Mord am Meer 7/15
Doch nach einer Stunde auf der Autobahn passiert das unvermeidliche: Stau. Na super! Tessa verdreht, wie ihre Mutter sooft, genervt ihre Augen. Auch Martha scheint genervt zu sein. „Oh man!", mault sie missgelaunt, und schaut aus dem Fenster: „Das sind noch eine Millionen Kilometer!" Tessa seufzt. So hat sie es sich nicht vorgestellt.
Es dauert sagenhafte drei Stunden, bis der Stau vorbei ist, und wenn sie sich nicht unglaublich beeilen, werden sie die nächsten zwei Fähren verpassen... Der Busfahrer holt Fr. Winterdorf zu sich, um mit ihr zu reden. Tessa wird aufmerksam, und versucht angestrengt, zu hören, was sie bereden, doch es ist einfach zu laut. Tessa meint, ein Wort gehört zu haben: Risiko. Fr. Winterdorf nickt langsam, schaut zu Fr. Hoffmann und nickt dann schneller. Der Busfahrer zeigt zur nächsten Ausfahrt, die nur noch wenige Meter entfernt ist. Als der Bus dort ankommt, biegt er ab.
Wenige Minuten danach sind sie auf einer wenig befahrenen Landstraße, was die meisten Schüler verwirrt, doch weder Fr. Winterdorf noch Fr. Hoffmann geben Auskunft über das Thema. Tessa konnte sich schon denken, was passiert ist: Der Busfahrer kannte eine Abkürzung, die sie nun fahren. Hoffentlich kürzt sie wirklich ab. Das war wohl mit „Risiko" gemeint. Martha allerdings scheint das alles nicht zu interessieren, fällt Tessa auf. Sie schaute rüber zu... Felix! Aha. Tessa stupst Martha an die Schulter. „He, du Spionin, wen beobachtest du? Doch nicht etwas Felix, oder?", fragt sie, obwohl sie weiß, dass Martha ganz gewiss Felix beobachtet. „Naja...", beginnt Martha, „Er, ist, naja, wie soll ich sagen... Ganz nett." Tessa nickt langsam und mitfühlend, wie ein Arzt, der sich gerade notiert, was dem Patienten fehlt. „Soso...", murmelt sie. Als Martha bemerkt, dass Felix zu ihr hin schaut, dreht sie schnell ihren Kopf und schaut auffällig unauffällig aus dem Fenster. Tessa verdreht zum zweiten Mal die Augen, dann zuckt sie mit den Schultern. Was will man da machen?
Der Busfahrer kratz sich am Kopf, was generell kein gutes Zeichen ist. Nochmals ruft er Fr. Winterdorf zu sich. Diesmal versteht Tessa kein Wort. Dass er das letzte Mal mit Fr. Winterdorf sprach, ist nun eine Stunde her, doch nun sieht er eher verwirrt aus. Was ist denn jetzt los? Dann macht er eine Durchsage: „Liebe Fahrgäste, in wenigen Minuten werden wir eine kurze Rast von Zwanzig Minuten machen, danach werden wir durchfahren, also geht lieber noch einmal zur Toilette, bevor wir wieder weiter fahren. OK? Gut, da vorne ist die Abfahrt zum Rastplatz.". Und nach wenigen Sekunden wieder: „Alles aussteigen, bitte!"
Tessa und Martha suchen gemeinsam die Toilette auf, und dann kaufen sie sich einen Snack. Dann haben sie noch Zehn Minuten Zeit – mit der sie nichts anfangen können – und wortlos über den Platz schlendern. Dann winkt der Busfahrer alle zu sich und sie steigen wieder in den Bus. Dann fahren sie los.
Nachdem die Fahrt ohne Zwischenfälle fortgesetzt wird, ist es schon Nachmittag – 16:00! Die Sonne scheint hell und warm durch die Fenster und die stickige Luft im Bus macht es nicht besser. Doch eine weitere Pause können sie sich nicht gönnen.
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