Ein und aus.
Tief ein und aus atmen, Lee Felix.
Ein und aus..Es wird alles wieder gut...
Ein und aus...Es ist alles gut. Du bist in Sicherheit....
Zitternd hole ich mein Handy aus der Jackentasche, sowie meine Air pods, stecke einen in mein Ohr, stelle meine Playlist an, welche ich immer anstelle, wenn ich eine Panikattacke erleide.
Den kompletten Tag über, war meine Social Battery schon am Arsch, eigentlich auch meine Psyche, aber wann hat das meine Mom schon mal interessiert?
Nur wirklich dann, wenn ich vor ihr zusammen breche.
Ich schließe kurz die Augen, lausche der Stimme von Eric Nam und versuche runterzufahren, jedoch wird es nicht besser, aber auch nicht schlechter.
Ich hätte nicht mit ins Kino gehen sollen. Ich hätte zuhause, in meinem Zimmer, meiner Komfort Zone, sein, laut Musik hören und einfach ich selbst sein.
Ich will kein lächeln vortäuschen, keine gute Laune, will einfach nur ich sein.
Ich öffne die Augen wieder, sehe zu meiner Familie, welche vor laufen, es mal wieder nicht verstehen, wieso ich so drauf bin.
Seit sechs Tagen...
Seit sechs Tagen, geht's mir unglaublich schlecht, aber gleichzeitig geht's mir auch unglaubliche gut, weil ich jemanden habe, der es schafft mich nur mit einer verdammten Nachricht glücklich zu machen.
Tief atme ich wieder ein und aus, versuche mich zu beruhigen, während der Song zu 'Will you be my girlfriend?', von M.O.N.T wechselt.
"Kommst du jetzt endlich mal?" fragt mein Bruder, mustert mich angeekelt.
Ich weiß das du mich hasst, du musst es mir nicht ständig zeigen.
Ich werde dir immer nur gut genug dafür sein, dass ich dir alles hinterherräumen und alles für dich machen soll..
"Wieso hörst du denn schon wieder Musik? Kannst du nicht auch mal ohne diese?", werde ich nun auch von meiner Mom angekackt, als ich zu ihnen aufgeholt habe.
"Ich brauche die Musik..."
Sie verdreht die Augen, sagt jedoch nichts mehr dazu, läuft weiter.
Meine Geschwister folgen ihr, reden ununterbrochen.
Sie werden immer lauter und glücklicher, während ich immer leider und kaputter werde, spiele sogar schon wieder mit dem Gedanken, mich einweisen zu lassen...vielleicht würde es helfen, vielleicht aber auch nicht..wer weiß das schon?
Ich umklammere meine Jacke, ziehe sie eng um meinen Körper.
Grade fühle ich mich wieder extrem unwohl, obwohl ich mich vorhin noch in meinen Sachen wohl gefühlt habe.
Tief atme ich durch, sehe auf meine zitternden Hände.
Ohne es zu wirklich zu merken, summe ich zu: 'I know i love you' von TXT mit, muss schwach lächeln.
Was Hyunjin wohl gerade macht?
Wie es ihm wohl geht?
Ob er es schon vermisst mit mir zu schreiben?
Er ist der einzige der es schafft mich glücklich zu machen und das nur mit einer Nachricht...
Ohne es zu wollen, schweifen meine Gedanken von Hyunjin zu meinem Ex, beiße mir fest auf die Lippe.
Wie es ihm wohl geht? Ob er jetzt glücklicher ohne mich ist?
Wahrscheinlich schon.
In seinen Augen bin ich ja an allem das Problem gewesen...
Und er hat mir dazu ein verdammtes Trauma verpasst: "Ich hatte nie Gefühle für dich..Ich habe dich nur angelogen.."
Mhm...
Dieser Satz hallt ununterbrochen in meinem Kopf...Dank ihm, bekomme ich auch kaum Essen runter, kann nicht schlafen und meine Handy nutzungsdauer hat sich verdreifacht...
Wieder kommen mir die Tränen, jedoch versuche ich mich zusammen zu reißen, mir nichts anmerken zu lassen, während das zittern wieder zu nimmt, meine Atmung und mein Herzschlag verschnellern sich, weshalb mir schlecht wird.
"Mama..."
Sie sieht zu mir, seufzt laut auf.
"Was ist jetzt schon wieder dein Problem?"
Ich hätte nichts sagen sollen...
Es juckt sie eh nicht.
"Bubble Tea?"
Seufzend nickt sie, fängt dann aber etwas an zu lächeln.
"Litschi mit Hibiskus?"
Ich schüttle den Kopf. "Blaubeerfruchtdrink mit Erdbeerbobas."
Sind Hyunjins Früchte...wieso also nicht?
"Okay. Bin gleich zurück."
Mein Bruder folgt ihr, während der jüngste bei mir bleibt, mich lächelnd ansieht.
"Was gibt's, Zwerg?"
"Bist du okay?"
"Alles ist perfekt." flüstere ich, glaube mir selbst nicht, aber dass muss ein kleines Kind nun auch wieder nicht wissen.
"Wirklich?"
"Ja wirklich."
Ich sehe auf mein Handy, wechsle den Song.
Ich kann die Songs von Ateez grade kaum hören.
Danke dafür an meinen Ex.
Jedoch läuft nun Mixtape 2, weshalb ich kurz lächeln muss.
Ich liebe diesen Song...
"Warum bist du eigentlich in letzter Zeit die ganze Zeit am Handy und wieso redest du nicht mehr von Changbin?"
"Weißt du... Changbin mag mich nicht mehr und deshalb..."
Ich unterbreche mich selbst, spüre wie mir die Tränen übers Gesicht laufen.
"Nicht weinen..."
"Tut mir leid."
Ich habe es grade zum ersten Mal ausgesprochen und irgendwie klingt es richtig schrecklich.
Ich schüttle meinen Kopf, wische mir die Tränen weg.
"Und schon wieder heult er." ertönt es von meinem anderen Bruder, weshalb ich zu ihm sehe, meiner Mom meinen Bubble Tea abnehme.
"Changbin mag Felix nicht mehr!"
"Kein Wunder...mich wunderts eh, dass er es so lange mit dir ertragen hat."
Jap..danke schön.
Ich versuche etwas zu lächeln, sieht aber wahrscheinlich aus wie eine Grimasse.
Allgemein bin ich hässlich, wenn ich lächle, weshalb ich es nicht gerne mache.

Ich sehe auf mein Handy, lächle automatisch, als ich sehe, dass Hyunjin mir geschrieben hat.
Wie schafft er das ständig?
Wie schafft er es ständig, mich zum Lächeln zu bringen, obwohl es mir nicht gut geht?
Er ist etwas ganz besonderes, auch wenn er selbst nicht versteht...
Ich antworte ihm schnell, lege mein Handy neben mich, sehe dann zu meiner Mom, welche mir ihre ausgestreckte Hand hin hält.
"Was denn?"
"Dein Handy."
"Wie bitte?"
"Gib mir dein Handy. Ich habe dir gesagt, dass wenn es mit den Panikattacken nicht besser wird, du mir dein Handy geben sollst."
"Und mit was für einen Sinn?" frage ich, bin überfordert.
"Es ist die schuld der Technik."
What the fuck...
Ich seufze, gebe es ihr jedoch, bin zu kraftlos um zu diskutieren und so komme ich auch nicht in Versuchung Changbin zu schreiben.
Nach dem Essen, welches ich reingewürgt habe, gehe ich in mein Zimmer, nehme mein Tablet, stelle dieses an.
Ich habe jetzt zwar keine Nummern hier drauf, aber dafür Instagram, also kann ich Hyunjin weiter nerven.
Ist das was ich mache überhaupt okay?
Ist es nicht egoistisch mit ihm zu schreiben, nur weil es mir dann besser geht?
Ach keine Ahnung...
Ich bin wohl selbst absolut überfordert und eh etwas am Arsch.
Seufzend fahre ich mir durch die Haare, melde mich bei Instagram an um Hyunjin zu antworten.
Am liebsten würde ich diesem Jungen weiß machen, wie perfekt er ist...Das er den ganzen Schmerz nicht verdient hat und einfach toll ist...
Das er wunderschön sei und nicht auf die ganzen Gerüchte hören sollte... jedoch würde ich es ihm gerne persönlich sagen und nicht nur über Instagram...
Genauso wie das er mir das Leben gerettet hat, nicht nur Montag, sondern auch schon vorher. Schon davor haben mich seine Kommentare unter meinen Geschichten motiviert weiter zu machen und mich zum Lächeln gebracht...
"Er muss was besonderes sein, wenn er es schafft dich zum Lächeln zu bringen. Das schafft sonst niemand." ertönt es von meinem kleinen Bruder, krabbelt neben mich aufs Bett, kuschelt sich an mich.
"Kann sein..."
Ich drücke ihm ein Kuss auf dem Kopf.
"Wir werden sehen was die Zeit mit sich bringt..." murmle ich, drücke ihn an mich, eh ich Hyunjin wieder antworte.

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Der nächste wird dann Chanlix werden

Gibt's noch ein paar Shippings Wünsche?^^