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PART 09, mit den wölfen um die wette rennen

Es war schon spät am Morgen, doch hatte Nadija ihr Frühstück kaum angerührt. Der warme Haferbrei war ihr wie ein Kieseltein die Kehle hinuntergerutscht und lag ihr jetzt schwer wie ein Fels im Magen, obwohl sie nur wenige Löffel gekostet hatte.

Ihr Puls raste, das Herz hämmerte ihr gegen die Brust wie ein Faustschlag. Sie rannte so schnell, dass es anfing ihr in der Brust zu schmerzen, ein stechendes Leid quälte sie beim Atmen. Sie rannte noch nicht schnell genug.

Sie hatte erneut geträumt. Der Traum war seltsam gewesen, nicht sonderlich gruselig, und doch war sie mit einem Schrecken und pochendem Herzen erwacht. Schweiß hatte ihr auf Wangen und Stirn geglänzt, das Betttuch nass an ihr geklebt und das Blut konnte sie ihn ihren Ohren rauschen hören.

Mit wenig kraft in Reserve erreichte sie den Wald, sie hetzte aus der Siedlung hinaus zwischen die düsteren Bäume. Kälte und Dunkelheit umgab sie mit einem Mal. Zwischen den unzähligen Baumstämmen lag ein dichter weißer Nebelschleier.

In der letzten Nacht war Nadija zu einer erschreckenden Erkenntnis gekommen. Unruhig war sie aus ihrem Traum erwacht und hatte das Fehlen bemerkt. Etwas fehlte, etwas war nicht da. Sie wusste nur noch nicht was es war. Alles war ihr so bekannt und doch war alles fremd. Für einen Moment hatte sie geglaubt, sich außerhalb aller Zeit zu befinden.

Der Nebel wurde dichter, je tiefer sie in den Wald lief. Geäst brach knirschend und knackend unter ihren Füßen. Schwere Schritte folgten ihr. Verfolgten sie, jagten sie durch die Dunkelheit. Es war ein Wettlauf mit dem Wolf.

Die Erkenntnis kam mit dem nahenden Ende ihres Traums.

Sie war gelaufen, eine Ewigkeit schon, doch der Wald hatte kein Ende. Die Schritte kamen immer näher. Irgendwann würde ihr die Kraft ausgehen und sie würde verlieren. Nadija lief davon wie das Lamm vor dem großen bösen Wolf. Doch war Nadija bestimmt kein hilfloses Lamm, ob der Wolf das auch wusste?

Sie saß wieder in dem gemütlichen Sessel am Fenster. Jemand reichte ihr eine Tasse mit brühend heißen Tee. Dankend nahm sie diese in ihre kühlen Hände. Was sich als Fehler entpuppte, denn sie verbrannte sich sofort und mit einem kleinen Aufschrei stellte sie die Tasse hastig auf die steinerne Fensterbank. Die heiße Flüssigkeit ergoss sich über den Tassenrand und bildete eine winzige Pfütze.

Ihre Energie war mit einem Mal verbraucht. Ihre Muskeln schmerzten und ihre gequälten Beine wollten nachgeben. Etwas packte sie an den Armen und sie verlor das Gleichgewicht. Ein schwerer Körper riss sie zu Boden. Schmerzhaft prallte sie auf das alte morsche Geäst.

„Oh nein! Es tut mir so leid!" Die Frau, die ihr die Tasse gereicht hatte, sah sie verschreckt an und griff dann nach Nadijas verbrannten Händen. Sie streichelte ihr sanft die Handflächen und schob sich dann die verrutschte Brille zurecht. Vic sah ihren Schützling entschuldigend an und tätschelte ihr erneut die Hände, bevor sie sich erhob um die Tasse fortzubringen.

