Erinnerungen ertränken
Können wir kurz annehmen, dass man trotz Serum betrunken werden kann, danke ♡
Post Serum
⚠ Alkoholmissbrauch
Steve PoV
Ich konnte lediglich ein resigniertes Seufzen ausstoßen, als ich ihn allein an der Bar sitzen sah, die Tony hier eingerichtet hatte.
Bucky war nicht mehr derselbe, keiner von uns war es. Aber er wurde ernsthaft krank und das bereitete mir Sorgen.
"Du weißt, wenn jemand alleine trinkt, nennt man das Alkoholismus", gab ich zu bedenken, als ich mich neben ihn auf den Lederbarhocker fallen ließ.
Wortlos schob er mir ein sauberes Glas und dann die Flasche mit der bräunlichen Flüssigkeit hin.
Um nicht unhöflich zu sein schenkte ich einen Schluck ein, ließ mir dann von ihm die Flasche abnehmen, beobachtete skeptisch, wie er sich erneut das Glas bis zum Rand füllte.
Ich hatte das Gefühl, gerade zu sitzen kostete ihn viel Anstrengung, so betrunken musste er bereits sein.
"Hilft es, sie zu ertränken?"
Fragend summte er.
"Deine Erinnerungen", fügte ich hinzu und sah ihn von der Seite an.
"Besser als sie wieder zu durchleben. So kann ich die Träume nachts wenigstens betäuben", antwortete er mit monotoner Stimme, die ich nicht von ihm kannte. Es gefiel mir nicht.
Er stank nach Alkohol und war offensichtlich nicht annähernd zufrieden. Ich ertrug es nicht, ihn so zu sehen.
Vorsichtig rutschte ich etwas näher an ihn, versuchte ihm zu zeigen, dass ich für ihn da war. So wie immer schon.
"Vielleicht solltest du genau diese Gefühle zulassen."
"Ich kann nicht", flüsterte er gequält und der Blick verließ nicht das Glas in seiner Metallhand, die ihn nur an all die schlimmen Zeiten erinnerte.
Besorgt legte ich eine Hand auf seine Schulter, die sich kalt und hart anfühlte.
"Buck", begann ich beruhigend. Er nahm einen Schluck.
"Wenn ich das würde, würde sich alles ändern. In mir, zwischen uns... einfach alles Steve. Ich komm damit nicht klar."
"Und wenn ich genau darauf warte?"
Sein fragender Blick machte mich nervös.
"Ich will endlich wissen, was du denkst, was du....fühlst. Du musst dir im klaren werden, damit ich....", ich unterbrach mich und schüttelte den Kopf. Es brachte nichts, ihn darum zu bitten. Ich musste ihm Zeit geben, ihn in Ruhe lassen. Wenn ich ihn jetzt mit meinen Gefühlen überrannte würde ich ihn verlieren. Und das durfte nicht passieren. Lieber schwieg ich weitere 70 Jahre.
"Damit du...?"
"Schon gut", murmelte ich meine Hand zurück ziehend und stand auf. Der Hocker quietschte, als er über die Fliesen schabte.
Gerade wollte ich ihm eine gute Nacht wünschen, da umfasste er mit einer Hand meinen Oberarm um mich vom Gehen abzuhalten.
"Warte Steve!"
Neugierig betrachtete ich die blauen Augen, die mich sehnsüchtig und traurig anstrahlten, die langen braunen Strähnen fielen ihm ins Gesicht und aus Reflex strich ich sie hinter sein Ohr, streichelte dabei über seinen Bart. Die Berührung sandte einen warmen Schauer durch meinen Arm.
Seine Zähne gruben sich in die volle Unterlippe, die meinen Blick fesselte.
"Ich weiß, was ich empfinde. Aber es ist schwer für mich.... das zu akzeptieren. Die Gefühle, die zu mir gehören, aber doch fremd sind. Weißt du, was ich meine?"
