Sie lag dort, am Wegesrand.
Sie war so schön. So schön, dass keine Frau der Welt schöner sein könnte, als diese unschuldige Blume.
Ich bin ein Narr, dass ich so verzückt von ihr war. Je länger ich sie so verträumt, erregt, betrachtete, wandelte sich die Freude in meinem Herzen zu Trauer.
Regungslos starrte ich auf sie herab, ein Wort schlich sich über meine Lippen.

"Mord", hauchte ich und kniete mich zu ihr nieder in das Sonnenbefleckte Gras.
Ihr Kleid aus Blüten, das von einem strahlenden Rot gefärbt war, war unliebsam auseinandergerupft worden. Einige Blätter, die noch nicht vom Winde fort getragen wurden, lagen um die Blume herum verteilt.

Wer hatte das getan?
Wer trachtet einem so wunderschönen, unschuldigen Wesen nach dem Leben?
Welcher Idiot, hielt es für eine gute Idee, sie auszurupfen, und sie dann achtlos liegen zu lassen?

Eine Träne rann mir über die Wange, als ich diese Untat erkannte.
Diese wunderschöne Blume, ein Wesen, dass Niemandem etwas zu leide tun könnte. Einfach so, als wäre es nichts weiter, vernichtet, abgeschlachtet, dieser Welt entrissen.

Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag.

Ich wars.
Ich wars, doch jetzt tut es mir leid.
Ich hatte sie ermordet, als wäre es ein Kinderspiel.
Ich habe es getan. Ich kann es mir selbst nicht verzeihen.

Weinend Strich ich der Blume über ihr Gewand. Meine Finger wanderten hoch bis zu ihrem Gesicht. Das Gesicht, das der einer Porzelanpuppe glich. Sanft strich ich ihre hell leuchtenden Haare bei Seite und küsste sie.

"Verzeih mir, Blume, dass ich dir das angetan habe. Deine Schönheit, hat mich verzaubert", flüssterte ich, nachdem ich mich von den weichen Lippen gelöst hatte.

Dann stand ich auf, wandte mich von ihr ab und ließ das schöne Mädchen am Wegesrand zurück.

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Inspiriert von dem Lied "Frühlingsgruß" von Versengold ^-^
Hört es euch mal an~