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8 Die Attacke

Ich hörte nicht sonderlich viel, nur das rum Geschrei von einigen Mitmenschen.
Konnte gut sein dass es einfach ein Streit war, der etwas aus den Fugen geraten war.
Doch dann öffnete sich die Türe, von der ich mich unterdessen ein ganz schönes Stück entfernt hatte und Finn streckte gehetzt den Kopf aus der Türe.
"Quinn!"
Schrie er gegen den Wind an.
Eine starke Böe war aufgekommen und das was er als nächstes Rief ging im Windzug unter.
"Was? Ich versteh dich nicht!"
Brüllte ich und hoffte dass ich keine Scheibe zerkratzt hatte oder so.
Er schrie erneut etwas und ich strengte mich an, irgendetwas zu verstehen.
Aber vor allem der Singsang des Windes drang in meine Ohrmuscheln ein.
Alles was ich von seinem Geschrei mitbekam waren zwei Wörter.
Ausgebrochen und...
Ich drehte mich langsam und mit angehaltenem Atem um, als ich schwere Flügelschläge hörte, und ein lautes Atmen dass die Fensterscheiben zum Zittern brachte.
Und mir durch Mark und Bein ging.
Meine Augen weiteten sich, denn nur wenige Meter vor mir schwebte die Kreatur in der Luft.
"Drache..."
Wisperte ich.
Jetzt war völlig klar was mir Finn hatte mitteilen wollen.
Ein Drache war aus irgend einem unerfindlichen Grund ausgebrochen.
Genau dann wenn ich ungeschützt draussen war und die Fenster putzte.
Was für ein Zufall...
Das passte doch wirklich perfekt zu meiner Glücksfee, die wohl Ferien im hintersten Winkel dieser Welt machte.
Ich starrte das Tier an.
In meinem alten Dorf waren Geschichten erzählt worden, Bilder gemalt und herum gezeigt worden.
Ich hatte immer gewusst dass diese Tiere imposant waren; mächtige Lebewesen.
Doch jetzt tatsächlich einem Gegenüber zu stehen war ganz anders.
Ich konnte spüren wie der Himmel und die Erde erzitterten als seine Füsse auf der Plattform aufsetzten und als er seine riesigen Flügel anlegte und den langen Hals in meine Richtung streckte, erschauderte ich.
Dieses Vieh strahlte eine Macht aus die so alt war dass ich mir am liebsten in die Hosen gemacht hätte.
Aber sein grosser, feuerroter Körper interessierte mich gar nicht, ich konnte auch gar nicht auf die winzigen Schuppen achten, die seinen Panzer beinahe wie eine glitzernde Feuerhaut wirken liess.
Ich konnte nur sein Gesicht anstarren.
Flach gedrückt, zwei Schnurrhaare und zwei Hörner.
Eine schmale Zunge, wie die einer Schlange schob sich zwischen seinen Nüstern hervor als müsste sie kosten ob ich Angst hatte.
"Nicht.Bewegen."
Mahnte mich Finn und stand wie versteinert am Eingang.
Das hatte ich ehrlich gesagt auch nicht vorgehabt.
Und wohin sollte ich auch rennen? Einfach von der Plattform springen?
Hm, vielleicht gar keine schlechte Idee.
Die Augen des Tieres waren braun.
Jeder Drache sah anders aus, ja, aber dieser hier war nicht einfach so ausgebrochen.
Ich hatte das Gefühl dass er ganz genau wusste wer ich war.
Er kannte mich, obwohl ich ihn noch nie gesehen hatte.
Und er war wütend, verdammt wütend.
Vielleicht war Nachtragend das bessere Wort.
Ich spürte es, doch wie bitte sollte ich das Tier verärgert haben?
Ich schluckte leer und mein Hals wurde trocken.
Dann öffnete er einen mit riesigen Zähnen besetzten Mund und brüllte.
Es war Ohrenbetäubend und ich hörte für eine kurze Zeit nur noch das Piepen und das Rauschen des Windes in meinen Ohren.
Kleine Speichel Tropfen flogen mir ins Gesicht und ich ballte die Hände vor Angst zu Fäusten und presste sie eng an meinen Körper.
Ich konnte spüren wie sich hinter mir die anderen Schüler die Nasen an dem frisch geputzten und nun wieder schmutzigen Fenster platt drückten.
Danke dass ihr alle an mich denkt, die hier ohne Schutz vor einem wütenden Drachen steht!
Seine Krallen schabten über den Stein und Funken sprühten, wenn er sie darüber zog.
Ich drückte mich mehr an das Fenster, es war so kalt dass ich am liebsten zu einem Teil von ihm erstarrt wäre.
"Finn. Ich glaube er ist wütend auf mich."
Flüsterte ich, während ich den Blick nicht von den alten, intelligenten und Hassgetränkten Augen abwandte.
"Das glaube ich gerne...wenn man Maries Zustand bedenkt."
Murmelte Finn.
Wahrscheinlich hätte ich das nicht hören sollen, doch jetzt ergab alles einen super Sinn.
Das war Maries Drache.
Und weil ich seiner Herrin weh gemacht hatte, wollte er sich jetzt rächen.
Krass dass diese Verbindung so tiefgreifend war. Irgendwie doch ganz süss von dem Drachen.
Und eher schlecht für mich.
Ich drehte den Kopf in Schneckentempo zu Finn.
"Marie? Sie hat doch noch gar keinen..."
Mit Rauer stimme kämpfte ich gegen den Wind an.
"Doch! Ihr Onkel Caspar hat ihr ihren schon früher zugeteilt, sie ist somit die Erste mit einem Drachen!"
Ganz toll.
Wunderbar.
Ich stiess mich von der Wand ab, das Gesicht des Drachen war nur noch wenige Meter von mir entfernt.
Abgesehen davon dass es der Wahnsinn war so ein majestätisches Tier wirklich in echt zu sehen, hatte ich Angst dass mir die Beine zitterten.
"Es tut mir leid."
Sagte ich und sah dem Tier fest in die Augen.
Es atmete ruhig und hob den Kopf etwas an, bevor es die Schnauze leicht öffnete.
Ich will ja nicht angeben, aber ich machte mich doch ganz gut als Drachenflüstererin.
"Achtung! quinn!"
Schrie dann Finn auf einmal und ich riss erschrocken die Augen auf.
Der Drache holte tief Luft, dann hörte ich das Sprühen von Funken.
Ein Feuer, tief in seinem Innern entfacht und glühend heiss.
Ich hatte vielleicht einen Kommunikationsfehler gemacht. Eventuell.
"Oh nein..."
Entfuhr es mir, dann spie der Drache eine Wolke an Feuer aus.
Die Flammen waren orange und riesig.
Sie griffen in die Luft als wollten sie sich alle Luft angeln um noch daran zu wachsen, und noch gefährlicher zu werden.
Sie rasten auf mich zu wie ein unheilvolles Gewitter voller knisternder Flammen.
Es waren nur wenige Sekunden, doch in diesen Spürte ich plötzlich die Magie, die sich in mir regte.
Von alleine, als hätte sie etwas weit entferntes angeregt.
Ich hob die Arme, den nach mir leckenden Flammen entgegen und biss die Zähne zusammen.
Ich vertraute nicht auf mein Gefühl, ich tat einfach was meine Intuition war, ohne nachzudenken, ohne mich selbst zu steuern.
Und als die Flammen mich eigentlich erreichen und schmerzhaft verbrennen sollten, teilten sie sich um mich herum als würde ich wie Moses das Wasser spalten.
Mit grossen Augen sah och auf das Flammenmeer um mich herum.
Es wurde etwas warm und die Luft die gerade noch um mich war erwärmte sich etwas, aber ansonsten blieb ich unversehrt.
Als der Flammenstrom abbrach, stand ich noch immer da.
Geschockt und nicht mehr fähig mich zu rühren.
Finn hatte gesehen was los war und hielt sich bereit um mir zu helfen.
Der Drache beäugte mich, dann holte er erneut Luft.
Er war hartnäckig, aber ich wusste nicht ob ich das nochmals hinbekam, denn meine Glieder fühlten sich schwerer an als die Steine des Berges.
Magieverlust.
Ich schwankte und malte mir aus wie es wohl war, von Drachenfeuer gegrillt zu werden und ob es wohl so weh tat wie bei normalen Feuer.
Aber dann, kurz bevor die Glut mich treffen konnte, donnerte es als würde der Himmel über uns zusammenbrechen.
Plötzlich krachte irgendetwas von der Seite mit einer riesigen Geschwindigkeit in Maries Drachen hinein. Wie ein verschwommener schwarzer Pfeil rammte es den roten Drachen.
Die beiden Kreaturen verschwanden im Flammenmeer und dieses färbte sich mal blau mal rot.
Entgeistert duckte ich mich als ein gigantischer Flügel in die Mauer krachte und fiel auf die Plattform, an der ich mich so gut es ging festklammerte.
"Oh gott was ist das?"
Wisperte ich und entdeckte hinter dem Fenster noch andere Schüler, die aufgetaucht waren und mit grossen Augen auf die Flammenverhüllten Kreaturen starrten.
Ich sah nichts ausser Feuer überall und vereinzelten Krallen die aufeinander einhieben, und lautes erzürntes Brüllen und versuchte irgendwie blind zurück zu kriechen, denn jetzt brannte die Hitze kn meinen Augen und trieb die Tränen hinein.
Dann war Finn bei mir und hievte mich hoch, bevor er mich zum Eingang schleppte.
Alles war verschwommen, aber ich meinte zwischen den Flammen und dem flimmernden Himmel etwas dunkles zu sehen.
Bevor ich durch die Türe gestossen wurde, und die Türe knallend hinter mir zufiel, leuchtete es mir ein.
Was auch immer das war, es war gekommen weil es mich beschützt hatte.
Ich hustete und stand taumelnd auf, während Finn mich schon besorgt abtastete.
"Alles okay bei dir? Bist du verletzt?"
Ich schüttelte nur stumm den Kopf und versuchte meine Gedanken zu ordnen.
Es klappt nicht, stattdessen wischte ich mir über die Augen.
Gendryl kam daher gehumpelt und betrachtete mich ebenfalls nochmals, bevor er erzürnt fragte wer für die Freilassung des Drachen verantwortlich war.
Das hätte ich ihm zwar auch sagen können, aber ich schwieg einfach und liess mich in meinen Schlafsaal bringen, nachdem eine Pflegerin kurz alles untersucht hatte.
"Die hat aber Glück gehabt..."
"Ja ich dachte schon der Drache grillt sie. Da hat er wohl schlecht gezielt."
Ich presste die Lippen zusammen und war froh, endlich die Türe zuschlagen zu können. Sie wussten nicht dass ich mich erfolgreich hatte verteidigen können.
Ausserhalb des Berges, auf der Schattenseite war ich stärker...nur wieso?
Kira und Ida halfen mir ins Bett und wollten einfach nicht weg gehen.
"Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht."
Kira nickte bestätigend und flocht Ida einen Zopf aus ihren perfekten Haaren.
"Ja, ich dachte der Drache macht dich kaputt."
Klärte sie mich auf.
Ich starrte nur aus dem Fenster auf den Wald aus toten Bäumen und fragte mich was das gewesen war was ich gesehen hatte.
Der Schock sass noch immer in meinen Gliedern, aber viel mehr musste ich an meinen Retter denken.
Und dass ich ausserhalb dieser Mauern, auf der schlechten Seite stärker war.
Das war nicht logisch.
Und erst recht nichts was man erstreben sollte.

Marie kam die nächsten zwei Tage nicht in den Unterricht. Caspar gab ihr Privatstunden im Krankenflügel, damit sie nicht den Faden verlor.
So wie ich, die es gar nie hinbekam zu zaubern, solange ich in einem der verkappten Schulzimmer sass.
Kristian und Ida waren die Einzigen die freiwillig mit mir abhingen. Kira zählte nicht, das kleine Mädchen tauchte sowieso überall auf wo ich war.
Kleine Klette.
Und heute war es mal wieder soweit.
Ich sass auf dem Hocker und hatte vor mir eine grosse, kupferne Schale stehend.
Genauso wie alle andern.
„Ihr habt nur noch zwei Tage zur Verfügung bis ihr die Grundpfeiler der Magie beherrschen müsst liebe Schüler, vergesst das bitte nicht."
Master Emmet wuschelte durch die Klasse und hatte die Brille knapp über der Nasenspitze stehen.
Vielleicht fiel sie ihm ja runter.
Ich liess unauffällig meinen Blick über die Anderen schweifen.
Kristian neben mir hatte konzentriert seinen Blick auf das Feuer gerichtet, welches in seinem Topf flackerte.
Je nachdem was er für Bewegungen ausführte verformte sich die Flamme.
Bog sich elegant als würde sie zu einer Musik tanzen und wurde einmal heller und mal dunkler.
Ein schönes, gesundes Orange hatte er zustande gebracht.
„Sehr schön, Mister Salvator."
Lobte ihn der Meister auch gleich.
Ich atmete entmutigt aus.
Neben mir hielt Ida zwischen den zwei Händen eine Windkugel in der Hand, die ihr dann aber entwischte und ihre Haare total zerzauste.
„Etwas mehr Übung noch, dann wird das schon."
Ermutigte sie Master Emmet und sie lächelte dankend.
Ich schluckte nur und starrte auf das Wasser in meiner Schale, welches ich eigentlich bewegen sollte.
Natürlich war nichts geschehen. Das hätte ich auch schon fast prophezeien können.
Nur glaubte mir irgendwie Niemand.
Erst recht nicht seit ich Maries Kopf beinahe explodieren lassen hatte.
„Nun in zwei Tagen werdet ihr mir, Meister Kiesel und Meister Caspar euer Können vorführen, alle die dabei bestehen, werden am nächsten Tag in den Berg der Drachen eingeladen. Fragen?"
Ich schweifte ab und starrte nur auf das Wasser, welches unter meinem Atem feine Ringe bildete, die fein über die Oberfläche huschten und dann wieder verschwanden.
Ich betrachtete meine verzerrten umrisse in der Pfütze.
Meine grünen Augen, die langen braunen Haare und das unförmige Gesicht, das weder rund noch eckig war.
Ich wollte schon hoch sehen und meine Aufmerksamkeit Idas Frage zuwenden, als ich stockte.
Mein Blick schnellte wieder zurück auf mein Spiegelbild und ich erstarrte beinahe vor Schreck.
Meine Augen waren gelb. Und schmaler. Mit einer katzenhaften Pupille.

Geschockt aber auch verwirrt starrte ich in das gewöhnliche Wasser, aus dem mich diese speziellen Augen anstarrten.
Dann begann sich auch mein Gesicht zu verfärben und wurde plötzlich dunkel und finster.
Nicht mehr menschlich.
Erschrocken stiess ich die Schale von mir und sie kippte um, sodass das Wasser über den roten, flauschigen Teppich rann und ziemlich genau vor den Füssen des Meisters versiegte.
Wenig überrascht und eher genervt widmete er seine Aufmerksamkeit nun mir.
„Miss Hale? Was ist das Problem? Hat dich das Wasser angegriffen?"
Kurzes Gelächter.
Anscheinend war er meine ungewöhnlichen Aktionen nun schon so gewohnt dass es ihn nicht einmal mehr wunderte.
Irgendwie traurig.
Und ich selbst war zu sprachlos, als dass ich mich über den fiesen Nebenkommentar hätte aufregen können.
Ich starrte nur auf die Wassertropfen die auf den weichen Spitzen des Teppichs hängen blieben und schüttelte abwesend den Kopf.
„Nein, tut mir leid das war ein Versehen."
Murmelte ich hob die Schale wieder auf.
Unruhig winkte mich Master Emmet zurück.
„Setz dich einfach wieder Kind."
Wies er mich an und ich tat wie geheissen.
„Also Ida. Was deine Frage anbelangt, Magie kann niemals versiegen, auch nicht wenn man nervös ist."
Er belächelte das unruhige schöne Mädchen, die erleichtert nickte.
„Weitere Fragen?"
Eine Hand schoss hoch und eine von Maries beiden Anhängerinnen lächelte mir fies zu.
Sie stellte dem Meister die Frage, aber starrte immerzu vielsagend mich an.
Als hätte ich nicht auch sonst kapiert dass die Frage sich gegen mich richtete.
„Und was geschieht wenn eine Schülerin den Test nicht besteht?"
Master Emmets Blick wurde etwas flüchtiger und er räusperte sich.
Es war im nicht wohl dabei zu antworten, wo er doch wusste dass das Mädchen die Frage mit Absicht in meiner Gegenwart formuliert hatte.
„Nun...das kam auch schon mehrfach vor.
Meistens lag es einfach an den Genen, ab und zu ist der Test nunmal nicht ganz zuverlässig und die Person ist zwar mit einem Reiter verwandt, aber eben über so viele Ecken dass die Magie nicht mehr stark genug ist."
Das Mädchen verzog die schmalen Lippen zu einem bösen Lächeln.
„Ja aber Meister, was passiert dann mit denen?"
Ich schluckte und grub die Nägel in meine Beine dass es schmerzte und ich mir von Ida einen besorgten Blick einfing.
„Nun, sie werden nach Hause geschickt, ganz einfach."
Nuschelte der alte und gebückte Meister, bevor er eilig zurück hinter seinen Pult humpelte.
„Wieso fragst du Alice? Hast du Angst dass du durchfällst?"
Höhnte Kristian, der wohl bemerkt hatte wie nahe ich den Tränen stand.
„Oh nein. Nicht um mich mache ich mir Sorgen."
Schnappte sie zurück und ich senkte den Blick.
Ich wollte nicht weg.
Ich wusste dass ich die Magie beherrschte, nur konnte ich es nicht beweisen.
So eine verdammte Scheisse, wie unfair konnte das Leben noch sein?
Es war als würde man etwas vor mir verstecken, was zwar zu mir gehörte, aber dennoch nicht zugelassen war.
„Das reicht nun, der Unterricht ist beendet! Übt fleissig weiter."
Ich sprang so schnell auf dass mein Stuhl beinahe zurück flog und rannte mit gesenktem Kopf und den Haaren im Gesicht aus dem Klassenzimmer.
Das war zwar nicht sonderlich würdevoll; wie ich mich die letzten Tage gegeben hatte, aber ich wollte nicht dass mich Jemand weinen sah.
Ich lief den vollen Gang entlang und schaffte es nur knapp, nicht vom Lift zu fallen, von dem ich taumelnd in die Schlafräume einbog.
Es war so verdammt schwer hier nicht die Nerven zu verlieren.
Niemand glaubte an mich, oder glaubte meinen Worten dass es nicht meine Schuld war, dass es nicht ging.
Mit dem Kopf voraus knallte ich in eine grosse Person und verpasste dieser unabsichtlich einen Magenbox.
Sofort schoss ich hoch.
„es tut mir so leid...oh Finn."
Meine Stimme versiegte und ich schluckte leer.
Das Gesicht des Jungen war rot angelaufen und er blinzelte zwischen braunen Haarsträhnen zu mir.
„Uff, du hast aber ein Tempo drauf."
Als er sah wie nass meine Wangen, und wie rot meine Augen waren, hielt er inne und richtete sich dann auf.
„Quinn, ist alles in Ordnung?"
Besorgt fasste er mir an die Schulter und ich presste die Lippen zusammen.
So gerne hätte ich es ihm erzählt, aber ich mochte ihn so sehr, noch mehr blamieren wollte ich mich vor ihm nicht.
„Ja...alles bestens."
Ich versuchte stark zu klingen und einigermassen gelang es mir auch.
Nicht überzeugt nickte er.
„Hast du vielleicht Lust mit mir etwas abzuhängen?"
Fragte er dann und völlig überfordert starrte ich ihn an.
„Ich. Mit dir."
Wiederholte ich und erinnerte mich, dass er nicht nur eine Klasse über mir war sondern auch total heiss aussah und ein ziemlicher Mädchenschwarm sein musste.
Deshalb war ich mir nicht sicher ob meine Ohren mir nicht einen Streich gespielt hatten.
„Ja, siehst du hier sonst noch Jemanden?"
Lachte er und ich wurde noch röter.
Na super.
Eigentlich hätte ich gerne ja geschrien und so heftig genickt dass mein Kopf aussah wie eine Wackelfigur.
Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus und seine blauen Augen begannen zu leuchten.
Dann erinnerte ich mich daran dass ich in zwei Tagen eine Prüfung hatte bei der ich durchfallen würde.
Danach würde ich hier rausfliegen und Finn würde mich nicht mehr mit dem Arsch ansehen.
Wieso also sich noch Hoffnungen machen.
Nicht dass ich Hoffnungen hatte.
Mein Lächeln erlosch wieder.
„ich kann nicht."
Presste ich heraus und wich zur Seite aus.
„Wieso nicht?"
Er runzelte die Stirn und verschränkte die starken Arme. In Kombination mit seinem Lederoutfit sah das ziemlich anziehend an.
„Weil..."
Ich zögerte.
„Weil sie zu sehr mit ihrer Inkompetenz beschäftigt ist als mit dir Zeit verbringen zu können.
Aber stell dir vor Finn, ich habe noch nichts vor."
Eine strahlende Marie schob sich vor den Jungen neben mir und schlug einige Male kräftig mit den Wimpern.
„Versuchst du mich mit deinem Augenaufschlag wegzublasen oder hast du Zuckungen?"
Antwortete Finn trocken und empört lächelnd machte die blonde Schönheit einen Schritt zurück.
„Ach du...du lebst ja noch."
Etwas angewidert wandte sie sich dann mir zu und musterte mich von oben bis unten.
Das konnte ich jetzt wirklich nicht auch noch gebrauchen.
Und zudem war sie noch Caspars Nichte.
„Ach komm Marie, sei nicht traurig. Das nächste mal solltest du vielleicht nicht deinen Drachen schicken sondern es selbst erledigen."
Ich sah sie eiskalt an.
Für ein ironisches Lächeln hatte ich keine Nerven.
Sie zuckte zusammen, als es um ihren Drachen ging.
Das war wahrscheinlich das einzige glückliche Wesen, das ihr etwas bedeutete.
„Er hätte dich fertig gemacht. Wenn..."
Ich nickte nur mitleidig.
„Ja...wenn. Aber wir wissen doch dass dieses Wort alles kaputt macht liebe Marie."
Korrigierte ich sie gespielt sanft und sie ballte die Hände zu Fäusten.
„Ich habe die Gerüchte des ekelhaften Biestes da draussen schon gehört! Ich konnte ja nicht wissen dass es meinen Kashmir angreift."
Gegen Ende wurde sie etwas leiser.
Als würde sie sich schuldig fühlen.
Ich zuckre nur die Schultern.
Von mir aus konnte ihr Kashmir auch rote Schleifchen tragen, es wäre mir egal.
„Gut, wenn ihr mich entschuldigt, dann gehe ich jetzt."
Meinte ich und drehte mich auf dem Absatz um.
„Man sieht sich."
Rief mir Finn hinterher und Marie schnaubte nur.
„Jaja."
Erwiderte ich abwinkend und fügte in Gedanken hinzu, dass er das in zwei Tagen wohl nicht mehr sagen konnte.
Ich erreichte unser Zimmer und lief schnurstracks zum Fenster.
Meinem Lieblingsplatz in diesem ganzen Berg.
Vielleicht war es auch besser wenn ich ging. Dann sah ich Selene wieder und war frei von all dem ‚beschütze die Welt' Kram und all dieser Verantwortung und Erwartungen.
Mein Kopf kippte nach vorne an die kühle Scheine und ich sah, wie so oft, auf das weite kahle Land unter mir, dessen dunkle Wälder die Erde unter sich verschluckten und kein Sonnenlicht durch liessen.
„Vielleicht gehöre ich wirklich nicht hierher."
Murmelte ich und wischte die beschlagene Scheibe ab.
Dann schwieg ich eine weile und liess meine Gedanken wieder zu Maries Worten schweifen.
Ein Biest...
Dieses Biest hatte wieso auch immer beschlossen mich zu beschützen.
Vielleicht hatte es sich von einem anderen Biest auch nur bedroht gefühlt, aber auf jeden Fall hatte es mir das Leben gerettet.
Ohne wirklich zu überlegen, öffnete ich meinen Geist wie ich es immer tat wenn ich zauberte und flüsterte in Gedanken.
„Danke."
Die Worte verhallten als hätte ich sie in einen riesigen Raum geworfen.
Gleich darauf kam ich mir wieder lächerlich vor, das getan zu haben.
Aber bevor ich nähere Gelegenheit dazu hatte, mich über mich selbst und die Prüfung aufzuregen, begann es in meinen Händen zu prickeln.
Erstaunt und fragend hielt ich sie vor mir hin und sah auf sie hinab.
Sowas hatte ich noch nie gefühlt.
„Was zum..."
Flüsterte ich, als sich langsam über meiner rosanen Handfläche ein Ball aus Feuer bildete.
Ganz klein und unschuldig flackernd, doch ich wusste dass irgendetwas meine Magie angekurbelt hatte. Und das war nicht ich.
Ich kniff misstrauisch die Augen zusammen und sah raus, doch da war nichts.
Weit und breit nur verlassenes Land, nichts von einem Biest oder einer Menschenseele zu sehen.
Als ich dann wieder auf meine Hände blickte, waren sie leer. Das Feuer war verschwunden.
Es hatte nur eine warme Handfläche hinterlassen.
„Krass."
Murmelte ich und liess mich dann zurück fallen.
So lag ich für den Rest des Abends und liess das Abendessen wieder einmal ausfallen.
Stattdessen starrte ich einfach auf die Welt da draussen und fragte mich wieso alle sagten sie sei so schlecht.
Vielleicht hatte das Land nur die falsche Seite unserer Welt erwischt und konnte gar nichts dafür, dass keine grünen Gräser spriessten oder gesunde Wälder sich ausbreiteten.
Ich seufzte und dachte an die Geschichten zurück.
Drachenfeuer zerstörte alles, sodass nie wieder etwas nachwuchs.
Dann schloss ich die Augen und so unbequem es auf dem harten Boden auch war, ich schlief ein.

Heute war es soweit.
Ich konnte nicht sagen dass ich wirklich darauf gewartet hatte, aber der Tag hatte kommen müssen, dessen war ich mir bewusst gewesen.
Heute war die Prüfung.
Ida war heute Morgen nervös herum gerannt und hatte alle möglichen Zauber nochmals versucht, nur um sicherzugehen dass sie sie auch wirklich konnte.
Und oh ja, das Mädchen grenzte an Perfektion selbst.
Ihr Wind schlug die schönsten Spiralen, ihr Feuer wiegte sich so sanft wie Gras und ihr Wasser hatte nie auch nur einen Tropfen verloren.
Und der Satz den sie andauernd zu mir sagte war:
„Ich werds versauen. Ich spüre es Quinn. Es wird alles schiefgehen."
Ich dagegen sass nur schweigend und mit einem angepissten Gesicht da, weil ich ihr am liebsten eine reingehauen hätte.
Dennoch hatte ich mich beherrscht und zugelassen dass sie weiter auf mich ein plapperte und dass Kira an mir ihre Schwebeversuche ausprobierte.
Morgen würde ich die Beiden sowieso nie wieder sehen.
Was etwas schade war, da ich sie doch irgendwie ein klein wenig in mein Herz geschlossen hatte.
Natürlich hätte ich das aber niemals zugegeben.
Als wir dann vor dem Zimmer sassen, zusammen mit allen Neuen und darauf warteten hineingerufen zu werden, begannen auch meine Hände schweissig zu werden.
Niemand machte mehr grosse Sprüche oder sagte überhaupt ein Wort.
Selbst Marie schien auf sich konzentriert zu sein.
Alle waren sie nervös.
Und doch musste Niemand so um sein Leben hier bangen wie ich.
Ich wusste nicht wie ich es anstellen sollte.
Meine Kräfte funktionierten sobald ich am Fenster meines Zimmers sass.
Aber hier würde es nicht klappen, egal wie sehr ich mich anstrengte.
Also was sollte ich ihnen sagen?
Diese Frage stellte ich mir als Ida reingerufen wurde und noch immer als sie freudestrahlend raus kam
Und mich umarmte.
„Ich habe bestanden!"
Kreischte sie und ich wurde beinahe traurig, als ich ihre Fröhlichkeit überall um mich herum spürte.
Dennoch zwang ich mir ein Lächeln auf die Lippen.
„Super! Ich wusste doch dass du es kannst."
„Danke, du bist die Beste Quinn."
Sie löste sich von mir und Gendryl stand an der Türe.
„Quinn? Du bist an der Reihe."

Soso, eure Gedanken zu dem Kapitel? Hat schon wer eine Vermutung was sie tun wird? bin gespannt was ihr denkt und freue mich bei so tollen Lesern schon enorm drauf, weiter zu schreiben!
Love you
Tala

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