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Und doch stiegen ihm langsam Tränen in die Augen bei dem Gedanken, dass Namjoon vor wenigen Stunden mit jemand anderem geschlafen hatte.
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"Jinnie.. Was ist los?" Fragte der Jüngere etwas besorgt, da er sofort das Glitzern in dessen Augen sehen konnte.
"Was los ist?! I-ich dachte... Nachdem du dich immer so um mich gekümmert hast u-und so.. d-dass du mich.. halt.. m-magst.." stotterte er peinlich und gleichzeitig immer noch zutiefst verletzt.
"Natürlich mag ich dich!" Namjoon legte seine Hand auf Seokjins Oberschenkel.
"Ach komm... Du willst doch nach wie vor nur Sex.." sagte der Lilahaarige, obwohl er seine eigene Aussage selbst nicht besonders zu glauben schien.
Es war ihm einfach nur peinlich, als die ersten Tränen sich aus seinen Augenwinkeln lösten und er sie schnell wegwischte, als wären sie lästige Fliegen.
"Das stimmt nicht, und das weißt du hoffentlich auch. Ja, am Anfang war das vielleicht meine Absicht, aber dann... Habe ich stattdessen immer mehr das Gefühl bekommen, dass ich dich vor allem, was dir schaden könnte, beschützen muss. Du bist mir wirklich.. wichtig. Und ich werde aufhören, mir andere zu suchen, wenn dich das so verletzt!" Namjoon rückte immer näher zu Seokjin und zog ihn schließlich in seine starken Arme.
Der Ältere seufzte leise auf und merkte, wie sehr er dieses Gefühl bereits vermisst hatte.
"Ab jetzt bin ich nur noch für dich da, okay?" Hauchte der Jüngere etwas leiser und nahm das Gesicht seines Gegenübers in seine beiden Hände. Mit seinen Daumen wischte er die restlichen Tränen weg.
"Okay." Seokjin lächelte leicht und schloss überrascht seine Augen, als Namjoon dessen Lippen auf seine presste.
Schüchtern bewegte er seine Lippen, schmeckte den salzigen Geschmack von seinen getrockneten Tränen. Es war mehr ein ruhiger, fast schon romantischer Kuss, in dem keinerlei Erregung oder Verlangen lag.
"Und jetzt lass uns auf unser Date gehen." Schlug Namjoon vor und Seokjin nickte sofort.
Der Tag mit dem Jüngeren war mehr als nur perfekt. Die beiden gingen in ein Café und unterhielten sich dort über alle möglichen Dinge, lernten sich etwas besser kennen. Seokjin erzählte viel von Nayeon und Busan, Namjoon hingegen erwähnte seine Familie eher weniger und erzählte über andere Dinge, wie sein Hobby, Krabben zu sammeln, dem er viel zu selten nachgehen konnte. Die beiden lachten viel und das erste mal machte der Lilahaarige sich Gedanken, dass vielleicht ausgerechnet der Typ, der ihm gegenüber saß, sein erster fester Freund werden könnte. Dieder Gedanke machte ihn ganz aufgeregt und begleitete ihn den ganzen Tag.
Viel zu schnell war das ganze schon wieder vorbei und Seokjin fand sich vor dem Hochhaus stehend wieder, in dem seine Wohnung lag. Namjoon gab ihm gerade einen langen Abschiedskuss und er konnte nicht anders, als danach glücklich zu lächeln.
"Bis.. hoffentlich Morgen." Sagte der Jüngere und küsste ihn noch ein letztes mal, ehe er in sein Auto stieg und natürlich noch aufpasste, dass der Ältere sicher in seine Wohnung kam. Es war bereits abends, die Sonne war nicht mehr zu sehen und hinterließ einen orangenen Himmel, der sich bald dunkelblau verfärben würde.
Seokjin schloss die Tür zu seiner Wohnung auf, ging hinein und weitete überrascht seine Augen.
"Jimin? Was machst du denn hie-" weiter kam er nicht, da plötzlich ein zerzauster Yoongi nur in Boxershorts aus dessen Zimmer kam.
Der Lilahaarige blinzelte, konnte nicht glauben, dass das was er gerade sah echt war. Yoongi hatte anscheinend... Mit seinem Stripper Kollegen geschlafen? Jimin wirkte nämlich ebenfalls so, als ob er sich noch vor wenigen Minuten ordentlich ins Zeug gelegt hatte.
"Bitte sagt mir, dass das nicht war ist." Seokjin kniff die Augen zusammen, als er hinter sich die Tür ein weiteres mal aufgehen hörte. Allein an den Schritten erkannte er schon, dass es sich um Hoseok handelte.
"Yoongles~. Ich bin wieder-" wollte der Braunhaarige gerade sagen, aber da erstarrte er.
"Hobi! Es ist nicht so wie-" Yoongi konnte nicht weiter reden, da war sein, jetzt wohl 'Ex'-Freund auch schon wieder aus der Tür gerannt.
"Jimin, was machst du hier?" Fragte Seokjin ein weiteres mal, versuchte nicht wütend zu sein, darauf dass sein Mitbewohner offensichtlich gerade dessen Freund betrogen hatte.
"Ähm, ich muss jetzt langsam mal zur Arbeit! Solltest du übrigens auch, Jin!" Antwortete der Silberhaarige ausweichend und rannte auch schon aus der Tür.
"Yoongi.." der Lilahaarige kratzte sich am Hinterkopf und ging vorsichtig auf den Blonden zu, welcher bereits am Schniefen war. Er wusste nicht, ob er diesen jetzt wirklich trösten konnte, weil eigentlich hatte er es verdient, sich schlecht zu fühlen, oder nicht?
"Sch-schon okay... I-ich kläre das und d-du geh schön zur Arbeit.." und schon war Yoongi wieder in seinem Zimmer verschwunden, wahrscheinlich um sich anzuziehen. Seokjin erstarrte und überlegte, ob sein Mitbewohner jetzt durch Jimin von seinem Job erfahren hatte.
Mit einem etwas mulmigen Gefühl machte er sich kurz fertig und ging dann seinem Job als Stripper nach.
Tatsächlich verlief der Abend recht ruhig, nur dass Jimin kein Wort mit ihm wechselte und ihm die meiste Zeit aus dem Weg ging. Kai tauchte nicht auf, Namjoon allerdings auch nicht.
Seokjin hätte niemals von einem Menschen wie Yoongi erwartet, dass dieser seinem Freund fremdging. Er hätte sogar gedacht, dass sein Mitbewohner für sowas zu faul wäre. Aber lange kannte er ihn und Hoseok ja auch nicht. Trotzdem konnte er sich nicht vorstellen, dass die beiden einer Fliege was zuleide tun konnten.
Als er an diesem Tag das Geld zu Jiyong brachte, wollte der Grünhaarige ihn noch etwas dabehalten.
"Heute bekommst du das erste mal deine Bezahlung." Erklärte der Ältere und gab ihm eine Geldsumme, die er nicht mal im Traum erwartet hätte.
"Vielen Dank!" Seokjin verbeugte sich mehrmals und sah die vielen Scheine in seinen Händen an.
"Pass gut auf das Geld auf! Bisher scheinst du deinen Job ja ganz gut zu machen, bis auf den Vorfall mit Kai, der mir natürlich sehr leid tut. Immerhin kümmerst du dich ja gut um meinen Lieblingskunden, Namjoon." Jiyong zwinkerte und der Lilahaarige konnte nur etwas perplex nicken.
Er verabschiedete sich von seinem Chef und ging schnell nach Hause.
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