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Kapitel 50 ~ Eingeständnisse

»Ist alles okay bei dir?«, fragte er mich mit besorgtem Unterton.

Es war das erste Mal nach der Autofahrt, dass er mit mir sprach. Gut, wahrscheinlich hatte ich selbst für diesen Umstand gesorgt. Sehr gesprächig war ich schon seit seiner Bitte nicht mehr.

Jetzt stand ich vor meiner Haustür, seiner Nähe mehr als bewusst und versuchte meinen dämlichen Schlüssel in das dazugehörige beschissene Loch zu bugsieren. Argh! Meine Hand zitterte einfach zu sehr.

Ich wollte einen neuen Anlauf nehmen, als sich plötzlich etwas Warmes um meine Hand schlang, das mir dabei half. Augenblicklich versteifte ich mich, denn mein Bauch begann zu kribbeln, die Scherben in mir sprengten auseinander und in meinem Nacken stellten sich die Härchen auf.

Christian war so nah bei mir, dass sein warmer Atem auf meine Haut traf. Sogar seine Brust spürte ich an meinem Rücken gelehnt. Warum tat er mir das an? Wieso musste er mich unbedingt noch bis zur Tür begleiten?

Erschrocken riss ich meine Hand aus seiner. Gleichzeitig sprang ich zur Seite, um mich seiner anziehenden Präsens zu entziehen.

Verwirrt sah mich der Grauäugige an, nachdem die Tür mit einem lauten Klick aufgesprungen war. Bevor er mich fragen konnte, weswegen sein Mund sich schon wieder öffnete, stolperte ich durch die Haustür.

»Es geht mir gut. Danke fürs Bringen. Wiedersehen, Christian.«

Das Brett war schneller geschlossen, als er widersprechen konnte. Hoffnung ließ mich für einen Augenblick länger hinter der Tür verweilen. Sie hatte sich schon lange nicht mehr blicken lassen.

Innerlich wusste ich leider, dass der Quarterback nicht klingeln würde. Wir hatten alles geklärt und er war ehrlich zu mir.

Deutlich wurde mir diese Tatsache durch das Geräusch eines anspringenden Motors bewusst, welches ich leise vernahm. Zeitgleich zündeten Tränen in meinen Augen, die ich versuchte wegzublinzeln.

Mit der Stirn an der Tür gelehnt holte ich gequält Atem, denn die Tränen, welche ich verzweifelt versuchte, zurückzuhalten, schnürten mir die Kehle zu. Daraus resultierten Halsschmerzen, weswegen ich nicht einmal mehr die überflüssige Spucke in meinem Mund herunterschlucken konnte.

Er empfindet nicht dasselbe.

Es waren die einzigen Gedanken, die in meinem Kopf widerhallten.

Er hatte mich für seinen Freund gefragt.

Ein gequälter Laut entwich meiner Kehle. Ich stieß mich von der Tür ab.

Es war nur sein erster Kuss.

Langsam wich ich zurück, raufte mir die Haare und plumpste schmerzhaft auf eine der Treppenstufen, nachdem mich ein spitzer Schmerz in meinem Rücken zur Seite weichen gelassen hatte.

Tränen flossen ungehalten über meine Wangen. Es war ein Wunder, dass der Scherbenhaufen in mir noch kein Feuer gefangen hatte. Es war nicht derselbe Schmerz, der mich in der Nacht von Samstag heimgesucht hatte. Schließlich hatte er mich nicht hintergangen. Es tat trotzdem weh.

Niemals hätte ich gedacht, dass mich die Zurückweisung eines Jungen, den ich mochte, so sehr treffen könnte. Vor allem, weil ich mich nie nach einer Beziehung gesehnt hatte.

Es hatte mich eiskalt erwischt. Das konnte ich nicht mehr leugnen.

So kalt wie mich mein Smartphone erwischte, als es mich in meiner Heulsassion unterbrach und zusammenzucken ließ. Nachdem ich es auf der Bauchtasche meines Hoodies gezogen hatte, musste ich mir die Tränen aus den Augen wischen. Vorher konnte ich nicht einmal lesen, wer mich anrief. Die einzelnen Buchstaben verschwommen zu einem fetten weißen Klumpen. Wobei es für einen Namen eine viel zu lange Zeichenfolge war.

Verwirrt schluchzte ich. Die Nummer, die mir das Display entgegenschrie, war mir unbekannt.

