meeeh
[yess, i like the schräge Schrift]
POV Madeleine
Heute war Sushi mit der lieben Kathyy angesagt, yeayyy. Es war ein warmer Maitag und mit meiner schwarzen Jeans und meinem schwarzen Basicshirt hatte ich keine schlechte Klamottenwahl getroffen. #allblackeveryday
Ich betrat zuversichtlich unser Lieblingssushirestaurant. Von Kathy keine Spur. Ich zückte mein Handy. Tatsächlich, eine Nachricht von Kathy.
Kathy (1.18 pm)
Heyy Madson!:) Ich muss für heute leider absagen, mir ist was dazwischen dakommen, was sich echt nicht verschieben lässt:( Es tut mir so unfassbar leid, aber nächste Woche am gleichen Tag gehen wir auf meinen Nacken, I promise:3 Luvvv uuu <3<3<3<
Na super, ganz klasse. Klar, ich war etwas pissed und enttäuscht, aber von Kathy wusste ich, dass sie nie absagen würde, hätte sie keinen vernünftigen Grund. Nach Hause zu gehen war in dem Moment zu anstrengend und außerdem hatte ich Hunger. Also blieb ich. Sushi for one, yay!
Ich sah mich im Lokal um. Fuck, zu voll. Um sicher zu gehen ging ich nochmal herum, doch vergeblich, kein Tisch war mehr frei. Ein Kellner eilte zu mir und sprach zu mir in seinem Japaner-Deutsch: "Leider kein Platz frei! Morgen wiederkommen!"
Ich trat schon den Abgang an, als eine Stimme hinter mir ertönte:" Ich bin mir sicher, der Tisch reicht noch für eine weitere Person."
Ich drehte mich in die Richtung, aus der ich angesprochen worden war und erblickte einen Dude, vermutlich in meinem Alter. Er kam mir verboten bekannt vor. Er begann mich anzulächeln. Ich schob den Gedanken beiseite, dass es einfach nur zuckersüß aussah, und wunderte mich eher darüber, woher ich diesen Dude kannte.
"Ohh, was für ein Gentleman", freute sich der Kellner und damit war ich wohl gezwungen mich zu setzen. Um höflich zu bleiben, sagte ich: "Danke" zu meinem jetzt Tischgesellen. "Kein Ding."
Die nächsten Minuten waren einfach unangenehm as fuck. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, geschweige denn war mein Kopf überfordert, weil ich DIESEN TYPEN VON IRGENDWO HER KANNTE DAMN.
Ich studierte die Karte und lugte dabei zu ihm ab und zu mal hinüber. Studierend betrachtete ich ihn und alles, was er von sich zeigte. Das Blau seiner Haare war ausgewaschen, konnte jedoch nicht mit dem blau seiner Augen mithalten, die förmlich strahlten. Tattoos zierten die Haut seines Gesichts, zwei neben seinem linken Auge, eins über seinen linken Augenbraue. Einige Haarsträhnen, die mit dem Ende immer dunkelblonder wurden, was vermutlich seine natürliche Haarfarbe war, hingen ihm ins Gesicht ,welche er gekonnt wieder richtete. Dabei erhaschte ich einen Blick auf seine Handtätowierungen. Eigenartige Symbole. Doch mehr konnte man nicht erkennen, da seine restlichen Arme von den Ärmeln seines schwarzen Hoodies, mit dem mir nicht bekannten Schriftzug "Hydra Clique", bedeckt waren. Wie konnte er bei dieser Hitze nur einen Pullover tragen?
Sein Hals war ebenfalls von Tätowierungen geschmückt. Diese machten ihn ... interessant. Auf seine eigene Art und Weise.
Anscheinend wusste auch er nicht so recht, was er sagen sollte. Also übernahm ich die lästige Aufgabe: "Also ich bin Madeleine, kannst mich aber auch Maddy nennen." Er sah auf. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. "Das mag jetzt zwar komisch klingen, aber ich weiß", sagte er etwas bedrückt und schob sich sichtlich nervös die Ärmel hoch, womit er Sicht auf seine großflächig tätowierten Arme freigab. Hoffentlich hatte er meinen lugenden und interessierten Blick auf sie nicht bemerkt...
"Okay, stop. Bist du ein Stalker oder sowas?", fragte ich etwas gereizt. "Nein nein. Lass' mich erklären", sagte Herr Unbekannt beschwichtigend und setzte ein Lächeln auf, was einfach unfassbar süß war.
"Ich höre", forderte ich ihn mit verschränkten Armen auf. Er müsste mir schon eine ziemlich gute Erklärung abliefern, wenn er wollte, dass ich ihm glaube.
