Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 56 ~ Das Leid der Selbstzweifler

You Say ~ Lauren Daigle

Wieder stand ich vor einer verschlossenen Tür, die sich mir einfach nicht öffnen wollte.

Dabei hatten sich in diesem Jahr schon so viele für mich aufgetan, dass ich gar nicht mehr mitgezählt hatte. Angefangen mit meiner Haustür zum Beginn des Schuljahres, die Nancy gewaltsam für mich eingetreten hatte. Diesmal war nicht sie es, die ungeduldig hinter mir stand.

»Ich möchte nicht drängeln, doch haben wir nicht mehr den ganzen Tag Zeit. Um genau zu sein - « Kayden sah auf seine imaginäre Uhr. » - nur noch zehn Minuten.«

Ich wusste, dass er unter gewaltigen Druck stand, doch brachte es mich nicht weiter, wenn er mich ihn auch spüren ließ.

Mein Herz drohte fast aus meiner Brust zu springen und das lag nicht an der Aufregung vor meinen Auftritt. Im Gegenteil. Es lag an der Person, die sich hinter der Tür befand. Die, mit der ich seit Montag kein einziges Wort mehr gewechselt hatte.

Ich hatte keine Ahnung, was mich hinter diesem Brett erwartete. Schweiß rann in meine Hände, dabei war es heute ein recht eisiger Tag. Ein Glück, dass ich wenigstens die langarmige Uniform trug. Leider konnte sie mich nicht vor dem erbarmungslosen, abwartenden Blick von Kayden schützen.

Mit einem breiten Lächeln, welches wahrscheinlich eher einem Zähnefletschen als einem Grinsen glich, drehte ich mich zu ihm um.

»Kayden?«, meine Stimme verirrte sich ein paar Oktaven zu hoch. Dabei versuchte ich nur freundlich zu bleiben bei dem, was ich ihm gleich sagen würde. »Du hast mich darum gebeten, mit ihm zu reden. Also ... stress mich bitte nicht.«

Den letzten Teil konnte ich nur zwischen fest zusammengebissenen Zähnen pressen. Zumindest vermied ich es so, ihn aus Versehen ins Gesicht zu spucken. Jedoch hatte es auf ihn die Wirkung, als hätte ich genau das getan.

Ohne ein weiteres Wort verschwand er in Richtung der Tribüne, woher auch die blechernen Töne des Orchesters zu mir drangen. Würden sie verklingen, wäre es zu spät. Sie würden ohne ihren Quarterback da raus oder aber einen Ersatz finden müssen.

Das konnte ich nicht zulassen.

Christian hatte doch so hart für diesen Tag trainiert, also warum sollte er sich dann diese Chance entgehen lassen? Dafür kann doch nicht allein das Lampenfieber verantwortlich sein.

Würde ich jedenfalls weiter hier draußen stehen bleiben und die Tür anstarren, wäre ich weder eine große Hilfe für ihn noch für sein Team. Deswegen zwang ich mich auch eine Hand auf die Türklinke zu legen und ohne weiteres Zögern hineinzugehen.

Wäre das nur einfacher getan als gedacht.

Ich musste beinahe mein ganzes Körpergewicht gegen die Tür stemmen, nur um sie ein Stück weit öffnen zu können. Wo war nur meine Muskelkraft geblieben? Schnell schlüpfte ich durch den schmalen Spalt hindurch, der sich mir auftat, bevor es sich krachend hinter mir verschloss.

Schwer schluckend blieb ich stehen, lauschte nach einem Geräusch, denn unbemerkt war ich ganz sicher nicht geblieben. Dennoch war es still.

Es war dunkel im Inneren der Umkleide. Ich konnte erst kaum etwas ausmachen, da auch die schmalen Fenster im oberen Bereich der Wände nicht viel Licht spenden konnten. Es sollte mich nicht wundern, denn es war Ende September und selbst draußen war es fast stockduster.

»Ich weiß, dass Kayden dich geschickt hat, Christoph«, grollte die tiefe Stimme von Christian ärgerlich durch den kahlen Raum.

Eiskalt erwischte sie mich und fuhr mir durch Mark und Bein. Selbst die feinen Härchen in meinen Nacken stellten sich auf. Diesen Ton kannte ich nicht von ihm. Es machte mir glatt Angst.