Fieberhaft überlegte ich, wem ich meine Nummer gegeben haben könnte, dessen ich wiederum noch nicht eingespeichert hatte. Ich gab sie nur an eine handvoll Leuten weiter. Deshalb war ich auch nicht in der Jahrgangsgruppe, die die Schülersprecher erstellt hatten, um uns auf dem Laufenden zu halten. Mila und Jona hatten mich bisher immer über alles informiert.

Es könnte Natalie Page sein. Ihr hatte ich sie für wichtige Anliegen vor wenigen Tagen gegeben. Aber warum sollte sie mich bereits so früh kontaktieren? Wollte sie mir mitteilen, dass der Deal doch platzen würde und sie sofort eine Antwort bräuchte?

Wahrscheinlich würde ich es nur herausfinden, wenn ich endlich dran gehen würde. Der Anrufteilnehmer war sehr hartnäckig und erinnerte mich an Kayden heute Mittag.

Also wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht, räusperte mich und drückte auf den grünen Button. »Hallo?«

»Lyn! Kayden, hier. Ich dachte schon, du gehst nie ran!«

Ich hätte wissen müssen, dass nur er es sein konnte. Anscheinend hatte er einen Faible dafür Menschen auf den Keks zu gehen, bis er seine Aufmerksamkeit erhielt.

»Woher hast du meine Nummer?«

»Von Mila, wem sonst? Ich möchte mich eigentlich nur bei dir erkundigen, wie es gelaufen ist.«

Falsche Frage, mein Lieber.

Sofort bildete sich ein dicker Kloß in meinem Hals, der Kayden auf seine Antwort warten ließ. Durch kräftiges Schlucken verzog er sich leider auch nicht.

»Bist du noch dran?«, durchbrach er mit besorgter Stimme die Stille.

»Ja.« Es war ein Laut, der einem Lachen glich und in einem schniefen unterging, als sich neue Tränen anbahnten. Ich legte meinen Kopf in den Nacken. Vielleicht würden die Tränen zurückrutschen, wo sie hergekommen waren, wenn ich an die Decke blickte.

Mein Instinkt war es einfach aufzulegen, bevor mich meine Gefühle überrollten. Ich wollte nicht darüber reden. Noch nie habe ich über meine Gefühle geredet. Nicht einmal mit Mila und Jona, die aus diesem Grund nicht mehr bei mir waren. Und genau dieser Gedanke brachte das Fass zum Überlaufen.

Diesmal entschied ich mich gegen meinen Instinkt. Ich würde nicht auflegen. Stattdessen versuchte ich, mit Kayden über diese Situation zu sprechen, schließlich hatte er mir vorhin bereits gezeigt, dass er mir keine Vorwürfe machen würde.

»Du hast dich geirrt, Kayden«, presste ich zwischen wenigen Schluchzern heraus. »Er empfindet nicht das für mich, was du dachtest.«

Stille.

Es musste ziemlich enttäuschend für ihn sein, dass er Unrecht hatte. Wahrscheinlich dachte er, er kennt Christian. Dieser belehrte uns eines Besseren.

Ich weiß nicht, wie lange sie anhielt, doch war es genug Zeit noch mehr Tränen hinterherzuschicken.

»Das tut mir leid ... Ich wollte dich nicht in diese Situation bringen«, ertönte die Stimme des Blondschopfs eine Oktave tiefer.

Die Enttäuschung, die in ihr lag, konnte ich kaum überhören. Kayden hatte sich wirklich nur Gutes für mich und Christian gewünscht. Mit diesem Ausgang hatte er ganz und gar nicht gerechnet. Wer konnte denn auch ahnen, dass ich im Höhenflug auf eine Stahlmauer traf und langsam aber sicher an ihn in den Abgrund hinabgleitet?

»Ich weiß.« Es war nur ein jämmerlicher Hauch meiner Stimme zwischen den Schluchzern.

Bauchschmerzen bahnten sich an. Zusammengekrümmt hockte ich weiterhin auf der Treppe.

»Kann ich etwas für dich tun?«, bot Kayden an.

Ich musste schmunzeln. Mila hatte sich in den Richtigen verschossen. Er war aufmerksam und so hilfsbereit, dass er sogar für die Freunde seiner Angebeteten da war. Andere hätten nicht gewusst, was sie tun sollten, unsicher gewählte Worte von sich gegeben, doch nicht er.

»Ich weiß nicht ...«, murmelte ich. Eigentlich wollte ich sein Angebot ablehnen, als mir etwas durch den Kopf schoss. Bevor ich genau darüber nachdenken konnte, sprach ich etwas an, das ich selbst kaum für möglich gehalten hatte. »Also doch, schon ... Könntest du Mila und Jona Bescheid geben, dass ... dass ...« Ich konnte den Satz trotzdem nicht beenden.