Das Gesicht, das sie jetzt vor sich sah, war kaum älter als ihres. Jung und schön, wie ein Gemälde gezeichnet. Eisig blaue Augen bohrten sich in ihre. Der Wolf hatte das Lamm erwischt, nur versenkte er seine Zähne nicht. Denn das Lamm war eigentlich nur ein weiterer Wolf im Schafspelz.

Sie hatte einen Augenblick gebraucht um ihn zu erkennen. Den Fremden. War er überhaupt ein Fremder? Nadija wusste es nicht. Im Traum war er nichts gewesen. Kein Freund, kein Feind. Ein Vertrauter, ein Fremder.

Blitzschnell hatte sie sich erhoben und mit einem kräftigen Tritt beförderte sie ihren Gegner erneut zu Boden. Mit einem ächzen fiel dieser zurück auf die Erde. Sie hetzte los, zwischen die dichten Baumstämme. Dies war noch nicht das Ende gewesen. Die Hetzjagd ging weiter. Und so rannten das Lamm, das eigentlich kein Lamm war, und der Wolf um die Wette. Es war ein Spiel gewesen, das erkannte sie jetzt.

Eine warme Hand griff sacht nach ihrer, überrascht wandte sich Nadija einer jungen Frau zu, ihr Lächeln war weich und sanft. Sie hatte fuchsrotes Haar, liebe Augen. Die Frau drückte ihr etwas kaltes in die Hand, einen flachen hellgrauen Stein. Seine Oberfläche war glatt und makellos. Das Meer musste ihn wohl geschliffen haben, die Strömungen waren dafür bekannt. Jedenfalls kannte Nadija diese Steine nur von dort.

Verwirrt blickte sie wieder auf, in die warmen blass blauen Augen der Frau. Sie sahen aus wie das Meer selbst. „Für deine Hände", sagte sie leise und zeigte auf Nadijas rote Handflächen. „Ich hab gesehen wie du dich verbrannt hast." Die Frau ließ sich langsam zu Nadija in den Sessel sinken.

„Danke dir..." Nadija wollte ihr danken, doch fiel ihr ein, sie kannte die Frau noch garnicht, somit wusste sie auch keinen Namen.

„Nina." Die Frau lächelte und wandte sich dann zum Fenster um stumm die Vögel zu betrachten. Nadija nickte leicht, ihr war irgendwie nicht nach lächeln. Sie blickte nun auch aus dem Fenster, dann, nur für einen kurzen Moment, meinte sie ein Schatten stand im Türrahmen und spiegelte sich auf der Fensterscheibe wieder, sie bemerkte ihn flüchtig. Abrupt drehte sie sich um, nur keiner war zu sehen, der Schatten war fort. Vielleicht auch nie da gewesen. Möglicherweise fing ihr Verstand auch einfach an ihr Streiche zu spielen.

Mit einem mulmigen Gefühl drehte sie sich wieder zum Fenster. Sie wandte den Kopf zu ihrer Gesellschaft, diese sah nicht mehr länger die bunten Vögel im Schnee an. Jemand hatte den Gemeinschaftsraum betreten, ohne dass Nadija es bemerkt hatte. Als sie sich wieder umdrehte um Ninas Blick zu folgen, erkannte sie ihn.

Doch hatte er nicht das jüngere Gesicht, das sie in der Nacht im Traum sah, nein, sein Gesicht war jetzt älter. Er wirkte müde und verbraucht.

Sie saß dort im Sessel am Fenster, unbewegt. Wie zuvor und so am ersten Tag ihrer Begegnung, kniete er sich zu ihr, aber dieses Mal reichte er ihr keine Tasse sondern seine Hand. An seinem Zeigefinger ein schmaler silberner Ring.

„Mein Name ist Pietro Maximoff und du bist Nadija Kazakova. Ich bin ein Freund und ich werde deine Fragen beantworten."

Zögernd ergriff sie sachte seine Hand, diese war rau und kühl, daran erinnerte sie sich, seine Hand schon einmal gehalten zu haben, vor langer Zeit einmal.

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