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20

Harrys POV: 

Zuerst fühlte ich mich selbst komplett überrumpelt vom Geschmack seiner Lippen auf meinen, doch dann legten sich seine schmalen Hände um meinen Nacken, damit er mich näher zu sich ziehen konnte. Sobald ich ihn leicht biss, entwich ihm ein zufriedenes Seufzen und ich spürte, wie sich seine Erregung stärker an meinen Oberschenkel presste. 

Von wegen hetero. So wie seine Finger allmählich meinen Rücken hinunterwanderten und schließlich an meinem Hintern liegen blieben, war ich garantiert nicht der erste Mann, den er so leidenschaftlich küsste. Triumphierend darüber, dass sich meine Vermutung bestätigt hatte, schmunzelte ich in den Kuss hinein, was ihn allerdings schlagartig aus der Fassung brachte. 

Wie von der Tarantel gestochen schubste er mich von sich, sprang auf und war schneller davon gesprintet, als ich überhaupt reagieren konnte. Mein Schreien ignorierend raste er um die nächste Ecke und war aus meinem Sichtfeld verschwunden. 

"Scheiße." Fluchend raufte ich mir die Haare und überlegte, ob ich ihm folgen sollte. Aber weil er mir wahrscheinlich entweder eine Ohrfeige verpassen oder mich weiterhin ignorieren würde, entschied ich mich dagegen und trat stattdessen den Weg zu der Wohnung von Niall an, die glücklicherweise im Stadtteil Ostend lag, nicht weit entfernt von der Innenstadt. 

Der sah jedoch ebenfalls so aus, als wolle er mir auch am liebsten eine reinhauen, weshalb ich abwehrend die Hände hob und mich an ihm vorbei ins Wohnzimmer schob. "Lass es mich erklären", bat ich, nachdem ich mich auf die Couch hatte fallen lassen und der Ire sich vor mir aufgebaut hatte. 

Misstrauisch hob er eine Augenbraue. "Da bin ich jetzt aber mal gespannt."

"Also.... ich hatte heute irgendwie spontan die Eingebung, dass er gar nicht so rechts ist, wie er immer tut."

Niall schnaubte bloß. "Du hattest die Eingebung?", wiederholte er ungläubig meine Worte, da sich das wahrscheinlich völlig bescheuert anhörte. 

Dennoch beharrte ich darauf. 

"Das Geburtstagsfestival in Sachsen? Ich glaube, er war nicht zufällig bei der Gegendemo. Bestimmt haben ihn seine Brüder verprügelt und er ist daraufhin zu uns. So wie die auf alles und jeden losgehen. Und besorgt wirkten sie auch kein Stück, als sie nach Ewigkeiten endlich im Krankenhaus waren."

Zwar wollte Niall daraufhin etwas erwidern, aber ich schüttelte den Kopf und fuhr fort: 

"Der Sleep Out? Warum zur Hölle ist er aufgekreuzt und hat sich anschließend besoffen?"

"Weil er dir auf den Sack gehen wollte", antwortete Niall, nach wie vor nicht sonderlich beeindruckt von meinen Erklärungen, sodass ich weitermachte. 

"Das dachte ich auch zuerst. Aber glaub mir, als er irgendwann da lag und kaum noch geatmet hat, da hat so ein unendlicher Schmerz in seinen Augen gelegen. Das ist mir hinterher erst aufgefallen. Und diese komischen Nachrichten mitten in der Nacht, er fände mich heiß? Der ist knallrot geworden, als ich ihn heute darauf angesprochen hab. Vertrau mir Niall, Louis ist nicht so, wie er scheint. "

Mein bester Freund nickte kurz und dachte eine Weile nach, bis er sich neben mich setzte und mich eindringlich musterte. 

"Zwei Fragen. Erstens: Warum zum Teufel betrügst du deine Freundin, nur um zu testen, ob er jetzt möglicherweise auf Kerle steht oder nicht? Und zweitens: Selbst wenn er schwul ist und eigentlich kein Nazi. Warum interessiert dich das?"

"Nia und ich haben eine offene Beziehung. Und na ja, wir arbeiten zusammen. Dann würde ich ihn nicht mehr so hassen", meinte ich achselzuckend, obwohl ich nicht verhindern konnte, dass mir dabei schrecklich heiß wurde - was natürlich Niall sofort auffiel. 

"Du magst ihn auch."

Ertappt riss ich die Augen auf. "Was? Nein! Er ist nervig, unabhängig davon, ob er Nazi ist, oder nicht."

