Not getting up
Post Serum
⚠ Depression
Bucky PoV
Schon als ich die Augen aufschlug und meine Augen an die Umgebung gewöhnen ließ, wusste ich, heute war einer dieser besonders miesen Tage. Es war dunkel, es regnete nicht, noch nicht jedenfalls und ich war allein.
Ich wusste auch, dass Steve schon früh gegangen war und von Fury eine besonders lange und nervtötende Mission aufgetragen bekommen hatte, weshalb ich den ganzen Tag ohne ihn verbringen würde.
Natürlich, ich war nicht ganz einsam, Sam wollte vorbei kommen und wir hatten vor, einige Runden zu laufen, aber ich fühlte mich nicht in der Lage auch nur ein Finger zu rühren.
Ich sah keinen Sinn darin, mein Bett zu verlassen und in den Tag zu starten. Es wartete keine sinnvolle Aufgabe auf mich, niemand, dem ich wichtig war, den ich nicht auf morgen vertrösten könnte.
Heute sah ich keinen Sinn mich aus diesem Bett zu quälen, mit den Erinnerungen und Gefühlen zu kämpfen, ein Lächeln zu fälschen, damit Sam ja kein Verdacht schöpft. Nur Steve wusste, wie es wirklich in mir aussah und was ich brauchte. Ich hatte keine Lust, mit Sam darüber zu reden wie beschissen es meiner Psyche ging, wie hart ich jeden Tag kämpfte. Dass ich nur für Steve weiter kämpfte, für das Leben mit ihm.
Nein, davon sollte Sam und auch keiner der anderen etwas erfahren und sich noch mehr Sorgen machen. Das war nicht notwendig.
Trotz dass ich es mit aller Kraft versuchte, mir sagte, dass Steve heute Abend zurück kommen würde und ich nicht noch immer hier liegen wollte, mit verzogenem Gesicht und depressiver Stimmung, weil ihn das verletzten würde, schaffte ich es nicht, aufzustehen.
Nicht einmal bis zur Dusche oder zur Küche, ich blieb genau so liegen, wie ich aufgewacht war, auf dem Bauch, das Gesicht in das Kissen meines Freundes vergraben.
Ich bekam schwer Luft aber auf den Rücken drehen lohnte sich genau so wenig.
Ich vermisste steves Stimme am Morgen, wie er mich küsste und erzählte, was für einen schönen Tag wir haben würden und wie schön das Leben trotz allem war.
Denn allein konnte ich mich davon nicht überzeugen.
Es musste schon eine Weile vergangen sein, als ich aus meiner Trance schreckte, weil ich die Tür hörte. Es war nicht Steve, redete ich mir ein, da mir die Hoffnung Tränen in die Augen trieb.
Ich wollte nicht länger so da liegen. Ich brauchte ihn.
Wie ich vermutet hatte war es Sam, der meinen Namen durch das Apartment rief und dessen Turnschuhe ich auf unserem Holzboden hörte.
Ein leises Klopfen an der Tür verriet, dass er mich gefunden hatte.
"Bucky, kann ich rein kommen?"
Ich brachte nur ein zustimmendes Brummen zu stande, schaffte es nicht einmal den Kopf zu heben. Die Last der Welt drückte mich unsanft in die Matratze.
"Hey man, ist alles klar?", fragte er, deutliche Besorgnis in der Stimme. Als ich nur den Kopf schüttelte trat er vor das Bett.
Mit all der Kraft, die ich aufwenden konnte, drehte ich mich auf den Rücken und holte tief Luft.
"Willst du nicht mehr laufen gehen?"
Er war ruhig, er schien zu ahnen, dass ich nicht in der Lage war irgendetwas zu tun, als ich wieder nur den Kopf schüttelte. Er hatte schließlich oft mit Ex-Soldaten zu tun.
"Schaffst du es, aufzustehen Kumpel?"
"N-Nein", krächzte ich und als mir klar wurde, wie armselig ich aussehen musste entkam mir eine Träne. Schnell wischte ich mir über das Gesicht.
"Ich rufe Steve an", teilte er mir mit, sofort schüttelte ich heftig den Kopf und baute Blickkontakt auf.
"Lass ihn.... Seine Arbeit machen."
"Das kann ich für ihn übernehmen", überzeugte er mich, dann drehte er sich weg und tippte.
Frustriert seufzte ich.
"Hey Rogers. Ich will dich nicht unnötig beunruhigen aber Barnes schafft es nicht, aufzustehen. Ich schätze er hat eine depressive Episode und du solltest wirklich her kommen. Ich klär das mit Fury.... nein er liegt einfach da.... das dachte ich mir. Okay....bis später."