Wieder zwang ich mich, ein paar Schritte vorwärtszumachen, damit ich um die Ecke sehen konnte. Ich wusste nicht genau, welcher Anblick mich dort erwarten würde, doch war mir eins klar: Es würde alles verändern, was ich bisher von ihm wusste.

In einem weißen T-Shirt und einer Trikothose saß er auf einer Bank inmitten des Spindlabyrinths der Umkleide. Neben ihm sein Schulterschutz. Mit auf den Knien gestützten Ellenbogen hielt er in seinen Händen ein Trikot auf welches er stierte. Nur wage nahm ich wahr, wie er es knetete, als wäre es ein Stressball in seinen Fäusten.

Sein Anblick zog an etwas in mir. Es war, als würde ich seine Unsicherheit in allem trotz der Meter, die zwischen uns lagen, bereits spüren können. Dabei strahlte er immer so ein Selbstbewusstsein aus, von dem vor allem ich mir für das Tanzen etwas abschneiden sollte. War das alles nur eine Fassade, die er aufrechterhielt?

Ich stand hier, sah eine verletzliche Seite an ihm, wobei ich nicht einmal wusste, ob er das jemals zugelassen hätte. Schlechtes Gewissen stieß in mir auf wie Säure, da er noch immer nicht wusste, wer tatsächlich vor ihm stand. Daran musste ich etwas ändern.

Gewappnet auf seinen Zorn, der über mich hereinbrechen könnte, erhob ich meine unsichere Stimme. »Und wenn ich dir sage, dass Kayden nicht Christoph geschickt hat?«

Heftig traf mich der tobende Sturm, ehe ich mich gegen ihn wappnen konnte. Eiskalt lief es mir den Rücken runter, während ich wie angewurzelt am anderen Ende des Raumes stehen blieb.

Jetzt kam ich mir mit den Pompons in den Händen ziemlich albern vor. Mit einer Hand versuchte ich sie hinter meinen Rücken zu verstecken und dem standzuhalten, was vor mir tobte.

Christian war hochgeschreckt, mit weitaufgerissenen Augen starrte er mich an. Es war nur ein Augenblick, vielleicht der Bruchteil einer Sekunde, doch erkannte ich die graue See, die sich unruhig im Orkan statt im mir bekannten Regen wog. Der Versuch, seine Schotten niederknallen zu lassen, scheiterte gänzlich. Deshalb wendete er wahrscheinlich auch seinen Blick von mir ab.

»Dann müsste ich dir sagen, dass es gerade keinen unpassenderen Zeitpunkt dafür gibt. Was auch immer er damit bezwecken will«, knurrte er undeutlich, setzte sich gerade hin und legte das Trikot neben sich auf der Bank ab.

Er zeigte mir geradezu deutlich, wie unerwünscht ich in diesem Raum war, dessen Größe mir erst dann bewusst wurde. Die Wände waren mir viel zu nah. Die Luft wurde mit jedem Atemzug dünner. Allein der fette Kloß in meinem Hals machte es mir kaum möglich, richtig zu atmen.

Nervös suchte ich nach dem Tuch an meinem Arm. Es war nicht da. Panik überkam mich, bis ich mich daran erinnerte, dass ich es abgenommen hatte. Mir blieb nichts anderes als der Ärmel an meinem linken Arm. Ich zog ihn ein wenig nach unten und knibbelte daran herum. In der anderen Hand die Pompons fest umgriffen.

Ich musste irgendetwas tun. Ich durfte mich nicht von dem Konflikt zwischen uns beeinflussen lassen. Diesen nutzte er gerade zu, um mich zu verjagen. Er hätte es schlimmer formulieren können. Es war nur der unpassende Zeitpunkt, über uns zu sprechen, aber nicht über ihn. Ich brauchte nur ein Zeichen, dass ich richtig liegen würde. Etwas anderes als dieses angestrengte Mahlen seines Kiefers.

Und da war es.

Es ging schnell, doch entging es mir nicht. Er wagte es zu mir herüber zu blicken, obwohl er so krampfhaft auf die Spindreihe vor sich gestarrt hatte. Sein Blick fiel auf meine Hand, die den Ärmel des Kleides bearbeitete. Dann zog er die Augenbrauen ein Stück höher und schloss die Augen, um den Kopf in seinen Nacken fallen zu lassen.

