》Why do you make my heart beat this crazily?《

"Yeoboseyo?"

"Annyeong Eonni."

"Oh hey. Was gibts?"

"Ich komm nach der Schule zu dir, in Ordnung?"

"Ja klar, wenn du Eis mitbringst. Aber musst du nicht länger bleiben?"

"Ja mache ich. Und nein, Chen und ich haben alles in der Mittagspause schon geklärt"

"Ooooh~ Jetzt seid ihr also schon bei Spitznamen?" neckte mich Mirae am anderen Ende der Leitung und ich konnte mir nur allzugut ihr verräterisches Grinsen vorstellen.

"Yah! Denk nichts falsches! Oh ich muss auflegen. Bis später." sagte ich schnell, als ich plötzlich Schritte im leeren Flur hörte.

"Ich doch nicht. Bis später Nana."

Ich ging um die Ecke und wollte gerade mein Handy verstecken, als ich mit meinem Gesicht gegen etwas hartes knallte und es ausversehen fallen ließ.

"Aish"fluchte ich und rieb mir meine schmerzende Nase.

"Mianhae Nana" mit großen Augen sah ich dem größeren in sein schönes Gesicht und wandte meinen Blick ab.

"Ich dachte eigentlich, dass seit dem Tag klar war, dass du kein Recht mehr dazu hast, mich bei meinem Spitznamen zu nennen" sprach ich kühl zu Hoseok, sah ihm jedoch in dem Moment wieder an, in dem er mein Handy vom Boden aufhob und es mir reichte.

"Danke" sagte ich rau und ging an ihm vorbei.

"Chen sucht dich" teilte ich ihm noch mit, erschrack jedoch, als ich plötzlich spürte, wie Wonho mich am Arm packte und zurück zog.

Ich wehrte mich, jedoch war er zu stark und umklammerte meine Oberarme mit seinen Händen so fest, dass ich mich nicht mehr rühren konnte.

"Du Idiotin! Ich hab dir doch gesagt, du sollst dich von ihm fern halten!" maulte er mich mit lauter Stimme an, sodass ich zusammen zuckte.

Wütend sah ich in sein Gesicht.
Meine Wut verblasste jedoch, als ich sah, wie er mir eher verzweifelt in die Augen schaute und ich nun verwirrt dort stand.

Wir blieben eine Weile so stehen und sahen uns einfach nur in die Augen, während immer mehr eine knisternde Stimmung zwischen uns entstand.

Doch dann nahm ich wahr, wie mein Herz einen Satz machte, als sein Blick auf meine Lippen fiel und wandte meinen Blick ab.

"Komm mir nicht zu nahe" sagte ich leise und wollte es eigentlich bedrohlich rüber bringen, jedoch klang ich eher zerbrechlich.

"Du hast mir die Sache mit damals immernoch nicht verziehen, oder?" sagte er nun ebenso leise und bei der tiefe seiner Stimme bekam ich eine Gänsehaut.

"Ganz sicher nicht." antwortete ich ihm nun wieder mit einer stärkeren Stimme und sah ihn an.

Sein Blick schien in irgendeiner Weise gekränkt, was ich nicht wirklich nachvollziehen konnte.

Er hatte einen Fehler gemacht und nicht ich. 

Ohne das ich es hätte ahnen können, zog er mich plötzlich an sich und umschloss meinen Körper mit seinen Armen.

"Aish Hoseok lass mich-" ich verstummte als ich seinen heißen Atem an meinem Hals spürte und mein Herz anfing schneller zu schlagen.

Meine Atmung wurde automatisch unregelmäßig, was Wonho zu merken schien, da er mir nun tief in die Augen sah.

"Lass mich los." quengelte und beschwerte ich mich, doch es ließ ihn kalt und veranlasste ihn dazu, meinen Lippen mit seinen näher zu kommen.

Auch wenn mein Kopf schrie, dass ich dort weg soll und den Kuss auf keinen Fall zulassen soll, blieb mein Körper stehen.

Irgendetwas in meinem Herzen wollte nicht fort. Es wollte diesen Kuss.
Und das beängstigte mich.

Auf meinen Lippen spürte ich bereits seinen heißen Atem, doch dann waren Stimmen im Gang zu hören und er hielt inne.

Geschockt sah ich ihn an und nachdem er seine Augen für einen Moment geschlossen hatte, ließ er mich los und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen fort.

Ich hielt mir mein stark schlagendes, schmerzendes Herz, während mein Kopf erleichtert herrunter fuhr.

Das war der Grund, wieso ich nicht wollte, dass er mir zu nahe kommt.
Ich wusste, dass ich immernoch tief in mir, Gefühle für ihn hatte.

Ich hatte es damals nicht verkraftet, wie es mit uns ausgegangen war und deshalb fühlte ich mich, trotz meines kleinen Hassgefühls, noch zu ihm hingezogen.

Und ich hatte Angst, dass mich diese Gefühle wieder zurückwarfen und in mein Unglück zurück stießen.

(...)

Obwohl ich mir den ganzen restlichen Tag den Kopf über Hoseok's Aktion zerbrochen hatte, verpufften meine Sorgen in dem Moment, in dem Mirae mir lächelnd die Tür öffnete.

"Annyeong~" trällerte sie und wir umarmten uns.

"Ich hab dein Eis dabei." teilte ich ihr stolz mit und sie sah mich dankbar an.

"Du bist ein Schatz Dongsengie."

Ich machte mich schonmal auf den Weg in Mirae's Zimmer und nachdem sie 2 Löffel geholt hatte, setzte sie sich zu mir auf ihr Bett.

"Dir scheint es besser zu gehen als gestern. Trotzdem sieht man das du geheult hast." neckte ich sie belustigt und stopfte mir einen Löffel des kalten Eises in den Mund.

"Immerhin seh ich nach dem heulen noch besser aus als du" lachte sie und kniff mir in meine Wange, als ich schmollte.

"Aber ich hab vorhin ein paar Filme geguckt und wir kennen doch die koreanischen Filme. Ein nasses Taschentuch bleibt dir nicht erspart."

"Ja das stimmt."

"So und jetzt erzähl du mir mal, was ich heute verpasst habe. Vorallem, wie es dazu kommt, dass du Jongdae schon beim Spitznamen nennst."

Ich erzählte Mirae also von meinem Tag, jedoch ließ ich den Vorfall im Klassenzimmer aus, da ich ihr keine Sorgen bereiten wollte.

In meinen Augen sorgten sich die wenigen Leute in meiner Umgebung ohne hin schon zu oft um mich.

Deshalb wollte ich diese Sorgen nicht noch verstärken, indem ich ihnen von so einer Kindergarten-Aktion berichtete.

Als ich ihr nun von der Sache mit Wonho berichtet hatte schweifte sie mit ihren Gedanken ab und sah wie in Trance auf eine stelle.

"Mirae? Bist du noch hier?"fragte ich und wedelte mit meiner Hand vor ihrem Gesicht herum, was sie wieder zurück holte.

"Mianhae. Ich versuche einfach ihn nachzuvollziehen, aber irgendwie schaffe ich es nicht."

"Vielleicht liegt es daran, dass wir keine Männer sind. Wir verstehen ihre Logik nicht."

"Da soll noch einmal jemand sagen, Frauen wäre  kompliziert"

Sie stimmte mir grinsend zu und dann viel mir mit einem Mal wieder etwas ein.

Ich hatte das wegen heute Morgen und heute Mittag total vergessen.

"OMO MIRAE! Ich hätte beinahe vergessen dir zu sagen, dass du am Wochenende mit mir und meiner Familie auf eine Feier gehst!"

Als sie mich verpeilt ansah, erklärte ich ihr die Situation genauer.

"Also Junmyeon hat am Samstag eine Feier von der Bank, zu der wir eingeladen wurde. Da du zur Familie gehörst und ich einen Plan habe, hab ich gefragt ob du mit darfst und du darfst."

"Und was ist dein Plan?"

"Wir stylen dich schön auf und dann lassen wir die Dinge geschehen."

"Wieso ist mir bei dieser Sache bloß unwohl?"

Ich zuckte grinsend mit den Schultern und malte mir den Abend schonmal aus.

Der Plan war, meinen Bruder eifersüchtig zu machen .
Er musste einfach sehen, was er sich entgehen ließ.
Außerdem kannte ich meinen Bruder zu gut, um zu wissen, dass dort irgendwas sein musste