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7 Die tote Seite

Mein Herz rutschte mir bis in den untersten
Stock des ganzen Berges.
"Was? Aber ich will nicht weg..."
Das war die Wahrheit, ich wollte das jetzt schaffen, ich könnte niemals damit klar kommen dass ich versagt hatte.
Und das obwohl ich alle Voraussetzungen dazu hatte.
"Das hast du nicht zu Entscheiden, sei ruhig."
Grob sah mich Caspar an und ich öffnete den Mund.
Wut rauschte durch mich hindurch.
Wie konnte er so mit mir reden wenn ich nichts dafür konnte!
Doch bevor ich etwas sagen konnte, legte Gendryl eine Hand auf meine Schulter wie zur Beruhigung.
"Mach doch keine grosse Sache draus Caspar, vielleicht ist da wirklich was was unsere junge Quinn blockiert, wer weiss."
Ich war erleichtert dass wenigstens er mir glaubte, während der Pergamentschreiber aufgebracht und unruhig irgendwas nuschelte, worauf Beide aber keine Reaktionen gaben.
"Tue ich nicht Gendryl, aber wenn sie untauglich ist verschwenden wir nunmal unsere Zeit mit ihr..und du weisst wir haben keine."
Ich runzelte die Stirn, was sollte das denn bedeuten?
Egal, auf jeden Fall liess ich nicht so über mich sprechen wenn ich dabei war.
"Vielleicht habt ja auch ihr mich blockiert weil ihr mich einfach los sein wollt!"
Schrie ich ihn an, und kapierte erst als ich sein bleiches Gesicht sah, was ich ihm unterstellt hatte.
Aber möglich wäre es ja, so wie er sofort darauf angesprungen war.
"Das...ist eine Frechheit! Ich verlange..."
Brauste Caspar auf, ich sah ehrliche Empörung und Wut in den dunkeln Augen, passend zum strengen zurück gekämmten Haar.
"Quinn, entschuldige dich bei Meister Caspar."
Ernst sah mich der Gletschersee an und ich wusste dass ich endgültig verspielt hatte, wenn ich jetzt zu stolz war.
Aber es war echt schwer, vielleicht würden sie mich ja sowieso weg schicken, also musste ich mich ihm ja wohl nicht unterwerfen!
Ich blitzte ihn an und der alte dünne aber hoch gewachsene Mann blitzte zurück.
Als wäre nicht er der Erwachsene.
"Quinn.."
Mahnte mich Gendryl.
Und wenn er nicht der Einzige gewesen wäre den ich mochte, dann hätte ich das jetzt niemals gesagt.
"Entschuldigen Sie Meister Caspar."
Presste ich heraus und spürte wie pures Feuer an Wut meine Adern durchlief.
"Gut. Geh jetzt auf dein Zimmer Quinn, du wirst nicht weg geschickt werden," vielsagend sah er zu Caspar, der nur die Arme verschränkt hatte und eisig zu mir runter sah.
"Aber du musst auch in deiner Freizeit üben, denn in zwei Wochen musst du die Grundpfeiler der Magie beherrschen. Schaffst du das?"
Ich wusste dass es nicht ging. Dass da irgendetwas war dass mich nicht liess. Etwas von aussen.
Trotzdem nickte ich.
Ich war nicht bereit das hier aufzugeben.
"Ja Meister Gendryl."
Ich drehte mich um, ohne Caspar noch einmal anzusehen und senkte kurz den Kopf vor dem Pergamentschreiber, der sofort und ohne Bedenken wieder friedlich gestimmt war.
Dann verliess ich den Raum und ging schnurstracks zu meinem Schlafsaal.
Ich hatte keinen Appetit und kam
Sowieso zu spät zum Essen, da konnte ich mir die Liftfahrt auch ersparen und eben hungern.
Wütend knallte ich die Türe hinter mir zu und der Knall hallte von den Wänden wieder.
Wütend warf ich die Kugel, an welcher ich so kläglich gescheitert war, auf den Boden, wo es klickte und sie langsam weiter rollte bis das Fenster sie stoppte.
Ich schrie frustriert und leise auf, während ich mein Kissen auf das Bett schlug.
Mehrmals.
