6 Magieausübung:untauglich
Müde schwang ich die Füsse aus dem Bett, welches so warm war, dass ich sie beim Berühren des kalten Steinbodens am liebsten wieder zurück gezogen hätte.
Aber natürlich musste ich jetzt aufstehen.
Ida war nämlich schon wach und sogar Kira, die gestern Abend erfolgreich zu uns gezogen war, hüpfte in Schlafrock auf ihrem Bett herum dass es knarrte.
Ich hatte echt gut geschlafen, heute hatte ich nicht einmal mehr in die Sterne gestarrt, ich war auf die weichen Kissen gesunken und sofort weg gewesen.
Ich glaube Ida hatte sich mit unserem neusten Mitglied über dessen Bären unterhalten, aber ich hatte wirklich lange geschlafen.
Und gut.
So gut dass ich mich schuldig fühlte, nicht die ganze Nacht wach genlieben zu sein und mein Zuhause zu vermissen.
Viele Jugendliche hatten in meinem Alter das Dorf verlassen und waren arbeiten gegangen, meine Tante jedoch hatte gewollt dass ich unbedingt bei ihr blieb.
Und jetzt fühlte ich mich im Bett zumindest schon so zuhause dass das schlechte Gewissen mich plagte wie nichts.
"Na los Schlafmütze! Du verpasst noch unsere erste Unterrichtsstunde!"
Kira hatte ihre Zöpfe noch immer und bei jedem Sprung flogen sie in die Luft was ziemlich witzig aussah.
"Ja! Und wir lernen heute Magie!"
Jauchzte sie.
Verschlafen tastete ich nach meinen Sachen, während Ida bereits voll ausgerüstet war und das Pergament studierte.
Ich schlüpfte so gut es ging in meine Sachen und begann dann meine widerspenstigen Haare irgendwie zu kämmen.
"Bis wir unsere Drachen haben, müssen wir nur den Vormittag in den Magielehrkurs.
Und den Rest des Tages haben wir frei! Wie geil ist das denn!"
Ich lächelte etwas.
Ja, nicht schlecht. Ein wenig freute ich mich schon auf das Zaubern, auf die Magie die Jeden so einzigartig machte.
Laut Finn.
"Cool! Dann können wir ja den Berg erkunden gehen!"
Jauchzte Kira und Ida zog sie vom Bett runter, um ihre Kleider über den Sack Flöhe zu stülpen.
Ach herrje, da hatten wir uns auch etwas eingebrockt.
"Hast dus Langsam Quinn?"
Erkundigte sich Ida leicht gestresst und ich richtete mich auf.
"Joa."
Sie hob eine Braue, bestimmt sah ich nicht grad aus wie die Dorfschönheit, war aber ja auch nicht so wichtig.
Ich hatte meine Augen noch und mein Haar sass auch einigermassen gerade. Ich liess es immer offen über meinen Rücken fallen.
Genau wie der Mantel den ich mir jetzt noch anzog, verlieh es mir Gefühle von Sicherheit.
Keine Ahnung wieso.
Seit meine Eltern an dem einen Abend nicht mehr nach Hause gekommen waren, hatte ich in allen Dingen Sicherheit gesucht, die auch bestehend blieb.
Der Wald, der Niemals einfach weg war.
Meine Haare die nicht einfach ausfallen würden.
Und meinen Manrel den ich niemals hergeben würde.
Sicherheit.
"Na dann Abmarsch."
Kommandierte Ida und ich fragte mich seit wann sie die Führung unserer kleinen Gruppe übernommen hatte.
Trotzdem trottete ich ihr brav nach, durch den Gang, vorbei an den Schülern die wie wir etwas im Stress waren, den Lift runter wobei mir ordentlich schlecht wurde und rein in das Stockwerk der Unterrichtssäle.
"Na los beeilt euch."
Ich rannte hinter Ida her, mein Mantel flatterte leicht und die Kapuze war mir vom Kopf gerutscht.
Der Teppich verschluckte unsere hastigen Fusstritte und Kira versuchte hinter uns mitzuhalten.
Ida blieb schlitternd vor einer Flügeltüre stehen, von drinnen ertönten Geräusche.
"Endlich."
Murmelte sie und ich half ihr, das schwere Holz aufzustossen, während Kira zwischen unseren Beinen hervor linste.
Köpfe drehten sich zu uns.
Ein Lehrer hielt inne und liess die Hände sinken, während er uns leicht verstört musterte.
Die Schüler waren alle älter als wir, und hatten sich im Kreis auf Stühle Gesetzt, weder Papier noch Schreiber hatten sie dabei.
Mir wurde schneller als Ida klar, dass es der falsche Saal war.
"Entschuldigung, falscher Raum."
Nuschelte ich und erhaschte noch einen Blick auf Finn, der sich sein Grinsne
Kaum verkneifen konnte, während der Meister erledigt schnaubte.
"Jedes Jahr das Gleiche."
Murmelte er und ich lächelte Finn zu.
Ein Nachbar von ihm stiess ihn in die Seite, worauf er sich ihm zuwandte.
Ich stiess die Türe zu und drehte mich um, Ida sah mich verlegen an.
"Ich glaube du solltest die Führung übernehmen."
Sie nestelte ab ihrem ordentlichen Rock herum, und ich nickte beipflichtend.
Definitiv sollte ich das.
Ich warf einen Blick aufs Pergament und lief dann bestimmt weiter.
Eine Türe war noch offen und ich hatte die Chance von eins zu sieben Sälen dass es der Richtige war.
Ich linste hinein um notfalls noch Neugierde vorzutäuschen falls es falsch wäre, aber erkannte erleichtert die sieben Anwesenden.
"Gefunden."
Rief ich triumphierend über meinen Rücken zu Ida, die Kira an die Hand genommen hatte, weil sie ihren Bären nochmals holen gewesen war, den sie anscheinend verloren hatte.
Kein Wunder bei unserem Sprint.
Ausser Atem tappte ich die drei Treppenstufen in den etwas kleineren Raum hinunter.
Von der Decke hingen jede Menge Kräuter und Schalen und die Stühle waren indemselben Halbkreis aufgestellt wie im anderen Saal.
Ein Pult stand davor, der Lehrer war zum
Glück noch nicht da.
Ich atmete aus und der Teppich verschlang meine Fusstritte.
Die grauen Wände waren beklebt mit allerlei Dingen die ich nicht kannte und die Anwesenden diskutierten lautstark darüber wie man wohl zaubern würde.
Fragte ich mich auch.
Langsam liess ich mich auf den Stuhl sinken, der noch frei war, meine beiden Mitbewohnerinnen neben mir.
In dem Moment wo ich meinen Mantel ordenete und wieder richtig durchatmen konnte, ging die grosse Flügeltür nochmals auf und der Pergamentschreiber wuselt eilig die Stufen runter.
Wenigstens war es nicht Caspar.
Die Gespräche verstummten sofort und jeder sass erwartungsvoll in seinem Stuhl.
Sogar ich.
Es war schwer zu glauben dass ich jetzt wirklich hier sass.
Und doch tat ich es.
Er liess sich schwer auf das Pult gestützt in die Knie sinken und atmete zuerst eine Runde tief ein.
"So Kinder, willkommen zu eurem Ersten Unterricht für die Magie. Ich bin Meister Emmet, setzte euch doch einfach hin."
Seine Augen schienen nicht die besten zu sein, denn er wuselte eilig umher und öffnete Schubladen hinter ihm und schloss sie wieder.
Dann sah er zu uns zurück, so viel Ruhe war er sich wohl nicht gewohnt.
"Oh ehm na das ist gut.
Heute werdet ihr das erste Mal mit eurer Magie in Kontakt treten.
Das ist eine wichtige Entwicklung im Dasein eines Màcaiche! Ihr lernt euch selbst zu finden und wie es ist die Konzentration auf etwas bestimmtes zu lenken. Es mag anspruchsvoll sein, doch jeder von euch sitzt aus einem Grund hier."
Die Rede klang ganz schön geheimnisvoll und nervenaufreibend, selbst ich war ganz hibbelig und wollte endlich anfangen.
"Bitte nutzt Magie nicht ausserhalb der Stunde, wenn ihr noch nicht über alles Bescheid wisst.
Noch fragen?"
Ich runzelte die Stirn.
Ja, ziemlich viele. Er hatte uns ja so gut wie nichts erklärt.
"Dann werdet ihr jetzt eure Anhänger bekommen."
Er legte ein Beutel aus weichem Material behutsam und mit zittrigen Fingern auf den Tisch vor sich.
Er schnürte ihn auf und legte nacheinander zehn Lederketten mit einem Talisman daran, der einen
Grossen Stein in der mitte, inform eines Sternes zeigte.
"Bei eurem Test habt ihr alle euer Blut dampfen sehen. Wählt nun den Stein bei dem ihr das beobachten konntet.
Nicht drängeln!"
Sofort stürzten sich die Anderen vor und vor allem die Jungs schonen die anderen unsanft beiseite, bis sie sich ihre Ketten angelegt hatten.
Ich ging langsamer vor und hörte währenddessen der predigt von Meister Emmet zu.
"Euer Blut allein verhilft euch nicht zu Magie, denn das könnte viel zu leicht von bösen Mächten missbraucht werden!
Deshalb bekommt ihr ein verzaubertes Amulett dass euch vollständig macht.
Und nur wenn ihr das bei euch tragt, seid ihr imstande Magie zu praktizieren. Nicht drängeln!"
Ich nahm das Amulett langsam hoch, der schwarze Stein auf dem silbernen Untergrund glänzte dunkel und obwohl ein Stern hell sein sollte, war meiner rabenschwarz.
Doch irgendwie gefiel mir die Vorstellung dass er mir Kraft zur Magie gab.
"Gut! Jetzt setzt auch an eure Plätze und wartet! Ich muss eich zuerst einiges erklären."
Er zog eine alte quietschende Tafel hervor und eine Kreide.
Dann schrieb er den ersten Punkt auf und ich hätte mir am liebsten die Ohren zugehalten, so sehr quietschte es.
"Regel Nummer eins.
Wendet Magie nie gegen eure Kumpanen ein.
Das kann schnell tödlich werden und es ist strengstens verboten!
Wer es dennoch tut wird bestraft!"
Ernst richtete er seine Frisur, die Haare auf seinem Kopf waren so spärlich dass er sie verteilt hatte, damit es nach mehr aussah.
Wieder das quietschen, während ich mir die Kette umhängte.
Ich schauderte, als eine Art Macht fühlte, die sich sofort in mir ausbreitete.
Ein Kribbeln fuhr durch meine Brist, dann durch meine Arme und angenehme Wärme erreichte meine Fingerspitzen.
Jede Zelle schien gerade einen Schub an Kraft bekommen zu haben, und ich fühlte mich wie voll aufgeladen.
Als würde der Stein etwas beinhalten was Energie sowohl speicherte als auch auf mich übertrug.
Ein wahnsinniges Gefühl. Und mit einem Blick auf die Anderen, deren Münder vor Staunen geöffnet waren, wusste ich dass es ihnen genauso ging.
"Regel Nummer zwei.
Im Berg wird ausserhalb des Unterrichts nur in absoluten Notfällen Magie angewandt!
Das heisst ihr erleichtert euch weder das Aufräumen damit, noch das Abwaschen!"
Es wurde gekichert und auf seinen bulligen Lippen breitete sich ein Geschmeicheltes Schmunzeln aus.
Mit kleinen erfreuten Augen wandte er sich wieder der Tafel zu und kratzte Weiter darauf herum.
"Regel Nummer drei.
Zaubern erfordert eine Menge an Energie, und da ihr die Grenzen eurer Fähigkeiten und Kraft noch nicht kennt, könnt ihr nicht einschätzen wie weit ihr gehen könnt.
Also versucht nicht mehr zu zaubern als das was wir hier gemeinsam lernen."
Eine Hand schoss hoch.
Kira. Ich hob eine Braue als sie mit ihrer Kleinkinderstimme so erwachsen sprach.
"Meister Emmet, was würde passieren wenn wir zu viel Energie verlieren?"
Er lächelte sie sanft an.
Der Mann würde nicht mal einer Fliege was zuleide tun.
"Gute Frage.
Wenn ihr euch überschätzt kann der hohe Verlust zu Magieversagen für längere Zeit führen.
Und in ganz schlimmen Fällen zum Tod."
Ich schluckte und auch anderswo im Raum wurde scharf eingeatmet, während Kira ihren Bären wieder an sich drückte.
"Aber keine Sorge, sowas passiert beinahe nie."
Versuchte uns der gebückte ältere Mann zu beruhigen.
