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Louis' POV:

Als ich das nächste Mal aufwachte, hatte Harry sich vollständig auf mich gelegt, wobei unsere Beine miteinander verzweigt waren und ich seinen Herzschlag auf meiner Brust spüren konnte.

Von dieser Tatsache so erschrocken, schubste ich ihn recht unsanft von mir herunter und rappelte mich danach ächzend auf.

Der Punk hingegen blieb verwirrt am Boden liegen und rieb sich erst verschlafen die Augen, bevor er meinen Blick suchte.

„Was ist passiert?", wollte er mit kratziger Stimme wissen, woraufhin ich mich räusperte und möglichst ruhig antwortete: „Wir waren gestern ziemlich dicht. Sind wohl nebeneinander eingeschlafen."

In meinem Inneren brannte es wie Feuer und ich ohrfeigte mich in Gedanken einhundert Mal dafür, mich so gehen gelassen zu haben.

„Oh, okay", machte Harry bloß Achsel zuckend, ehe er ebenfalls aufstand und seine Hose abklopfte. Überrascht hob ich eine Augenbraue. „Mehr hast du dazu nicht zu sagen?"

Stirnrunzeln seinerseits. „Nein, wieso? Ich verabscheue dich nach wie vor für deine Weltansicht, du bist zu blöd, meine zu kapieren - ist doch alles beim Alten."

Mir zuzwinkernd klopfte er mir auf die Schulter und verschwand hinterher auf der Toilette, wo kurz darauf sein Pfeifen zu hören war.

Als er wiederkehrte und mich noch immer wie angewurzelt da stehen sah, begann er zu grinsen. „Sag bloß, du bist eine „Schwuchtel" geworden heute Nacht", zischte er mir zu, das Wort Schwuchtel dabei mit einem düsteren Blick belegend.

Obwohl mir schon wieder so schrecklich heiß wurde, dass ich glaubte, jeden Moment zu ersticken, schüttelte ich dennoch nur vehement den Kopf und schob mich an ihm vorbei. „Ganz bestimmt nicht", knurrte ich noch missmutig, um anschließend das Restaurant gänzlich zu verlassen und in die kühle Morgendämmerung Frankfurts zu treten.

Mein Handy verriet mir, dass es gerade mal kurz vor 6 war und weil ich absolut keine Lust hatte, meinen Brüdern unter die Augen zu treten, entschied ich mich, in der Innenstadt frühstücken zu gehen.

Beim nächstbesten Mc'Donalds hockte ich mich mit einem abgestandenen Kaffee und einem chronisch trockenem Muffin an die Glasfront und beobachtete einzelne Passanten, die schon über die Einkaufsmeile huschten – garantiert alle auf dem Weg zur Arbeit. Doch plötzlich stach mir eine junge Frau ins Auge, die sich neben einem der Bäume, die die Straße säumten, zusammen gekauert hatte und einen Pappbecher fest mit beiden Händen umschloss.

Ihren blauen Lippen nach zu urteilen verbrachte sie wahrscheinlich schon mehrere Stunden auf dem Asphalt, was mir irgendwie einen Stich versetzte. Gleichzeitig aber fragte ich mich, warum sie nicht einfach aufstand, um sich Hilfe zu holen, warum sie es so weit hatte kommen lassen.

Damit ich nicht weiter über ihr Elend nachdenken musste, sank ich den Kopf und konzentrierte mich wieder auf meinen Kaffee, der jedoch mit einem Mal unheimlich bitter schmeckte und mich angewidert das Gesicht verziehen ließ.

Also beendete ich mein erbärmliches Frühstück und trat wieder nach draußen, wo ich mich bemühte, der Obdachlosen nicht in die Augen zu sehen. Allerdings war dieser Versuch reichlich erfolglos, da augenblicklich ihre Stimme ertönte und mir jegliches Blut in den Adern gefrieren ließ.

„Ja, lauf weg, ignorier mich einfach."

Ihr Akzent war brüchig und obgleich bestimmt eine halbe Ewigkeit zwischen uns lag, erkannte ich sie sofort. In Zeitlupe drehte ich mich um und blinzelte einige Male ungläubig, bis ich begriffen hatte, wer da tatsächlich vor mir saß:

Elif, meine ehemalige Klassenkameradin – wir hatten in Chemie nebeneinander gesessen, bevor ich im Abijahr das Handtuch geworfen hatte. Ihre Familie war von der Türkei nach Deutschland gezogen, als sie noch ein Kleinkind gewesen war, und obgleich meinen Eltern es damals ein Dorn im Auge gewesen war, hatten wir uns immer gut verstanden.

„Louis, du solltest dich nicht mit diesen Untermenschen abgeben. Das sind Sozialschmarotzer, die von unserem Staat nur profitieren wollen, um uns am Ende in den Arsch zu treten. Später werden die dir deinen Arbeitsplatz klauen, pass nur auf", hatte mein Vater mir immer einen Vortrag gehalten – so lange, bis ich ihm geglaubt hatte.             