Es war zum Verzweifeln.
Es gab noch nie einen Reiter der nicht zaubern konnte, und ich hatte mich vor meinen ganzen Mitmenschen zum Affen gemacht.
Sogar die neunjährige Kira hatte es besser gemacht als ich und ich war fast doppelt so alt.
Das war einfach nur erbärmlich und entmutigend.
Ich fühlte diese Hilflosigkeit, denn es gab keine Möglichkeit es bis in zwei Wochen zu beherrschen, denn ich wusste dass da diese Fremde Kraft war die es unterdrückte.
Als ich genug getobt hatte, liess ich mich an die Wand neben dem grossen Fenster sinken.
Der kalte Stein an meinem Rücken liess mich schaudern, aber da ich noch meinen Mantel anhatte war es halb so schlimm.
Ich starrte hinaus auf das rote Land und atmete gegen die Scheibe.
Als sie beschlagen war sodass ich nichts mehr sah, wischte ich den Dampf ab und lehnte meinen Kopf wieder zurück.
"Wieso ich."
Murmelte ich. Wieso musste genau ich diese unnötigen Schwierigkeiten haben, konnte sich das Schicksal nicht mal Jemand anderen als mich aussuchen?
Ich sass geschlagene zwei Stunden am Fenster, und komischerweise hatte ich keine Angst da hinunter zu sehen, obwohl der Abgang sehr tief reichte, und die Felsen spitz waren.
Ich pustete die Luft aus vor Langeweile und Verzweiflung und meine Haare die mir im Gesicht gehangen hatten wurden zur Seite geweht.
Dann sass ich Einfach weiter da, dachte nach und sah auf das rote Land hinaus, auf dem sich nicht einmal etwas bewegte.
Es lag einfach weiter so da, tot und ohne jegliches Leben das noch übrig geblieben wäre.
"Was ist das bloss..."
Murmelte ich. Darüber hatte mir noch Niemand was erzählt, aber ich hatte verstanden dass es eine böse Seite war.
Also waren das vielleicht die Feinde, gegen die die Reiter ihr Leben lang kämpften, wie mir prophezeit wurde.
Nur sah ich keine Bedrohung in den leeren Landschaften.
Es bot kein Leben und so konnten auch keine Feinde entstehen.
Vielleicht war es einfach ein Mythos der Kindern vor dem Schlafengehen erzählt wurden damit sie brav ins Bett gingen.
Langsam verloren sich meine Gedanken im Reich der Lüfte und ich sah wie so oft wenn ich nicht weiter wusste in den Himmel.
Nur fehlten jetzt die Sterne, die mir sonst immer den Weg zu weisen schienen.
Dann wanderte mein Blick plötzlich zu der Kugel.
Braun und hölzern mit einigen Einbuchtungen drin vom Aufprall, lag sie beinahe provozierend da.
Ich sah sie eine Weile an, was konnte es nur sein was verhinderte dass ich Magie ausführte.
Ich musste wohl noch eine Niederlage wollen, denn ich streckte erneut die Hand aus.
Keine Ahnung wieso, aber ich wollte es einfach nicht akzeptieren.
Ich stellte mir vor wie die Verbindung zwischen Kugel und meiner Hand hergestellt wurde.
Wie ein unsichtbarer Strom an Energie sie fest hielt.
So wie heute Morgen.
Und dann schwebte sie.
Mir blieb vor Schreck fast die Spucke weg und ich zuckte zusammen, sodass sie wieder zu Boden fiel.
Das gabs doch nicht...gerade hatte es geklappt.
Ohne dass sich irgendwas eingemischt hatte.
Es hatte einfach geklappt.
Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen rutschte ich auf den Knien näher an die Kugel heran.
"Ich wusste es doch..."
Murmelte ich und hob erneut die Hand.
Dieses Mal konzentrierte ich mich nur noch darauf was ich von der Kugel wollte.
Und tatsächlich hob sie vom Boden ab und vollführte mühelos, beinahe schon elegant jede Bewegung die ich wollte.
Baff und mit einem Glücksgefühl sah ich zu; während sich angenehme Wärme ausbreitete.
Selbst als ich meine Konzentration etwas lockerte schwankte sie nur kurz und blieb in der Luft.
