagt, dass er die Heizung anschalten würde.

Seufzend schloss Harold die Tür hinter sich.

Zwei angrenzende Räume gab es noch, sogar ein winziges Bad.

Als er sich den Laden angesehen hatte, war er noch vollgestopft gewesen, doch jetzt war alles kahl und irgendwie trostlos.

Als wäre der Lebensgeist des Gebäudes mit dem alten Besitzer verschwunden.

Schwarze Streifen, wo die Spiegelsplitter den Blick auf die Wand freigeben.

Stehlampen in allen Ecken, auf mattschwarzen Beinen, mit weißer Krone.

In der Mitte ein kleiner Tisch, aus Glas, gestützt von schwarzen Dreiecken, darauf das sonnengelbe Album mit kupferfarbenen Ecken.

„Hazza" steht da, ein klein wenig krakelig.

Und dazwischen: Ein Meer aus Stoff, aus Schwarz und Weiß und Silber und Gelb, weil das die Farben seiner ersten Kollektion sind, weil sie ihn an früher erinnerten.

Begleitet von einem schwindenden Lächeln, von weißem Rauschen, von -

Schrillen aus allen Ecken.

Harold blinzelte.

Zog sein Handy aus der Hosentasche.

Natürlich wollten seine Eltern wissen, wie es war.

Er hob ab, stellte den Lautsprecher an, legte sein Handy mitten in den ersten Raum und wanderte weiter durch die leeren Betonklötze, während er dem Echo der Stimmen lauschte.