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8 The bigger they are...the bigger...THEY ARE!

Als Stiles sich nach dem Anschlag auf sein Leben wieder einigermaßen beruhigt hatte, fuhr er nachhause, um in der Sicherheit und Abgeschiedenheit seines eigenen Zimmers zu sehen, was seine beiden Sicherheitskameras eingefangen hatten. Er ließ also zunächst die Aufnahmen der einen und dann der anderen im Schnelldurchlauf abspielen.

Die Kamera vor Douglas Haustür offenbarte nichts wirklich Aufschlussreiches. Douglas verschwand am Morgen kam gegen Mittag allein zurück, verließ das Haus eine halbe Stunde später wieder und war seitdem nicht mehr dort aufgetaucht.

Beim zweiten Band gab es da schon deutlich mehr zu entdecken. Der „Dark Cherry Club" kannte scheinbar keine Ruhezeiten. Es war ein ständiges Kommen und Gehen und immer waren es einzelne Männer, die mit dem Wagen vorfuhren und dann rasch im Inneren verschwanden.

Stiles kannte keinen von ihnen.

Dann wurde es plötzlich interessant! Ein Wagen des Beacon-Hills-Sheriff-Departments fuhr vor und ihm entstieg niemand anderes, als der überaus sympathische Sheriff Haigh höchstpersönlich. Er trat ein und kam bereits fünfzehn Minuten später wieder heraus.

Sehr seltsam? Wenn er lediglich für ein wenig käufliche Liebe hier war, würde er dann nicht eher in zivil und auch insgesamt ein bisschen diskreter auftreten?

Und fünfzehn Minuten? Jetzt mal ernsthaft! Was konnte man in fünfzehn Minuten schon erreichen?

Stiles spielte die Stelle einige Male ab, ehe ihm etwas Entscheidendes auffiel: Der Sheriff trat mit leeren Händen ein und als er wieder herauskam, trug er ein kleines Mäppchen bei sich, gerade groß genug für ein Bündel Geldscheine.

Sheriff Haigh ließ sich also schmieren, damit er wegsah, weil der „Dark Cherry Club" eben nicht das war, was er zu sein vorgab.

Das war sehr interessant, auch wenn Stiles noch nicht genau wusste, was er mit dieser Information anfangen sollte.

Er ließ das Band weiterlaufen und da plötzlich sah er es: Der Sportwagen von Garrett Douglas fuhr vor, dieser stieg aus und dann zerrte er jemanden vom Beifahrersitz. Diese Person hatte in ihrem gegenwärtigen Zustand nur noch sehr wenig mit der hübschen, jungen Frau gemein, die Stiles auf dem Foto gesehen hatte, dennoch handelte es sich bei ihr ohne jeden Zweifel um Alicia Boyd, in verdreckten Kleidern, mit verklebten Haaren und bis unter die Schädeldecke vollgepumpt mit Drogen.

Fuck! Dieser Douglas war also tatsächlich ein Mädchenhändler!

In Stiles Hirn ratterte es: Die Aufnahmen waren weniger als eine Stunde alt, auf die Hilfe des Sheriffs konnte hier aus naheliegenden Gründen nicht gesetzt werden und wenn Boyd und Stiles dort allein hereinplatzten, dann wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass man sie einfach kalt machte und damit wäre wohl niemandem geholfen.

Seufzend gestand Stiles sich ein, dass es nun Zeit war, die schweren Geschütze aufzufahren. Er tätigte also zunächst drei Telefonate und dann fuhr er hinüber ins Büro zu seinem Vater.

„MAN HAT AUF DICH GESCHOSSEN, STILES?" brüllte Noah Stilinski und raufte sich entsetzt die Haare: „WIESO ZUM TEUFEL? ICH HABE DIR DOCH GESAGT, DASS DU VORSICHTIG SEIN SOLLST!"

Stiles zog den Kopf ein und ließ das Donnerwetter über sich hinwegfegen. Als sein Vater endlich verstummte, warf er dann trotzig ein:

„Ist doch nicht meine Schuld. Dieser Job ist nun mal nicht ungefährlich. Das hätte dir doch genauso passieren können, Dad. Wo ist der Unterschied?"

