Freitagskinder
Zusammen saßen wir auf den Steinen.
Jeder von uns hatte natürlich seinen eigenen Stein.
Wir kratzen mit den Stöcken in der Erde.
Jeder von uns hatte natürlich seinen eigenen Stock.
Schweigend saßen wir auf den Steinen.
Die Sonne schien durch das leichte Blätter-Dach auf unsere Köpfe hinab. Drüben in der Stadt war es warm, doch hier, am Waldrand, war es kühl und feucht.
Friedlich saßen wir auf den Steinen.
Wir schlossen die Augen, stellten uns vor, wir wären woanders. Irgendwo auf dieser Welt, oder auf einer anderen, Hauptsache, weit weg von diesem Waldrand, von dieser Stadt.
Abwesend saßen wir auf den Steinen.
Der Wind wehte frische Luft durch den Wald, kühlte unsere Haut und ließ die Blätter geheimnisvoll rascheln.
Lauschend saßen wir auf den Steinen.
Die Steinen wurden kühler, wurden sie vorhin nich von der Mittagssonne gewärmt, die langsam hinter dem Horizont verschwand. Der Wind wurde stärker und der Himmel dunkler.
Frierend saßen wir auf den Steinen.
Die Sonne hatte sich verzogen, der Mond war klein und hell am Himmel zu sehen, wie ein Hoffnungsschimmer erhellte er die dunkle Nacht.
Wie ein Hoffnungsschimmer, der uns fehlte.
Hoffnungslos saßen wir auf den Steinen.
Eine Eule schrie, kleine Tiere liefen über den Waldboden, irgendwo heulte ein Wolf. Und dazwischen, auf ein paar Steinen, saßen wir.
Die Freitagskinder.
Dazwischen saßen wir auf den Steinen.
Wir warteten, während wir dort saßen, jeder auf seinem eigenen Stein. Wir wussten nicht, worauf wir warteten oder wie lange noch.
Wir wussten nur, wann wir angefangen hatten.
Es war ein Freitag gewesen.
Wartend saßen wir auf den Steinen.
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