Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

What Are We?

"Underneath our bad blood
We still got a sanctum"
"Train Wreck", James Arthur

"Hey, Kleines", begrüßte Asena ihre Schwester, als sie am nächsten Morgen telefonierten. Sie würde ihr gleich die freudige Nachricht überbringen, dass sie bald nach Hause gehen würde.

"Sena!" Etwas ungeschickt winkte Licia in die Kamera von Penelopes Handy. Die Videotelefonie lag ihr nicht besonders. Dennoch war es, seit die Doppelgängerin weggezogen war, die liebste Kommunikationsmöglichkeit der Schwestern. Und heute hatte Asena sich endlich dazu durchringen können, anzurufen.

"Na, wie geht es dir?", erkundigte Asena sich.

"Super, und dir?"

"Auch gut. Ich komme bald nach Hause." Sie lachte froh, vor allem als sie sah, wie sehr auch Lucia sich freute. Das kleine Mädchen grinste und sprang aufgeregt auf und ab.

"Wann?"

Asena nannte das Datum, das sie gleichzeitig nicht abwarten konnte und fürchtete. Nur zwei Tage später war das Ritual. Es könnte das letzte Mal sein, dass sie Licia, Penelope und Miaka sah.

"Ist das da dein Freund?", fragte Licia plötzlich und deutete irgendwo hinter Asena. Schon ahnend, wer dort gerade ins Zimmer gekommen war, drehte die Doppelgängerin sich um und erblickte –welch Wunder– Niklaus.

"Was machst du hier?", wollte sie wissen. Hoffentlich tat er jetzt nichts Dummes.

"Ich wollte deine Schwester kennen lernen", meinte er und winkte in die Kamera. "Hallo. Du musst Licia sein. Ich bin Klaus."

"Wie der Weihnachtsmann?"

"Nicht ganz, da muss ich dich leider enttäuschen."

"Schade. Aber bist du Senas Freund?"

Fragend schaute Niklaus die Doppelgängerin an. Sie hatte keine Ahnung, was er antworten sollte, deshalb zuckte sie nur mit den Schultern. Warum war er bloß her gekommen?

"Das ist kompliziert", meinte er, "Aber ich bemühe mich."

Licia lachte. "Aber wehe du tust ihr weh, dann kriegst du es mit mir zu tun."

"Das ist nicht meine Absicht, das verspreche ich", sagte er amüsiert.

"Gut. Ich mag dich nämlich und hab keine Lust dir in den Hintern treten zu müssen."

Jetzt musste auch Asena ein wenig lachen. Licia war einfach zu niedlich.

"Oh, ich muss los. Penelope hat mich gerufen. Tschüss!"

Auch Niklaus und Asena verabschiedeten sich und dann war die Verbindung weg. Der Doppelgängerin grauste es jetzt schon vor dem nun mit Sicherheit folgendem Gespräch. Aber sie mussten es führen, das war klar. Sonst würden sie in Deutschland viel zu viele unangenehme Fragen beantworten müssen. Und wo sie gerade an Deutschland dachte...

"Ich wusste gar nicht, dass du so gut Deutsch sprichst." Ihr fielen all die Male ein, in denen sie ihn beleidigt hatte. Ups.

"Ich bin viel in der Welt herumgekommen, Liebes. Und es ist noch gar nicht all zu lange her, da war ich auch in Deutschland. Im Frühling 1943, wenn ich mich recht erinnere."

"Okay, wow. Das ist ja auch nur achtzig Jahre her." Es war seltsam mit was für einer Alltäglichkeit er über so große Zeitspannen redete.

"Für einen Menschen mag das viel klingen, aber wenn du so lange lebst wie ich, ist es wirklich nicht sehr bedeutend."

Das klang logisch. Irgendwie. Aber nun zu dem Punkt, der sie eigentlich beschäftigte. Sie wollte ihn gar nicht ansprechen, aber es war notwendig.

Da ihr keine passende Überleitung einfiel, platzte sie direkt damit heraus. "Was sind wir?"

Überrascht von dem plötzlichen Themenwechsel zog Niklaus die Stirn kraus. "Was meinst du?"

"Als Licia gefragt hat, ob wir zusammen sind, wussten wir nicht, was wir sagen sollen. Die Frage wird noch öfters kommen, also müssen wir überlegen, was wir antworten sollen", erklärte sie, "Einige Leute werden nämlich nicht so leicht locker lassen."

"Was denkst du denn, was wir sind?", erkundigte Niklaus sich bei der Doppelgängerin.

"Ich weiß es nicht. Wir haben uns geküsst, und danach nicht mehr darüber geredet, das klingt nach einer schlechten Drama-Romantik-Serie. Und da hat auch niemand eine Idee, was los ist. Was denkst du, das wir sind?"

"Ich kann auch nur ausschließen, was wir nicht sind", meinte er.

"Das ist zumindest ein Anfang."

"Nun, Feinde sind wir wohl nicht mehr", begann er.

"Das stimmt. Ich weiß auch nicht genau, wann sich das geändert hat. Als Freunde würde ich uns aber auch nicht bezeichnen. Es ist irgendwas anderes."

"Ja."

"Aber was?" Mit einem Seufzen setzte Asena sich aufs Bett um etwas Abstand zwischen Niklaus, der auf dem Stuhl am Tisch saß un sich zu bringen. So konnte sie klarer denken. Warum musste es auch so kompliziert sein, über Gefühle zu reden?

"Das müssen wir wohl noch herausfinden."

''Ja.'' Da fiel ihr etwas ein. ''Du hast Licia gesagt, du bemühst dich. Was hast du gemeint?''

''Dein Hass auf mich. Ich bemühe mich, dass er verschwindet'', erklärte er.

''Wie kommst du darauf, dass ich dich hasse?'', fragte sie verwundert.

''Ich habe dich entführt, mehrfach verletzt und gesagt, dass ich dich umbringe. Wie solltest du etwas anderes als Abscheu für mich empfinden?''

Dass er das dachte, tat ihr leid. ''Ich hasse dich nicht'', versicherte sie, ''Das habe ich nie. Ich habe lediglich die Vorstellung zu sterben gehasst und dass Licia ihre Schwester verliert. Niemals dich. Außerdem, wieso hätte ich dich küssen sollen, wenn ich nichts Positives für dich empfinden sollte? Du musst verstehen, dass dich nicht jeder hasst.''

''Wieso sollte man mich nicht hassen?'', fragte er verbittert, ''Ich bin ein Monster.''

''Du bist kein Monster'', widersprach Asena, ''Monster können nicht lieben, und du liebst deine Geschwister. Und ein Monster hätte auch nicht das Ritual absagen wollen.''

''Vielleicht. Und doch bin ich kein guter Mensch. Wie kannst du sagen, ich sei kein Monster, wenn du nicht einmal weißt, was ich getan habe?''

''Ob du gut oder böse bist liegt nicht daran, was du getan hast. Was du tust ist nicht was du bist. Ich glaube du wurdest einfach nur zu oft verletzt und hast einen Schutzmechanismus entwickelt. Das macht dich nicht zu einem Monster, es macht dich menschlich.'' Sie stand auf, ging auf ihn zu und umarmte ihn kurzentschlossen. Es war nicht in Ordnung, dass er so von sich selbst dachte und sie würde alles dafür tun, dass sich das änderte.

Im ersten Moment überfordert erwiderte Niklaus die Umarmung dann doch. Es tat ihm gut, denn es zeigte ihm, dass Asena tatsächlich keine Angst vor ihm hatte. Es wäre ein Leichtes für ihn, sie jetzt zu verletzen, das wusste sie mit Sicherheit, und doch schien sie ihm zu vertrauen. Er konnte es kaum glauben.

"Du bist kein Monster", wiederholte sie, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, "Verstanden?"

Er antwortete nicht, deshalb gab Asena ihm einen schnellen Kuss auf den Mund. "Glaub mir, okay?", bat sie ihn leise, "Quäl dich nicht mit deinen Gedanken."

"Du bist zu gut für mich", meinte er traurig.

"Sag so etwas nie wieder", befahl sie, "Sag nie, dass du etwas nicht verdienst, weil du dich für einen schlechten Menschen hältst. Du verdienst es, glücklich zu sein."

"Und du genau so", sagte er, "Deshalb kann ich nicht zulassen, dass du stirbst."

"Ich werde wiederkommen und die einzige Möglichkeit, wie ich glücklich sein kann, ist zu wissen, dass ich alles in meiner Macht stehende getan habe, um den Leuten, die mir wichtig sind, zu helfen. Und da zählst du dazu. Du bedeutest mir etwas, deshalb kann ich nicht zulassen, dass du wegen mir leidest. Also mach dir keine Gedanken darüber."

"Ich würde mehr leiden, wenn etwas schiefgeht und du endgültig stirbst", sagte er.

Asenas Herz machte einen Satz, doch sie riss sich zusammen. "Es wird aber nichts schiefgehen, da bin ich mir sicher."

"Das kannst du nicht wissen."

"Ich weiß, aber es ist mir egal. Ich bin bereit, das Risiko einzugehen."

"Warum? Was habe ich getan, dass du bereit bist, alles für mich zu opfern?" Für ihn ergab das einfach keinen Sinn. Wieso tat sie das, wo es ihr doch keinen Nutzen brachte?

"Ich glaube nicht, dass du etwas dafür getan hast, es ist einfach so. Ich mag dich mehr als ich sollte, deshalb tue ich es." Entschlossen fing sie seinen Blick ein. "Das kannst du mir glauben."

"In Ordnung, ich versuche es", gab Niklaus sich geschlagen, um weitere sinnlose Diskussionen zu vermeiden.

"Das ist alles, was ich erwarte", lächelte Asena.

"Jetzt haben wir aber immer noch nicht geklärt, was wir sind", gab der Vampir nach einem kurzen Moment der Stille zu bedenken.

"Ich finde, Freund und Freundin passt ganz gut", schlug Asena vor, "Oder was meinst du?"

"Ja, das klingt gut." Damit schloss er den Abstand zwischen den beiden, der ohnehin nur sehr gering gewesen war, und küsste sie voller Zuneigung und Schmerz. Der Gedanke, sie vielleicht zu verlieren, war unerträglich, doch er beschloss, jede weitere Sekunde voll auszunutzen.

Glücklich erwiderte Asena den Kuss und schlang ihre Arme um den Vampir. So lange sie zusammen waren, konnten sie alles schaffen. Eine eckelhaft kitschige Vorstellung, aber im Moment entsprach sie einfach der Wahrheit.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro