Ich habe Angst, nicht gut genug zu sein. In einer Welt, in der es immer darum geht besser zu sein, als alle anderen. In einer Welt, in der du nichts bist, wenn du dich nicht beweisen kannst.

Ich habe Angst, nicht gesehen zu werden, wenn ich die Frau bin, was ich schon als Kind sein wollte.

Ich habe Angst, mich in die Ungewissheit zu stürzen, ein Studium anzufangen, mich auf eine Arbeit einzulassen, die mir in 5 Jahren vielleicht gar nicht mehr gefallen wird. Und in 5 Jahren werde ich Angst davor haben, von vorne anzufangen, weil die Gesellschaft sagt, es sei zu spät.

Es hieß früher doch immer, dass man spätestens im Abi weiß, was man aus seinem Leben machen will. Oder ist das schon wieder eine dieser Lügen, die uns erzählt wurde, um uns vor der bitteren Realität zu bewahren?

Die Gesellschaft engt mich ein. Vor lauter Idealen und Gesetzen platzt mir fast der Kragen, denn tief in meinem Inneren will ich frei sein. Tief in meinem Inneren bin ich davon überzeugt, dass die Freiheit mein Zuhause ist.

Ich will aufhören mir Sorgen um mein Gewicht zu machen, weil es heißt, pummelige Frauen enden in Einsamkeit. Dabei sehne ich mich nach Liebe. Nach einer Liebe, die heilt und gut tut...nach einem Zuhause.

Vielleicht rede ich mir das auch nur ein, aus Angst, niemals ein Zuhause finden zu können. Aus Angst mein ganzes Leben auf der Suche nach etwas zu sein, was die Leere in meiner Brust füllen könnte.

Und wenn ich dieses Zuhause gefunden habe, habe ich Angst, dass es nicht das ist, was mich glücklich macht...dass es nicht das ist, was ich gesucht habe.

Ich habe Angst bis am Ende meines Lebens mit dieser Leere leben zu müssen.

Ich habe Angst, alleine zu enden.