Das schlechte Gewissen schnürte mir die Brust zu, als ich mir vorstellte wie Steve besorgt los laufen würde, Angst um mich seinen Atem verschnellerte und er meinetwegen Anschiss von Fury kassieren würde.
"Sam", sagte ich vorwurfsvoll, als er sich mir wieder zuwendete und sich ans Fußende setzte.
"Tut mir leid aber du weißt selbst, dass nur Steve es schafft, dass du dich besser fühlst. Und das du dich besser fühlst ist wichtig auf diesem Weg der Verarbeitung", brabbelte er. Ich brachte die Kraft auf, die Augen zu verdrehen, was ihm das erste Lächeln entlockte.
Es vergingen einige Minuten, in denen Sam irgendwas erzählte, dem ich nicht folgen konnte, da ich zurück in die Trance fiel, die mir einredete wie sinnlos all das hier war.
Sam wusste das und trotzdem hatte seine Stimme etwas beruhigendes und wir konnten die Zeit überbrücken, bis wir die Tür hörten und einige Sekunden später Steve in seiner vollen Captain America Montur vor uns stand.
"Danke Sam. Der Wagen wartet vor der Tür", teilte er seinem Freund mit, klopfte ihm gefühlvoll auf die Schulter.
"Machts gut ihr beiden", mit diesen Worten verließ Sam uns.
"Hey Bucky", hauchte der Blonde und seine Stimme war so viel weicher geworden, als er sich neben mich auf die Bettkante setzte.
Ich drehte ihm den Kopf zu, sah ihn hilfesuchend an und genoss, wie er meine Hand umfasste.
"Was ist passiert", fragte er besorgt und half mir mich aufzusetzen, um mich in den Arm zu nehmen.
Dankbar legte ich die Arme um seinen Rücken und vergrub das Gesicht in dem festen Stoff an seiner Brust.
Seine Hände fuhren zärtlich über meinen Hinterkopf und meinen Rücken, ich steckte noch immer in dem tshirt von der vergangenen Nacht und musste sicher furchtbar aussehen und riechen.
Ich fühlte mich schmutzig.
"I-Ich kann hier nicht raus Stevie. Es ist sinnlos. Ich hab keinen Sinn", versuchte ich ihm zu erklären, während mich Angst und Leere überkam. Was, wenn er mir nun zu stimmte? Mein wertloses Dasein bestätigte?
"Du musst heute nicht aufstehen, ich kann mich zu dir legen und wir können gemeinsam nichts tun. Aber sinnlos ist dein Leben ganz sicher nicht, nicht für mich oder für andere. Buck du bereicherst mein Leben, einfach in dem du atmest und mich liebst. Mehr verlange ich gar nicht."
"Es ist so anstrengend, ein Lächeln zu fälschen", deutete ich an.
"Ich weiß Darling, aber keiner erwartet das von dir. Du kannst ihnen sagen, wie es dir geht oder eben nicht. Du kannst dir genau so gut Zeit für dich nehmen, wo du nicht so tun musst, als wäre alles in Ordnung und ganz sicher musst du bei mir nicht so tun. Du darfst du selbst sein", flüsterte er bevor er sich zurück lehnte und mir über die Wange strich. Ich traute mich kaum in diese strahlend blauen Augen zu sehen doch als ich es tat, fühlte ich, wie das Gewicht von meiner Brust genommen wurde.
Ich war nicht allein, Steve war tatsächlich hier wenn ich ihn brauchte. Das bewies er immer wieder.
"Steve es tut mir so leid wegen deiner Mission", begann ich leise, obwohl ich wusste, dass er es nicht hören wollte, musste ich es sagen.
Er blieb ruhig.
"Danke Baby, aber du weißt doch, dass du mir alles bedeutest. Ich komme jederzeit zu dir gerannt wenn du mich brauchst."
Diesmal schlich sich sogar ein kleines Lächeln in meinem Mundwinkel, den er daraufhin zufrieden küsste.
"Kann ich mich zu dir legen?"
Schnell nickte ich, legte mich zurück auf den Rücken und beobachtete, wie er sich auszog, eine graue Jogginghose anzog und zu mir unter die Decke kam.
Ohne Umschweife platzierte er meinen Kopf auf seiner Brust und begann mich sanft zu streicheln.
Ich schloss die Augen.
Ich fühlte mich immer noch trüb, der Himmel draußen war grau und die Welt war immer noch kaputt.
Ich war kaputt.
Aber Steves warme Brust, sein schlagendes Herz und seine Fürsorge zeigte mir einen Sinn. Ich würde leben und ich würde es genießen, um seinetwillen. Er verdiente es, glücklich zu sein und wenn ich ihn glücklich machte, würde ich morgen aufstehen und genau das tun.
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