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10 Die drei Königreiche

Wie hypnotisiert starrte ich in den undurchdringbaren Nebel. Es rauschte, der Wind pfiff zwischen den Felsspalten hindurch, unter denen es hundert Meter in die Tiefe ging. Ich spürte die eisige Kälte der Nacht auf meinen nackten Oberarmen und jedes Härchen stellte sich auf. Doch kalt war mir nicht, in mir breitete sich eine angenehme Wärme aus, ein Prickeln gleich unter meiner haut. Als würde ich mich in ein warmes bad setzten und mich entspannen. Dann bildete sich langsam ein Schatten im Nebel, der sich unentwegt näher auf mich zubewegte. Und je näher er kam, desto grösser wurde die Hitze in meinem Innern. War es vorher noch eine laue Wärme gewesen, begann es jetzt vor Hitze beinahe zu brennen. Ich fühlte mich als würden tausend Sonnen aus meinem Innern heraus strahlen. es wunderte mich dass ich nicht verbrannte. Ich sah die dunkle Gestalt sich nähern, ein starker Windstoss erfasste meine haare und wirbelte sie um meinen Kopf. Das Rauschen in meinen Ohren wurde unerträglich laut. Ich wusste dass ich jetzt Angst haben sollte. Und dass ich mich unter meinem Bett verkriechen müsste, um dieser Angst zu entgehen. Aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte ich das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, angekommen zu sein. Zuhause zu sein. Dann durchbrach eine spitz geformte, riesige Schnauze den Nebelschleier vor mir und ich riss die Augen ungläubig auf. Ein wohlgeformter Drachenkopf mit pechschwarzen, glänzenden Schuppen schwebte wie im Nichts vor mir auf und ab. Die Schnauze hatte der Drache leicht geöffnet, sodass ich den perfekten Ausblick auf seine spitze Reihe an Zähnen hatte, jeder davon so groß wie meine Hand.Wenn der enorme Drache ausatmete, bliess er mir die Haare aus dem Gesicht, beim Einatmen sog er mich beinahe aus dem Fenster. Zwei elegant gebogene spitze Hörner erhoben sich im nebel, genauso mit schwarzem Pech begossen wie der Rest des Kopfes. Nur etwas an dem Drachen war nicht schwarz. Seine Augen. Augen, von denen ich mich bei bestem Willen nicht losreißen konnte. Sie sogen mich tief hinein und schienen mich darin gefangen zu nehmen, so dynamisch funkelten sie mich an. Die Pupillen waren groß und stechend Gelb, teilweise konnte ich feine goldene Adern ausmachen, die sich wie kleine Bäche durch das Auge zogen. Ich fühlte dass das Wesen mächtig war, doch Furcht empfand ich keine. Nur Respekt und irgendwie eine Art von Zuneigung. Merkwürdig. und trotzdem schien es für mich keinen Grund zu geben, diesem Drachen nicht völlig blind zu vertrauen. Ich hätte mich selbst ohrfeigen können, so naiv war ich sonst nie. Irgendetwas stellte dieser Drache mit mir an. Ich leckte mir über die rissigen, trockenen Lippen und räusperte mich. "Bist du...mein Drache?" Meine Stimme klang rau und kaum hatte ich die Frage ausgesprochen, kam ich mir auch schon wieder dumm vor. Wie sollte er mich auch verstehen. Sollte seine Stimme etwa in meinem Kopf ertönen und mir eine klare Antwort geben? Wohl eher nicht. Und obwohl ich keine Stimme hören konnte, breitete sich in mir ein Gefühl aus, als würde er wortlos mit mir kommunizieren. Ich wusste dass seine Antwort ja lautete, obwohl er nichts tat als mich aus dominanten, mächtigen aber auch ziemlich jungen Augen anzustarren. "Okey, das ist ziemlich abgefahren." murmelte ich und der Drache schnaubte, dann schüttelte er den Kopf und gab einen rauen Laut von sich. "Du bist aber grösser als die Drachen die ich gesehen habe." Redete ich weiter mit dem dunkeln Kopf vor mir, der sich keinen Zentimeter von mir weg bewegte. Es war als würde der Drache meine Gedanken zum richtigen Ort in meinem Kopf führen, an dem ich die Antwort finden konnte. Ich wusste dass wir irgendwie verbunden waren, egal wie komisch das auch klang. "Vielleicht liegt dass daran dass du vielleicht der einzige Drache bist, der nicht in einen Berg eingesperrt leben musste. Vielleicht konnten sich die