Ziemlich vergeblich wenn man mich fragte.
"Kommen wir jetzt noch zum letzten Punkt, dem wichtigsten."
Er hob einen knochigen Finger in die Luft und marschierte langsam wie eine Schildkröte vor uns hin und her.
Unsere Augen folgten ihm fortlaufend auf seiner kleinen Reise.
"Magie ist Macht. Und Macht ist Verantwortung.
Das heisst sie ist abgesichert.
Um zaubern zu können, braucht ihr also das Blut. Das Medaillon. Und einen Drachen der bereits vor seiner Geburt mit euch verbunden ist."
Jetzt wurde es spannend.
"Hier wird es etwas kompliziert.
Ein Reiter und sein Drache gehören vom Blut her bereis zusammen bevor sie überhaupt voneinander wissen."
Ich musste grinsen.
Coole Vorstellung dass einer der Drachen hier mir demselben Blut wie ich auf mic wartete um mein Freund zu werden.
"Euch ist es also nur Möglich zu zaubern, wenn euer Drache lebt und sich hier diesseits der Mauer befindet. Das sind keine schlimmen Voraussetzungen, Jeder wird seinen Drachen
Finden. Aber was ich damit ausdrücken wollte war.
Stirbt euer Drache, sterbt ihr zwar nicht, aber euer Magie versiegt für immer, da eine der drei Bedingungen nicht mehr eingehalten wird.
Langsam hob ich die Hand.
Master Emmet hielt inne und sah etwas in seinem Redefluss gestört zu mir.
"Und was passiert mit dem Drachen wenn der Reiter stirbt?"
Fragte ich und Getuschel kam hoch, das war wohl auch eine gute Frage gewesen.
Ich strich mir über den Rock den ich anhatte und warm um meine Beine geschlungen war, auch wenn es hier nicht die angenehmsten Temperaturen waren.
Der alte Mann mir gegenüber wurde ernst und lehnte sich an den Tisch.
Dann sprach er.
Wenn ein Reiter stirbt...dann stirbt sein Drache nicht mit ihm.
Aber ein Drache kann nur einen Reiter haben, er wird also für immer ohne einen auf der Erde Weilen müssen.
Die Bande zwischen Drachen und Reiter sind so stark, dass es oftmals auch dazu führt, dass ein Drache den Verstand verliert.
Das führt von unberechenbaren Angriffen bis zu...Selbstmord."
Betretenes Schweigen.
Dann sollte ich nie vor meinem Drachen sterben, denn sowas hörte sich schrecklicher an als nur keine Magie mehr zu besitzen.
Es fühlte sich immer noch so komisch an, die Tatsache dass ich in zwei Wochen meinen eigenen Drachen besitzen würde.
"Nun Kinder, das zeigt euch hoffentlich dass euer Drache auch Gefühle hat und ihr immer gut mit ihm
Umgehen sollt."
Meister Emmet blieb stehen und sah in die Runde.
Auf seinen Augen lag ein Milchiger Schleier, wahrscheinlich sah er im Alter wirklich nicht mehr so gut.
"Nundenn, wenn es keine offenen Fragen mehr gibt, lasst uns beginnen."
Er klatschte in die Hände und verteilte jedem von uns einen Keks.
Ich sah etwas erstaunt darauf und spürte gleich den Appetit. Sogar Fruchtstücke waren drin.
"Die Magie muss man erlernen, sowie das Schreiben und das Laufen als Kleinkind.
Wir starten mit den Grundfähigkeiten eines Jeden.
Das Bewegen von Dingen.
Und in den nächsten Lektionen dann die Beeinflussung der Elemente.
Und wenn ihr eure Drachen bekommen habt, werdet ihr eure Spezialgebiete kennen lernen."
Kira hatte den Keks aufgehoben und gegessen, sodass der alte Meister sich mit einem Tuch über die Stirn fuhr und ihr erneut einen reichte, den sie dann aber verschmitzt in Ruhe liess.
"Nundenn.
Beginnen wir.
Ich möchte dass ihr diesen Keks in euren Mund schweben lässt."
Ich hob die Brauen und Nervosität machte sich in mir breit.
Jetzt war es gleich so weit.
Ich würde spüren wie es war Magie zu praktizieren.
Etwas Besonderes sein.
