19》Overdose
》After my breath quickens & chokes,
I feel a shiver & then a sigh《
"Habt ihr alles?" fragte ich meine überforderte Mutter, die schon wieder vergesslich durch den Flur huschte und nachdenklich auf die Koffer sah.
"Ja...ja....ich glaube wir haben alles" sie klang zwar nicht wirklich überzeugt, aber sie hatte keine Zeit mehr dazu, alles wieder auszupacken und nachzuschauen.
"War's das?" fragte Junmyeon, als er die letzten Koffer hoch nahm, um sie ins Auto zu meinem Appa zu bringen.
"Nae" antwortete ich ihm statt meiner Mutter, da diese immernoch aus der Welt war und folgte ihm aus dem Haus.
Ich hörte, dass meine Mutter mir folgte und mit mir redete aber dies hatte ich um ehrlich zu sein ausgeblendet.
Es war sowieso immer das Gleiche: Genug Essen? Notrufnummer? Hausaufgaben?
Alles, was Mütter grundlos sorgte, wenn sie dachten,sie würden für 50 Jahr wegfahren.
"Junmyeon pass bloß auf deine Schwester auf! Und kein Alkohol! UND KEINE JUNGS!" sagte sie drohend aus dem offenen Fenster des Auto's herraus, während sie warnend zwischen uns hin und her sah.
"Als ob du früher auf deine Mutter gehört hättest" flüsterte mein Vater neben meiner Mutter, welche ihn daraufhin sofort gegen den Arm schlug.
"Keine Sorge Eomma. Ich bin ja da." antwortete Junmyeon neben mir grinsend und nahm mich in den Schwitzkasten, bis meine Mutter endlich los fuhr und nicht mehr zu sehen war.
"Wehe du übergibst dich nachher auf Eommas geliebten Teppich. Dann rasier ich dir deinen Kopf" sprach Junmyeon ernst und ließ mich los, damit er reingehen konnte.
"Das ist keine gute Drohung. Du wärst schon lange vorher tot oder im Gefängnis, weil du Minderjährigen den Alkoholkonsum ermöglicht hast."
(...)
"Yah Chen! Du schummelst doch!" beschwerte ich mich lallend, als ich nun zum 5. Mal gegen ihn verloren hatte und wieder einen Shot trinken musste.
"Daebak, wo hast du gelernt so gut zu spielen?" fragte Kangjoon den Jüngeren beeindruckt, während er Mirae im Arm hielt.
Ganz nüchtern war diese auch nicht mehr.
"Ich spiele eigentlich nicht gut. Seona ist nur einfach schlecht"
Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen!
"Revanche!" forderte ich ihn nun zum 6. Mal auf, woraufhin er verständnislos den Kopf schüttelte.
"Das ist die letzte Runde. Du kippst mir sonst gleich noch um." sagte mein Bruder neben mir streng, jedoch lallte auch er mittlerweile etwas.
Das er getrunken hatte lag aber mehr an dem Anblick, der sich ihm seit 4 Stunden ergab.
Erneut mischte Jongdae also die Karten und teilte diese aus, doch diesesmal schien das Glück endlich auf meiner Seite zu sein und ich gewann das Spiel.
Das erste Mal am Abend trank Jongdae jetzt einen Shot, statt seiner Mischen und verzog dabei überraschenderweise nichtmal einen Muskel seines Gesichtes.
"So dann kann ich ja jetzt endlich ins Bad gehen" sagte ich zu den anderen und ließ noch einmal meinen Blick über meine beste Freundin schweifen, die so aussah, als wäre ihr die Sache ziehmlich unangenehm.
Dass sie und Junmyeon heute auch noch nicht mehr als 'Hallo' zueinander gesagt hatten, machte die Sache sicherlich noch schlimmer.
Benebelt von dem Alkohol, der mittlerweile bereits mein Blut erreicht zu haben schien, ohne das ich es wirklich gemerkt hatte, taumelte ich zu den Treppen und versuchte diese hoch zu kommen.