"Der Wahnsinn..ich kann zaubern."
Flüsterte ich und sprang dann auf.
Die Kugel folgte mir und meinen Bewegungen.
"Ich kann es...ich hab es geschafft!"
Jubelte ich und hüpfte wie wild an der Stelle herum, an der ich gerade stand.
Wieso war Niemand da der das sehen konnte? Ich hätte allen und vor allem
Caspar beweisen können dass ich nicht untauglich war.
Ich rannte los und wollte gerade die Türe zum Zimmer öffnen, als ich erstarrte.
Da war sie wieder, diese fremde Macht die die Kugel nieder drückte, bis sie zu Boden fiel und meine Magie nicht mehr gegen diese Fremde ankam.
Entgeistert starrte ich es an.
Das war jetzt aber nicht deren verdammter Ernst.
Langsam kam mir eine Idee, als ich mich umwandte und zurück zum Fenster sah.
Ich hob die Kugel auf und lief zurück bis ich wieder vor dem Fenster stand.
Dann liess ich sie fallen.
Sie schwebte wieder, kurz bevor sie auf den Boden gekracht wäre.
"Das gibts doch nicht..."
Ich hob beide Brauen.
Ich entfernte mich wieder vom
Fenster, und als ich vor der Türe stand, fiel die Kugel wieder auf den Boden.
"Was zum..."
Das konnte dich nicht wahr sein.
dass ich einfach bei dem Fenster meine Magie anwenden konnte aber sobald ich wo anders im Gebäude war nicht?
Was war dass den für eine Logik?
Von dem hatte Meister Emmet nichts erwähnt
Und es kam mir mehr als unlogisch vor.
Das würde aber wenigstens zeigen dass ich nicht schuld war.
Und vor allem dass ich es konnte.
Ich war nicht so untauglich wie Caspar behauptete, sondern hatte durchaus das Können dazu!
Und es fühlte sich wirklich wahnsinnig und unglaublich an.
Dass ich sowas hinbekam, noch vor Tagen hätte ich das Niemals geglaubt.
Mir war schon klar dass ich eigentlich hier nicht zaubern durfte.
Aber wenn es nunmal nur hier ging, dann waren mir die Regeln ziemlich egal.
Denn ich konnte es und das war alles was zählte.
Nur war es etwas unpraktisch, wenn ich es dafür im Unterricht nicht hinbekam und alle denken würden ich würde lügen, wenn ich behauptete dass es doch ging.
Also würde ich es für mich behalten und versuchen mich so durch zu kämpfen.
Irgendwie.
Es war verzaubernd was ich tun konnte.
Ich konnte allein durch meinen Willen die Kissen
Hoch fliegen lassen, alle gleichzeitig.
Aber ich spürte auch desto mehr Magie ich anwendete, desto mehr schwand meine Energie.
Und da ich ohnehin nichts gegessen hatte, war das alles sehr unpraktisch.
Schliesslich sass ich ziemlich entkräftet auf meinem Bett; als Kira und Ida hinein stürmten.
"Da ist sie Ida!"
"Ah gut, Quinn wir haben schon nach dir gesucht! Überall."
Sie grinste breit und ich lächelte schwach zurück.
"Jap gefunden."
"Wir haben dir Belegte Brötchen mitgebracht!"
Ida fischte aus ihrer Tasche zwei Brötchen und mir lief das Wasser im Mund zusammen.
Sie hatte echt an mich gedacht..
Sie setzte sich auf meine Bettkante und spielte mit ihren langen Haaren, ich bemerkte erst jetzt die Sommersprossen auf ihrem Gesicht.
"Und? Was war los?"
erkundigte sie sich, während ich die Brötchen schnabulierte und gar nicht genug bekam.
Jetzt verstand ich was er damit gemeint hatte dass Magie die Energie schwächte.
Aber es brauchte nunmal für alles einen Preis.
"Ach, Caspar hat gewollt dass ich raus fliege, aber sie haben mich dann doch hier gelassen, Gendryl meinte ich bräuchte nur mehr Übung."
Es juckte mich in den Fingern ihr zu zeigen wie viel ich eigentlich konnte.
Aber dann hätte ich ihr erklären müssen wieso es nicht klappte wenn andere Menschen in anderen Zimmern dabei waren.
Und davon hatte ich ja selbst keine Ahnung.
"Sowas kann er doch nicht machen!"
Empörte sich Kira und hüpfte wieder auf ihrem Bett herum, natürlich mit ihrem Bären.
"Haben sie ja auch nicht gemacht."
Beruhigte ich sie und freute mich insgeheim dass ich ihr anscheinend so wichtig war.
Ida sag etwas traurig drein.
"Und ist sonst irgendwas spannendes passiert?"
Erkundigte ich mich zur Ablenkung.
Sie schüttelte den Kopf und grinste wieder.
Mann hatte das Mädchen vielleicht Nerven.
"Nein, beim Essen ist Finn beim Tisch stehen geblieben und hat gefragt wo du bist."
Ich schoss wie von der Mistgabel gestochen hoch.
"Du hast ihm aber nicht erzählt was passiert ist oder?"
Fragte ich beinahe mit schriller Stimme.
Es würde mich beinahe am Meisten aufregen, wenn Finn von mir denken würde dass ich eine Versagerin war.
Sie runzelte die Stirn,
"Nein...ich habe bloss gesagt dass du zu Caspar und so musstest, aber er hat nicht nachgefragt und ist dann zu seinen Kumpels gegangen."
Erleichtert atmete ich aus und lehnte mich wieder ins Kissen.
Gott sei Dank.
"Kommst du Morgen in den Unterricht?"
Fragte Ida und ich musste ehrlich sagen ich wusste es nicht.
Dort würde ich es ja ohnehin nicht mitkommen.
Aber es gab bestimmt keine guten Referenzen wenn ich es nicht hinbekam zu zaubern und zusätzlich nicht in den Unterricht kam.
Dann würde es noch so aussehen als bemühte ich mich gar Nicht.
Also seufzte ich erledigt und nickte.
"Ja, sieht wohl so aus."

Natürlich klappte das Zaubern auch die nächsten Tage nicht.
Bald eine Woche war es her, seit ich zu Caspar und Gendryl gerufen worden war. Und nie klappte irgendetwas.
Wir hatten viel gelernt, das musste ich zugeben.
Meister Emmet hatte uns das Heilen gelehrt, naja allen ausser mir.
Und er hatte uns beigebracht wie wir Dinge nicht nur bewegten sondern auch verformten.
Nächste Woche sollten wir lernen die Elemente zu beherrschen, doch jetzt war ein Freier Tag, den wir jede Woche zugeschrieben bekamen.
Ich trottete neben Ida und Kira her, meine Motivation war immer mehr gesunken und ich wusste dass mich Caspar auf der Abschussliste ganz oben stehen hatte.
Die beiden Mädchen plauderten fröhlich, während ich nur stumm die Wände betrachtete.
Selene hatte mir wirklich wie versprochen jeden Tag geschrieben und ich hatte jedes Mal beinahe weinen müssen.
Schon scheisse.
Und üben konnte ich immer nur dann in meinem Zimmer, wenn die Anderen beim Essen waren.
Finn hatte mich sogar schon verlegen gefragt ob ich eine Essstörung hatte.
Natürlich hatte ich elegant verneint.
Trotzdem nagte der Frust an mir, die Hälfte der Zeit war bereits um und ich bekam nichts hin, wenn ich nicht neben dem grossen Fenster vor der Schattenwüste stand, wie ich sie liebevoll getauft hatte.
Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare, ein einziges Chaos.
Es hatte sich herumgesprochen; meine Unfähigkeit zu zaubern.
Selbst ältere Schüler bedachten mich ab und zu mit neugierigen oder herablassenden Blicken.
Super Start, natürlich hatte mich das alles treffen müssen.
Und ich konnte ja nicht erklären wieso ich in meiner Magie so eingeschränkt war.
"Quinn? Wie läuft denn so der Unterricht? Machst du schon Fortschritte?"
Eine der drei Puten; ich glaube sie hiess Marie, blieb vor mir stehen.
Ganz toll, das hatte mir jetzt doch gefehlt.
Kira drückte ihren Teddy an sich und Ida verschränkte die Arme.
