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Natur I

MIKA

Über den Hass und was er mit einem machen kann.

Dunkle Wolken türmten sich am Himmel und verhießen nichts gutes. Dunkle Wolken verhießen nie etwas gutes.
Mika lehnte an einer Häuserwand und spielte mit einer Zigarette herum, die schon fast vollständig abgebrannt war und nur noch selten kleine Wölkchen in die Luft stieß. Schließlich zerdrückte er sie auf dem Boden. So wie ihn die anderen zerdrückt hatten. Er lächelte still. Es war ein gutes Gefühl, dieses Kaputtmachen. Gerne würde er das bei den anderen machen. Doch Mika wusste selbst, dass er nicht mutig genug dafür war.
Verbittert wandte er sich ab und zog die Kapuze seines Sweatshirts tief in die Stirn. Die ersten Tropfen fielen herab und zersplitterten auf dem Asphalt in tausend Scherben. Wie sein Herz zersplitterte.
Jetzt, wo er darüber nachdachte, fielen ihm viele Vergleiche ein. Blüten, die die Köpfe hängen ließen. Blätter, die in sich zusammenfielen.
Der Regen wurde stärker, treibender. Als wäre er nur für ihn bestimmt. Bald entwickelte er sich zu einem grauen Vorhang, den nichts und niemand durchdringen konnte. Geschlagen und bis aufs äußerste durchnässt, kauerte sich Mika auf den unebenen Waldboden, der schon längst die Pflastersteine abgelöst hatte.
Die Müdigkeit schlich sich in seine Knochen und drohte ihn zu übermannen. Er kämpfte. Wenn er einschlafen würde, dann würde er vermutlich nie mehr aufwachen. Aber... Es wäre ja nur kurz, und er würde sich nur ausruhen, nicht schlafen. Mechanisch legte er sich hin. Und fiel. Der Schreck und die Schnelleraubte ihm den Atem und die Sicht. Er bemerkte schon nicht mehr, wie er aufprallte.

***

Ein leises Flattern weckte Mika. Beruhigendes, gleichmäßiges Summen begleitete es. Er rappelte sich mühsam auf; sein Körper schmerzte, aber nicht so sehr wie erwartet. Was war überhaupt passiert?
Mika schaute sich um. Bildete er sich das nur ein, oder konnte er wirklich besser sehen? Er konnte jede einzelne Alge auf dem grauen Backstein erkennen. Etwas weiter oben hatte sich Moos festgesetzt.
Mika seufzte. Er saß in einem runden Schacht fest. Fröstelnd umklammerte er mit seinen Händen seine Beine. Da erst bemerkte er, dass ihn knöchelhohes Wasser umschwappte.
Ein Brunnen.
Ein seltsamer Brunnen. Er hatte merkwürdige Ecken und Kanten, was sich wohl auf sein fortgeschrittenes Alter zurückführen ließ.
Er lehnte sich an die Brunnenwand, seine bevorzugte Sitzweise, und dachte nach. Vielleicht könnte er sich an den hervorstehenden Steinen hochhangeln?
Plötzlich stieß sich etwas spitzes, hartes in seinen Rücken. Mika schrie auf vor Schmerz und rappelte sich so schnell wie möglich auf.
Ein einzelner Stein hatte sich vorgeschoben. Im Brackwasser unter ihm schwammen Algen und Blut. Mika musste würgen, doch das gruseligste kam erst noch.
Augen, so schwarz wie Teer und so kalt wie Nadelstiche, bohrten sich in seine. Tief in seine Seele blickten sie, und sie erkannten. Die Wut. Die Verachtung. Die Trauer. Die Liebe.

Plötzlich waren da vier. Sechs. Acht. Immer mehr tiefes, dröhnendes Summen. Und auf einmal waren da Fühler. Feingliedrige Flügel. Die Welt war grün und schwarz. Atemberaubend. Bizarr. Und unglaublich.

Und dann war da Licht.

