>||Kapitel 5||<
Gegenwart: Montag
Becca PoV:
Heute war es soweit. Heute würde meine Zukunft einen mächtigen Schlag nach Vorne machen. Wenn alles gut werden würde, dann könnte ich sogar berühmt werden. Jedoch müsste ich auch erstmal die ganzen Papiere unterschreiben.
Und das waren schon viele, wie ich heute und hier feststellen durfte.
"Und die muss ich alle unterschreiben, ja?", fragte ich und durchtblätterte eine mindestens dreißig- Seitigen Vertrag durch.
"Ja", antwortete Simon leicht lachend und reichte mir noch einen Stapel Papiere.
"Ernsthaft?", wollte ich wissen und betrachtete den Stapel, der meinen Gehirnzellen wohl heute noch auf fressen würden.
"Ja, Becca. Ein Vertrag ist sehr viel Papierkram. Was denkst du, warum Buchhalter so viel verdienen?", fragte Simon lachend und unterschrieb selbst ein Papier.
"Mann! Hätte ich gewusst, dass ich so viel schreiben muss, hätte ich mir Schmerztabletten für meine Hand mitgenommen", sage ich und Simon lachte nur laut los, "Ich meine das ernst."
"Mir schon klar.", sagte er darauf und es klopfte an der strahlweißen Tür, die danach auch schon geöffnet wurde.
Hinein trat ein junger Mann mit einem großen, hellbraunen Karton, den er dann anschließend auf dem schon überlagertem Tisch abstellte.
"Mister Cowell, hier sind die restlichen Papiere", sagte er und mein geschockter Blick wanderte auf den scheinend immer größer werdenden Karton unmittelbar vor mir.
"Danke, Michael.", sagte er und schenkte dem Blondem ein nettes Lächeln.
"Kein Probolem, Sir", sagte er und als er gerade wieder hinausgehen wollte, blieb er an irgendwas hängen und fiel mit ein paar vor mir liegenden Papieren zu Boden.
"Michael, geht es Ihnen noch gut?", fragte Simon leicht agressiv und ich kam dem am Boden liegenden zu Hilfe.
Derweil klingelte Simons Handy, an welches er auch dann direkt ran ging.
"Geht's?", erkundigte ich mich, während ich mit ihm zusammen die Papiere aufhob.
"Ja, ja. Geht schon", sagte er und sah kurz zu Simon, ehe er sich wieder an mich wandte, "Hör zu, du solltest hier lieber verschwinden."
"Was?", fragte ich und sah Michael verwirrt an, "Was meinst du?"
"Der spielt mit falschen Karten. Unterschreibe ja nichts ohne Anwalt.", sagte er und stand dann wieder auf.
"Aber-"
"Ich muss los. Sag ihm ja nichts von dem hier", unterbrach er mich und ging dann auch schon schnellen Schrittes aus dem Zimmer.
"Brandon ich bin gerade dabei!", rief Simon und legte dann auf, "So, wo waren wir?"
"Bei der Versicherung", antwortete ich, Michaels Warnung ignorierend, und schüttelte kurz den Kopf, um seine Worte aus meinem Gehirn zu verbannen.
"Genau. Die Versicherung", sagte Simon und kramte einen weiteren Ordner aus dem vorhin gebrachten Karton, "Na dann mal weiter."
Eine Woche zuvor:
Rosie PoV:
"Niall?", murmelte ich und fasste neben mich auf das plötzlich leere Bettlaken, "Niall?"
Doch ich bekam keine Antworte, weshalb ich beschloss aufzustehen.
Ich tapste die Treppe hinunter und roch schon das Frühstück, was Niall wohl gerade zubereitete.
"Niall?", rief ich nochmal, doch auch jetzt bekam ich keine Rückmeldung, was mich so langsam aufregte.
Ich ging also schnell in die Küche und fand dort einen mit Kopfhörern kochenden Niall vor.
Das erklärte auch seine Unaufmerksamkeit.
"'Cause I'm just a teenage dirtbag, baby. Yeah, I'm just a teenage dirtbag, baby", sang er freudig und kochte uns dabei anscheinend Spiegeleier.
"Niall?", versuchte ich es noch einmal lauter, was genauso gut funktionierte wie zuvor: nämlich gar nicht.
Ich ging also von hinten zu ihm und tippte ihm auf die Schulter, was ihn erschrocken umdrehen ließ.
Das wäre aber gar nicht so schlimm gewesen, wenn er mir dabei nicht den Pfannenwender gegen meine Augenbraue geknallt hätte.
Schnell nahm er seine Kopfhörer raus und lauschte nun meinem schmerzerfülltem Jammern.
"Oh mein Gott, Rosie! Es tut mir so leid! Ich habe dich nicht gesehen. Oder gehört, verdammt. Schatz, alles gut?", fragte er besorgt und verfrachtete mich auf einen der Küchenstühle.