Niall biss sich grinsend auf die Lippen, bevor er mir auf die Schulter klopfte. "Nichts für ungut Alter, aber ich kenn dich.  Er nervt dich höchstens damit, dass du ihn insgeheim attraktiv findest."

Abermals verließ ein Fluch meinen Mund und ich starrte fassungslos auf den Boden, in der Hoffnung, dass sich mein Herzschlag wieder normalisierte und ich alles abstreiten konnte - doch das passierte nicht. 

"Du bist betrunken auf seinem Schoss eingeschlafen", erinnerte Niall mich allen Überflusses auch noch, woraufhin ich genervt aufstöhnte. "Scheiße. Und am Ende stimmt meine Vermutung nicht mal und ich mach mich voll zum Deppen, wenn ich ihn darauf anspreche."

Niall zuckte mit den Schultern. "Das kannst du wahrscheinlich nur herausfinden, wenn du es riskierst", sagte er, ehe er aufstand und in die Küche lief, wo ich anhand das Klirren zweier Flaschen hörte, dass er uns zwei Biere öffnete. 

Sobald er mir das kühle Getränk mit den Worten "Aber egal was du machst, Alkohol hilft immer" in die Hand gedrückt hatte und die Flüssigkeit meinen Rachen hinab lief, spürte ich, wie ich mich zumindest ein bisschen entspannte. Denn im Grunde hatte Niall Recht - und was hatte ich schon zu verlieren? Falls ich falsch lag, hassten wir uns halt weiterhin. 

Als ich wenig später wieder auf dem Heimweg war, zückte ich irgendwann gedankenverloren mein Handy und starrte auf den leeren Chat zwischen Louis und mir. Sowohl sein Status, als auch sein Profilbild waren für mich verborgen, was mir irgendwie ein komisches Gefühl bereitete. 

Bevor ich ihn geblockt hatte, hatte ich ein Gruppenbild von ihm und seinen Brüdern sehen können, auf dem sie alle vier möglichst angsteinflößend in die Kamera schauten und ihre beschissenen Glatzen zur Schau stellten - wobei Louis immer noch einige Stoppeln auf dem Kopf hatte, wohingegen seine Brüder vollkommen kahl waren. 

Plötzlich sprang ich von meinem Sitz nach oben und stürmte bei der nächsten Haltestelle aus, beinahe ein paar Passagiere umrennend. 

Obgleich ich absolut keine Ahnung hatte, ob das jetzt eine ganz dumme Idee war, suchte ich in meinen Kontakten nach seiner Adresse, während ich schon mal auf die andere Seite des Gleises wechselte, um in die S-Bahn in die andere Richtung zu steigen und zum Südbahnhof zu fahren. 

 Kaum dass ich kurz darauf in Altsachsenhausen angekommen war und den Anweisungen meines Navis folgte, überkam mich unwillkürlich ein Schauer. Normalerweise machte es mir nichts aus, mich nachts hier von Apfelweinkneipe zu Apfelweinkneipe zu schieben, aber nun die ganzen, teilweise stark herunter gekommenen Mehrfamilienhäuser zu sehen, ließ mich schlucken. 


Zwar mochte Rödelheim auch nicht das schickste Viertel Frankfurts sein, aber mittlerweile hatte es den einst verdreckten Ruf, nur gefüllt von Ausländern zu sein, hinter sich, und feierte glücklicherweise seine Vielfalt - wie auch unser Ortsschild verriet. "Stadtteil gegen Rassismus" stand da drauf - während es hier nur vor Naziparolen wimmelte. 

Trotzdem stand ich schließlich vor dem Haus, in dem Louis angeblich wohnte und fuhr mit dem Zeigefinger über die einzelnen Klingelschilder, bis ich beim Namen "Tomlinson" hängen blieb. 

Erst wollte ich völlig unverfroren klingeln, doch dann zuckte ich zusammen und realisierte, was ich da eigentlich gerade tat. Bei Louis und seinen Rottweilern aufzuschlagen konnte ich absolut nicht bringen, immerhin war mir mein Leben noch lieb und teuer. 

Also machte ich auf dem Absatz kehrt und stiefelte die Straße zurück Richtung Bahnhof, auch wenn ich mich immer wieder umdrehte, meinen Blick an die triste Hausfassade geklebt. Erst als ich beinahe die Kreuzung überquert hatte, entdeckte ich, wie die Haustür aufschwang und eine ältere Dame hervor trat - schwere Einkaufstaschen über den Boden ziehend. 

