2. Kapitel
Nachdem Hyakuya-kun sich - neben mich - hingesetzt hatte, betritt der Klassensprecher gefolgt vom Lehrer den Raum.
Bevor der Lehrer mit dem Unterricht anfängt wartet er, bis alle auf ihren Plätzen sind und es einigermaßen ruhig ist.
Wenig später ist die Lautstärke wieder angemessen und der Lehrer beginnt mit seinem Unterricht.
Fleißig mache ich mir Notizen, während der Lehrer uns etwas erzählt und hin und wieder einen Schüler dran nimmt. Allerdings gibt es auch einige - viele - die Blödsinn machen, nicht aufpassen und sich miteinander - über den neuen Schüler - unterhalten.
Mich geht das nichts an und so arbeite ich ungestört weiter.
Plötzlich landet ein klein gefalteter Zettel vor mir.
Mir ist sofort bewusst, dass er von dem blonden neben mir kommt.
Dieser grinst mich an, als ich ihm einen Blick zuwerfe.
Dann widme ich mich wieder dem Zettel, öffne ihn und lese seinen Inhalt :
Hi Tachi-kun. Kannst du mir vielleicht später die Schule zeigen? Und wenn wir schon dabei sind, auch sagen wie weit ihr mit dem Stoff seid, wenn es nicht zu viel verlangt ist?
Kurzerhand schreibe ich ihm meine Antwort, allerdings auf einem anderen Stück Papier, weil das andere zu wenig Platz hat.
Ich hab nichts dagegen. In der Pause kann ich dir zuerst einmal die Cafeteria zeigen.
Der Honigkopf guckt über meine Schulter, nickt knapp und formt mit seinem Mund ein stummes "Danke", ehe ich ihm den Zettel geben konnte.
Sonst passiert nichts in den ersten beiden Stunden, ausser das Hyakuya-kun mir gelegentlich Fragen stellt, wenn er nichts weiß.
🏫🏫🏫
Pünktlich erklingt die Schulglocke, doch der Lehrer lässt uns erst in fünf Minuten raus, weil wir uns so schlecht benommen haben.
Wie ich es meinem Sitznachbar, Hyakuya-kun versprochen habe, zeige ich ihm als erstes die schuleigene Kantine. Allerdings kauft keiner von uns was, da wir beide unsere Bentos mitgebracht haben. Und so frage ich einen Lehrer, ob der blondhaarige und ich wieder ins Gebäude können. Er ist einverstanden trichtert uns - oder eher dem Neuen - aber noch ein, dass wir keinen Blödsinn machen. Dann gehen wir erneut herein und ich erkläre im ganz kurz - wegen meiner leisen und eher langsamen Stimme - wo die wichtigsten Räume sind. Dazu schaue ich auch auf seinen Stundenplan und stelle fest, dass wir fast alle Stunden gemeinsam haben.
Genau nachdem ich ihm die wichtigsten Räumlichkeiten gezeigt und etwas dazu gesagt habe, klingelt die Schulglocke und wir machen uns auf zu unserer nächsten Stunde: Englisch bei Frau Midoriya.
🗽🗽🗽
- "Good morning class."
"Good morning Miss Midoriya", begrüßen wir sie - ebenfalls auf Englisch - zurück.
"I heard you got a new student today. Hyakuya-kun please raise your hand."
Zum Glück bin ich, was das Verstehen und Schreiben angeht, richtig gut in Englisch. Aber was die Lehrerin vorhin gesagt hatte war nicht sonderlich schwer zu verstehen. Wie es dem Jungen neben mir aufgetragen wurde, hebt er seine Hand hoch.
"Hello Hyakuya-kun, it's nice to have you here. Would you like to introduce yourself?", begrüßt Miss Midoriya in nun persönlich auf englisch.
"Hello it's really nice to be here. And no because I already did it in the first lesson. But thanks for your kindness."
So wie er den Vorschlag der Lehrerin höflich abgelehnt hat, wundere ich mich, ob er vielleicht einmal in England oder in den USA war. Vielleicht kann ich ihn ja später ... obwohl lieber doch nicht, fange ich einen Gedanken an, denke ihn aber doch nicht zu Ende.
Bevor ich noch irgendetwas sagen könnte, verkündet Frau Midoriya, dass wir in dieser Stunde in Partnerarbeit Dialoge schreiben und eventuell später vorführen werden. Heißt also-
- "Komm lass uns mit dem Dialog anfangen."
Richtig, ich bin mit Hyakuya-kun in einem Team, da er mein Sitznachbar ist. Es freut mich, dass ich mit ihm was machen kann. Jedoch werde ich ganz bestimmt wieder stottern. Habe ich ja auch, als ich ihm das Schulgebäude gezeigt habe.
"Sicher d-dass d-du n-!" Mitten im Satz beiße ich mir auf die Zunge.
So tollpatschig kann auch nur ich sein! , fluche ich mit mir selber.
Entgegen meiner Erwartungen lacht er nicht. Nicht mal ein Anzeichen von Wut liegt in seinem Gesicht. Stattdessen sieht er mich - mit seinen braunen Augen - leicht besorgt an. Schließlich schüttelt er den Kopf, lächelt mich aufmunternd an und ermutigt mich: "Keine Sorge, Tachi-kun. Das schaukeln wir schon!" Mit diesen Worten streckt er seinen Arm aus und steuert damit meinen Kopf an. Allerdings schlage ich seine Hand weg und schaue ihn mit weit aufgerissenen blauen Augen an.
Auch wenn er es nicht böse gemeint oder sich nichts groß dabei gedacht hat. Ich hasse es angefasst zu werden. Und daran kann keiner was ändern.
Hyakuya-kuns - in diesem Moment erstaunlich - sanfte Stimme, reißt mich aus meinem Dilemma: "Tachi-kun?"
"Tut m-mir Leid H-hyakuya-s-san!", entschuldige ich mich bei ihm und senke meinen Kopf.
- "Macht nichts. Ich hätte dich nicht so überraschen sollen."
Er sagte dies mit einem Lächeln, doch ich hätte schwören können, erneut diesen - kurz aufblitzenden - Schatten in seinen Augen gesehen zu haben.
Bevor ich weiter darüber grübeln kann, verkündet der Blondschopf: "Auf jeden Fall sollten wir jetzt mit unserem Dialog anfangen. Also hast irgendwelche Ideen?"
📝😪📑
Nach etwas mehr als einer Stunde klingelt die Schulglocke und kündigt die Pause an. Schnell schreibe ich noch den Satz - in unserem Dialog - zu Ende und packe dann meine Tasche. Der braunäugige macht es mir nach und sind dabei den Raum zu verlassen, als eine Gruppe, die Gruppe der Beliebtesten, uns - oder eher Hyakuya-kun - anspricht: "Hey Lust die Pause mit uns abzuhängen? Kriegst auch ein bisschen Stoff. "
Verführerisch sein wollend klimpert das "hübscheste" Mädchen der Schule mit ihren Fake Wimpern und hält einen Finger - mit langem falschen Nagel - in ihren überschminktem Mund. Am liebsten würde ich mich übergeben, aber dass eher wegen den Tonnen Deo und Parfüm, welche sie umgeben.
Reicht eins nicht aus?
"Sorry ... Süße, aber ich habe schon was mit dem kleinen hier vor", weißt er Ashley Hiiragi , so ihr Name, möglichst freundlich ab. Zum Beweis drückt er mich an seine Schulter, wobei ich mich leicht durch untertauchen befreie.
Empört schnaubt sie auf : " ... Mach doch was du willst. Wirst ja sehen, was du davon hast!" Und damit dreht sie sich auf ihrem Absatz um und stolziert mit ihrer Gang davon.
" 'Tschuldige. Hab kurz vergessen, dass du es nicht so mit Körperkontakt hast", entschuldigt sich mein blondhaariger Sitznachbar bei mir.
Verwirrt blinzele ich ein paar Male, bevor ich wieder haspele(?) bzw. stottere: " M-macht doch n-nichts. "
Etwas nervös spiele ich mit einer meiner Haarsträhnen. "A- ... uhm ...", fange ich holprig an. "Arigatô, Danke."
"Nicht der Rede wert!", meint er mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Dann fügt er hinzu: " Reden wir in der Pause weiter, wenn wir einen passenden Platz gefunden haben?"
"Klar!" , erwidere ich teils enthusiastisch, jedoch sieht meine Mimik relativ neutral aus.
😮
- " ... "
"Huch hast du was gesagt Hyakuya-kun?"
- "Es ist nichts weiter. Hier ist ein guter Ort!"
Und so verbringen wir die Pause auf einer Bank, neben einem Baum.
____
[~1165 Wörter]
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