»Christian, dein Team braucht dich da draußen.«

Hatte ich mir das eben eingebildet oder war er unter dem Klang seines Namens aus meinem Mund zusammengezuckt?

»Ich weiß«, knurrte er leise.

Er regte sich nicht. Nur sein Brustkorb hebte sich schwer, als würde ein Gewicht auf ihm lasten. Langsam ließ er die Luft entweichen.

»Warum bist du dann nicht bei ihnen?«, presste ich heraus.

Ein Kloß wuchs in meinem Hals. Das Sprechen schmerzte schon fast. Ich hatte Angst davor, wie dieses Gespräch enden könnte, dabei wollte ich nur helfen.

Ich wollte ihm helfen.

»Warum bist du nicht bei deinem Team?«, entgegnete er mir prompt.

Seine Augen öffneten sich wieder. Ich rechnete mit dem Stahl, den ich in letzter Zeit viel zu oft zu Gesicht bekommen hatte, doch ließ er mich seine See sehen. Der Sturm war vorüber und zurückblieb ein seichter Regen.

Dieser war dafür verantwortlich, dass ich nach Luft schnappen konnte und sogar den Mut fasste, um mich ihm zu nähern. Ich setzte zu einer Antwort an.

»Weil ich hier bin. Bei dir.« Der letzte Teil kam eher zögerlich über meine Lippen.

Ich machte weitere Schritte auf ihn zu. Ignorierte, wie sein Kiefer mahlte, während er seinen Blick wieder von mir abwendete.

Es fühlte sich an, als wollte er mich nicht hier haben, dennoch sprach er es nicht aus. Irgendetwas haderte in ihm, mich ganz wegzuschicken. Mit ein wenig Abstand setzte ich mich zu ihm.

Sofort umhüllte mich seine wohlige Wärme, die mich vergessen ließ, dass draußen bereits eine kalte Brise wehte. Die Pompons in meinen Händen legte ich neben mir ab. Dabei entging mir nicht, dass Christian sich neben mir versteifte.

Mein Herz schlug hoch und der Schweiß in meinen Händen rann fast hinab. Zumindest fühlte es sich so an. Selbst die kleinen Flummis sprangen in seiner Nähe wieder durch meine Magengegend. Nicht einmal die Zeit, in der wir kaum miteinander redeten, konnten etwas daran ändern.

Also fummelte ich weiter nervös an meinem Ärmel rum. Trotz des Stoffes fühlte ich mich ohne mein Tuch nackt und verwundbar. Dabei könnte er es nichteinmal sehen, wenn er in meine Richtung sehen würde.

»Du hast Zweifel ...«, durchbrach ich die Stille leise. »Es fühlt sich an, als würde die ganze Welt auf dir lasten. Du bekommst unter dem Gewicht kaum Luft, glaubst zu ersticken, wenn du dich nicht davon befreist. Es ist laut in deinem Kopf. Es ist schwer, sich seiner Umgebung bewusst zu werden, denn eine Stimme redet dir ein, dass du das nicht schaffst. Du bist nicht gut genug.«

Ich kannte dieses Gefühl sehr gut. Wenngleich meine Erinnerung der betroffenen Situation nicht vorhanden waren, wusste ich, was Selbstzweifel mit einem machten. Selbst heute verspürte ich den Druck auf meinen Schultern, den ich versuchte zu ignorieren. Das Resultat: Lampenfieber.

Christian atmete für mich hörbar ein. Ein Blick zu ihm reichte, um zu wissen, dass ich den Nagel auf den Kopf traf. Seine Muskeln bewegten sich unter dem Kneten seiner Hände.

»Jeder verlässt sich auf mich. Auf mich und meine Strategien.«

Seine Stimme klang rau. Sie versetzte mir eine Gänsehaut, denn es war, als würde er zum ersten Mal nach einer langen Zeit des Schweigens sprechen.

Der schmerzhafte Kloß in meinem Hals löste sich vor Erleichterung. Sogar meine Finger fanden Halt und lösten sich von dem dünnen Stoff an meinem Arm. Nur der Druck von meiner Brust wurde mir nicht genommen.

Es schmerzte Christians brüchige Stimme zu hören. »Die Enttäuschung der Jungs und die Schimpftirade vom Coach wären kaum auszuhalten. Doch vor allem würde mein Vater recht behalten. Wenn ich heute versage, dann wars das mit dem Stipendium. Dann passiert genau das, was er vorhergesagt hat.«

Sein Vater ...