"Eventuell komme ich dir ja auch etwas bekannter vor. Wenn nicht, ist das verständlich", begann er und kratzte sich am Hinterkopf. "Um ehrlich zu sein ja", und ich gab mir innerlich erstmal einen Highfive dafür, dass ich mit dem Erkennen richtig lag.
"Okay, klingt zwar etwas strange maybe, aber wir waren auf der selben Schule, sogar in der selben Klasse. Ich bin Thaddeus, Taddl, ich weiß nicht, unter welchem Namen du mich in Erinnerung hast."
Meine Augen wuchsen vermutlich zur Größe von Tellern heran. Dieser Junge vor mir - blauhaarig, tätowiert und anscheinend ziemlich besinnt - der sollte dieser Idiot aus meiner Schule sein?!
"Warte, ich muss erstmal drauf klarkommen", stammelte ich vor mich hin. "Sorry, bin sofort wieder da", und mit diesen Worten stand ich auf und ließ einen mitleidig hinterherblickenden Thaddeus aus meiner Schulzeit zurück. Ich bewegte mich schnurstracks aufs Klo zu. Ich kam nicht drauf klar.
Dieser Junge. Als ob. Eine menge Erinnerungen stiegen mir in den Kopf. Eher negative.
In der siebten Klasse hatte ich einen dezenten Crush auf ihn gehabt und war einfach eine seiner vielen kleinen Verehrinnen gewesen. Da hatte man sich aber trotzdem immer wieder und wieder Hoffnungen gemacht. Aber mein damals naives Herz hatte er gebrochen, als er erstens begann dumme Sprüche über mich zu verbreiten und zweitens seine Freunde begannen mitzumachen. Nach einiger Zeit war ich immun gegen all dies und es prallte nur an mir ab. Er war ab dem Zeitpunkt für mich gestorben, aber trotzdem weinte ein klitzekleiner Teil, tief in meinem Herzen, nach ihm. Doch das war die Vergangenheit. Nach dem Abi hatte ich ihn nie wieder gesehen.
Ich zückte mein Handy. Irgendwo hatte ich doch noch ein Bild gehabt... Ich tippte auf unser letztes Klassenfoto, was ich als Erinnerung an die SCHÖNEN Zeiten behalten hatte. Ich zoomte mit meinen Fingern an Thaddeus heran. Ein dunkelblonder 18-jähriger Thaddeus sah mich an, nicht tätowiert, mit einem dieser Gleichgültigkeits-Bad-Boy-Blicke im Gesicht. Das sollte der Typ sein, der mir gerade einen Platz angeboten hatte? Der Typ, der mir dieses zuckersüße Lächeln geschenkt hatte und nett zu mir war?
Ein Wort.
Als ob.
Ich atmete tief durch, let's go.
Schweigend setzte ich mich wieder. Ich bemerkte, dass es ihm unangenehm war. "Alles in Ordnung bei dir?", erkundigte er sich vorsichtig. Ich nickte. "So, wo waren wir stehen geblieben?" "Also, du kennst mich also noch?", fragte er etwas wehleidig. "Ja klar, wie könnte ich meinen Peini-", doch ich vollendete meinen Satz nicht. Allein das wir hier gerade saßen verwirrte mich, da musste ich nicht wohl noch Salz in alte Wunden streuen. Am liebsten hätte ich meine Worte zurückgenommen.
Er verzog den Mund zu einem Strich. "Hör mal, was das angeht...", startete er. "Ich - ich... ich weiß, dass das, was ich getan habe, nicht richtig war. Ich würde so vieles so gerne rückgängig machen, aber das kann ich leider nicht. Menschen... Menschen ändern sich, und so tat auch ich es", und er deutete auf seine Tätowierungen und Haare, "damals war ich naiv. Ich wollte einfach nur cool sein, wie man das halt gesagt hat und wertgeschätzt werden. Ich verstehe es, wenn du jetzt gehen möchtest. Vollkommen. Ich möchte mich nur bei dir entschuldigen, für den Idioten, der ich mal gewesen bin", offenbarte er mir mit bestimmter Stimme und sah mir dabei fest in die Augen.
Etwas überrumpelt, aber trotzdem beeindruckt, antwortete ich ihm schlicht: "Okay."
"Okay?"
"Angenommen."
"Ehrlich?"
"Ja, ich finde jeder hat eine Chance verdient und wie du bereits meintest - Menschen ändern sich", Moral apostelte ich und schenkte ihm ein versuchtes Lächeln.
Ohne ein weiteres Wort schenkte er mir ein leicht unsicheres, jedoch aufrichtiges, Lächeln zurück.
"Kein Ding, Thaddeus."
"Nenn mich doch einfach T", lächelte er.
Puhh, nochmal gut gegangen.
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Fortsetzung folgt.
storryizzle für meinen Madson River aka liveisbae <3<3<3<3
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