"Dazu seht euch den Keks an und konzentriert alles in euch darauf, was ihr von ihm wollt. Andere Gedanken sollt ihr ausschalten, es gibt nur diesen Keks für euch."
Ich setzte mich gerade hin und sah auf den Keks in meinen flachen Händen, die auf meinem Schoss lagen.
"Und habt keine Angst es zuzulassen, es ist ein Teil von euch und ihr müsst euch Zeit lassen, diesen Teil kennen zu lernen."
Seine Stimme war leiser geworden, während wir ebenfalls kein einziges Wort mehr von uns gaben.
Ich blendete die Anderen und das Zimmer komplett aus.
Ich sah nur noch auf die Süssigkeit in meiner Hand und versuchte alle meine Sinne darauf zu richten.
Wie er roch, wie er sich anfühlte, wie er aussah und stellte mir den Geschmack auf meiner Zunge vor, den ich erreichen wollte.
So stark dass ich es beinahe schon fühlen konnte.
Das Kribbeln machte sich in meinen Armen breit, wie eine Kugel aus Licht und Magie die aus meiner Halskette und meinem Blut schwebte, schien sie sich in meinen Händen zu sammeln.
Ich stellte mir vor wie der Keks sich hoch hob und zu mir flog.
Ich hatte keine Zweifel dass es klappte, denn alle Voraussetzungen waren erfüllt.
Und ich dachte an nichts anderes, es gab nichts anderes als das hier.
Ich konnte nicht einmal den Boden unter mir ausmachen.
Die Energie pulsierte durch meine Adern und das Gefühl war atemberaubend.
Dann zitterte der Keks und Freude machte sich in mir breit.
Langsam hob er von meiner Handfläche ab, allein weil ich es so wollte.
Ich hätte lachen können vor Glück.
Er zitterte zwar etwas und schwankte, aber er befand sich schon gute zwei Finger breit in der Luft.
Doch dann passierte etwas merkwürdiges.
Eine Art Gegenstrom begann meine Magie nach unten zu drücken, abzubinden.
Ich runzelte die Stirn und versuchte mich nicht beunruhigen zu lassen.
Startfehler gab es nunmal.
Ich konzentrierte mich mehr, legte mehr Kraft in den Willen, doch der Keks sank zurück auf meine Hand, als würde eine riesige und viel stärkere Macht ihn gegen meinen Willen zurück drängen.
Irgendetwas blockierte mich. Und ich wusste nicht was.
Aber ich würde nicht aufgeben, was auch immer es war, es hatte nicht das Recht mir meinen ersten
Zauber zu zerstören.
Ich spürte wie ich die Kraft weiter darauf lenkte, wie ein unsichtbarer Strahl strömte sie auf das Gebäck zu, während genauso viel Macht verhinderte dass sie ihn erreichte.
Ich presste die Lippen zusammen und der Stuhl unter mir begann zu beben.
"Was zum..."
Hörte ich den Meister murmeln, doch ich war viel zu sehr in den Kampf gehen diese unsichtbare Blockade vertieft.
Die Energie die ich aussandte begann sich anzustauen, und auszubrechen, ohne dass ich irgendetwas machen konnte.
Doch die Blockade hatte sich auf das Plätzchen gelegt und es zitterte unter den streitenden Mächten.
Immer stärker, denn ich wollte nicht wahrhaben dass es tatsächlich nicht ging.
Meine Beine vibrierten und schliesslich machte es ein Knackgeräusch und der Keks zersprang in Hundert Stücke.
Wurde einfach auseinander gerissen und verteilte sich in Form von Bröseln auf dem Boden.
Geschockt sah ich hoch, was war das gewesen?
Es war nicht ich, soviel spürte ich.
Fremde Magie die verhinderte dass ich meine ausübte.
Die Meisten anderen kauten schon auf ihrem
Keks und sahen mich etwas verstört an.
Kristian grinste.
"Krass."
Ich schwieg.
Jeder freute sich darüber was er geschafft hatte.
Sogar Kira kaute ausdauernd und hatte ein Glitzern in den Augen.
Es war nicht möglich dass alle es geschafft hatten ausser ich.
Ich hatte nichts falsch gemacht!
"Miss Hale?"
Ich sah sofort zu dem alten Meister hoch, der mich ruhig musterte.