Anderen deshalb über Generationen hinweg nicht richtig entwickeln." Die Worte sprudelten nur so aus meinem Mund heraus und ich wusste, dass es auf irgendeine verkappte Weise seine Gedanken waren. Und noch merkwürdiger war es, dass ich wusste dass er ein Männchen war. es war ein besonderes Gefühl, endlich meinen Drachen zu treffen, und trotzdem fragte ich mich, wieso ausgerechnet meiner auf der toten Seite des Landes, hinter der großen Gebirgskette lebte. da ging mir ein Licht auf. "Du warst es, der mich vor Maries Drachen beschützt hat, nicht wahr?" fragte ich mit großen Augen. Der Drache schüttelte den majestätischen Kopf und kam mir mit seiner Schnauze noch ein Stück näher. Ich fürchtete mich davor, ihn zu berühren. Aber andererseits wollte ich es auch unbedingt tun. Also warf ich all meine begründeten Zweifel über Bord und hob die Hand. ich hatte es mir, seit ich hier angekommen war, oft vorgestellt, wie es sein würde, einen Drachen anzufassen. Doch es fühlte sich überirdisch an. Seine Schuppen waren hart und undurchlässig für Speere oder Pfeile, aber wenn ich darüber strich, waren sie weich wie Samt. und Eben. Er ließ es zu und ich konnte spüren, wie er sich auf dem Vorstand vor dem Fenster niederließ. Kurz bebte der Boden, dann konnte ich verschwommen die Umrisse des schlanken, majestätischen Körpers ausmachen.Der lange Schweif verschwand im nebel, doch die Flügel konnte ich genau sehen. Die Enden waren spitz und konnten im Kampf bestimmt wie Messer gebraucht werden. Die haut zwischen den Knochen war schwarz, doch schimmerte auch etwas Licht durch und ich konnte die feinen roten Adern an den Flügeln sehen. Sie waren groß, doch er konnte sie am Rücken anziehen wie es ein Vogel tat. Er hatte auch keine zacken auf dem Rücken oder lange Schnurrhaare wie manch anderer Drache, den ich in der Drachenhöhle gesehen hatte. Doch seine Klauen waren mächtig und gebogen, davon wollte ich nicht aufgerissen werden. "Du bist tausend mal schöner und kräftiger als alle Drachen die ich bisher gesehen habe." Platzte es mir herauf. Seine schlangenartigen Pupillen, dieselben die mich auf meinem Glas angestarrt hatte, wurden etwas grösser. Er verstand genau dass ich ihm ein Kompliment gemacht hatte. Er reckte stolz den Kopf in die Höhe und zeigte damit seinen langen, schlanken Hals. Ich wusste nicht, dass Drachen auch ein Ego besaßen. Ich lächelte amüsiert und ließ dann die Hand sinken. Ich kniff die Augen zusammen, als ich an seiner breiten Schulter etwas verdächtig glitzern sah. Es sah aus wie...Blut. "Du bist verletzt..." Bemerkte ich erschrocken und wollte die Wunde instinktiv berühren. Das war wohl eine schlechte Entscheidung gewesen, denn blitzschnell bewegte der Drache seinen großen Körper und schirmte die Verletzung mit seinem Kopf ab, sein mächtiger Kiefer schnappte nur wenige Millimeter vor meinen Fingern zu. Seine Pupillen waren schmal geworden und er knurrte tief und bedrohlich. Dieses Mal hatte ich Angst. Ich zog die Hand zurück und wollte mich entschuldigen, doch er kehrte mir bereits den Rücken zu und schwang sich mit kräftigen Flügelschlägen in die Luft. Sein langer Schwanz peitschte knapp an mir vorbei und ich zuckte zusammen. "Warte! Bitte geh nicht!" Schrie ich ihm nach. "lass mich nicht alleine." Meine Stimme wurde leiser und dann verschwand mein Drache im nebel und es war, als hätte ich diese Begegnung nur geträumt. Nur das zerbrochene Glas erinnerte daran, dass das gerade eben wirklich passiert war. ich stand noch lange dort, und mit meinem Drachen war auch die Wärme aus meinen gliedern gewichen. ich fror erbärmlich und schlang die Arme um mich. Ich wartete vergeblich darauf, dass er zurück kam., die ganze Nacht. Doch als es dämmerte und der nebel sich lichtete und mir wieder die Sicht auf den toten Wald ermöglichte, war er noch immer nicht da. Alles was passierte war, dass meine beiden Zimmergenossen aufwachten und mich fragten, was zum teufel ich angestellt hatte. Ich konnte ihnen nichts erklären.

Ich konnte mich nach dieser schlaflosen Nacht nur schlecht auf den Unterricht konzentrieren. Wäre ich gemeinsam mit allen anderen in einem Raum, wäre es vielleicht nicht sonderlich aufgefallen, wenn ich kurz mal wegdöste. Aber im Einzelunterricht genoss ich nunmal leider Gendrys volle Aufmerksamkeit. Und obwohl er es mir tausende male vorzeigte, gelang es mir weder wasser zu bewegen, noch eine noch so kleine Kugel. Ich war am Ende mit meinen Nerven und auch der Bart des alten greis zitterte ungeduldig. "Es tut mir leid Master gendryl." murmelte ich und starrte wütend auf die Kugel vor mir, die nicht einmal daran dachte, etwas in der Gegend rum zu rollen. Er seufzte nur und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Dann zwirbelte er die buschigen, weißen Haare seines Bartes und beobachtete mich aus kleinen, eisblauen Augen. Ich fragte mich wo sein Drache war. "Ich habe Angst vor dem Tod, junge Schülerin." meinte er dann mit ernster Miene und ich blinzelte verwirrt. was hatte das jetzt mit dem Thema zu tun. "Und trotzdem werden du und ich jetzt auf die Ausstiegsplattform auf der toten Seite des Berges gehen und dann wirst du zaubern." Ich spürte wie Freude in mir aufflackerte. Also glaubt Ihr mir, dass ich zaubern kann?" Fragte ich voller Hoffnung. Seine Augen lieferten mir keine Antwort. "Komm." Stattdessen erhob er sich, und ich beeilte mich, aufzuspringen und den leicht zitternden, alten Mann zu stützen, während wir durch die Gänge liefen. Und wir sahen viele Schüler, ältere oder gleichaltrige. Und sie alle starrten mich an. Sie waren wahrscheinlich eifersüchtig weil Master gendryl mir so viel Aufmerksamkeit schenkte und verstanden es gleichzeitig nicht, da ich ja unterdessen allseits als die Versagerin im Berg bekannt war. Auch wenn ich es nie zugeben würde, schmerzten mich die herablassenden oder spöttischen Blicke der Mitschüler. Ich presste die Lippen zusammen und Master Gendryl legte während dem laufen eine Hand auf meinen Arm. Er redete so leise dass ich mir sicher war, dass nur ich ihn verstand. "Es werden immer die stärksten unterschätzt. Weil wir die sind, die über unsere kräfte schweigen. Aber irgendwann werden sie dich alle kennen." Ich freute mich wirklich sehr über seine ermutigenden Worte, aber ich war mir echt nicht sicher, ob ich es jemals hinbekommen würde, richtig echt und gut zu zaubern. Dennoch schenkte ich meinem Lehrmeister, der mich nicht aufzugeben schien, ein schwaches Lächeln. ich öffnete die Türen und wir betraten die Plattform, auf der wir beide gerade noch knapp drauf passten, wenn wir voreinander standen und ich atmete tief ein. Mit diesem Ort verband ich keine all zu guten Erinnerungen, wenn man an die Attacke des Drachen von Marie zurück dachte. ich fror und drückte mich so gut es ging an die Scheibe. gendryl war so knochig und zerbrechlich, dass ich Angst hatte, er würde einfach davon geweht werden. Doch er stand da, mit sicherer Haltung und ruhigem Blick. Er war nicht umsonst ein Meister. "Nungut, dann gib mir jetzt eine Kostprobe deiner Kräfte." Ich wollte gerade den Mund öffnen um zu fragen was ich denn nun genau tun sollte, als er die Kugel aus seinem weiten gewand zog und sie einfach von der Plattform fallen ließ. Ich schluckte, mir war schon klar was zu tun war, aber ich wusste nicht, wie ich das anstellen sollte. "worauf wartest du?" fragte mich mein Lehre barsch und ich biss mir auf die Lippen. Es war mir