Sein Vater sah aus, als würde ihm gleich der Kopf platzen und er brüllte:

„Wo der Unterschied ist? WO DER UNTERSCHIED IST? DER UNTERSCHIED IST, DASS ICH DER ERWACHSENE BIN! ICH BIN DEIN VATER UND MUSS DICH BESCHÜTZEN, NICHT UMGEKEHRT!"

„Und wie kannst du mich beschützen, falls DIR im Job einmal etwas zustößt? Sieh es einfach ein; unsere Arbeit ist gefährlich, aber wir machen sie gut. Und... na ja, warum beschützen wir uns nicht einfach gegenseitig?" gab Stiles schüchtern zurück, senkte den Kopf und wappnete sich für weiteres Gebrüll.

Doch zu seiner Überraschung blieb dies aus.

Stiles blickte seinen Vater also prüfend an und stellte fest, dass dieser ganz blass geworden war und schwer schluckte. Und nach einer Weile sagte dieser leise und nachdenklich:

„Deine Mum würde mich umbringen, wenn sie wüsste, dass ich dich mit mir arbeiten lasse. Damit muss jetzt Schluss sein, Stiles. Du machst ab sofort nur noch Bürotätigkeiten, hörst du? Das geht so nicht!"

„Tu das nicht, Dad! Ich bin gut in diesem Job. Meine Spürnase habe ich immerhin von dir geerbt. Lass'mich das machen, was ich gut kann, bitte, bitte! Ich verspreche dir auch, dass ich in Zukunft vorsichtiger sein werde." flüsterte Stiles und trat nah an seinen Vater heran: „Mum ist nicht mehr da! Wir haben doch nur noch uns und wir Zwei müssen doch schließlich von irgendetwas leben, oder nicht? Stilinski und Sohn, Privatdetektive – das sind wir!"

Noah Stilinski schluckte erneut schwer. In diesem Moment erkannte er, dass die Person, die hier vor ihm stand nicht mehr sein kleiner Junge war. Es war ein junger Mann, auch wenn er immer noch diese großen hellbraunen Kinderaugen hatte, denen er noch nie wirklich gut etwas hatte abschlagen können.

Noah nickte geschlagen und zog seinen Sohn in seine Arme.

Stiles atmete erleichtert auf, legte den Kopf an die Schulter des Älteren und umklammerte ihn fest:

„Danke, Dad! Mir passiert nichts, versprochen!" murmelte er gegen den Stoff des T-Shirts seines Vaters

Nach einer Weile lösten sich Vater und Sohn wieder von einander und Noah forderte ernst:

„Aber versprich' mir, dass du immer zu mir kommst, wenn es da etwas gibt, was du nicht allein schaffst, Junge. Ich bin dein Vater und ich bin dafür da, die schweren Probleme für dich zu lösen! Das ist mein wichtigster Job."

Ein besseres Stichwort würde Stiles wohl nicht bekommen, erkannte er und auch wenn sein Vater nun mit Sicherheit gleich noch einmal durch die Decke gehen würde, fing er an, sein Problem vorzutragen:

„Da ist tatsächlich gerade etwas, wobei ich deine Hilfe brauche. Ich... uhm... ich habe da nämlich einen Fall angenommen, von dem du nichts weißt."

Noahs Augen weiteten sich entsetzt:

„DU HAST WAS? STILES, ICH...!"

Stiles hob die Hand, um seinem Vater Einhalt zu gebieten:

„Hör dir doch bitte erst einmal an, worum es geht!" forderte er und begann dann von Boyds verschwundener Schwester zu erzählen und davon, was er bis hierhin herausgefunden hatte.

„Ich könnte dich umbringen, weil du damit nicht gleich zu mir gekommen bist, Stiles!" knurrte Noah Stilinski, nachdem sein Sohn mit seinem Bericht geschlossen hatte. Dann holte er tief Luft und sagte: „Das ist ein Fall für die Polizei. Das sollten wir wirklich denen überlassen."