"Ich weiss nicht was passiert ist...da war irgend eine Blockade, sie hat mich blockiert!"
Rechtfertigte ich mich und er nickte beruhigend.
Legte mir eine Hand auf die Schultern.
"Keine Bange, einige Reiter blockieren sich selbst, du musst dir einfach Zeit nehmen."
Er lächelte aufmunternd.
"Aber das war ich wirklich nicht..."
Setzte ich an und er schüttelte den Kopf.
"Doch warst du, versuch es einfach erneut, vielleicht braucht es mehr Anläufe für dich."
Die drei Mädchen kicherten Schadenfreudig, während Ida mich mitfühlend ansah.
"Das wird schon Quinn!"
Sagte sie tröstend und ich mahlte mit dem Kiefer.
Ich hatte das nicht getan, irgendwas anderes hatte es verhindert.
"Zuerst hatte es ja geklappt...doch da war etwas gekommen was definitiv nicht von mir stammte!"
Ich zögerte.
Oder etwa doch? Hatte ich mich unbewusst selbst blockiert? Nein so stark war ich nicht.
Ich war nicht schuld, aber was sollte ich denn sagen wenn mir der Reiter nicht glaubte, ich konnte es ja nicht beweisen.
Mein Blick wanderte missmutig zu einem der Jungen, der plötzlich vom Stuhl abhob und schreiend mit den Armen herum fuchtelte.
"Verdammt Kristian lass mich runter!"
Fluchte er, während der Besagte breit grinsend und entspannt dasass, den Blick auf den Jungen gerichtet.
Es konnte doch nicht sein dass er bereits solche Kontrolle erlangt hatte und ich es nicht hin bekam.
"Sehr gute Leistung Mister Salvator."
Abgelenkt nickte Meister Emmet Kristian zu, dessen Grinsen fieser wurde.
"Danke Euch Meister."
Er nickte geschäftlich und wuselte wieder zurück zur Tafel, um etwas schwerere Kugeln zu holen.
"Achja, Mister Wood, kommen Sie da gefälligst runter!"
Ida kicherte über die Zerstreutheit des Lehrers und der besagte Junge hing schmollend in der Luft.
Normalerweise wäre ich die Erste gewesen die laut los lachte.
Das tat ich immer in den unpassendsten Momenten.
Aber jetzt war mir nicht danach; denn ich hatte Angst davor es mit der Kugel zu versuchen, die er uns nun reichte.
Und siehe da, während selbst Kira mit den Anderen nach der kurzen Pause Bowling mit den Kugeln spielte, sass ich immer noch auf dem Stuhl.
Schweiss auf der Stirn und völlig verspannt.
Es klappte nicht.
Wann immer ich es versuchte, ich konnte mich nicht an der Blockade vorbei schleichen, die alles Blockierte was ich als mein Ziel nahm.
Mittlerweile war ich so wütend dass mein Stuhl erneut zu beben anfing.
Ida war neben mir sitzen genlieben und ermunterte mich immer wieder dass ich es schon schaffen würde, während sie mit gedankenverlorenen Bewegungen ihrer Hand einfach mal ihre Schnürsenkel Band.
Das war ja eine grosse Hilfe.
Ich knurrte und Meister Emmet eilte zu mir, bevor ich den Zweiten Stuhl schrotete in dieser Lektion.
Die Anderen kümmerte das nicht mal mehr, inzwischen hatten sie kapiert dass sie mich einfach in Ruhe lassen sollten und spielten in der anderen Hälfte des Zimmers mit ihren Kugeln.
"Miss Hale, begleite mich doch bitte Nach dem Unterricht kurz."
Ich unterdrückte die Tränen des Frustes, es war erniedrigend die Einzige zu sein die nicht mal das Minimum hinbekam.
"Natürlich Meister."
Murmelte ich und liess die Kugel in meinem Mantel verschwinden.
Es brachte nichts es noch weiter zu erzwingen, es würde ohnehin nicht klappen.
"Hey, Kopfhoch Quinn, du wirst es schon noch schaffen, alle tun das irgendwann."
Ida lächelte mich freundlich und warm an.
Wieso kapierte sie nicht das es wirklich nicht ging! Das es irgendwas gab was es nicht zuliess!
Wütend atmete ich aus, ich hätte sie gerne ab dem Stuhl gestossen damit sie mit ihrem
trösten aufhörte, was ja sowieso nichts brachte.
Aber sie war so nett zu mir, das schlechte Gewissen konnte ich jetzt nicht such noch gebrauchen.
"Danke Ida."
Sie nickte lächelnd und streckte sich.
"Dafür sind Freunde doch da."
Ich verzog das Gesicht zu einem Lächeln.
Aber im Moment konnte ich nur daran denken dass ich die Einzige in diesem ganzen Berg war, die es nicht hinbekam Magie zu praktizieren.
"Ja...Freunde."
☽
Nachdem der Unterricht zu Ende gewesen war und alle raus in den Essenssaal gestürmt waren um sich wieder aufzuladen indem sie sich mit Essen voll schlemmten, folgte ich dem langsam und gebückt gehenden Pergamentschreiber.
"Wohin gehen wir?"
Erkundigte ich mich, während wir mit dem Lift hoch fuhren, der nur so knarrte.
Einige Schüler fuhren an uns vorbei nach unten und tuschelten Kichernd, während sie irgendetwas zwischen sich versteckten.
Natürlich sah es Master Emmet nicht.
Ich ignorierte es einfach und hielt mich ganz unauffällig am Geländer fest, sodass meine Knöchel weiss heraus standen.
"Ich möchte mit meinen beiden Kollegen etwas besprechen."jagut, das konnte er ja auch ohne mich erledigen.
"Verstehe."
Log ich und trat hinter ihm auf das Stockwerk, wo auch unsere Schlafsäle lagen.
Er steuerte einen anderen, grösseren Hauptgang an, der vorbei an vielen Fackeln und Bildern führte.
Die Fackeln liessen die Schatten auf dem Fels tanzen und wieder einmal mehr musste ich feststellen das mein neues Zuhause tatsächlich in einem Berg war.
Er öffnete eine grosse Türe, die in eine Art Privatraum mündete, wo Caspar und Gendryl auf zwei Sesseln neben einem Kamin sassen und sich die Hände wärmten.
Als ich rein trat hoben sie sofort die Köpfe aus den grünen, samtenen Sesseln, welche sogar kleine Schemmel für die Füsse besassen.
"Quinn", langsam ehrob sich der alte Greis mit den Gletscheraugen, die so freundlich glitzerten wie eh und je.
Caspar währenddessen nippte an seinem Tee der mir bis hier her in die Nase biss und sah mich wenig begeistert an.
"Ich hab nichts angestellt."
Murmelte ich, nur zur Vorbeugung von falschen Verdächtigungen.
Gendryl lachte herzlich, musste jedoch danach etwas husten.
"Was möchtest du uns sagen alter Freund?"
Der Pergamentschreiber nickte ernst und berichtete ihnen von meinem Versagen.
Ausführlich.
Und er endete sogar damit, dass es wohl wirklich keine Startschwierigkeiten waren sondern dass ich es nicht könne.
Ich musste zugeben es kratzte doch ziemlich an meinem Ego und das gefiel mir gar nicht.
Vor allem kam es jetzt so rüber als sei ich ein Taugenichts.
Und irgendwie stimmte das ja auch.
"Was denkst du dazu Quinn?"
Fragte mich Gendryl und Caspar war aufgestanden um mich mit berechnenden Augen zu durchlöchern.
"Es hat geklappt...am Anfang. Aber da war irgendetwas was es verhindert hat und das war ich nicht."
Ich hoffte dass wenigstens er eine Antwort darauf hatte oder mir glaubte.
Er strich sich nachdenklich durch den Bart und seine Kutte die Er trug wippte im Takt dazu nach links und rechts.
Caspar trat vor und räusperte sich, bevor er mich mit erbarmungslosen Augen ansah.
Ich wusste gleich dass das was kommen würde mir nicht gefiel.
"Wenn sie nicht imstande ist zu zaubern und das gar nicht...ist sie untauglich und sollte hier nicht sein.
Ich bin dafür dass sie wieder zurück geschickt wird."
Uff, ihr lieben Sternchen, irgendwie tut sie mir leid ★ habt ihr Ideen was es sein könnte? Ich bin mir sicher einige von euch haben so aufmerksam gelesen und richtig kombiniert ;)
Love you ❥
Tala ☽
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