Schnell sprintete ich zurück, um ihr zu helfen, die Tüten auf ihren Gehwagen zu hieven, und gleichzeitig die Tür mit der Spitze meines Stiefels aufzuhalten. Die Frau bedankte sich noch überschwänglich, danach verschwand ich im Hausflur und stellte mich auf den ersten Stufenabsatz, damit ich nach oben gucken konnte. 

Aus einer Wohnung tönte leise Klaviermusik und irgendwoher roch es nach Hühnersuppe, aber ansonsten herrschte komplette Stille. Seufzend lehnte ich mich mit geschlossenen Augen an die Wand und atmete tief durch. Was zum Teufel wollte ich hier? Warten, bis Louis irgendwann auftauchte, und ihn anflehen, mir alles zu erklären?

Mir konnte doch egal sein, warum er mich heiß fand und mich geküsst hatte - genauso wie es mir schon egal hätte sein können, ob er in Sachsen verblutet oder an seiner Kotze erstickt wäre. Wars mir aber nicht, und das machte mich tierisch nervös und fast wütend. 

In der Hoffnung, mich dadurch ein bisschen zu beruhigen, spielte ich mit meinem Zungenpiercing, was allerdings das Gegenteil bewirkte, da ich mich so nur daran erinnerte, wie er es vor knapp drei Stunden genauso getan hatte. 

Mir angestrengt die Schläfen massierend, versuchte ich, den Geschmack von seinen Lippen zu vergessen und mir einzureden, dass ich das alles nur tat, weil ich neugierig war, als auf einmal ein Knacken ertönte und von lautem Schreien gefolgt wurde. 

"Du bist eine Schande für diese Familie! Wenn Papa dich noch erleben könnte, würde er sich schämen!"

Ich horchte auf. Wenn mich nicht alles täuschte, war das Alecs Stimme. 

"Dann ist das halt so!" Louis. Seine Stimme zitterte. 

"Du wirst dir jetzt dieses Tattoo stechen lassen!"

"Nein!"

Klatschen. 

"Fuck", keuchte Louis und ich konnte vor meinem inneren Auge förmlich sehen, wie er schmerzerfüllt die Miene verzog. 

"Ich hätte dich auf dem Festival gleich umbringen sollen", zischte der Ältere. "Ich hab dir schon hundert Mal gesagt, dass du Nationalsozialist bist, ob du willst oder nicht. Akzeptier es endlich. Und jetzt geh mir aus den Augen." 

Anhand des Schlitterns von Sohlen über die Holzdielen hörte ich, wie Alec Louis die Treppe hinunter schubste und anschließend die Wohnungstür wieder zuwarf. 

Rasch stemmte ich mich von der Wand weg und gab mir Mühe, möglichst desinteressiert dreinzuschauen, sobald Louis das Erdgeschoss erreichte - samt leuchtend roter Wange und Tränen in den Augen, die er wie wild mit dem Ärmel seiner Bomberjacke wegwischte.  

Als ich ihm auffiel, blieb er mit herunter geklappter Kinnlade wie angewurzelt stehen und blinzelte kräftig. 

"Harry? Verdammt... was..."

"Louis..."

Ich wollte meine Hand nach ihm ausstrecken, doch er schlug sie bloß weg und schob sich an mir vorbei, ein zweites Mal an diesem Tag vor mir weg rennend. 

uffffff. das kapitel war eine reine gefühlsachterbahn für mich. ich liebe diese story, wisst ihr das? by the way: der absatz, in dem harry über sein viertel rödelheim redet soll nicht so klingen, als sei er auch der meinung, ausländer würden ein stadtteil dreckig machen. nur ist rödelheim deshalb lange in verruf gewesen, was heute gott sei dank anders ist. und das mit dem ortsschild stimmt tatsächlich so - als ich letztens daran vorbei gefahren bin, wusste ich sofort, dass das in die story muss. so here we are. (aus rödelheim kommt übrigens moses pelham - rapper, produzent und mitglied der gruppe glashaus, falls ihr ihn kennt.) ich pack euch auch eine karte von den stadtteilen frankfurts dazu, weil mir beim schreiben immer wieder auffällt, wie verwirrend das sein muss, wenn man nicht selbst in der stadt wohnt. 

wie dem auch sei... eure meinungen? ich liebe euch, meine häschen. xxx

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