Kapitel 9 - Humor
„Archie?", leise flüsterte Jughead den Namen seines besten Freundes in die Dunkelheit. Das Licht des Gästezimmers war aus, als er bettfertig eintrat.
„Ja?", kam es ebenso leise zurück. Archies Stimme klang zittrig, Jughead hörte sofort, dass er geweint hatte. Vorsichtig tastete er sich vorwärts zum Bett, hoffte, nirgendwo gegen zu stoßen, als plötzlich das Licht anging.
Archie musterte seinen besten Freund kurz, und musste bei dessen orientierungslosen Anblick kurz lachen. Ein Lachen, welches seine Augen kaum erreichte, aber dennoch nicht gespielt war.
Jughead bemerkte schnell, dass er vermutlich recht seltsam aussah, wie er die Arme schräg nach unten gestreckt hatte, und leicht in der Hocke stand. Er richtete sich eilig wieder auf, grinste verlegen, drehte sich zu Archie. Tatsächlich war er in die falsche Richtung gelaufen - so hätte er das Bett nie gefunden. Auffordernd klopfte Archie neben sich auf die freie Seite, und beide mussten grinsen. Das tat er sonst immer nur bei seinem Hund. Der Serpent-King deutete ein Hecheln an, und hob die Hände vor die Brust. Das gab Archie den Rest: Das Lachen erreichte seine Augen endlich wieder völlig.
Zufrieden schlüpfte Jughead unter die zweite Decke. Mittlerweile hatte die Müdigkeit ihn ergriffen, und er war bereit, zu schlafen. Ob irgendwem in Riverdale schon aufgefallen war, dass er nicht mehr dort war?
Archie machte den Plan des Schlafens allerdings zunichte, als er nach seinem Handy griff: „Ich hab schon lang nicht mehr auf Social Media geschaut, was so los ist zuhause."
Panik ergriff Jughead, und eilig nahm er Archie das Handy ab: „Absolut gar nichts, Arch. Es ist alles super duper toll, wenn man davon absieht, dass Bughead nicht mehr existiert, aber-"
„Du und Betty seid echt nicht mehr zusammen?", perplex sah Archie ihn an, „Ich dachte nicht, dass du das ernst meinst..."
„Warum sollte ich darüber Witze machen?"
„Sarkastischer Humor ist deine Art die Welt zu verstehen", antwortete der Rotschopf und grinste ihn von oben an. Mittlerweile hatte Archie sich aufgerappelt, während der Kleinere noch immer lag.
„Und jetzt gib mein Handy her, Jug, da leuchtet gerade eine neue Nachricht auf..."
„Ne, sorry, aber vorm Schlafen soll man nicht mehr ans Handy", redete Jughead sich raus, und legte das Handy beiseite. Dann löschte er das Licht der Nachttischlampe und lehnte sich wieder zurück. Er wollte einfach nur noch neben Archie einschlafen und den Sorgen entfliehen.
- - -
Am nächsten Morgen erwachte Jughead durch eine Hand, die ihm seine Haare aus der Stirn strichen. Verwirrt schlug er die Augen auf, und sah Archie an, der ihn enttäuscht musterte.
„Wann wolltest du es mir sagen?"
Jugheads Gedanken rasten. Wusste Archie, dass er nicht hier sein dürfte?
Hatte erfahren, dass die Bulldogs ihn nicht nur einmal verprügelt hatten?
Doch als Archie ihm sein Handy hinhielt, erstarrte Jughead wegen keiner dieser Sachen, sondern wegen eines einzigen Satzes. Der Hobo ist zum Schwuli geworden leuchtete ihm entgegen. Cheryls Tweet.
„Archie...", murmelte Jughead, und richtete sich langsam auf, „Archie, ich wollte es dir erzählen. Aber ich hatte Angst vor deiner Reaktion..."
„Angst vor meiner Reaktion?", echote Archie ungläubig, und schüttelte den Kopf, „Jug, wir sind schon so lange befreundet, du solltest wissen, dass ich nichts dagegen habe. Ich habe nichts gegen dich, und ich habe erst recht nichts dagegen, dass du liebst! Man, Jug, ich will nur, dass du glücklich bist, und wenn das dein Weg ist, dann ist das eben so. Du bist mein bester Freund, und ich liebe dich genau so wie du bist, verstanden?"
Kleinlaut nickte Jughead, und sah beiseite. Jedes Wort schmerzte und tat gleichzeitig so gut, dass er nicht wusste, was er fühlen sollte.
„Ist das der Grund für die Trennung?", erkundigte sich Archie, und legte sein Handy beiseite.
„Ja", flüsterte Jughead erstickt, „Archie, Betty hasst mich noch mehr als ihre Mutter, noch mehr als die Bulldogs..."
„Gib ihr Zeit", riet Archie ihm, „Sie wird darüber hinweg kommen. Kevin redet ihr bestimmt gut zu."
„Meinst du?"
„Meine ich", sagte Archie überzeugt, und grinste breit: „Und wir suchen dir in Riverdale bald einen süßen Freund. Kann ja nicht so schwer sein, nen schwulen Jungen für dich aufzutreiben."
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