Es war als müsste ich den Mount Everest besteigen.
Irgendwann hatte ich dann aufgegeben und setzte mich schlaff auf die Treppen.
"Wenn du weiter so kriechst, hält Mongshil dich noch für seinen Artgenossen" hörte ich Chens Stimme hinter mir belustigt sagen.
"Geh weg." quengelte ich und vergrub meinen Kopf in meine zittrigen Hände.
Kein Wunder, dass alle immer vor Alkohol warnten.
Ohne zu widersprechen hörte ich Jongdae weggehen und spürte, wie mein Körper bereits so schwer war, dass ich mich kurz vor'm Einschlafen befand.
Auf der Treppe einschlafen, wäre sicher auch mal nh Story.
Als ich jedoch plötzlich etwas kaltes auf meinem Arm spürrte, fuhr ich sofort erschrocken hoch und sah in Jongdae's besorgtes Gesicht.
"Trink das. Alles." befahl er mir schon förmlich, da sein Tonfall keine Art von Widerspruch zuließ und tat, was er wollte.
Das kalte Wasser schien nun auch meinen Körper wieder zu neuem Leben erblühen zu lassen, weshalb ich mich gleich wacher fühlte und mich ans Geländer lehnte.
"Möchtest du ins Bett?" fragte er nüchtern, woraufhin ich mit einem Nicken bejahte.
Als wäre es das einfachste auf der Welt, zog er mich mit einem Ruck hoch und ich stütze mich vor Überraschung an seiner Brust ab.
"Alles ok?"
Errötet sah ich in seine dunklen Augen und hob plötzlich meine Hand, um über seine ausgeprägten Wangenknochen zu streichen, die mich schon seit einer ganzen Weile beschäftigten.
Zuerst sah er mich erschrocken an, jedoch wechselte sein Gesichtsausdruck schnell zu einem weichen Ausdruck. Ich wusste nicht, was mir seine Augen sagen wollten, aber irgendetwas in ihnen sah fast flehend aus.
Ich schaffte es nicht meinen Blick abzuwenden und suchte weiter in ihnen nach einer Antwort, wobei ich ihm immer näher kam.
Auch er schien die Wärme zwischen uns plötzlich zu spüren, da sein Blick kurz zu meinen Lippen wanderte.
Allerdings nahm er im nächsten Moment meine Hand von seiner Wange und zog mich sachte hinter sich her, während er sich durch die Haare fuhr, sich aber kurz dannach wieder lächelnd zu mir drehte.
"Du solltest dich wirklich hinlegen"
Ich antwortete nichts, sondern versuchte mit aller Kraft die Gefühle in meinem Innern zu verstehen, die gerade wie ein Sturm wühteten, während mein Herz fast aus der Brust sprang.
Aber diese wollten anscheinend nicht verstanden werden.
Knarrend öffnete Jongdae meine Zimmertür und schaltete das, viel zu helle, Licht an.
Sofort ging ich zu meinem Nachttisch und schaltete meine gedämmte Lampe ein, damit ich nicht frühzeitig doch erblinde.
"Ich hol dir eben noch ein Glas Wasser, zieh dich um und leg dich dann hin. Bin gleich wieder da." sprach er mit einer etwas verdünnten Stimme und schloss die Tür hinter sich.
Nachdem ich erledigt hatte, was er mir aufgetragen hatte, war er auch wieder da und setzte sich auf mein Bett, während ich das Glas austrank.
Sachte legte er seine kalte Hand auf meine Stirn, welche ich sofort umschloss, damit er sie bloß dort ließ, da meine Stirn leicht prickelte und sich dies wirklich angenehm anfühlte.
Und das tat er.
(...)
Mittlerweile spürte ich schon, wie ich mich langsam ausnüchterte.
Jongdae hatte mich die ganze Zeit dazu gezwungen, Wasser zu trinken.