„Ich bin Abschaum für dich, nicht wahr?" Elif sah mich missbilligend an, während ihre Worte mich wie Wackersteine trafen. Unfähig, auf diese Anschuldigung zu antworten, nahm ich Reiß aus und sprintete Richtung Mainufer.

Dort angekommen ließ ich einen frustrierten Schrei los und ging fluchend in die Knie.

„Nein, nein, nein", stieß ich verzweifelt zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, ehe ich mir über die abrasierten Haare strich und die Augen zusammenkniff – heiße, verräterische Tränen zurückhaltend. Harry durfte nicht solch einen Einfluss auf mich haben, dass ich es nicht mal mehr schaffte, Elif die Meinung zu sagen. Er durfte mich nicht von meiner Bahn abbringen, mich nicht aus den Fugen reißen, die mich all die Jahre über gehalten hatten.

Ich musste meine Eltern doch stolz machen.

Sobald ich mich zumindest einigermaßen beruhigt hatte, trat ich den Heimweg an und kramte in meinem Geldbeutel nach einigen Stickern, die ich immer bei mir trug. Sie verkündeten REFUGEES ARE NOT WELCOME und ADAM UND EVE STATT ADAM UND STEVE, und kaum dass ich sie an die Brüstung des Eisernen Stegs geklebt hatte, fühlte ich mich schlagartig besser. Zusätzlich entdeckte ich sogar einige FCK NZS Aufkleber, die ich im Vorbeigehen mit spitzen Fingernägeln abkratzte, sodass man wenigstens die Schrift nicht mehr lesen konnte.
Mich würde man ganz bestimmt nicht „ficken" können – und erst recht nicht Harry, so viel stand fest.

Nachdem ich zuhause angekommen und meinen Brüdern geschickt aus dem Weg gegangen war, sprang ich unter die Dusche und schlüpfte anschließend in ein Paar frische Jeans, meine altbekannte Bomberjacke und meine Boots.
Die weißen Schnürsenkel extra fest zu gebunden, machte ich mich gleich wieder aus dem Staub – jedoch nicht, ohne doch noch von Alec abgefangen zu werden.

„Bist du heute Nacht dabei? Wir wollen sprayen gehen."

Auch wenn mein Körper nach Ruhe schrie, nickte ich eifrig. „Selbstredend." Mir aufmunternd zulächelnd strich mein ältester Bruder mir über den Rücken. „Du scheinst wieder in Form zu sein. Sehr gut. Ich dachte schon, wir hätten dich an Harry verloren." Abermals an diesem Tag schüttelte ich heftig den Kopf. „Um Gottes Willen, nein."

Wenig später schlenderte ich durch den Stadtwald, mittlerweile wieder wesentlich zuversichtlicher und mit regelrechter Vorfreude auf heute Abend. Ich beobachtete, wie die Sonne durch die lichten Baumwipfel fiel und angenehm meine Haut wärmte, während ich mein Handy zückte, um Lena eine Nachricht zu schicken, dass ich sie vermisste.

Zwar wollte ich mich danach wieder dem Alleinsein hingeben, aber dann ploppte ausgerechnet eine Nachricht von Harry auf.

„Ich hab Elif getroffen. Dir ist echt nicht mehr zu helfen."

„Wieso? Ich hab sie in Ruhe gelassen."

Keine Minute später kam die nächste Nachricht.

„Darum geht's doch. Immer schön weg sehen, bloß nicht über das Leid nachdenken. Das ist so feige, Alter."

„Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass du meinen Lebensstil verabscheust und ich deinen? Wenn du dich als heiliger Samariter aufgeilst, reicht das doch schon."

„Ich verabscheue ihn ja auch, deswegen schreib ich dir ja."

Ein belustigtes Lachen verließ meine Lippen.

„Und du denkst echt, so ein paar hingerotzte Worte könnten etwas ändern? Wieso hat sich Elif überhaupt bei dir ausgeheult? Kann die überhaupt richtiges Deutsch?"

„Ich polier dir das nächste Mal so die Fresse, verlass dich drauf. Ich arbeite einmal im Monat in der Suppenküche und als sie mir von einem beschissenen Nazi erzählt hat, wusste ich sofort, um wen es geht."

Das ignorierte ich einfach und verbat mir auch die Frage, ob Niall und Nia wohl auch da waren - Ob beschissener Nazi ihr Spitzname für mich war.

„Er hat keine Kontrolle über dich", betete ich mir vor und zuckte regelrecht zusammen, als mein Handy erneut vibrierte.

„Ich würde mir zwar lieber den Schwanz abschneiden, als noch einen Tag mit dir zu verbringen, aber Mama will, dass wir am Wochenende eine Trauerfeier vorbereiten. Ja, sie weiß, dass du noch krank geschrieben bist, nein es interessiert sie nicht. Also bis Sonntag, Spatzenhirn."                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 

meinungen?

ps: dieses wunderschöne edit ist von der lieben clairesofie - sie hat es gestern überraschend gezaubert und da es einfach der knaller ist, habe ich es oben hinzugefügt- ich hoffe, das war okay. (wenn ihr sie nicht kennt, checkt die auf, ihre cover sind der wahnsinn!!)

das kapitel gehört dir, liebes.❤️

alles liebe euch. xxx

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