„Ich glaube, das können wir nicht, Dad." erwiderte Stiles kleinlaut und zeigte seinem Vater die Aufnahme des Sheriffs beim Dark Cherry Club:

„So ein Mistkerl! Lässt sich für's Wegsehen bezahlen!" knurrte Noah Stilinski:

„Also werde ich wohl selbst dieses Mädchen da rausholen müssen, was? Aber du bleibst hier, hast du das verstanden Junge."

„Dad! Nein! Das ist viel zu gefährlich. Du kannst da nicht allein rein. Was ist denn mit Parrish? Warum nimmst du ihn nicht mit?" unterbrach Stiles seinen Vater aufgebracht.

„Wir können Jordan nicht da mit hineinziehen. Diese Ratte Haigh ist sein Boss. Er könnte seinen Job verlieren. Oder der Kerl bringt den armen Jungen absichtlich in Gefahr. Nein, das geht nicht, Stiles!" erwiderte Noah entschieden.

„Aber wieso? Wir haben doch den Beweis, dass der Sheriff sich schmieren lässt. Wir könnten ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn anstrengen, so wie er es bei dir gemacht hat. Dad, das könnte am Ende sogar deine Chance sein, deinen Posten wieder zu bekommen!" warf Stiles ein.

Stilinski senior schüttelte den Kopf:

„Blödsinn, wir haben hier keinen Beweis, mein Junge. Wir haben einen Verdacht, das ist nicht das gleiche. In dem Umschlag könnte alles mögliche sein. Dass es sich um Schmiergeld handelt ist doch bloß unsere Vermutung. Niemand wird wegen dieser Bilder ein Verfahren einleiten."

Stiles Vater öffnete den Tresor, zog seinen Revolver samt Holster hervor und befestigte ihn an seinem Gürtel:

„Ich kann Jordan wegen dieser Sache nicht anrufen."

Stiles lächelte unschuldig:

„Das musst du gar nicht. Parrish ist schon unterwegs hierher. Und er kommt genau..." er warf einen Blick auf die Uhr an der Wand. „...jetzt!"

Und tatsächlich öffnete sich in diesem Moment die Bürotür, als habe der junge Deputy draußen nur auf sein Stichwort gewartet:

„Hallo Sheriff, hey Stiles!" begrüßte er die Anwesenden mit seinem sonnigen Lächeln: „Stiles meinte, sie könnten vielleicht meine Hilfe gebrauchen und hier bin ich!"

Jordan Parrish kam in zivil. Seine Uniform verlieh ihm trotz seines jugendlichen Aussehens stets eine gewissen Autorität, doch gerade jetzt, in seiner Jeans und seinem Hoodie wirkte er kaum älter, als Stiles selbst.

Der Sheriff seufzte:

„Es ist nett von dir, dass du gekommen bist Jordan, aber nenn' mich nicht Sheriff! Du weißt, das bin ich nicht mehr und darum musst du mich auch nicht unterstützen und dich dadurch am Ende vielleicht noch in Schwierigkeiten bringen."

„Daran werde ich mich nie gewöhnen, dass dieser Mistkerl jetzt den Stern trägt!" zischte Parrish ärgerlich: „Ich kann es nicht beweisen, aber ich bin sicher, dass Haigh ein falscher Fuffziger ist. Sie sollten auf seinem Stuhl sitzen, Sir! Sie haben doch überhaupt nichts falsch gemacht und haben das alles nicht verdient. Und wenn ich ihnen irgendwie helfen kann, dann werde ich es auch tun." Er verschränkte trotzig die Arme vor der Brust, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.

„Weißt du denn überhaupt schon, worum es geht, Junge?" erkundigte sich Noah Stilinski.

Der Deputy schüttelte den Kopf und Stiles Vater war tief gerührt von so viel blindem Vertrauen:

„Hör' dir erst mal an, womit wir es zu tun haben, ehe du Versprechungen machst." erwiderte er also, erzählte in aller Kürze und zum Schluss durfte auch Jordan noch einmal einen Blick auf die Aufnahme von Sheriff Haigh mit seinem Schmiergeld werfen:

„Ich wusste es! Dieser Mistkerl!" knurrte Jordan, denn auch er kam offenbar zu derselben Schlussfolgerung, wie schon Stiles und Noah zuvor. Dann versicherte er:

„Ich bin dabei Sir! Was kann ich tun?"

„Ich werde das Mädchen da rausholen." erklärte Noah:

„Und ich helfe ihnen! Ich hasse diese Mistkerle, die junge Frauen ausnutzen!" versicherte Jordan und legte selbstbewusst ein Hand an seine Dienstwaffe an seiner Hüfte: „Gehen wir!"

„Einen Augenblick noch!" mischte sich Stiles nun ein: „Wir warten noch auf jemanden."

Sein Vater wollte soeben fragen, wen sie denn nun noch erwarten würden, als sich auch schon die Tür öffnete und Coach Bobby Finstock eintrat, mit weit aufgerissenen Augen und Haaren, die noch wilder von seinem Kopf abstanden, als üblich:

„Da bin ich! Was haben sie herausgefunden! Was ist mit meiner Ex?" wollte er wissen.

Noah Stilinski rollte heimlich mit den Augen. Das war das Letzte, mit dem er sich nun auseinandersetzen wollte.

Dann besann er sich jedoch darauf, dass Leute wie dieser heutzutage seine Rechnungen bezahlten und er setzte ein halbwegs freundliches Lächeln auf:

„Ja Sir, richtig. Wir haben Filmaufnahmen, die beweisen, dass ihre Ex-Ehefrau keineswegs unfähig ist zu arbeiten und sich selbst zu versorgen." behauptete er selbstbewusst, doch dann vergewisserte er sich nochmal durch einen Blick hinüber zu seinem Sohn, ob das auch wirklich stimmte, denn schließlich hatte er das Material selbst ja noch gar nicht gesichtet.

Stiles nickte leise und reichte seinem Dad sein Telefon, auf dem er bereits das belastende Filmmaterial aufgerufen hatte. Noah Stilinski nahm das Handy an sich, marschierte hinüber zum Coach und startete dann die Aufnahme.

Als er nun auch selbst erstmals sah, was sein SECHZEHNJÄHRIGER JUNGE da gefilmt hatte, stockte Noah der Atem. Er schalt sich selbst innerlich als den wohl miesesten Vater aller Zeiten war und begann sich die eigene Stirn zu massieren, denn er verspürte einen Anflug Kopfschmerzen.

„Jetzt ist ja wohl klar, wie sie an das Attest gekommen ist!" knurrte der Coach: „Der Glatzkopf, auf dem meine Ex-Frau da reitet ist unser Hausarzt. So ein verdammter Mistkerl."

„Tut mir wirklich leid, Sir." erwiderte Noah, bemüht um ein wenig Mitgefühl in seiner Stimme: „Wir stellen ihn dieses Material zur Verfügung, damit sie die beiden konfrontieren können."

In diesem Moment öffnete sich die Bürotür ein weiteres Mal. Vernon Boyd trat gerade rechtzeitig ein, um einen flüchtigen Blick auf die Filmaufnahmen zu werfen:

„Wow! Was war das denn? Der mieseste Porno aller Zeiten?" fragte er: „Was ist denn nun mit meiner Schwester? Wo ist sie, Stiles?"

„Du hast ihn auch hierher bestellt, Stiles?" fragte Noah gereizt.

„Er ist der Auftraggeber!" rechtfertigte sich sein Sohn: „Er muss doch erfahren, was vor sich geht."

Noah warf einen genervten Blick in die Runde und sagte dann an Finstock gerichtet:

„Es tut mir leid Sir, aber wir sind momentan leider ziemlich beschäftigt. Die Schwester dieses jungen Mannes steckt in tiefen Schwierigkeiten und wir waren gerade im Begriff, ihr zu Hilfe zu kommen."

Coach Finstock wendete sich zu Boyd um und ein Ausdruck des Erkennens trat in seinen Blick:

„Deine Schwester heißt Alicia, richtig?" fragte er: „Ich kenne sie! Sie hat bei mir im Lacrosse-Team gespielt. Gutes Mädchen! Ich mochte sie. Ich will helfen. Was kann ich tun?"

Stiles Vater raufte sich die Haare:

„Diese Sache könnte wirklich gefährlich werden! Parrish und ich machen das allein!" erklärte er:

„Und wer soll euren Fluchtwagen fahren, falls ihr schnell da weg müsst?" wendete Stiles aufgeregt ein: „Lass' Boyd und mich wenigstens mitkommen und im Wagen auf euch warten. Nur zur Sicherheit. Bitte Dad!"

Noah Stilinski verdrehte die Augen:

„Aber ihr verlasst das Auto zu keiner Zeit!" erwiderte er im Tonfall eines Feldwebels:

„Aye, Sir!" erwiderte Stiles und salutierte, ein selbstzufriedenes Grinsen auf dem Gesicht.

Sein Vater schnaubte ärgerlich, weil er sich mal wieder hatte bequatschen lassen.

Dann meldete sich Boyd zu Wort:

„Hey, Moment mal Leute! Was geht denn hier nun eigentlich vor? Wo ist meine Schwester denn nun?"

„Erzähle ich dir im Wagen!" versprach Stiles und nahm den großen Kerl am Arm, um ihn mit sich zu ziehen.

Warum der Coach sich nun ebenfalls zu Boyd und Stiles hinten in dessen Jeep quetschte wusste keiner so genau. Noah Stilinski sah aus, als ob er etwas einwenden wollte, machte dann jedoch lediglich eine wegwerfende Handbewegung, die vermutlich so viel sagte wie: „Nun ist es auch schon egal." er und kletterte auf den Fahrersitz. Parrish setzte sich neben ihn und sie fuhren los.

Wie versprochen berichtete Stiles einem entsetzten Boyd auf der Fahrt, was er herausgefunden hatten und als sie ankamen, hatten sie alle Mühe, den besorgten Bruder davon zu überzeugen, dass er im Auto zu warten hatte.

Zum Glück war es bereits dunkel geworden. Sie hatten den Jeep etwas abseits unter ein paar Bäumen geparkt. Stiles blickte Jordan und seinem Vater hinterher, die um das Gebäude des Dark Cherry Clubs herum schlichen, die Waffen im Anschlag, um durch den Hintereingang hineinzukommen.

Als er sie nicht mehr sehen konnte, entdeckte er etwas anderes. Der Wagen von Garrett Douglas befand sich immer noch auf den Parklatz:

„Hey, wo willst du denn hin?" zischte Boyd ihm hinterher, als Stiles dem Jeep entstieg:

„Ich hole mir bloß unseren Peilsender wieder. Die Dinger kosten schließlich Geld!" erwiderte er und setzte seinen Weg fort.

Stiles demontierte also den Sender, den er am Unterbau der des Sportwagens angebracht hatte und er war gerade im Begriff, es mit der Kamera, die auf den Haupteingang zeigte ebenso zu machen, als er von drinnen den Schusswechsel hörte:

„Dad!" flüsterte er entsetzt zu sich selbst. Seine Beine bewegten sich ganz von allein, und vergessen war das Versprechen vorsichtig zu sein, welches er früher an diesem Tag abgegeben hatte. Er fand die Hintertür, durch die sich sein Vater und der Deputy sich auch schon Zutritt verschafft hatten und stürzte hinein.

Er fand sich in einem langen Flur wieder, von welchem viele Türen abgingen und hier herrschte totales Durcheinander: Leicht gekleidete Frauen und ihre Kunden flohen panisch in Richtung Haupteingang, Deputy Parrish und Noah Stilinski hatten ihre Waffen verloren und kämpften mit zwei Männern, während zwei weitere bereits blutend am Boden lagen. Auch Alicia Boyd war zu sehen. Sie lag kraftlos gegen eine Wand im Flur gelehnt. Zunächst dachte Stiles, sie habe ebenfalls eine Kugel eingefangen, doch es waren wohl lediglich die Drogen und die Tatsache, dass man sie übel zusammengeschlagen hatte, um sie gefügig zu machen, die sie in diesen Zustand versetzt hatten.

Und da entdeckte Stiles Garrett Douglas. Er trat klammheimlich aus einer der Zimmertüren, wo er offenbar zuvor Deckung gesucht hatte, hob soeben den Revolver seines Vaters auf und richtete ihn nun auf ebendiesen.

Stiles war egal, dass dieser Kerl ein Kampfsportler, einige Zentimeter größer und etliche Kilo schwerer war, als er selbst. Ihm war auch gleichgültig, dass er eine Schusswaffe trug und die Kugel daraus sehr gut auch ihn selbst treffen könnte. Er setzte ganz einfach zum Sprung an und schoss, der Kopf voran auf Douglas zu, wie eine menschliche Kanonenkugel. Er traf den Bewaffneten genau in den Magen, was ihn zusammenklappen ließ, wie ein Taschenmesser.

Im selben Moment ging ein Schuss los.

Stiles hatte gerade noch die Zeit, sich umzuwenden und zu erkennen, dass sein Vater lediglich einen Streifschuss am Oberarm abbekommen hatte, ehe Douglas sich bereits wieder in soweit von dem Aufprall erholt hatte, dass er Stiles mit heftigen Schlägen eindecken konnte. Stiles hatte keine Chance zur Gegenwehr und hielt sich lediglich schützend die Armen über den Kopf.

Und dann war es mit einem Mal Vorbei, keine Schläge mehr. Stiles traute sich zaghaft wieder aufzublicken und er sah, dass ihm Finstock und Boyd gefolgt waren und nun mit Douglas kämpften. Leider war dieser nicht bloß überraschend zäh, sondern durch deine Kampfkunstausbildung auch klar im Vorteil. Lange würden die beiden ihn nicht in Schach halten können.

Langsam reichte es Stiles mit diesem Kerl!

Er zückte seinen Elektroschocker, stellte ihn auf höchste Stufe und stürzte sich erneut auf Douglas, drückte seine Abwehrwaffe mitten in dessen Schritt, betätigte den Auslöser und hielt ganz einfach beständig drauf.

Douglas ging zappelnd und schreiend zu Boden, doch Stiles ließ nicht locker. Da hörte er neben sich ein hysterisches Kichern. Er sah aus dem Augenwinkel, dass es Alicia Boyd war, die es in ihrem zugedröhnten Zustand offensichtlich zum Schreien komisch fand, wie ihrem Peiniger gerade die Eier frittiert wurden.

Vernon trat dem Mistkerl nun noch einmal mit seinem schweren Stiefel, Größe 48 in die hübsche, selbstgefällige Fresse und Garrett Douglas sackte bewusstlos in sich zusammen. Dann kniete sich der Bruder zur Schwester, zog sie an sich und versicherte ihr in sanften Worten, dass nun alles wieder gut werden würde.

Parrish legte Douglas Handschellen an und setzte einen Notruf ab.

Polizeiverstärkung und mehrere Krankenwägen waren zwanzig Minuten später vor Ort. Sogar Sheriff Haigh war zur Stelle und das miese Wiesel hatte tatsächlich die Nerven, den Überraschten und Entsetzten zu dem Umstand zu mimen, dass es in seinem County ein illegales Bordell gab, wo junge Frauen gegen ihren Willen festgehalten wurden.

Alicia Boyd wurde in einem der Krankenwägen abtransportiert und ihr Bruder, Stiles, sein Vater und Coach Finstock folgten ihnen ihm Jeep. Deputy Parrish blieb indes zurück, um den Polizisten vor Ort zu berichten, was vorgefallen war.

Stiles saß am Steuer und sein Vater auf dem Beifahrersitz:

"Wie schlimm ist es?" fragte er Noah, welcher gerade dabei war, seine Schussverletzung zu untersuchen:

"Kratzer!" behauptete Noah Stilinski und wie geht es dir, Junge?"

Spitze! Halb so schlimm." log Stiles, dabei hatte er unübersehbar ganz schön eingesteckt.

Sie waren eben beide Lügner!

Im Rückspiegel beobachtete Stiles, dass der Coach den großen, breiten Boyd mit einer gewissen Begehrlichkeit anstarrte. Er fragte sich schon, was das zu bedeuten hatte, als sich das Rätsel von selbst löste:

"Sag' mal, hast du eigentlich schon mal darüber nachgedacht, Lacrosse zu spielen, Junge?" wollte der Trainer wissen.

Boyd, welcher aus nachvollziehbaren Gründen gerade anderes Kopf hatte, starrte den Mann neben sich ratlos an.

"Na macht nichts, Sohn. Du kannst es dir ja mal durch den Kopf gehen lassen. Jemanden mit deiner Statur können wir jedenfalls immer gebrauchen."

"Okay?" machte Boyd unverbindlich und knetete seinen eigenen Händen:

"Deine Schwester schafft das schon. Sie ist wirklich stark!" versicherte der Coach nun und legte dem großen Jungen eine Hand auf die Schulter.

Boyd nickte.

Kaum hielt der Jeep vor dem Krankenhaus, wollte er hinausspringen, stoppte jedoch im letzten Moment und sagte:

"Danke Leute! Echt... vielen Dank!"

Dann beförderte er zwei halbierte Einhundert-Dollar-Noten aus seinem Portemonaie und reichte sie Stiles:

"Das schulde ich dir noch."

"Gerne, Kumpel!" versicherte Stiles und nahm das Geld entgegen: "Sollen wir vielleicht mit dir reinkommen?"

Vernon schüttelte den Kopf und erwiderte:

"Kümmert euch lieber um euch selbst. Ihr seid verletzt. Ich komme klar."

"Ich werde mit ihm gehen." versprach Bobby Finstock und folgte ihm, zweifelsohne nicht bloß, um seelischen Beistand zu leisten, sondern auch, um noch ein wenig länger ein potenzielles neues Teammitglied zu umwerben, aber es war trotzdem ein nettes Angebot, fand Stiles und startete den Motor.

Kaum waren sie zuhause und hatten die Haustür hinter sich geschlossen, schimpfte sein Vater:

"Ich habe dir doch gesagt, dass du im Wagen bleiben sollst, Stiles."

"Wenn ich auf dich gehört hätte, dann wärst du jetzt tot!" gab Stiles zurück. Und nun, als dies einmal laut ausgesprochen war, wurde ihm entsetzt klar, dass es die Wahrheit war: Es war heute wirklich absolut knapp gewesen und um ein Haar hätte er seinen Vater verloren!

Stiles Augenfarbe veränderte sich, hin zu einem hellen Karamellton und Noah Stilinski, der seinen Jungen kannte wusste genau, was das bedeutete. Er hob seinen gesunden Arm und zog sein, nun bereits schluchzendes Kind an sich:

"Ist gut Junge. Alles ist gut! Ist ja nichts passiert!" versicherte er sanft und beruhigend: "Du warst sehr mutig und tapfer heute. Ich danke dir sehr, dass du mich gerettet hast!"

In dieser Nacht gingen Vater und Sohn nicht ins Bett. Stiles konnte jetzt nicht allein sein und sein Vater spürte das.

Sie halfen sich also zunächst gegenseitig dabei, ihre Verletzungen zu verarzten und setzten sich anschließend gemeinsam im Wohnzimmer vor den Fernseher und schauten einen alten Film. Für den Vater gab es dabei ein Glas Whiskey und für den Sohn Milch und Kekse. So schliefen sie irgendwann ganz einfach ein, Stiles mit dem Kopf an Noahs Schulter.

Zwei Tage später kam Stiles aus der Schule und fand in ihrem Wohnzimmer eine sechzig Kilo schwere, hechelnde, sabbernde amerikanische Bulldogge mit dem Grinsen eines Massenmörders vor, welche erwartungsvoll den Kopf schief legte und ihn anschaute:

"Ich habe ihn "Backup" getauft." erklärte sein Vater, welcher in diesem Augenblick hinzukam: "Du wolltest doch immer einen Hund. Er ist ein großer Beschützer und ab heute dein neuer, bester Freund, denn ich kann ja wohl nicht davon ausgehen, dass du dich in Zukunft von allen Gefahren fernhalten wirst, richtig ? Und was sagst du dazu, Stiles?"

Stiles strahlte, hielt dem Hund seine Hand hin, welche dieser zärtlich und hingebungsvoll abzuschlecken begann:

"Ich liebe ihn!" versicherte er seinem Vater, kniete sich vor das mächtige Tier und legte die Arme um ihn.

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