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Der Wanderer kommt endlich zuhause an


09.09.2021: Als ich morgens im Fundbüro anrufe um mich nach der neuen Lieferung zu erkundigen, ist meine Geldbörse nicht dabei.

Ich räume mit meiner Oma mein altes Kinderzimmer aus.

Abends gehen wir beide meinen alten Kater einschläfern lassen, er stirbt nicht alleine, sondern mit dem Köpfchen auf meiner Hand. Die letzten Herzschläge waren ganz komisch. Als er dann tot ist, sieht er aus wie ein Bild oder ein Foto von sich selbst.

Ich bringe meine Oma einem großen Umweg spazierend nach Hause, wir sehen schöne Gärten und junge Leute rasenmähen und Kartoffeln ernten und wir unterhalten uns viel. Abends gehe ich nochmal spazieren um lange mit Papa und danach noch mit einer Freundin zu telefonieren. Ich erzähle dann immer meine Ereignisse, immer ist es gleich, wenn ich die anderen "auf dem Laufenden" halte. Irgendwie fühlt sich das so nicht richtig an.

10.09.2021: Ich telefoniere früh mit meiner Mama und sie weint um unsere Katze.

Dann wollen meine Oma und ich weiter mein altes Zimmer ausräumen, doch ich bekomme eine E-mail.

Ich kann einen Mann anrufen und zu ihm fahren und meine Geldbörse abholen!

Überstürzt verabschiede ich mich von meiner Oma, fahre zum Bahnhof, um dann am Bahnsteig überglücklich dem Intelektuellen zu schreiben, dass ich meine Geldbörse wiederbekomme.

Er ließt es und antwortet nicht. Ein "freut mich" besteht aus neun Buchstaben und einmal Leertaste drücken. Würde zumindest gegen die leeren Löcher in meinem Herz helfen.

Ich könnte heulen. Wenn ich nicht gerade so dankbar wäre.

Dann komme ich mit meiner Geldbörse und Hoffnung endlich Zuhause an. Ich kann Babs, die gerade als einzige da ist, alles erzählen und ihr viel zuhören. Es tut so gut.

Sie ist ein bisschen krank und ich koche für sie, wecke sie und motiviere sie zum Lernen, indem ich zwischendurch ein paar mal frage, wie sie vorankommt, oder mit ihr zum Quatschen und Pause machen in der Küche sitze. Ich bin ihr Momfriend, und das macht mich sehr glücklich.

Ein paar Tage später besteht sie ihr Physikum, und wir sind alle sehr stolz und sehr glücklich. Ich bin es, so gut es geht. Emotionen sind merkwürdig und bemerkenswert. Manchmal merke ich nicht, wenn es mir schlecht geht und ich bin glücklich und liebe die Welt wärend ich rauche und rauche und rauche. Und ich rauche nur, wenn ich wirklich nicht weiterweiß.

16.09.2021: Mir gehts Abends so scheiße dass ich alleine einen Vodka-Shot trinke und mich mit "Penguin Cafe Orchestra" in den Ohren ins Bett lege um mich in den Schlaf zu heulen. Unterbrochen werde ich dabei - kurz bevor ich in meine Träume entgleite - von Yoyo und Barbie, die von meinem Wäscheständer Gebrauch machen wollen, welcher der letzte Freie in der Wohung ist. Ich rappel mich auf und hänge mit ihnen Wäsche auf und lasse mir nichts anmerken. Die beiden laden mich zu Trash-TV ein. Aber ich geh schlafen.

17.09.2020: Heute morgen um 10 sind wir zum Frühstück bei der neu eingezogenen Wg oben drüber eingeladen. Babs, Yoyo und ich sitzen mit 4 reizenden Menschen am Tisch und lassen uns dann deren chaotische Wohung zeigen. Es ist so schön und mein Herz klopft total, entweder weil hier eine ganz wunderbare Freundschaft zwischen zwei Wgs anbrechen könnte, oder weil ich einfach zu viel Kaffee getrunken habe. Kurz reden wir über unsere Vermieter. Ich beginne mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass wir vielleicht nicht in unsere Traum 7er Wohnung ziehen können. Aus dem ganz einfachen Grund: man kann nicht alles haben.

Und. Es ist eigentlich ganz simpel. Ich schreibe viel, rede weniger. Irgendwann habe ich es dann raus. Nachdem ich von Mittags bis Abends am Laptop und am Tagebuch saß, stehe ich mit Kopfschmerzen und Müdigkeit und eingeschlafenen Beinen auf. Mir geht es schlagartig gut. Weil... weil ich es will. Und weil ich es kann, denn ich habe es erkannt.

Ich rufe meine Freundin an, also die Schwester vom Künstler. Ich schließe mit ihr drei Wetten ab. Erstens: Wie lange der Intellektuelle braucht, mir irgendwann wieder zu schreiben. Zweitens: Wie lange es dauern wird, bis er mich fragt, ob ich ihm sein Lieblingsbuch wiedergebe. Und Drittens: Ob ich es schaffe, die Grundbedingungen für Erstens und Zweitens zu erhalten, indem ich ihn nicht frage, ob wir in die Verflimung seines Lieblingsbuches gehen wollen, welche schicksalshaft-frech gerade in den Kinos läuft. Fabian von Erich Kästner. Ein drei Stunden Film. Ich will den eigentlich so gerne sehen. Vielleicht sollte ich einfach alleine reingehen.

Meine Freundin sagt: "4 Wochen. Und: gar nicht, nie." wir müssen beide kichern. "Also, ich will ihn ja auch nicht schlechtreden", meint sie dann im Lachen "Aber ich kenne ihn ja auch. So ist er nunmal. Ich rede ihn dir nur real." Ich pflichte ihr schmunzelnd bei.

Dann telefoniere ich mit meiner Mama und entschuldige mich für alles. Dann mit einer anderen Freundin. Dann mit meiner Oma, und erkläre ihr, dass ich mich bei meiner Mama entschudligt habe. Und als ich nach zwei Stunden zuhause bin dann noch mit meinem Papa. Und auch wir vertragen uns wieder. Ich mache das oft, meine Telefonierwanderungen. Ich weiß aber nicht, wie lange noch.

Ich glaube, jetzt ist alles gut. Manchmal ist das Ende viel simpler und bescheidener, als der komplizierte überwältigende Anfang.

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