"Aniyo. Ich möchte wirklich nicht mehr"
"Du musst."
"Ich gebe dir gleich Mal, du musst. Trink du mal soviel Wasser auf einmal. Damit hätte ein ganzes Feld bewässert werden können."
"Gut du scheinst auszunüchtern. Ich hatte schon Angst, dass du eine fremde Person bist"
Schmunzelnd ließ ich mich in meine Kissen zurückfallen und bedeckte meinen Kopf mit meiner Bettdecke.
"Ich gehe dann jetzt."
Er war gerade aufgestanden, als ich ihn an seinem Oberteil festhielt.
"Geh nicht", strömten die zwei Worte plötzlich so aus mir heraus, ohne dass ich vorher darüber nachgedacht hatte.
Was sagst du bloß?!
Mehrere Sekunden lang herrschte Stille und nur das Ticken meiner Uhr war zu hören, doch dann spürte ich, wie die Matratze unter Jongdaes Gewicht wieder einsunk und kurze Zeit später mein Kopfkissen.
Immernoch unter der Decke versteckt, schaltete ich meine Lampe aus, um nun wieder unter der Decke hervor zu kommen.
Chen's Gesicht war von dem Mondlicht, welches von draußen in mein Zimmer schien, erhellt und sein undeutlicher Blick ruhte auf mir.
Die nun einkehrende Stille war weder unangenehm, noch drückend.
Sie schien eher wie balsam für meine Seele.
So fühlte es sich also an, nicht alleine zu sein.
"Dir ist aber schon bewusst, dass dein Bruder uns töten, wenn er das hier sieht."
"Naja eigentlich würde er nur dich töten" murmelte ich.
"Sehr beruhigend."
"Chen ich muss dir etwas sagen" fing ich plötzlich ernst an zu sprechen.
Sofort nahm sein Grinsen ab und er sah mich neugierig an.
"Hm?"
"Du hast gesagt, dass du nicht viel über mich weißt und aus diesem Grund...wollte ich dir einige Dinge über mich erzählen."
Ich drehte mich auf die Seite um ihn besser ansehen zu können und sprach dann weiter.
"Fangen wir zuerst mit dem wahrscheinlich wichtigstem an. Ich bin krank. Es ist noch nicht besonders schlimm, aber ich leide am Albinoismus und eines Tages werde ich erblinden, so wie mein Vater.
Warte, möchtest du überhaupt alles wissen?"
"Gibt es da denn überhaupt so viel?" fragte er lachend, woraufhin ich ihn schlug.
"Ich hab die ganze Nacht Zeit. Also fang an."
Und so erzählte ich ihm, aus irgendeinem Grund, meine ganze Lebensgeschichte und er mir von seiner.
Bis ich irgendwann mitbekam, dass er immer ruhiger wurde.
"Chen?", fragte ich flüsternd und versuchte das idiotische Grinsen aus meinem Gesicht zu vertreiben, als ich ihn schlafen sah.
Jedoch schien dies nicht ganz so leicht.
Ohne darüber nachzudenken küsste ich seine Wange und hörte daraufhin ein ruhiges Knurren seinerseits.
Ich gab ihm etwas von meiner Decke ab und lehnte meinen Kopf an seine Schulter und kurze Zeit später schloss er mich plötzlich in seine Arme.
Mein Herz pulsierte stark in meiner Brust und ich hob meinen Kopf, doch waren seine Augen noch immer geschlossen.
Diese Gefühle in mir.... ich verstand sie nicht, aber ich riskierte es, diesen langsam nachzugeben und fiel dann in den tiefsten und friedlichsten Schlaf, den ich jemals hatte.
_____
Annyeong♡
Erste Klausurphase ist geschafft*-*
Deshalb werd ich die Zeit nächste Woche zum schreiben nutzen;D
Viel Spaß also schonmal im voraus♡
Xoxo
Mina
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