***

Unter ihm waren Häuser, gepflasterte Wege, eckiges Licht. Die Menschen hatten sich alle hinter ihren Fenstern verschanzt, Stimmengewirr und köstlicher Duft nach Essen strömte durch die Luft. Doch hier oben bekam man nichts von alldem mit. Mika sog die reine Luft tief in die Lungen. Die "Insekten" um ihn herum rochen nach verbrannten Gras. Er spürte, wie sich der Geruch langsam auf ihn übertrug.

Sie näherten sich einem kleinen Haus, mitten in einer wenig bewohnten Straße, die durch das Unwetter menschenleer war. Genau richtig.
Sanft landeten sie in dem wilden Garten. Auf den verstreuten Blumen perlten Tropfen ab. Mika ignorierte sie und stampfte darüber hinweg. Suchend schaute er hoch. Da war das Fenster, ihr Fenster. Bei Regen ließ sie es immer auf. Wegen dem schönen Geräusch. Mika hatte das nie verstanden.
Auf einmal befand er sich wieder in der Luft. Mühsam unterdrücktes Kichern streute ihm der Wind entgegen. Wut erwachte flackernd wieder zum Leben, Hass brodelte seit langem wieder.
Jetzt befanden sie sich unmittelbar vor dem Fenster. Einige Sekunden vergingen, bis die beiden Personen im Zimmer die Veränderung wahrnahmen. Eisige Kälte kroch ihnen den Rücken hinab, tiefe Schatten bemalten die Wände. Ein panischer Schrei hallte durchs Zimmer, aber nicht wie erwartet von Mia, sondern von Lukas, der sich die Hand vor den Mund schlug. Mika lachte leise und landete lautlos auf dem Dielenboden.

"Lostong", stieß Lukas aus. " Was willst du hier?"

Er spielte den Überlegenen, doch die Angst in seiner Stimme war nicht zu überhören.

"Na, was wohl?" Eine Kunstpause. "Ich hole mir das zurück, was mir gehört."
Am Ende wurde seine Stimme immer drohender.
"Und du stehst mir dabei nur im Weg."
Die Schweißperlen sahen zu herrlich aus.
"Auf ihn", befahl er dann fast gelangweilt.

Lukas Augen weiteten sich vor Schreck, als er die " Insekten " sah, die hereingeschossen kamen. Sofort war Lukas in einem Kreis aus Grün eingeschlossen.

Mika fing Mias Schockstarre auf.
"Er wird nicht leiden", beruhigte er sie.

Eine einzelne Träne rollte ihre Wange herunter, als sie Lukas zerschundenen Körper ansah. Aus einigen Wunden rann dünnes Blut.

" Zieh dir eine Jacke an, draußen ist es kalt", herrschte Mika sie an.

Mia sah ihn vorwurfsvoll an, senkte dann aber den Blick und streifte sich Lukas' Fellmantel über. Sie ging zu seinem toten Körper und beugte sich vor, nur um ihn eine verschwitzte Strähne hinters Ohr zu streichen, und murmelte etwas Unverständliches. Dann straffte sie die Schultern und ging auf Mika zu.

"Können wir?", fragte sie emotionslos.

Anerkennend blickte Mika sie an, als die " Insekten" sie umflatterten und in die kalte Nacht hinausflogen.

***

Mias Unterlippe zitterte nur leicht, als sie wieder auf die mit Laternen beleuchtete Straße traten.
Mika bedeutete den Insekten, zu verschwinden. Die Laternen erloschen.
Er beugte sich zu Mia, sein Atem streifte ihr Gesicht.

"Du bist noch genauso umwerfend wie vor einem Jahr", raunte er ihr zu.
Ihr Herz pochte schnell unter seiner Hand. Ihre Lippen waren zentimeterweit voneinander entfernt, als...

Ein gurgelndes Geräusch ertönte, als Blut auf die Straße tropfte.

Die Insekten flogen in den glutroten Himmel. Und diesmal war es eines mehr.

" Und als drittes bist immer du dran..."

~1010 Wörter

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Wiederveröffentlichung
Blackstar2711

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