Wenn es um meine Gefühle ging, hatte ich noch nie auf meinen Instinkten gehört. Es war neu für mich und stieß mir sauer auf.

»Dass du sie brauchst?«, beendete mein Smartphone meinen Satz, ehe ich mich noch weiter abquälte.

Die Worte trafen mich, wie ein Blitz, und machten mir so sehr Angst, dass mein schweres Schlucken mehr als deutlich zu hören war. Es würde mich nicht wundern, wenn selbst Kayden es gehört hatte.

Solange ich hier lebte, hatte ich noch niemanden gegenüber zugegeben, dass ich nicht allein zurechtkommen würde. Dass ich jemanden brauchte, um mit meiner Situation fertig zu werden. Denn das brauchte ich nie ...

Heute war der Tag da. Dabei dachte ich, ich könnte mich selbst nicht mehr überraschen. Wenn Kate davon wüsste, würde sie Freudensprünge machen und sogar eine Party zur Feier des Tages veranstalten. Ich sah sie schon bildlich mit einer Sektflasche vor mir, wie sie den Korken knallen ließ. Zeitgleich vielen Luftschlangen und Luftballons wie aus dem Nichts vom Himmel.

Ich nickte nur zaghaft mit dem Kopf, dabei konnte er mich ja gar nicht sehen. Also schob ich ein genauso zaghaftes »Ja«, hinterher.

Damit hatte ich es besiegelt. Ich gestand mir endlich ein, dass ich nicht alles allein schaffen konnte und besondere Menschen in meinem Leben hatte, die mich unterstützen würden. Es fühlte sich einerseits, wie ein Verrat an meiner eigenen Stärke an, doch andererseits füllte sich meine Seele mit Stolz. Sogar der Scherbenhaufen in mir schien sich zu regen.

»Ich kümmere mich darum.«

Dann erfüllte ein leises regelmäßiges Tuten meine Ohrmuschel.

Ein Blick auf mein Smartphone verriet mir, dass Kate bald mit den Zwergen wieder auftauchen müsste. Eigentlich wollte ich etwas Sinnvolles heute tun, wenn ich schon nicht Tanzen durfte, doch erschien mir der Gedanke an meinem Bett sehr viel verlockender.

Aus diesem Grund lag ich in meiner Tagesdecke eingekuschelt, als Kate mit den kleinen Raubtieren und Nancy nach Hause kam. Zur Abwechslung waren sie einmal so k.o., dass sie die Haustür nicht aus den Angeln reißen konnten. Zumindest bemerkte ich nicht, wie sie das Haus betreten hatten, bis Kate einen Blick in mein Zimmer warf.

Natürlich hatte sie sofort bemerkt, dass es mir nicht gut ging. Darum versprach sie mir so bald wie möglich zu mir zu kommen, nachdem sie die Jüngsten in ihre Betten verfrachtet hatte. Bevor sie es jedoch einrichten konnte, stolperten zwei besorgte Gesichter durch meine Zimmertür, die Kate so gar nicht ähnlich sahen.

Es dauerte keine Sekunde, in der mein Puls sich fast überschlug. Die ganze Zeit hatte ich mir keine Gedanken darüber gemacht, wie es zwischen uns sein würde, wenn sie endlich vor mir standen. Um ehrlich zu sein, dachte ich sogar daran, dass sie meiner Bitte gar nicht nach kommen würden. Vor allem, da ich sie von Kayden übermitteln lassen hatte.

Nach allem was war und so kalt wie ich sie abgewiesen hatte, standen sie trotzdem vor mir. Sie beide. Diese Tatsache trieb mir wieder einmal die Tränen in die Augen. Und diesmal konnte ich sie nicht vor ihnen verbergen. Dazu war es zu spät.

Ein Schluchzen entfleuchte meiner Kehle, welches meine beiden besten Freunde in Bewegung setzte. Schnell kamen sie zu mir herübergelaufen, während ich mich aufsetzte. Milas geborgene Wärme traf mich, wie der Winter auf den Sommer, sogleich sie mich in den Arm nahm.

Ich klammerte mich an ihr, als wäre sie meine einzige Rettung vor dem tobenden Sturm der Gefühle in mir. Tröstend rieb sie über meinen Rücken. Durch das Rumpeln in ihrem Körper wusste ich, dass sie selbst kurz davor war, die Fassung zu verlieren. Bevor sich jedoch auch Tränen in ihren Augen lösten, umarmten uns zwei starke Arme, die uns beide den Halt gaben, den wir nun brauchten.

Keiner von uns hatte bisher ein Wort gesprochen. Zusammen saßen wir, wie ein Knäuel auf meinem Bett, und versuchten uns gegenseitig den Halt zu geben, den wir brauchten. Allerdings mussten wir bald miteinander sprechen. Schließlich hatten sie Antworten von mir verdient, auch wenn es hieß, diese kleine Blase um uns herum zum Platzen zu bringen.

Es würde bedeuten noch einmal alles zu durchleben, was ich die letzten Tage so krampfhaft versuchte zu verdrängen. Noch dazu wusste ich nicht, wie sie reagieren würden. Mila würde mich hassen, wenn sie erfuhr, dass ich Angst hatte, sie könnte mich hintergehen.

Trotzdem musste ich es hinter mich bringen. Diese ganze Sache würde sonst immer zwischen uns stehen. Egal wie sehr sie versuchen würden mich zu verstehen, würde es uns irgendwann noch grausamer auseinanderreißen, als Donnerstag.

Deswegen war auch ich die Erste, die sich aus der Umarmung löste. Die von ihnen ausgehende Wärme verließ mich sofort, sodass ich sie gleich darauf vermisste. Es fühlte sich gut an, die beiden bei mir zu haben.

Ich blickte in zwei erwartungsvolle Augenpaare, deren Farbe zwar gleich benannt werden konnten, doch für mich unterschiedlicher nicht sein konnten.

»Ihr hattet recht.« Dieser Satz war die Einführung meiner langen Entschuldigung und der erste Schritt, mich ihnen anzuvertrauen. »Ich hätte mit euch sprechen sollen. Ich schaffe das nicht mehr allein.«

Mila griff nach meiner Hand, die auf meinem Schoß lag. Gleichzeitig entwich ihr ein kleines Schniefen und ihre Mundwinkel hoben sich ein Stück.

Von ihr blickte ich zu Jona, der über die Schulter des Wirbelwindes schmulte. Er selbst sah auch sehr mitgenommen aus. Das letzte Mal hatte ich ihn so gesehen, als er mir die Sache mit Talisa erzählt hatte.

»Ihr müsst wissen, dass ich in meiner Vergangenheit wirklich sehr verletzt wurde. Um genau zu sein, waren es einst die zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben, die sich dazu entschieden hatten, mich eiskalt zu hintergehen ...«

Mila drückte meine Hand fester, nachdem auch mir ein weiteres Schniefen entfleuchte und mich geschüttelt hatte. Der Druck ihrer Hand war angenehm und spendete mir Kraft. Sie signalisierte mir damit, dass sie bei mir war. Sie gab mir den Mut, weiterzusprechen, während beide einfach nur vor mir saßen und zuhörten.

»Der Grund, warum ich mich damit so schwertue, neue Leute in mein Leben zu lassen, liegt darin, dass ich genau vor dem Angst hatte, was mir letzten Samstag widerfahren ist. Ich habe mich an diesen Betrug zurückerinnert und das Schlimmste daran, war nicht einmal es erneut zu durchleben, sondern es mit euren Gesichtern tun zu müssen. Das ist ja irgendwie klar ... Ihr verkörpert schließlich das, was sie mir einst bedeutet haben und das war ... soviel schlimmer.« Ein neues lauteres Schluchzen zerriss meinen letzten Satz.

Jetzt war es raus.

Getrieben von Angst, klammerte ich mich fester an Milas Hand. Sie sollte nicht die Möglichkeit haben zu fliehen, wenn sie die Bedeutung meiner Worte verstand.

Entgegen all meinen Erwartungen, blickte sie nur traurig drein und schien nicht einmal daran zu denken, die Flucht zu ergreifen.

»Das würden wir dir niemals antun.« Ihre Stimme zitterte und war gleichzeitig so leise, dass ich Mühe hatte ihre Worte zu verstehen.

»Niemals, Lyn«, unterstrich Jona Milas Aussage.

Danach legte er seine Hand auf die umschlungen Hände von Mila und mir. Sofort durchflutete Erleichterung meinen Körper. Sie riss alle Zweifel an die beiden und Ängste mit, um sie in dem weiten meiner Gedankenmeere zu verbannen.

»Ich weiß ... Ich weiß. Mila, ich konnte dir deswegen nicht mehr ins Gesicht sehen. Ich schämte mich so sehr dafür, dass ich den Gedanken daran nicht loswerden konnte. Noch mehr hatte ich Angst davor, mit dir darüber zu sprechen, da ich nicht wusste, wie du reagieren würdest.«

Die ganze Zeit sah ich ihr tief in die Augen, um ihr meine Reue zu zeigen. Dann wandte ich mich an den Silberkopf neben ihr. Er verdiente ebenso eine Erklärung.

»Deshalb habe ich auch dir nichts erzählt, als du mich mit Fragen gelöchert hast, Jona. Es tut mir so, so leid. Das müsst ihr mir glauben.«

Abwechselnd blickte ich in die beiden Gesichter meiner besten Freunde. Mila biss sich fest auf die Unterlippe, vermutlich um weitere Tränen unter Verschluss zu halten, während Jona mich nachdenklich musterte. Für einen kurzen Augenblick herrschte eiserne Stille zwischen uns, die mich frösteln ließ. Nur die Wärme, die ihre Hände ausstrahlten, ließen mich nicht daran zweifeln, dass sie bei mir bleiben würden.

»Ich verstehe, warum du uns nichts erzählt hast. Du hattest Angst und wusstest dir nicht anders zu helfen.« Durchbrach Jona als Erstes die Stille. »Aber du scheinst nicht daran gedacht zu haben, dass man es dir an der Nasenspitze ansehen konnte. Du kannst nicht einmal erahnen, wie hilflos ich mich gefühlt habe, nachdem du mich abgewiesen hast und nicht mit mir reden wolltest. Es ging dir schlecht und ich konnte nichts daran ändern. Das machte mich fertig. Meine Wut darüber habe ich dann auch noch auf dich projiziert. Ich glaube, wir müssen uns bei dir entschuldigen.«

»Jona hat recht«, lenkte Mila ein, bevor ich etwas dazu sagen konnte. »Am Donnerstag haben wir viel zu überzogen reagiert. Ich fühlte mich von dir ausgeschlossen, dabei hast du nur versucht uns zu schützen. Du wolltest uns nicht verletzen. Es war trotzdem nicht die richtige Lösung. Du solltest über so etwas mit uns sprechen können.«

»Deswegen sitzen wir doch jetzt hier, oder?«

Mit dieser Frage entlockte ich beiden ein leises belustigtes Schnauben, welches mir wiederum ein kleines - wenn eher unscheinbares - Lächeln zauberte.

Danach wurde es aber sofort wieder ernst zwischen uns. Ich konnte ihnen ansehen, dass sie noch eine Menge Fragen hatten, für die ich mich wappnen musste. Mila war die Erste, die es wagte, eine von ihnen zu stellen.

»Was ist denn jetzt eigentlich genau passiert, dass es dich so aus die Bahn geworfen hat?«

Das war eine sehr gute Frage. Welches Ereignis hatte soviel Macht über mich gehabt, mir dermaßen den Boden unter den Füßen wegzureißen?

Ein dreiviertel Jahr hatte ich es ganz ohne Probleme durch mein Leben geschafft. Kaum trat ich dem Cheer-Squad bei und ließ ich mich auf eine Wette ein, geriet alles aus den Fugen. Die Gefühle für Christian hatten mir dann wohl auch noch den Rest gegeben. Was hatte ich auch erwartet?

Ich hatte gewusst, dass ich eine Gefahr damit einging, wenn ich jemanden zu nah an mich heranließ. Christian war mir näher gekommen, als er eigentlich durfte. Damit hatte er Gefühle in mir geweckt, die ich auch damals empfunden hatte - wenn auch nicht ganz so intensiv. Selbst das krampfhafte Einreden, dass es nicht so war, konnte es nicht mehr abwenden, mich nicht zu erinnern.

Wie konnte ich nur so dumm sein?

Dann rannte ich ihn auch noch hinterher, nachdem ich ihm den Korb verpasst hatte, nur um dann einen von ihm zu erhalten.

Es war als wäre er mein Kryptonit. Er machte mich geradezu menschlich, denn niemand konnte so lange solch einen Schmerz verstecken. Trotz dessen, dass er ihn mir entlockte, machte er ihn soviel erträglicher.

Aber was tat ich?

Ich stieß ihn von mir und versuchte es allein zu bewältigen. Dabei konnte ich es nicht.

Es ging mir besser, als er bei mir war. Jetzt ist er es nicht und es geht mir noch schlechter als zuvor. Das kann doch nicht möglich sein!

Aus meinen überschlagenden Gedanken fand ich die Antwort auf Milas Frage. Es glich glatt ein Wunder, dass ich überhaupt einen klaren Gedanken fassen konnte.

»Christian war an dem Abend bei mir ...«

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