Langsam nickte ich, stellte mich vor ihn, ließ ihn meine Hände in seine nehmen.
Seine menschliche Hand war so warm und erinnerte mich an damals, denn sie war ähnlich zart.
Es war ungewohnt, sein Blick, seine Zuneigung. Aber keineswegs schlecht, ich genoss es bereits.
Ich konnte ahnen, was er fühlte, wollte jedenfalls, dass es so war. So wie bei mir.
"Wenn ich meine Gefühle nicht betäube, dann verlangen sie nach dir. Nach deiner Nähe, deiner Wärme....ich kann nicht verhindern, von dir zu träumen, von dem, was ich verloren hatte.... und wenn ich mich nicht ins Koma saufe, dann liege ich nachts wach und überlege, in dein Zimmer zu gehen. Sag mir, dass es dir auch so geht Steve, sag mir, dass ich mir das nicht einbilde", flehte er, den Blick auf unsere Hände gesenkt.
Ich löste eine davon, umfasste sanft seine Wange, spürte die Stoppeln und die Röte.
"Das ist keine Einbildung", hauchte ich ernst und musterte ihn. Sein Blick erhellte sich, er lächelte auf einmal und die Schönheit davon blendete mich. Ich musste sanft lächeln, mein Herz pochte schneller, meine Gefühle ertränkten mich.
"Du liebst mich", neckte er dann.
Sofort verdrehte ich die Augen, nur sein Griff hinderte mich daran, einen Schritt zurück zu gehen.
"Bleib hier", lachte er, umfasste meine Taille mit beiden Armen, hielt mich an seine Brust gepresst, während ich zwischen seine geöffneten Beine glitt.
"Steve Rogers, ich liebe dich", gestand er mir schließlich und sah mir dabei intensiv in die Augen.
"Ich weiß", ärgerte ich ihn zurück und schmunzelte.
Zögerlich lehnte ich mich ihm entgegen, erwiderte den erwartungsvollen Blick.
"Ich liebe dich auch Bucky."
Zufrieden vereinten wir unsere Lippen, ich schmeckte den Alkohol auf seiner Zunge, ließ mich aber nicht irritieren sondern genoss das heiße und geschmeidige Spiel unserer Münder, die einander einnehmen wollten.
Meine Hand fand ihren Weg in seine Haare, zog daran seinen Kopf weiter zurück, um den Kuss zu vertiefen. Die andere fuhr seine Brust hinab, ich spürte das schnelle Schlagen seines Herzen und dann zogen mich seine Beine näher, zogen mich an sein Becken, ließen mich seine Zuneigung und Lust spüren.
Als ich meine Hand an seinem Bauch unter das Oberteil schieben wollte, umfasste es mein Gelenk, stoppte die Bewegungen seiner Lippen und zog sich atemlos etwas zurück.
Neugierig betrachtete ich ihn.
"Ich sollte wohl mal duschen gehen.....tut mir leid", brachte er hervor und sah schuldig aus.
"Nein, kein Problem. Danach fühlst du dich sicher besser", stimmte ich zu, auch wenn ich seine weichen Lippen bereits vermisste.
"Danke für dein Verständnis... und deine Unterstützung. Und deine Hilfe", flüsterte er, schloss genüsslich die Augen, als meine Hand in seinem Haar begann, ihn zu kraulen.
Liebevoll drückte ich ihm einen Kuss auf den Kopf bevor ich ihn an der Hand fasste und hinter mir her zu meinem Zimmer zog.
Ein Teil von mir war nervös, sein Lächeln, seine warme Hand in meiner, das erwartungsvolle knistern zwischen uns, all das verriet, das mehr noch passieren würde. Er würde nicht nach der Dusche rüber in sein Zimmer gehen und das brachte mein Herz zum hüpfen. Es war, als wäre ich wieder mein altes, junges Ich, das in seiner Nähe immer aufgeregt war.
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