Trauer
"Ich liebe dich so wie du bist.", sagte er mit Tränen in den Augen. Er hatte Angst, dass sie es tatsächlich tun würde. "Nein, tust du nicht.", raunte sie ihm kühl zu. Ihr Herz war schwer vor Trauer, doch sie unterdrückte ihre Tränen. "Doch, natürlich tue ich das! Ich...", versuchte er einzuwenden, doch rüpelhaft unterbrach sie ihn:"Nein! Du liebst die, die ich vorgebe zu sein! Ich hab dich angelogen! Im hab alle angelogen!" "Aber...", versuchte er es erneut. "Kein Aber! Ich bin doch nur eine verfluchte Lügnerin die dich ausgenutzt hat!", der Schmerz brannte in ihrer Seele, während sie dies sagte und Tränen brannten in ihren Augen. Er schwieg. "Merkst du es denn nicht? Ich habe dich nur benutzt! Ich bin viel zu schlecht um zu lieben und vor allem um geliebt zu werden!" Nun liefen auch ihr Tränen über die Wangen. So viel eigen Hass konnte niemand ertragen, aber es stimmte! Er starrte sie traurig und gleichzeitig fassungslos an. Gewitterwolken hingen am Himmel und fingen die Stimmung gut ein. Wie konnte man sich selbst nur so hassen? "Egal was passiert, ich werde dich immer lieben.", sagte er mit belegter Stimme. "Ich weiß, dass du das immer sagen wirst.", sagte sie und deutete dabei ein Lächeln an, um ihre Stimme nicht zu verlieren. Hoffentlich hat sie ihre Meinung geändert! Dachte er bei sich, doch er wusste schon länger, dass nichts auf der Welt sie aufhalten könnte. Sie schluckte. Einmal zu viel hatte sie beschlossen nicht in der Masse unterzugehen. "Ich weiß ja nicht mal selbst wer ich bin!", sagte sie verzweifelt. "Hätte ich ein Herz, dann würde ich dich lieben! Jeder einzelne Kuss von mir wäre wahr gewesen, jede liebliche Geste. Doch ich will nicht, dass du dein Leben für mich aufgibst! Nie jemanden findest der dich wirklich verdient hat. Ich hab mich dazu entschieden, endlich in der Hölle zu schmoren, denn das ist mein verdienter Platz. Ich habe es viel zu lange hinausgezögert. Nie bin ich es auch nur würdig gewesen den Himmel als mein zu bezeichnen und ich werde es auch nie wieder tun können. Es tut mir leid, dass ich immer so grausam zu dir war. Verzeihen mir." Sie entfernte sich einen weiteren Schritt. Er blickte ihr in die Augen und flüsterte: "Ich verzeihe dir." "Bitte folg mir nicht. Ich bin es nicht wert!", flüsterte sie unter Tränen und mit diesen Worten tat sie einen weiteren Schritt zurück und verschwand somit auf ewig. "Nein!", schrie er verzweifelt, rannte zum Dachvorsprung und blickte hinunter. Tränen liefen ihm das Gesicht hinunter und verschleierten seinen Blick. Sie war am Boden zerschellt. Einen Sprung aus dieser Höhe konnte man nicht überleben. Es schüttete aus Eimern, doch ihm war das egal. Er blickte seiner verlorenen Liebe nach. Die Trauer zwang ihn auf die Knie und er starrte weiter in den Abgrund. Er schrie aus Verzweiflung. Und er wusste: Nie wieder würde er so lieben können. Auch die Feuerwehrmänner bekamen ihn nicht vom tödlichen Abgrund weg und bauten ihm einen kleinen Unterstand. Rund um die Uhr wurde er bewacht, denn auch er war jetzt Selbstmord gefährdet. Stunden verharrte er in seiner erschlafften Position und flüsterte immer wieder die selben Worte:
"Ich liebe dich!"
~U
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