Christian hatte mir von seiner Mutter erzählt, doch sprach er bisher nie von ihm. Ich erinnerte mich an den Streit, den er auf der Party zwischen Jona und Kayden schlichten musste. Als er uns aufklärte, meinte er, er hatte an diesem Abend keine Bleibe. Er wurde vor die Tür gesetzt, während seine Mutter im Krankenhaus lag.

Sein Vater konnte ihn doch unmöglich ...

Diesen Gedanken wollte ich gar nicht weiter ausführen. Das war unbegreiflich für mich.

Deswegen setzte er sich so unter Druck, er wollte ihm etwas beweisen.

»Und deswegen musst du dich vor allem auf dich selbst verlassen können. Das macht dir Angst«, schlussfolgerte ich und wendete meinen Blick zu ihm.

Ein weiterer Muskel zuckte diesmal in seinem Oberarm. Ich legte meine Hand auf seinen Oberarm. Er reagierte natürlich sofort unter meiner Berührung. Sein Kopf drehte sich in meine Richtung und sein Blick fiel auf meine Hand, bevor er meine Augen fand. Erst dann verstand ich selbst, was ich da gerade tat.

Ich musste zu ihm aufblicken, denn selbst im Sitzen überragte er mich um einiges.

Die Unruhe der unendlich weiten See entging mir nicht. Er verschloss sich nicht vor mir. Wie in der Samstagnacht ließ er die Schotten für mich geöffnet und gewährte mir Zutritt in seine Gefühlswelt. Hoffnung flammte in mir auf.

»Du hast so hart trainiert für den heutigen Tag, dein Ziel vor Augen gehalten und es auf den Posten des Quarterbacks geschafft. Der Couch hätte dich nicht ausgewählt, wenn du dem nicht gewachsen wärst«, erklärte ich ihm und drückte leicht seinen Oberarm.

Warum unterstützte ein Vater sein Kind nicht? Ich verstand nicht, warum Christian sich ihm erst beweisen musste. Ich hatte ihn nicht einmal bei seiner Mutter und seinem Bruder gesehen. Vielleicht kam er noch. Oder auch nicht?

Würde ein Vater so etwas tun? Es war doch offensichtlich, dass seinem Sohn dieses Spiel wichtig war.

Vielleicht hatte ich auch deshalb das Gefühl, dass er selten körperliche Nähe erfuhr. Christian wollte die Anerkennung seines Vaters, welche dieser ihm nicht geben wollte.

Ich erschrak ein wenig, als ich die warme Hand von ihm auf meiner spürte, die noch immer auf seinem Oberarm lag. Sanft packte er zu, führte sie weg von seiner Haut und umschloss sie zusätzlich mir der anderen. Gefangen von seiner Wärme und dem wohligen Kribbeln, das sich in meinem Körper ausbreitete, tat ich nichts dagegen. Gleichzeitig senkten sich unsere Augen auf seine Hände, die meine hielten.

Bildete ich mir das ein oder entspannte er sich unter meiner Berührung?

»Menschen können sich irren«, erwiderte er leise.

»Du hast recht. Und es ist dein Vater, der Unrecht hat.«

Er musste sich irren. Christian war kein Versager. Er war stark, mutig und zu allem bereit.

Ich musste zu ihm durchdringen. Er konnte es schaffen, das wusste ich. »Der Coach, dein Team, deine Freunde, dein Bruder und deine Mutter glauben an dich. Überwiegt es nicht alle Zweifel, die dir dein Vater in den Kopf gepflanzt hat?«

Christian sah von unseren Händen auf. Sein Blick klärte sich und der Regen fand ein Ende.

»Mom ist hier?«, wiederholte er, als könnte er es nicht fassen.

Ich nickte. »Ja, ich habe sie auf der Tribüne gesehen mit deinem Bruder.«

Langsam glitten seine Augen von mir weg. Seine Lider flatterten und ich konnte sehen, wie er nachdachte. Es war nur ein Moment der Stille.

Plötzlich ließ er meine Hand frei, richtete sich auf und griff nach seiner Montur. Er zwängte sich in Schulterpolster und Trikot gleichzeitig. Dann schnappte er sich Handschuhe, Helm und danach mich.

Meine Pompons konnte ich gerade so noch greifen, bevor er an meiner Hand zog. Mein Herz raste, während wir mit schnellen Schritten den Rasen bis zur Tribüne überquerten. Das Orchester war verstummt. Unsere Teams waren weg. Den Einmarsch hatten wir verpasst.

Das wurde knapp.

Wir hatten das Ende der Tribüne fast erreicht. Bevor wir uns jedoch trennten, entschied ich mich, ihn zurückzuhalten. Denn da gab es noch etwas, das ich ihm sagen wollte.

Ihm sagen musste.

»Christian!«

Ich zog ihn ein Stück zurück. Seine Augen trafen sofort auf meine und mein Herz setzte einen Schlag aus. Erwartungsvoll sah er mich an, doch brauchte ich wenige Sekunden, um meinen Kopf zu ordnen. Er veranstalte in mir das totale Chaos nur mit einem Blick.

»Ich glaube an dich.« Und das meinte ich so aus tiefstem Herzen.

Es war, als hätte ich so aufrichtige Worte, schon eine Ewigkeit nicht mehr in den Mund genommen, doch waren sie an den Richtigen gerichtet. Nie dachte ich, solche Gefühle wieder zulassen zu können, aber er hatte mir gezeigt, dass ich es durchaus kann.

Sanft drückte er meine Hand. Es war ein stummes danke, welches ich verstand, ohne dass er einen Mundwinkel heben musste. Und dann war er weg.

Er schloss sich seinem Team an, welches sich in einem Kreis versammelt hatte und ihn mit einem Rückenklopfen willkommen hieß. Bei all den gesenkten Köpfen erkannte ich Kayden, der seinen Blick hob und zu mir sah. Er nickte mir einmal zu, ehe er sich den Gesprächen seiner Mannschaft wieder zuwandte.

Nachdem Christian seine Zweifel besiegt hatte, war ich an der Reihe, mein Lampenfieber unter einen Haufen zu kehren. Erhobenen Hauptes joggte ich auf mein Team zu, welches planlos und nervös auf einer Stelle herumtrampelte.

»Wo warst du?!«, war die erste Frage, die mir an den Kopf geworfen wurde.

Es war ihr erster Auftritt ohne Anweisungen des Coaches. Dabei war Ms Andrews keine fünf Meter von uns entfernt. Den Eindruck, dass sie uns trainierte, musste sie trotzdem erwecken, auch wenn sie nicht mit uns sprach. Schließlich durfte sie ihre Pflichten nicht vernachlässigen.

»Das tut jetzt nichts zur Sache. Stellt euch für den zweiten Part auf!«, forderte ich sie alle auf.

Doch rührte sich niemand von ihnen. Mit großen Augen sahen sie mich an. Die Planänderung schien sie noch mehr zu verunsichern.

»Aber Lyn, das ist doch der Part, den wir während des Spiels geplant hatten«, widersprach Lilly leise, so dass ich sie kaum verstanden hätte.

Hatte ich jemals den Eindruck erweckt, angsteinflößend zu sein? Oder warum sprach sie ihre Bedenken nicht laut aus?

Ich verbannte die Fragen aus meinem Kopf und antwortete ihr. »Der wird vorverlegt. Ich glaube, unsere Jungs brauchen bereits jetzt unsere Unterstützung.«

»Na gut, wenn du das sagst«, antwortete Lisbeth und bewegte sich als erste zu ihrer Position.

Danach klatschte ich in die Hände, um den Hühnerhaufen aufzulösen. »Auf gehts! Und stellt euch mit den Gesichtern zum Spielfeld!«

Weitere verwirrte Blicke schossen zu mir, doch taten sie alle, was ich sagte. Sie vertrauten mir.

Zum Schluss stellte ich mich an die Spitze, hob einen Arm und schüttelte den Pompon in meiner Hand. Dann ließ ich ihn runterschnellen und in einem Chor riefen wir so laut, wie wir nur konnten. Das ganze Spielfeld bis raus zu den gegnerischen Tribünen sollte uns hören.

Sie sollten wissen, dass wir hier waren. Wir waren ihre Unterstützung und wir glaubten fest daran, dass sie das Spiel gewannen.

»Go! - Go! Eagles! Strong and fast, we will never be the last!
Go! - Go! Eagles! Majestic and proud, like the king of the air!
Go! - Go! Eagles! Nothing escapes the eagel's eyes!«

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro