Er wollte einfach nur jemanden haben, damit er diese Nacht nicht alleine überstehen musste. Jemand, der sich um ihn kümmerte, wenn er am nächsten Tag mit einem Kater aufwachte.

~~

"Natürlich." Antwortete Namjoon auf die Frage, ob er bleiben konnte. Er zog sich das Oberteil aus, schließlich trug Seokjin auch keines und setzte sich zu ihm auf's Bett.

Da der Schwarzhaarige immer noch betrunken war, starrte er einfach stumpf auf Namjoons Oberkörper, ließ seinen Blick über jeden einzelnen Muskel des Sixpacks wandern. Wie es sich wohl anfühlen würde?

"Willst du jetzt schlafen?" Fragte Namjoon. Bestimmt hatte er Seokjins starren bemerkt, dachte sich dieser und bekam mit einem mal rote Ohren.

"Ich... glaube schon." Murmelte Seokjin, als plötzlich jemand im Nebenzimmer laut aufstöhnte. Hatten Hoseok und Yoongi sich ernsthaft jetzt dazu entschieden, es miteinander zu treiben?

Namjoon lachte nur und legte sich hin, zum Glück war Seokjins Bett einigermaßen breit genug, allerdings würde es etwas eng werden, wenn sie beide dort drauf lagen. Der Schwarzhaarige legte sich auch zögernd auf das Bett, versuchte jeden Körperkontakt mit Namjoon zu vermeiden. Er fühlte sich komisch, sein Herz klopfte schnell, dabei war er doch eigentlich total müde...

Seokjin machte das Licht seiner Nachttischlampe aus, aber statt die Augen zu schließen, starrte er mit offenen in die Schwärze, die sich ihm nun bat. Einerseits, wegen dem immer lauter werdenden Stöhnen, andererseits, weil Namjoon so nahe direkt neben ihm lag. Er wusste nicht, ob dieser vielleicht schon eingeschlafen war. Aber bei dem Stöhnen schien das fast unmöglich.

"Möchtest du jetzt wirklich da liegen? Du fällst doch fast aus dem Bett." Flüsterte Namjoon plötzlich und brachte Seokjin zum Zusammenzucken.
"I-ich habe genug Pl-" versuchte er schnell zu sagen, aber da hatte Namjoon ihn schon näher zu sich gezogen.

Seokjin weitete seine Augen, als er plötzlich Namjoons Körperwärme so dicht an sich spürte. Sein Kopf war halb auf Namjoons Brust gebettet und dessen Hand lag auch noch auf seinem Oberschenkel.

"N-nur weil ich gesagt habe, d-dass du hierbleiben sollst, heißt es n-nicht, dass wir jetzt eine K-kuschelstunde machen." Stotterte Seokjin zickig und drehte sich schnell von Namjoon weg, sodass sein Rücken zu ihm zeigte und sein Bauch zum Rande des Bettes.

Nach einigen Minuten hörte dann endlich das Stöhnen auf und Seokjin wurde auch schnell müde. Er schloss seine Augen, winkelte den Arm an und legte seinen Kopf auf seinem Ellenbogen ab. Zwar war die Übelkeit immer noch ein wenig da und sein Kopf fing auch an zu Schmerzen, aber trotzdem merkte er, wie er langsam in einen ruhigen Schlaf fiel.

Da regte sich plötzlich etwas neben ihm. Namjoon schien sich zu drehen und legte seinen Arm um Seokjin, sein Bein winkelte er an und legte es auf dessen Oberschenkel ab. Der Schwarzhaarige war müde, schnaubte nur kurz leise und schlief dann ein.

Am nächsten Morgen wachte Seokjin auf und das erste, was er verspürte, waren natürlich starke Kopfschmerzen. Namjoon schlief noch tief und fest, sie lagen noch in der selben Position wie am Abend zuvor.

Seokjin hätte fast erwartet, dass es ihm noch unangenehmer wäre, so nahe neben Namjoon zu liegen, vor allem weil er wusste, dass Namjoon eigentlich anfangs vorgehabt hatte, nur mit ihm zu schlafen. Der Schwarzhaarige löste sich vorsichtig von Namjoons Arm und Bein, streckte sich und entschied sich dazu, sich umzuziehen, schließlich schlief Namjoon noch und ein neues Oberteil musste er eh anziehen.

Als er gerade dabei war, seine Hose runterzuziehen, hörte er plötzlich ein beeindrucktes Pfeifen hinter sich. Seokjin erschrak, zuckte zusammen und zog seine Hose schnell wieder hoch. Dann musste er sich kurz zusammennehmen und drehte sich dann um.
"I-ich dachte, du schläfst.." stotterte er und sah Namjoon beschämt an, welcher mittlerweile auf dem Bett saß und grinste.
"Ich konnte mir doch nicht diese Aussicht entgehen lassen." Sagte dieser und griff nach seinem Oberteil, welches auf dem Boden lag, um es sich anzuziehen.

"Dreh dich weg!" Zischte Seokjin und wartete, bis Namjoon diese Forderung mit einem Seufzen befolgte. Er zog schnell seine Hose runter, griff nach seiner Jogginghose, da er nicht vor hatte, an diesem Tag in die Uni zu gehen und zog sich sie schnell über. Als Seokjin sich umdrehte, war Namjoon wieder zu ihm gedreht und musterte ihn dreist.

"Gestern wolltest du noch, dass ich mit dir in einem Bett schlafe und jetzt darf ich nicht mal deinen geilen Arsch sehen, obwohl man im Stripclub noch viel mehr davon sieht." Namjoon lachte und brachte den Schwarzhaarigen zum erröten.
"Du bist ein verdammter Perverser!" Schnaubte er und huschte schnell aus der Tür, um in die Küche zu gehen und sich dort Schmerztabletten zu nehmen.

Schmunzelnd musste Seokjin feststellen, dass Yoongi ebenfalls in die Küche geschlürft kam um sich dort Schmerztabletten zu nehmen, aber wahrscheinlich aus einem komplett anderem Grund. Die beiden standen still nebeneinander, beide ein Glas Wasser in der Hand, um die Tablette runterzuschlucken.

Yoongi verschwand wieder in seinem Zimmer und Seokjin tat es ihm gleich, nur um Namjoon vorzufinden, der nach wie vor auf seinem Bett lag.
"Ähm... wie lange willst du jetzt hierbleiben?" Fragte er und kratzte sich am Hinterkopf.

"Ich finde dein Bett ist ganz bequem... Und es riecht nach dir.." Namjoon machte sich extra breit und streckte seine Gliedmaßen von sich, was ihn wie ein Seestern aussehen ließ.
"Wenn du schon in meinem Bett liegst, erzähl mir zumindest was über dich." Sagte Seokjin, setzte sich an seinen Schreibtisch und holte einige Bücher heraus. Vielleicht konnte er ja zumindest die Zeit zum Lernen nutzen, wenn er schon wegen seinem Kater nicht zur Uni ging.

"Hm... ich bin 20 Jahre alt.." fing Namjoon an, und Seokjin sah ihn überrascht an. Irgendwie hätte er erwartet, dass er Typ älter als er selbst war. Aber da war Seokjin mit seinen 22 Jahren wohl ein wenig älter.
"Jungkook ist mein Cousin, wie du bereits weißt... Ich komme ursprünglich aus Gwacheon.."