"Hör auf so gemein zu sein Marie!"
Dann zog sie mich am Arm.
"Komm lass uns gehen Quinn."
Ich hörte mir diese Sprüche jetzt schon eine Weile an und ich hatte es so satt.
Also riss ich mich los.
"Was ist dein verdammtes Problem mit mir?"
Knurrte ich.
Die Wut die ich in mir hatte, hatte sich über Tage angestaut.
Ich wusste dass Gefühle starkes Benzin für Magie war. Aber hier würde ich eh nicht zaubern können, also war es ja egal.
"Ich weiss nicht wieso du jetzt so aggressiv bist."
Unschuldig klimperte das Mädchen mit den langen Wimpern und lächelte.
Es gab Menschen mit denen verstand man sich einfach nicht.
Aber die hier vor mir, das war eine Stufe höher.
"Oh, Aggressiv ist ein viel zu nettes Wort dafür."
Zischte ich und machte einen Schritt auf sie zu.
Ich fühlt mich gedemütigt, weil ich ja genau wusste dass sie recht hatte, wenn sie mich für so untauglich hielt wie Caspar.
Kein Wunder war sie seine Lieblingsschülerin.
Die Beiden passten zusammen wie Vater und Tochter.
"Wie willst du mich denn fertig machen wenn du nicht einmal eine Kugel schweben lassen kannst?"
Schadenfroh näherte sie sich mir und stand so dicht vor mir dass ich ihr gerne meine Faust ins Gesicht gerammt hätte.
"Ach da fällt mir schon etwas ein, ich kann noch eine Menge anderer Dinge die dafür nützlich wären."
Konterte ich verbissen und meine Kiefermuskulatur schmerzte, weil ich so angestrengt mit den Zähnen mahlte.
"Aber kannst du auch das?"
Sie hob die Hand und ich stolperte.
Wut wallte in mir hoch, während sie immer wieder eines meiner Beine weg knicken liess.
Scheisse war das unfair.
Ida hatte die Augen aufgerissen.
"Hör auf Marie! Du darfst nicht gegen sie zaubern!"
Die Besagte lachte nur und ihre Begleiterinnen ahmten es erstaunlich gleich nach.
"Ach bitte, wen stört dass schon?"
Ich versuchte aufzustehen, doch knickte wieder ein.
Dass sie mich hänselte war eine Sache.
Aber dass sie mir die Kontrolle über meinen eigenen Körper entzog, das war genug.
Sie hatte die Grenze eindeutig überschritten.
Ein wütendes Grollen kam aus meiner Kehle und gespielt erschrocken schlug Marie die Hände vors Gesicht.
"Ou nein, sie mutiert zum Drachen!"
Kichernd wiegte sie ihre runde Hüfte hin und her.
Langsam stand ich auf und als sie das nächste Mal die Hand hob, knickte ich nicht mehr ein.
Keine Ahnung wieso.
Mein Blick war wahrscheinlich ziemlich finster, denn sie starrte meine Augen entgeistert an und öffnete den Mund.
Oh ja das Gesicht wollt ich sehen.
Und dabei verstand ich nicht mal wieso sie das jetzt abzog.
In mir staute sich die Magie an, die ich so gerne auf sie losgelassen hätte.
Ich wollte sie aufspiessen, aber ohne all das lächerliche Blut.
Ich wollt dass sie seelisch litt, durch hunderte imaginäre Stiche.
Ich wünschte mir so sehr mich wehren zu können.
Meine Arme waren total verkrampft und meine Fäuste zitterten.
Dann begann die Wand hinter mir zu wackeln und mit einem Aufschrei wichen die Anwesenden zurück.
Auch Kira und Ida brachten sich schnell in Sicherheit.
Ich bemerkte das gar nicht, das konnte ja gar nicht ich gewesen sein.
Meine Wut prasselte auf mich ein wie schädlicher Regen und ich konzentrierte mich nur auf Marie, die sich langsam an ihren Kopf fasste und das Gesicht verzog.
"Hey gehts noch! Das tut weh!"
Zischte sie und wollte auf mich zukommen.
Ich realisierte gar nicht was ich tat, dass das ich war die ihr Schmerzen zufügte.
Denn eigentlich sollte das nicht einmal möglich sein.
"Aua, hör auf!"
Ihre Stimme wurde nun schrill und sie drückte die Hände an den Kopf als würde er jederzeit explodieren.
Ich tat es nicht, ich wusste auch nicht wie.
Die Wut strömte einfach weiterhin aus mir heraus.
Ohne Kontrolle.
Dann weinte sie nur noch und sank zu Boden, während sie sich den Kopf hielt und sich hin und her wand.
"Wage es nie wieder, mich so zu behandeln!"
Schrie ich sie an, und meine Stimme kam mir so mächtig vor, dass ich sie am liebsten aufgenommen hätte.
"Hale! Sofort aufhören!"
Caspar stapfte mit schnellen Schritten und wehendem Mantel auf uns zu, eine der beiden Anhängerinnen hatte ihn wohl geholt.
Ich dachte ja nicht mal daran.
Aber allein mit einer wegwischenden Handbewegung liess er meine Magie verschwinden und Marie lag schniefend und röchelnd am Boden.
"Sie hat mich einfach angegriffen!"
Kreischte sie und deutete auf mich.
Mein Mund klappte auf, während Caspar sie untersuchte und danach das Mädchen das ihn geholt hatte erneut los schickte, um die Krankenstation zu verständigen.
"Das ist nicht wahr! Sie hat mich zuerst..."
"Kein Wort mehr Hale! Das zieht Konsequenzen mit sich!"
Drohend richtete er sich vor mir auf und ich konnte seinen Mundgeruch bis zu mir nach unten riechen.
Aber das Gesicht hätte ich ohnehin verzogen.
"Aber..."
Setzte ich erneut an, diese Ungerechtigkeit war ja zum ausrasten.
"Eine Woche Fensterputzen für dich! Und zwar von aussen!"
Ich schnappte nach Luft und wich zurück.
Er wusste doch ganz genau dass ich Höhenangst hatte! Wie sollte ich dass denn überleben?
Dann drehte er sich um und half den Pflegern, Marie weg zu bringen.
Ich blieb zurück und Ida und Kira gesellten sich wieder zu mir.
Ich wusste nicht wie ich es geschafft hatte zu zaubern.
Ich war sonst nie stärker als diese Macht die mich unterdrückte.
Aber selbst wenn, das was ich getan hatte bereitete Jemandem schmerzen.
Und auch wenn ich sagen musste dass sie es mehr als verdient hatte, war es doch nicht diese Art von Magie die ich eigentlich ausüben wollte.
"Deine Augen...sie waren total dunkel."
Wisperte Kira und Ida runzelte die Stirn.
"Naja, wenigstens wissen wir dass du zaubern kannst. Besser als nichts."
Oh ja, sehr optimistisch.
"Ja..."

Ich hatte Marie am näcgsten Tag auf der Krankenstation besuchen müssen.
Ich hatte mich entschuldigt, vor den Augen der drei Meister und unter den Blicken der Pflegerinnen, die immer wieder zu uns linsten.
Die Strafe hatte Gendryl nicht abzuwenden versucht, jedoch hatte er auch mein Seite gehört und Marie gewarnt sowas nicht nochmals zu machen.
Na toll, als ob sie darauf hören würde, nur weil sie brav mit ihrem Verband um den Kopf spielte.
Hoffentlich hatte es so richtig weh getan.
Und wie mein Schicksal es wollte trat ich jetzt, nach einem erfolglosen Unterricht der Elemente, meinen Job als Fenster Putzerin an.
Mich schien niemand zu beneiden, wahrscheinlich nicht der meist umstrittene Job hier.
Während ich mit dem Putzzeug unter dem Arm durch den Gang eilte, hörte ich hinter mir schnelle Schritte.
"Warte, Quinn!"
Ich hielt abrupt an.
Wahrscheinlich war Finn der einzige Mensch hier bei dessen Ruf ich jetzt gerade nicht los gerannt wäre um einer Konversation zu entkommen.
"Finn, kommst du um mich nach meinen Sarg zu fragen?"
Witzelte ich und sah in seine strahlenden Augen, der Junge hatte etwas was mich einfach immer aufmunterte.
"Nope."
Er vergrub die Hände in den Hosentaschen.
"Aber ich muss dir den Weg zum Gerüst zeigen, ich bin ja deine Ansprechperson."
Er zwinkerte und ich musste grinsen.
"Ganz recht. Also dann führe mich mal in mein Verderben."
Ich stiess die Luft aus und fühlte mich nur halb so enthusiastisch wie ich es ausgesprochen hatte.
"Ja...ich wollte eigentlich auch noch mit dir reden Quinn."
Ich hob eine Braue.
"Schiess los. Ich hab Zeit bis ich aus dem Berg bin."
Er schob den Lappen zurück auf meine Schulter bevor er zu Boden fallen konnte und streifte mit der Hand das Feuer einer Fackel.
"Da draussen ist es gefährlich. Diese Seite des Berges ist dunkel, also bitte pass auf dich auf, putz die Fenster und verlass die Plattform nicht."
Ich runzelte die Stirn.
"Wird auch schwer wenn um mich herum dann nur ein Abgrund ist."
Klärte ich ihn auf.
Aber er hatte recht, ich war nicht wild darauf, zu verrecken und aufgespiesst zu werden.
"So meinte das nicht. Egal, bitte pass einfach auf und stirb nicht."
Er zwinkerte mir zu und war wieder so verschmitzt dass ich beinahe nicht glauben konnte dass er ein Jahr älter war als ich.
Er kratzte sich an der Brust und durch einen kleinen Gang gingen wir auf eine Türe zu.
"Wieso, würdest du mich vermissen?"
Triezte ich ihn und wurde dann rot.
Das war falsch rüber gekommen.
Erstaunt hob er die Brauen und sein Grinsen wurde breiter.
"Ich..also so meinte ich es nicht. Bis dann."
Ich öffnete einfach die Türe und flüchtete nach draussen, schlug sie zu und lehnte mich dagegen.
Da sah man wieder wie sozial inkompetent ich war.
Ich zog sogar einen Abgrund einer peinlichen Situation vor.
Falscher Entscheid.
Ich linste zwischen meinen Füssen runter und zwischen den Steinernen und Hölzernen Platten konnte ich die tödlichen Bergspitzen sehen.
Scheisse war ich hoch über dem Boden.
Es war eisig kalt und ich bereute es sofort, nichts wärmeres angezogen zu haben.
Der Wind hier draussen zog eisig um mich herum und kroch unter meine Kleidung.
Er stach in meine Haut und ich musste wohl Glück haben dass das Wasser nicht gefror.
"Verdammt."
Flüsterte ich und liess meinen Blick an der Fassade entlang wandern, die sich wie eine kleine Aussicht Passage um den Berggipfel erstreckte.
Immer soweit unter den Fenstern dass man sie nicht gross sah.
Ich fragte mich ob das überhaupt erlaubt war, eine Schülerin so ungesichert in diese Höhe zu schicken.
Ich könnte erfrieren oder abstürzen.
Langsam linste ich über den Rand, ich fühlte mich in meinen Albtraum zurück versetzt.
Ich würde sowieso abstürzen.
Positive thinking.
"Jetzt beweg dich schon."
Fluchte ich und drückte mich an die Wand des Berges, kalt und unförmig.
Dann schob ich mich langsam von der Türe weg und immer schön einen Meter vom Ende der Plattform entfernt, die breiter war als gedacht.
So vier Meter nach vorne.
Ich fand das immer noch zu wenig.
Trotzdem zwang ich mich dazu, die grossen eingelassenen Fenster zu putzen, die klammen Hände wrangen den eiskalten Wappen aus und ich sog die kalte Luft ein.
Einmal dachte ich sogar eine Wolke berührt zu haben.
Es war dann aber doch nur Nebel gewesen.
So putzte ich mir die Hände wund und hörte den Vögeln zu, dir kaum einen Meter über meinem Kopf umher flogen.
Und irgendwann hörte ich aus dem Innern des Berges Radau.

Ja was könnte nur passiert sein in der Zeit in der sie draussen am Erfrieren war? Hehe, bin gespannt was ihr euch so ausdenkt und ob Jemand denselben Gedanken hatte wie ich.
Alles Liebe
Tala

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