"Es geht schon, Niall. War nur der Schock", antwortete ich und rieb mir besagte Augenbraue, um den Schmerz zu vertreiben.
"Guten Morgen dann mal", grinste Niall, "Ich hatte eigentlich vor dich anders zu wecken und nicht mit einem Schlag mit dem Pfannenwender."
"Jetzt ist es aber so passiert.", lachte ich und er stieg mit ein. Wie ich sein Lachen liebte. Na gut, ich liebte wirklich alles an ihm und beinah alles an ihm hatte er ja auch an unseren Sohn weiter gegeben.
"Wann holen wir eigentlich Charlie von Lou ab?", erkundigte ich mich und Niall lachte nochmals kurz auf.
"Er hat eben angerufen und meinte, dass Charlie wohl sein komplettes Wohnzimmer auf den Kopf gestellt hat", erzählte er und ich malte mir schon einen vollgekritzelten Louis aus, der aber immer noch vor Glück strahlte.
Er liebte Charlie nun mal abgöttisch, was keiner ihm verübeln konnte.
Charlie Noah Horan war das süßeste Kind auf dem Planeten und jeder der ihn traf, war sofort vernarrt in den Kleinen.
Er hatte Nialls wunderschönen Augen geerbt und mein Lächeln, wie Niall immer so schön sagte.
Eine Mischung aus unserer beiden Haarfarben und Nialls Nase hatte er auch noch.
Mein Kinn und meine Wangenknochen zierten den Kleinen Halb- Iren und Nialls Ohren machten ihn noch süßer, als er sowieso schon war.
Er hatte schon mit neun Monaten gebrabbelt, aber das, was er jetzt ausspuckte war noch süßer.
Sein erstes Wort war doch wirklich "Hunger" gewesen und dabei sagte er das beinah zeitgleich mit Niall, der damals mit ihm auf dem Sofa gesessen und Fußball geschaut hatte. Tja, ganz der Vater eben.
"Ich will mein Kind wieder haben, Niall. Ich vermisse seine kleinen Fingerchen, die alles anfassen müssen", schwärmte ich und wollte mein Kind schlicht und einfach so schnell wie möglich wieder haben.
"Ich-"
"Niall das Essen!", rief ich unterbrechend und deutete auf die rauchenden Spiegeleier, die Niall kurze Zeit später in den Müll verfrachtete und die heiße Pfanne in die Spüle tat.
"Wir holen uns was auf dem Weg. Ich vermisse meinen Sohn auch", sagte er und zog mich dann hinter sich her.
Wir zogen uns schnell einigermaßen an und verließen dann mit Schlüssel und Geldbeutel das Haus.
Jetzt hieß es: meinen Sohn abholen und auf der Rückfahrt noch etwas zu Essen mitnehmen.
"Und los geht's", sagte ich und Niall fuhr aus unserer Einfahrt.
Becca PoV:
Gegenwart:
Viele, viele Verträge und Telefonate mit einem gewissen 'Brandon' später hatte ich endlich wieder meine Wohnung erreicht und ließ mich nun erschöpft auf mein Bett fallen.
Simon hatte mit mir noch Kartons über Kartons von Verträgen und Dokumenten durch gegangen und für die nächste Zeit konnte ich Papier nicht mehr sehen. So viel stand fest.
Die wohlverdiente Ruhe hielt nicht lange an, da mein Handy sich mit meinem nun äußerst nervigen Klingelton meldete.
Ich musste mich zwar etwas strecken, damit ich zu meiner vor dem Sofa liegenden Tasche kam, aber hey, ich musste wenigstens nicht aufstehen.
"Hallo, Becca hier", sprach ich neutral in den Hörer und nur kurz danach antwortete Larsons Stimme.
Wir unterhielten uns über meinen und seinen bisherigen Tag und beschlossen gen Ende, dass wir uns morgen treffen würden.
Heute war ich definitiv zu müde und wollte nur noch schlafen.
Aber nein, so konnte es natürlich nicht sein.
Da ich noch in meinen heutigen Klamotten war, durfte ich mich schon halb schlafen umziehen und mich danach auch noch in dem Licht einer schwachen Glühbirne abschminken. Okay, wenn man Maskara und etwas verschmierten Lippenstift als abschminknötig betrachtete, was ich tat, dann konnte man darauf auch nicht verzichten. Es sei denn, man wollte am nächsten Tag wie ein Walking Dead- Zombie- Darsteller aussehen, dann konnte man sich diesen Schritt auch sparen.
Aber ich war nicht wirklich daran interessiert, also tat ich Besagtes und schmiss mich dann achtlos in mein zuvor ausgezogenes Schlafcouch- Ding und kuschelte mich in die Decke.
Ich war wirklich kurz davor einzuschlafen, als mir das kleine, angeschaltete Licht in meinem offenen Bad auffiel und ich mich noch mal aus meiner Decke schälen musste.
Ich hasste sowas.
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