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Die veränderte Form
-part 2-
Genüsslich biss ich in das Pizzastück rein. Ich hatte die Mittagspause gar nicht mehr abwartend können. Coach hatte gar nicht mehr aufgehört zu reden.
,,Elle willst du dein Gemüse noch?", Danny zeigte mit seiner Plastik Gabel auf mein noch unberührtes Gemüse.
,,Nein kannst du haben."
Ich schob ihm mein Tablet zu. Ich konnte nicht verstehen wie mein Bruder diese aufgewärmten labbrige Brokkoli Dinger essen konnte, die waren einfach nur wieder wertig. Gelangweilt betrachte ich meinen Bruder dabei wie er das Gemüse herunterschlang.
„Also Elle, kennst du jemand der mir eine Kamera ausleihen könnte, mit der ich eine ganze Nacht aufnehmen kann? Du stehst doch bestimmt mit irgendeinem Nerd in Verbindung, der so ein Ding besitzt", Jackson sah von seinem Telefon auf. Oh, er redete! Die Beziehung zwischen Jackson und mir war ein schmaler Grat zwischen Freundschaft und Hass.
„Was fragst du mich? Keine Ahnung", schulterzuckend wandte ich mich meinem Wasser zu.
„Frag doch mal Matt. Ich glaube der besitzt so eine Kamera", meinte mein Bruder und verschlang seinen letzten Bissen von meinem Gemüse. Verwundert schaute ich zu Danny. Woher kannte er Matt? Klar er ging in unsere Stufe, aber er gehörte eigentlich nicht zu seinem Bekanntenkreis. Um ehrlich zu sein, gehörte Matt zu keinem Bekanntenkreis. Er war ein Phänomen für sich.
„Matt?"
Ich verdrehte die Augen über Jacksons Aussage. Mister Supercool kannte natürlich nur jene, die Rang und Namen besaßen. Dazu gehörten die Mitglieder des Lacrosse Teams, aber natürlich auch nur welche die starteten während eines Spiels und Lydia Martin.
„Du weißt schon, Matt Daehler, der Junge der in unserer Straße lebt. Die Nummer acht, er ist bei uns im Team."
Danny legte seine Gabel runter aufs Tablet. Ich weiß wirklich nicht, wie Danny und Jackson Freunde geworden sind. Doch seit Danny und ich von unserem Wochenende bei Grani zurückgekommen sind, benahm er sich noch seltsamer als zuvor.
Jackson nickte und wendete sich wieder seinem IPhone zu.
„Kannst du mich nachher zu Deaton fahren Danny? May kann nicht sie muss gleich zu ihrer Tante, um auf ihre Cousinen aufzupassen und die leben am anderen Ende der Stadt. Oder hast du Schulorchester?", hakte ich bei meinem Bruder nach. Jeden Montag und Mittwoch schickte mich meine Mom zu dem Tierarzt Dr. Deaton um mir das beizubringen, was sie selbst nicht konnte. Die Stunden machten mir eigentlich immer relativ viel Spaß, obwohl der Druide seine Aufgabe durchaus ernst nahm.
,,Klar, kein Problem. Nur wie du heim kommst musst du selber schauen", antwortete mein Bruder mir und schnappte sich unsere Tablets um es aufzuräumen.
„Also Jackson was schreibst du da so?", fragte ich neugierig und begann gelangweilt mit meinen Fingern auf dem Tisch zu trommeln.
„Etwas was dich nichts angeht Elle", murrte er.
,,Ach komm schon Jacky, teile deine Gedanken mit mir."
,,Wie hält es Danny eigentlich mit dir aus? Musst du eigentlich immer alles wissen?", der beste Freund meines Bruders verdrehte genervt seine Augen. Jedoch blickte er nicht einmal von seinem Handy auf.
„Ja muss ich", ich lehnte mich über den Tisch und schnappte Jackson sein Handy aus der Hand. Verwirrt verengte ich meine Augenbraue. „Schwarzes Blut? Warum googelst du so etwas? Der Tod durch Beton, schwarzes Blut der Film oder Färbung des Blutes,-"
Wütend riss mir Jackson sein Handy wieder aus der Hand. „Danny sag deiner Schwester, dass sie sich nicht in die Sachen anderer Menschen einmischen soll", murmelte er wütend zu seinem besten Freund der gerade zurück zu unserem Tisch kam. Dieser schenkte mir nur hochgezogene Augenbraue und ich schüttelte meinen Kopf. Irgendwas ging hier vor sich und ich würde herausfinden was.
„Also Jungs ich muss los", meinte ich gut gelaunt und sprang auf. Ich zog meinen Halbbruder noch schnell in eine Umarmung bevor ich die Cafeteria verließ. Endlich hatte ich etwas Neues dem ich nachgehen konnte. Schwarzes Blut...
Gut gelaunt lief ich den Gang entlang zu meinem Spind, denn ich brauchte mein Buch für Bio welche ich die letzten beiden Stunden jetzt noch hatte. Ich lugte nochmal kurz auf meine Uhr, vielleicht reichte es noch May zu treffen. Die Spanierin hatte immer montags und donnerstags während der Mittagspause Chor und kam deshalb nicht in die Cafeteria. Ich fischte mein Handy aus meiner Hosentasche, um nach der Uhrzeit zuschauen, doch ich hatte nur noch gute zehn Minuten bis zur nächsten Stunde. Es lohnte sich also nicht mehr zu ihr zu gehen. Ich tippe eine kurze Nachricht an May ein, da ich sie heute wohl nicht mehr zu Gesicht bekommen würde.
Gerade als ich meinen Spind schließen wollte tauchte Allison neben mir auf. „Hey Elle. Bereit für Biologie?"
„Nicht wirklich", antwortete ich ihr ehrlich.
Allison und ich saßen nebeneinander im Bio Kurs und hatten uns auch dort angefreundet. Es hatte mich wirklich überrascht, dass ich mich mit Lydias bester Freundin so gut zu verstand. Doch die Brünette musste man einfach mögen. Allison hakte sich bei mir unter und wir setzten unseren Weg in Richtung Labor fort.
,,Ich eigentlich auch nicht", stimmte sie mir zu.
,,Verstehe ich."
Wir verfielen in Stille und liefen stumm nebeneinander her. Warum war sie so heute so wortlos?
,,Ist eigentlich alles ok bei dir? Du bist so abwesend mit deinen Gedanken?", fragend blickte ich das Mädchen an. Normalerweise erzählte sie mir jetzt immer irgendetwas, doch heute nicht. Sie schien nur körperlich anwesend zu sein, aber nicht psychisch.
,,Hmm..? Oh ja, klar alles ok."
Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. Mein Hund könnte besser lügen und ich besaß nicht mal einen.
,,Na gut", die Brünette knickte ein. ,,Meine Gedanken schweifen zu der Beerdigung nachher ab und ich mache mir Sorgen um Lydia."
Ich hätte meinen Kopf gegen die Wand schlagen können. Wie hatte ich das vergessen können? Dabei hatte May es mir heute Morgen noch erzählt. ,,Das tut mir leid Allison, ich hatte das total vergessen."
,,Kein Ding, zumindest redest du noch mit mir, trotz meiner Tante", nuschelte sie und verstärkte den Griff um ihr Buch.
Ich weinte Kate keine Träne nach, da ich darüber im Bilde war, was damals passiert ist. Doch ich würde nie jemanden verurteilen für die Familie in die man hineingeboren wurden. Ich öffnete die Tür zum Labor und lies meiner Mitschülerin den Vortritt.
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