so peinlich dass mir die tränen in die Augen schossen. "Du verschwendest dein wertvolles Talent junge Schülerin!" Ich war mir unterdessen ziemlich sicher, dass ich keine Spur des erwähnten Talents besaß. Ich wollte ernetu zu einer meiner Entschuldigungen ansetzen, als ich plötzlich wieder diese Wärme unter meiner haut spürte. Meine Augen richteten sich blitzschnell auf den Himmel und ich erstarrte. Gendryls Blick schien mich zu durchbohren und dann verzogen sich seine schmalen Lippen zu einem triumphierenden Lächeln. "Er ist hier, nicht wahr?" Ich stellte mich unwissend. "Wer?" Gendryl wandte den Blick gegen die Wolken. Ein schwarzer Schatten zog Kreise über uns, sanka ber nie so tief dass man etwas erkennen konnte. "Ich..." "Du musst ihn vor mir nicht beschützen. Es ist mir egal von welcher Seite des Berges er kommt." Ich zögerte, doch dann beschloss ich, meinem Meister von der gestrigen Nacht zu erzählen. "Aber ich weiss nicht, wieso er sich nicht zeigt." Murmelte ich etwas enttäuscht und mein meister, der mir die gesamte Zeit nachdenklich zugehört hatte, straffte die schmächtigen Schultern. "Er beschützt dich." Ich musste ein Lachen unterdrücken. "Vor euch?" gendryl antwortte nicht, sondern deutete auf den Abgrund vor uns. "Versuch es." ich leckte mir über die Lippen und atmete tief ein. Na gut, jetzt durfte ich ihn nicht enttäuschen. Und aus irgend einem Grund war auch der Selbstzweifel, der so unerbittlich an mir genagt hatte, verschwunden, seit ich die Anwesenheit meines Drachen spürte. Es war komisch, das so zu sagen, als würde doch tatsächlich das mächtigste Wesen dass wahrscheinlich jemals existiert hat, zu mir gehören. Einem unwichtigen Mädchen ohne Vergangenheit. Aus einem unbedeutenden Dorf ohne Namen. Ich musste Gendryl bei Gelegenheit noch darauf ansprechen, vielleicht konnte er mir ja mehr dazu sagen. Ich begann mich nun zu konzentrieren und schob all meine Fragen, die mir auf der Zunge brannten zurück. Ich schloss die Augen und atmete tief ein, dann schickte ich meinen Geist aus, obwohl ich es noch nie getan hate, wusste ich dass es so funktionierte. Ich fiel vor meinem inneren Auge von der Plattform hinunter, ich flog im freien Fall mit tobendem Wind um mich herum auf die Kugel zu, die weit unter mir lag. Es fühlte sich an als wäre es tatsächlich ich, ihre Hände nach der kleienn Kugel ausstreckte, obwohl ich ja wusste, dass ich in Wirklichkeit noch immer oben auf der schmalen Plattform stand. Es war berauschend, ich konnte mich hin bewegen wo auch immer ich wollte und dass viel schneller als mit meinem schweren Körper als Anhängsel. Ich wollte dass sich die Kugel aufwärts bewegte und als würde mein Wille sie lenken, tat sie das. Vor meinen Augen wackelte sie, sodass die Kieselsteine um sie herum zu hüpfen begannen, und schoss dann wie aus dem Nichts mit einer enormen Geschwindigkeit gegen den Himmel. Ich hatte Mühe, sie an der Plattform abzubremsen und sie dann irgendwie in meine realen, körperbezogenen Hände zu bekommen. Aber es klappte und mit stolzem Gesichtsausdruck präsentierte ich sie meinem Meister. "Seht ihr, Master gendryl? Ich sagte doch ich kann es!" Er wirkte ernst und nickte dann bedächtig. "Nungut, der Unterricht für Heute ist beendet." Und mit diesen Worten liess er mich verwirrt draußen in der Kälte stehen. Als ich dann auf die dichten Wolken über mir sah, war der schwarze Schatten verschwunden und ich war wieder ganz alleine.

Die nächsten Tage verliefen gleichmässig und ereignislos. Naja beinahe.
Als ich zurück ins Schlafzimmer gekommen war, war die kaputte Fensterscheibe bereits wieder repariert worden und Kira und Ida hatten wohl beschlossen, keine Miene dazu zu verziehen. Sie plauderten mit mir über meinen Tag und Kira konnte gar nicht aufhören über ihren Drachen zu schwärmen. Beide erzählten sie mir wie nun die ganze klasse, zumindest diejenigen die einen Drachen zugewiesen bekommen hatten, erstmals Flugunterricht nahm und eine Verbindung zu ihrem Tier herstellen durften. Gemeinsam Zeit verbringen und sich kennen lernen, dieser ganze Quatsch. Es schmerzte schon zu wissen dass es anscheinend bei allen wie am Schnürchen klappte, nur bei mir nicht. Mein Drache war sogar irgendwie vor mir geflohen. Auch wenn ich ja wusste dass er irgendwie doch immer in meiner Nähe war. Ich wusste nur nicht wieso er denn immer noch auf der toten Seite des Landes lebte. Er hätte die Berge doch sicherlich längst überqueren können und sich im fruchtigen, belebten Land niederlassen.
Zu dieser Frage hatte mir Gendryl allerdings eine gute Antwort.
Und zwar an einem der nächsten Tage, in der wir immer und immer wieder auf der Plattform auf der falschen Seite des Berges übten und übten. Und jedesmal war mein Drache irgendwo über uns, als würde er kontrollieren dass auch alles mit rechten Dingen zu und her ging. Aber so sehr ich es mir auch wünschte und so oft ich auch wieder jede Nacht am Fenster stand, er zeigte sich mir nicht mehr. Gendryl sagte, dass das daran lag dass er wohl einer der letzten, freien und wirklich wilden Drachen sei und sich wohl auch noch damit zurechtfinden musste, jetzt seine Reiterin gefunden zu haben.
Auch erwähnte Master Gendryl oft den Tod und wie grosse Angst er davor hatte, diese Welt hinter sich lassen zu müssen. Es erschloss sich mir nie den Grund dafür, mir das alles zu erzählen.
Doch zurück zu meiner Frage, ich sprach ihn drauf an, und Gendryl klärte mich auf. Über alles. Und das war sehr viel.
Die Welt, Màthair sei früher einst vereint gewesen, aus vielen wohlhabenden und blühenden Städten. Dies sollte bereits vor Geburt meines Meisters gewesen sein.
Damals waren die Drachen noch der Feind des Menschen und man bekämpfte sich gegenseitig, bis die ersten Reiter ihr Band zu einem Drachen knüpften.
„Die Sage sagt, dass der allererste Reiter, Krimur, per zufall auf einen Stein stiess, als er sich bei der Jagd verletzt und sein Blut tropfte darauf. Als er bemerkre was passierte, beschloss er ein Stück des Steines abzuhacken und mit nach Hause zu nehmen.
In derselben Nacht brannte sein Haus nieder. Nur wenige Tage später hatte er seinen Drachen gefunden, beide waren verwirrt über ihre Gefühle zueinander, doch schnell gewöhnten sie sich aneinander."
Erzählte mir Gendryl verträumt. Doch dann wurde seine Stimme düsterer und mir jagten Schauer über die Arme.
„Bald entdeckten immer mehr Reiter ihre Verbindung zu einem Drachen. Doch da es weit mehr Menschen gab als Drachen, hatte nur eine begrenzte Anzahl von Menschen dieses Gen; Drachen zu reiten. Schnell stiegen sie zu einer Elite auf, die verehrt, ja sogar angebetet wurde. Allem voraus Krimur, der seine Rolle als Anführer mehr genoss als ihm gut tat.
Und so lief es eine Weile, bis die Menschen ohne Drachen es schliesslich satt hatten, in allem Benachteiligt zu sein. Sie forderten, dass die Reiter ihre Tiere zum Allgemeinwohl aller einsetzten. Doch die meisten Reiter waren arrogant und Machtgierig geworden. Unter der Leitung von Krimur und seinem roten Drachen Leviathan, stürzten sie jegliche Aufstände der Bevölkerung und errichteten ihre eigenen Königreiche, die sie mit eiserner Hand regierten. Nur wenige Drachenreiter waren damit nicht einverstanden, diese Macht so zu missbrauchen und nahmen so viele Menschen wie möglich mit sich. Diese siedelten sie hinter dieser Bergkette an, dem Drachentaal, wie man es nennt. Sie, also auch du und ich, wurden und werden die Marcaiche genannt. So wurden die Menschen hier über Generationen hinweg von den Drachen und ihren Reitern beschützt. Sicherlich hätten die grosse Mehrheit an machtbessessenen und königlichen Reitern das Drachentaal einnehmen können, doch diese hatten andere Probleme. Sie mussten ihr Volk im Zaum halten und zusätzlich begannen sie, unter sich um Land zu kämpfen. Jeder wollte das grösste Königreich haben. Und so kam es dazu, dass sich Reiter gegen Reiter und Drache gegen Drache wandte und der schlimmste Krieg in der Geschichte entstand. Die meisten Reiter vernichteten sich gegenseitig, im Versuch noch mehr Macht zu erlangen. Doch drei grossen Reitern, darunter auch Krimur, gelang es an die Macht zu gelangen. Sie lebten lang und teilten das Tote Land, also alles nördlich von dieser Bergkette, unter sich auf.
In drei Königreiche, drei grosse Hauptstädte.
Krimur, Darfan, und Varkan. Noch heute ist es unsere Aufgabe, den Berg gegen jegliche Angriffe abzuschirmen."
Endete mein Lehrer.
„Sind denn also noch Könige am Leben?"
Er nickte.
„Genau wissen wir das nicht, niemand getraut sich ins Tote Land, doch mit sicherheit haben die drei Herrscher ihre Macht ihren Kindern weitervererbt. Ob es noch Drachen gibt, oder ob nur noch die Königreiche mit einem Herrscher ohne Drachen existiert, weiss ich nicht. Wir hatten hier seit vielen Jahren keinen Angriff mehr."
Ich atmete langsam aus und lehnte mich zurück.
„Das wusste ich nicht. Also leben nach wie vor viele Tausend Menschen als Sklaven unter drei Königshäusern?"
Er nickte. „Und wieso unternehmen wir nichts dagegen?"
Empört stand ich auf. Gendryl lachte leise.
„Weil wir nicht genug Reiter sind. Und vor allem sind hier nur Schüler, sie alle lernen noch, wie sie mit ihrer Verantwortung umgehen können. Und unsere Anzahl an Marcaiche reichen genau; um die Leute im Drachentaal zu beschützen. Leider können wir ansonsten nichts tun."
Ich schüttelte missmutig den Kopf. Das glaubte ich nicht. Man konnte nie, nichts tun. Es gab immer eine Möglichkeit, doch vielleicht hatten auch alle zu viel Angst davor sie zu nutzen; aus Panik davor, was sie vielleicht im toten Land erwarten könnte.
Doch ich sagte nichts und starrte nur die Plattform an. „Dein Drache ist weg," merkte dann Gendryl an. Und mit diesen Worten beendete er einen weiteren Unterrichtstag.
Bald konnte ich alles, was die anderen mir voraus hatten. Ich konnte die Elemente manipulieren, oder sogar erschaffen, und Dinge bewegen, oder sogar Blumen wachsen lassen. Wie man Kämpfte hatte mir Gendryl aber noch nicht beigebracht. Konnte er ja auch nicht, wenn ich es nicht schaffte, endlich meinem Drachen näher zu kommen. Ganz war ich die Versagerin in mir also noch nicht losgeworden.
Doch ich versuchte es wirklich, mein Schlafentzug sprach da Bände. Doch nicht einmal Finn, mit dem ich oft nächtelang über Lektionen sprach, die er gelernt hatte, ich aber noch nicht, konnte mir einen Rat geben, wie ich zu meinem Drachen durchdringen konnte. Meine beiden einzigen Freundinnen wussten noch nicht mal, dass ich einen Drachen hatte, aus Angst, dass sie mich verurteilen würden. Wofür wusste ich schon gar nicht mehr genau.
Und so vergingen viele Tage, mehrere Mondzyklen war ich bereits hier und noch immer war ich überall im Berg als die Drachenlose Versagerin bekannt. Kein Wunder erntete ich nur herablassende Blicke und Spott von allen Seiten. Caspar hatte mich zunächst erneut nach Hause schicken wollen, doch Gendryl hatte ihm dann alles erzählt und schlussendlich hatte er mich halbwegs akzeptiert. Auch wenn er mir wohl die Sache mit Marie nie ganz verzeihen würde. Ich ihr aber auch nicht.
Die heutige Nacht war klar, die Sterne glitzerten am pechschwarzen Himmel wie kleine Kristalle. Der Mond war rund und erhellte das leere Taal mit den abgestorbenen Bäumen und ausgetrockneten Flüssen unter mir, als ich wie immer am Fenster stand. Ich drückte mir schon seit Stunden die Nase daran platt. Kaum war ich mir sicher gewesen, dass meine beiden Mitbewohnerinnen schliefen, hatte ich mich leise aus dem Bett geschlichen.
„Na los zeig dich endlich du verdammter Drache."
Murmelte ich, als mir bereits die Zehen abzusterben drohten.
Ich wusste doch dass er irgendwo in der Nähe war, ich spürte diese prickelnde Wärme, die ich nur spürte, wenn er dicht bei mir war.
Aber wieso konnte er sich mir dank nicht zeigen? Was war sein problem?
Langsam wurde ich wütend. Nach weiteren endlosen Stunden packte ich meine Anziehsachen, zog mich um und schlich mich zurück auf die Plattform, auf welcher ich immer mit Gendryl übte. Der Gang dahin war nur einige Meter lang schwach von Fackeln beleuchtet, der Rest des Ganges mündete in gähnende Dunkelheit, denn bald schon verblasste das rötliche Licht des Feuers.
Ich zitterte als ich die Türe aufschob, die nacht war eiskalt, denn obwohl es auf dieser Welt immer Frühling war, also immer die Sonne schien und das Grün auf der Erde weckte, war es nicht immer gleich warm.
„Du willst also nicht zu mir kommen, fein."
Murrte ich und meine Übermüdung, vermischt mit meinem Sturkopf, führte zu einer ganz miesen Entscheidung.
„Dann komme ich eben zu dir."
Ich holte anlauf, und obwohl ich tierische Höhenangst hatte, rannte ich los.
Noch während ich die letzten Schritte bis zum Ende der Plattform machte, klärte sich der Nebel in meinem Hirn und ich begriff, was ich da gerade tat.
„Scheisse." entfuhr es mir noch, dann hatten meine Füsse den Halt verloren und ich fiel. Direkt in die Tiefe.

Was haltet ihr von der Geschichte die Gendryl erzählt hat? Denkt ihr man kann die Herrschaftsgeschichte der Reiter irgendwie als Metapher für unsere Welt ansehen? Bin auf eure Kommentare gespannt!
Love you

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