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Kapitel 6

Fertig angezogen stand ich schließlich wieder vor meinem Entführer und versuchte ein Lächeln.
"Etwas zu groß, aber besser als nichts. Morgen kann ich ja mal meine Nachbarin bestechen, dass sie dir ein paar Sachen leiht." meinte er und könnte ein leichtes Grinsen nicht verstecken.

"Wie kommt es, dass du so nett zu mir bist?" fragte ich ihn, da mich das schon den ganzen Tag lang wunderte.
Er zuckte mit den Schultern.

"Eigentlich wollte ich dich ja gar nicht hierherbringen. Ich wollte dir nur helfen, nachdem dich Justin bewusstlos geschlagen hat, aber er meinte, du dürftest keine Beweise hinterlassen. Also soll ich abwarten, bis deine Hautfarbe wieder normal ist, dann kann ich dich freilassen. Ich bin immer noch gegen diesen ganzen Unsinn und ich bin ja auch kein Unmensch. Sieh es also nicht als Entführung, sondern eher als...Bettruhe mit Betreuung."

"Oh..." machte ich.
"Dann frage ich wohl besser nicht nach deinem Namen." meinte ich leicht grinsend. Er wollte mir nichts tun und wollte sicherlich auch dass ich so schnell wie möglich hier wieder verschwinden konnte, da wollte ich mich wenigstens ein wenig erkenntlich zeigen.

"Harry." sagte er.
"Was?"
"Harry. Ich heiße Harry."

"Aber...hast du denn keine Angst, dass ich dich anzeigen könnte, wenn ihr hier raus komme? Ich kenne dein Gesicht und jetzt auch noch deinen Namen." Wahrscheinlich war es dumm, ihn darauf anzusprechen, aber es schien mir nicht wirklich intelligent, mir seinen Namen zu verraten.

"Nun ja...ich bin zwar nicht scharf drauf, ins Gefängnis zu gehen, aber ich schätze, ich habe es dann nicht anders verdient. Allerdings kann man mir nur Drogenkonsum und Freiheitsberaubung nachweisen, was bestimmt nicht allzu hart bestraft wird. Was Justin angeht...bin ich sogar froh, wenn er für das bestraft wird."
Er sah nochmal auf meine Arme.

"Harry...ich verstehe dich nicht." gab ich zu und er lachte leise.
"Das glaube ich dir. Ich verstehe auch nicht, warum ich auf einmal zu einer Tussi halte, statt zu einem alten Kumpel. Aber ich glaube, ich habe gemerkt, dass Justin und ich nicht aus dem selben Holz geschnitzt sind und ich am liebsten nie wieder etwas mit ihm zu tun haben würde. Also tue ich ihm diesen letzten Gefallen und was mit ihm passiert, entscheidest du. Ich stehe dir nicht im Weg."

"...okay." Mir fiel dazu nichts schlaueres ein. Ich war viel zu überrascht und überwältigt.

"Ich...ich bin übrigens Rose."
"Rose...war deine Mom ein Blumenfreund?"
"Was?" Die Frage verwirrte mich. "Nein, wieso?"

"Wegen deinem Namen."
Ich lachte und schüttelte den Kopf.
"Nein, nur Titanic- Fan. Wenn ich einen Freund finden sollte, der Jack heißt, dann lässt sie ihn nicht mehr entkommen." kicherte ich.

Harry schien mich nicht zu verstehen, nach seinem Blick zu urteilen.
"Sag nicht, du kennst den Film nicht."
"Ein Film für Mädchen."
Ich verdrehte die Augen.
"Naja, in dem Film geht es um ein tragisches Paar. Jack und Rose."
"Ah, verstehe. Und was, wenn du dich in einen verliebst, der nicht Jack heißt?"

Ich lachte.
"Keine Ahnung. Bisher war ich noch nicht verliebt."
"Tatsächlich? Ich dachte..."
"Was?"
"Ach, egal."
"Was dachtest du? Sag schon."

Es war mehr als absurd, dass ich über solch private Dinge mit ihm sprach, aber erstens hat er mich schon nackt gesehen, was nicht viele behaupten können und zweitens war mir im Moment so langweilig, dass ich ihm sogar die intimsten Geheimnisse anvertraut hätte, nur damit ich mit jemandem sprechen konnte. Und er war mir sympathisch, abgesehen von den Umständen.

"Ich dachte, so eine wie du, ist schon seit der High School in festen Händen."
Ich lachte.
"Ja, genau. Langweiliger geht es nicht mehr."

"Was meinst du? Ich dachte, ihr Mädchen steht drauf. Ein Typ, der euch auf Händen trägt, alles für euch macht, auf den ihr euch immer verlassen könnt, der Sonntag Nachmittag mit euren Eltern Karten spielt und später am Abend entpuppt er sich als Sexgott."
Er rollte mit den Augen.

"Wow, sieht so aus als hättest du schon lange nichts mehr mit Frauen zu tun gehabt."

"Nein, nicht wirklich. Aber gib es zu, so ticken die meisten."

"Kann sein, aber ich nicht." Ich war nicht trotzig, sondern absolut entschlossen.

"Ach wirklich?" fragte er zweifelnd.
"Und warum nicht? Bist du eine dieser Frauen, die auf "Badboys" stehen?" Er malte die Anführungszeichen in die Luft, um zu zeigen, wie lächerlich er das fand.

"Nein. Vielleicht bin ich auch einfach viel zu wählerisch, das sagt man mir zumindest nach...aber ich finde...wahre Liebe ist nicht perfekt. Man kann es nicht planen, nicht voraussehen, nicht nachvollziehen, warum man jemanden liebt. Alles, was man weiß, ist dass man nicht ohne den anderen leben kann, egal was  zwischen beiden steht. Wenn man sich zum Beispiel die größten Liebesgeschichten ansieht, dann erkennt man, dass alle etwas gemeinsam haben: Leidenschaft. Schmerz und Gefahr. Trauer und Hass. Ich sage nur Jack und Rose. Oder Romeo und Julia. Elizabeth Bennet und Mr. Darcy. Ich könnte Stunden damit verbringen, dir solche Paare aufzuzählen."

"Und was soll das zusammenfassend bedeuten? Dass man sich erst hassen muss, um sich richtig lieben zu können?"

"Nein, nicht unbedingt, aber im Prinzip schon. Denn nur wenn man die schlechtesten Seiten des anderen kennt und lieben kann, dann hält die Liebe ewig. Wenn immer alles perfekt läuft, weiß man ja nie, ob die verborgenen schlechten Seiten irgendwann zum Vorschein kommen. Und das ist meiner Meinung nach der Grund, warum es auf der Welt so viele Trennungen gibt."

Harry grinste.
"Scheint so, als hättest du dir über dieses Thema viele Gedanken gemacht."
Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, nicht wirklich. Es ist nur...irgendwann weiß man, dass man nicht das will, was alle anderen wollen."

"Hm, das kenne ich."

"Ach ja? Warum denn?" fragte ich interessiert.

"Ich werde einen Scheiß tun und mit dir über mein Leben quatschen."
"Ich habe dir gerade auch über Privates gesprochen."

"Ja, und? Frauen reden doch immer über Probleme. Und ganz ehrlich...diese Situation ist sowieso schon strange genug."

Ich seufzte und legte mich wieder genervt auf die Couch.
Ich dachte echt, man könnte mit ihm reden. Ich dachte, ich müsste jetzt keine so schlimme und langweilige Zeit hier verbringen, wie ich zuerst befürchtet hatte. Aber meine Illusionen zerbrachen augenblicklich.

Er hatte ja Recht. Harry und ich konnten nicht einfach freundschaftlich über unser Leben plaudern, dazu war diese Situation zu falsch. Ich war sein Opfer gewissermaßen und auch, wenn er mich nicht verhungern ließ und mich nicht schlug oder anschrie, war er immer noch mein Feind. Das durfte ich nie vergessen.

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