Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

PART 21, fluchtwagen

„Sie wird nicht mit dir gehen."

Pietro war aus der dunklen Ecke der Halle getreten und im schäbigen Lichtschein der alten Industrielampen stehen geblieben. Seine Körperhaltung wirkte unpassend entspannt und eine Waffe schien er auch nicht dabei zu haben, bis auf das Messer, welches sich aber nicht mehr in seiner Hand oder gar in greifbarer Nähe befand.

Nadija hatte sich bei seinem erscheinen nervös angespannt und auf ihrem Stuhl aufgerichtet, das Seil schnitt ihr dadurch wieder fester in die Handgelenke.

„Das hast du sicherlich nicht zu entscheiden, Maximoff", zischte Vic ihm entgegen, ihren zerstörten Laptop mit beiden Händen umklammernd.

„Doch, das denke ich schon." Pietro bewegte sich mit langsamen Schritten in einem Halbkreis durch den Raum. Er erinnerte Nadija stark an einen Wolf, der seine Beute umkreiste und ablenkte, während er auf den Rest des Rudels wartete. Das hatte sie schon ein Mal bei ihm beobachten können.

Pietro brauchte keine Waffen, er selbst konnte eine Waffe sein. Mit seinen Fähigkeiten war er klar im Vorteil. Doch wenn Vic's loyale Black Widows hier auftauchten, standen die Chancen schlechter.

„Ich hätte viel früher erkennen müssen, dass du das Problem bist, das mich geplagt hat." Er schritt elegant doch gelassen durch den Raum. Er schaute sich nicht um, seine Augen waren nur auf Vic fixiert.

„Mmh, ganz so schlau wie du denkst, bist du dann wohl doch nicht." Vic lachte abfällig und entblößte dabei ihre Zähne. Sie stand noch immer an den kleinen Tisch gelehnt, Pietro ebenfalls nicht aus den Augen lassend.

„Naja, ich hatte schon so eine Ahnung, du warst nicht gerade dezent mit deinem Vorhaben." Nadija beobachtete wie seine Fingerspitzen auf seinen Oberschenkel klopften, das einzige Anzeichen auf Unruhe das er preisgab. „Als du mich nachts verfolgt hast, oder das eine mal als du den Krug aus dem Fenster warfst, da wurde ich doch misstrauisch."

Langsam bekam Nadija das leise Gefühl, Pietro würde nur Zeit schinden, obwohl das äußerst kontraproduktiv war, da mehr feindliche Black Widows bereits unterwegs waren.

Plötzlich griff eine eiskalte Hand nach ihrer, sie wollte einen Schrei von sich geben doch entschied sich im letzen Moment dagegen und biss sich heftig auf die Zunge.

„Halt still", hörte sie die vertraute sanfte Stimme von Andrej Ivanov. Und mit einem Mal fiel ihr ein Tonnen schwerer Stein von der Brust und sie konnte wieder Atmen. Pietro war wohl doch nicht planlos hergekommen. Während er dabei war Vic abzulenken sollte Andrej sie befreien. Mit einem kleinen Klappmesser, das nicht besonders gut geschärft war, begann er das Seil um ihre Handgelenke anzuschneiden.

„Ich will ja nicht drängeln, Andrej, aber gehts auch ein bisschen schneller?", flüsterte Nadija ihrem Verbündeten zu, der vergeblich an den Fesseln herumschnitt.

„Tut mir leid dass ich nicht jeden Tag darauf vorbereitet bin ein Entführungsopfer mit meinem Klappmesser los zu schneiden", meckerte er leise vor sich hin, als er die erste Schlaufe durchtrennte. Doch nicht leise genug.

„Andrej! Wie schön dass du uns auch mit deiner Anwesenheit beehrst." Beim Klang seines Namens zuckte besagter heftig zusammen und hielt in seiner Handbewegung inne.

Vic hatte ihn bemerkt und war offensichtlich nicht erfreut über seine Erscheinen. Sie starrte ihn grimmig an, ihre rechte Hand fuhr dabei in ihre Jacke und sie zog das glänzendes Metall hervor. Die geladene Pistole richtete sie jetzt genau auf Andrej, ihre grimmige mine verzog sich jetzt zu einem giftigen Lächeln.

„Schade dass du nicht lange bleibst", sagte sie und drückte den Abzug. Ein ohrenbetäubender Knall Durchschnitt die kalte Luft und Nadija kniff die Augen so fest zu wie sie nur konnte. Sie wollte ihn nicht sterben sehen.

Sie fühlte sich so schuldig, er war nur ihretwegen gekommen und würde jetzt sein Leben für sie lassen. Der Arme unschuldige Andrej, dass hatte er nicht verdient.

Doch der von Nadija erwartete dumpfe Aufschlag von Andrejs leblosem Körper blieb aus. Sie öffnete die Augen und drehte sich nach ihm um. Er saß immer noch hinter ihr, quicklebendig mit den Messer in der Hand.

Verwirrt wandte sich Nadija wieder von Andrej ab und ihr Blick streifte suchend durch die Halle.

Pietro hatte seine Kräfte benutzt. Er war innerhalb einer Sekunde bei Vic angekommen und hatte ihren Arm mit der Waffe gepackt und nach oben gerissen, der Schuss war durch die Decke gegangen.

Ächzend stemmten die beiden sich gegeneinander und beide versuchten mit aller Kraft in den vollen Besitz der Pistole zu gelangen. Vic hielt die Waffe und Pietros Hand klammerte sich fest um ihr Handgelenk.

Während die beiden miteinander kämpften, war Andrej wieder zum Leben erwacht. Er schüttelte sich und befreite sich aus seiner Schockstarre. Dann begann er hastig wieder an den Fesseln zu schneiden. Nadija konnte es kaum erwarten von dem Stuhl loszukommen um Vic ordentlich eine Abreibung zu verpassen. Doch solange sie noch festgebunden war, konnte sie nur hilflos dabei zusehen, wie die beiden sich um die Waffe stritten.

Mit Gewalt rammte Vic ihren Ellenbogen gegen Pietros Brustkorb und stieß ihn von sich. Ein kräftiger Tritt beförderte ihn zu Boden, doch dabei trat er nach ihrer Hand und die Waffe landete scheppernd ein paar Meter neben ihnen.

Beide sahen der Pistole hinterher. Dann trafen sich ihre Blicke und Vic wollte schon losstürmen, aber Pietro war schon halb aufgesprungen und schlug ihr im aufstehen mit einem Bein beide Beine von Boden weg. Zischend rollte sie sich auf den Bauch und stand sogleich wieder auf. Konzentriert fokussierte sie ihren Gegner und holte schon zum nächsten Schlag aus.

Da riss das hartnäckige Seil um Nadijas rechter Hand und sie sprang von ihren Stuhl auf. Ein bisschen benommen hielt sie inne, ihre Sicht klarte sich wieder auf und sie hielt gerade auf Vic zu.

Doch diese war so auf ihren vorherigen Gegner fixiert, da sah sie den Schlag nicht kommen. Nadija packte die Rothaarige an der Schulter, riss sie herum um rammte ihr das Knie in die Magengrube. Beide Hände fest an den Schultern ihrer alten Freundin, schlug sie ihren leicht benommene Kopf mit aller Wucht gegen den ihren.

Ein leises, fast überhörbares knacken verriet ihr den neuen Zustand von Vic's Nase, aus der jetzt ein kleines Rinnsal Blut bis zu ihren Kinn hinunterfloss.

Verständnislos blickte sie Nadija an, ihr Mund öffnete sich als wollte sie etwas sagen, doch kein Wort kam heraus. Vic war fast taub auf einem Ohr, das hatte Nadija nie vergessen. So konnte man sich von einer Seite unbemerkt nähern, wenn sie abgelenkt war.

Nadija lächelte breit, ein Hauch von Wahnsinn lag darin. Ihre Lippe war bei den Zusammenstoß ihrer Köpfe aufgeplatzt und das Blut war ihr zwischen die Vorderzähne gelaufen. Vic's verwirrtes Gesicht mit blutüberlaufenen Lippen und Kinn sah ihr entgegen.

Für Andrej sahen die beiden absolut grotesk aus. Er hielt sich im Hintergrund, denn er wollte nicht Teil der Szene werden.

Den Moment der Verwirrung nutzend, holte Nadija erneut aus und schlug ihren Kopf noch einmal gegen Vic's, ihr die Füße gleichzeitig unter dem Körper fortziehend stürzte sie rückwärts zu Boden.

Benommen versuchte sie wieder aufzustehen, doch wusste sie, dass sie es mit Nadija nicht wider aufnehmen wollte. Schon damals im Roten Raum war Nadija immer besser gewesen als Vic. Und das wusste Nadija auch.

Zornig rieb sie sich die Nase, morgen würde sie vermutlich blau und lila zugleich sein.

Nadija stand reglos über ihr und blickte auf sie hinab. Sie sagten nichts, sie sahen sich nur an.

In Vic's Augen lag so viel Wut und Hass, es war erschreckend, doch nicht unbekannt für Nadija. Sie war schon immer so gewesen, doch sie hatte es nicht gemerkt, oder einfach nicht wahrhaben wollen. In Nadijas Augen stand nur leere, sie fühlte in dem Moment gar nichts mehr.

„Wir müssen gehen", sagte eine Stimme weit entfernt. Wie durch Wasser drang sie an ihr Ohr, dumpf und sanft. Der Geruch von Zedernholz stieg ihr in die Nase und sie wandte den Kopf um Pietro ansehen zu können. Aus ihrer Trance befeit nickte sie und ergriff die von ihm dargebotene Hand.

Pietro hatte sich bei der Auseinandersetzung zwischen Nadija und Vic völlig rausgehalten. Das war etwas zwischen ihnen gewesen, zwischen alten Freunden und neuen Feinden. Da hatte er sich nicht einzumischen.

Gemeinsam liefen die beiden in Richtung der Tür, die sie jetzt noch von der Freiheit trennte. Jetzt mussten sie nur noch Andrejs Wagen erreichen, ihren persönlichen Fluchtwagen, dann wären sie frei.

Andrej folgte ihnen, er drehte sich nur noch ein einziges mal um, seine starre Miene traf auf Vic's hassenden Blick. Mit dem Ärmel ihres Mantels wischte sie sich das Blut von der Lippe.

Sie fletschte die Zähne und fing an leise vor sich hin zu lachen, als sie Andrej mit ihrem Blick folgte.

Das würde nicht ihre letzte Begegnung sein.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro