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13 What's up with the scarf anyways?


Der kleine Triumph, welchen Stiles zuletzt bei Derek erzielt hatte, als er ihn mit seiner offensichtlichen Eifersucht konfrontiert und dann einfach stehengelassen hatte, gab ihm für kurze Zeit ein wenig Auftrieb, doch schon nach wenigen Stunden begann dieser auch schon, sich irgendwie schal anzufühlen. Und Stiles ahnte auch, warum das so war: Er liebte Derek und in der Liebe ging es nun einmal nicht ums Gewinnen.

Verlieren hingegen war durchaus möglich und Stiles war sich der Tatsache überdeutlich bewusst, dass er in diesem Spiel ein ganz schlechtes Blatt hatte.

Die Worte seines Vaters gingen ihm durch den Kopf. Man verliebt sich mehr als einmal, hatte Dad behauptet. Das mochte für die meisten Menschen schön und gut sein, doch Stiles ahnte, dass das, was er für Derek empfand ein Sonderfall war. Er hatte seinem Vater nicht widersprochen, denn ihm war klar, dass dieser natürlich denken würde, Stiles sei noch zu jung und zu unerfahren in der Liebe und dass das, was er momentan fühlte lediglich eine vorübergehende Schwärmerei sei. Die Sache war nur, dass Stiles diese Gefühle schon sehr lange hatte und dass sie einfach nicht aufhören wollten, ganz gleich was geschah. Derek war sein Schicksal und das war das einzige, was er im Leben mit Gewissheit sagen konnte. Ob dieses Schicksal ihm eines Tages Glück und Zufriedenheit bringen würde, oder doch nur Leid und Einsamkeit, das lag vollkommen im Dunkeln, er wusste nur, diese Liebe würde bleiben.

Und weil Stiles diese Gewissheit beinahe in den Wahnsinn trieb, brauchte er ein Projekt, etwas dass ihn beschäftigte und ablenkte; etwas, in dass er seine Zähne schlagen und sich richtig fest darin verbeißen konnte!

Und sein Wunsch sollte in Erfüllung gehen.

Kaum hatte er an diesem Morgen die Schule betreten, war auch schon Boyd zur Stelle, packte ihn fest beim Arm und zerrte ihn in ein leeres Klassenzimmer.

Wurde das jetzt eigentlich etwa zu so etwas wie einer Tradition, dass sein Montag nun stets auf diese Weise begann?

Und was löste er eigentlich in seinen Mitmenschen aus, dass diese meinten immer gleich so grob mit ihm umgehen zu müssen? Er besaß doch dieses im Grunde recht friedfertige, arglose Wesen und würde den Leuten mit Sicherheit auch einfach bloß gegen das Versprechen von Ponys, Hundewelpen und Süßigkeiten vollkommen freiwillig folgen:

„Was ist los, Vernon? Kann ich vielleicht irgendwas für dich tun?" murrte Stiles ärgerlich, als sie unter sich waren und rieb seinen malträtierten Arm:

„Isaac...!" begann Boyd mit sorgenvoll verzogener Miene: „Erinnerst du dich an meinen Kumpel Isaac."

„Der der immer diese Schals trägt und der mit uns auf dem Schulball war? Sicher erinnere ich mich an Isaac. Ist ja erst ein paar Tage her und ich leide schließlich nicht an Amnesie. Und? Was ist mit ihm?" erwiderte Stiles ein wenig gereizt. Wieso musste man Boyd eigentlich immer jeden Wurm aus der Nase ziehen? Verfügte er etwa nur über eine begrenzte Anzahl von Worten pro Tag, die er nicht überschreiten durfte, oder was war sein Problem?

„Is' verschwunden. War die ganze Woche nicht in der Schule. Ich mache mir Sorgen!" gab der Größere zurück: „Geht nicht an sein Telefon. Da ist was passiert. Findest du ihn? Ich kann dir wieder Zweihundert zahlen."

„Du musst mir kein Geld geben. Ich helfe dir auch so. Wir sind doch jetzt Freunde, oder nicht?" versprach Stiles: „Aber sag' mir doch erst einmal, wieso du denkst, da sei etwas passiert? Vielleicht ist er einfach nur krank? Das soll vorkommen?"

„Ja, Isaac ist häufig krank." bestätigte Boyd bitter: „Wirklich häufig."

„Was meinst du damit? Hat er irgendetwas Schlimmes?" hakte Stiles nach.

Vernon zuckte unzufrieden mit den Schultern:

„Du hast doch sicher auch gemerkt, dass Isaac ein bisschen eigenartig ist, oder nicht? Und manchmal hat er blaue Flecken, ich schätze darum auch die doofen Schals. Er hat auch immer eine gute Erklärung dafür parat, behauptet, er sei sehr ungeschickt, aber... ich weiß nicht?"

„Du denkst also, dass er misshandelt wird?" schlussfolgerte Stiles:

„Ich halte es zumindest für möglich." erwiderte Boyd.

Stiles nickte:

„Und hast du mal Coach Lahey gefragt, was mit seinem Sohn los ist?"

„Der wird mit Sicherheit nicht zugeben, dass er seinen Sohn prügelt." brummte der Größere:

„Nein, das wird er wohl nicht. Trotzdem, es kann nicht schaden, ihn zu fragen, wo Isaac steckt. Kommst du?" gab Stiles zurück und nun war er es, der Boyd am Arm gepackt hielt, während er ihn hinter sich her zog. Überrumpelt folgte ihm der große, starke Kerl:

„Und überlass' mir das Reden!" verlangte Stiles.

Das dürfte für Vernon Boyd wohl das kleinste Problem sein, dachte er bei sich.

Sie fanden den Coach, als der gerade mit einem großen Becher Kaffee und einem Klemmbrett bewaffnet in seinem Traineroutfit; Shorts, Poloshirt und Trillerpfeife um den Hals, aus dem Lehrerzimmer trat:

„Was wollt ihr denn von Isaac?" erkundigte er sich misstrauisch:

„Wir dachten uns, dass er möglicherweise krank ist? Vielleicht hätte er gern Besuch? Außerdem könnten wir ihm dann seine Hausaufgaben bringen, oder so?" flötete Stiles harmlos: „Wie geht es ihm denn?"

„Isaac geht es bestens! Er ist für ein paar Tage bei seiner Tante in San Francisco." behauptete der Schwimmtrainer: „Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet? Ich habe Unterricht und ihr sicherlich auch?"

„Ja sicher. Danke für die Auskunft, Sir." rief Stiles dem Mann hinterher:

„Der Kerl lügt doch!" knurrte Boyd, als er außer Hörweite war: „Isaac kann doch nicht einfach so mitten im Schuljahr aus der Stadt abhauen. Du glaubst ihm doch nicht etwa?"

„Kein Wort!" bestätigte Stiles: „Der Typ macht mir eine Gänsehaut. Und hast du gesehen wie blass und nervös er wurde, als wir uns nach seinem Sohn erkundigt haben? Es passt ihm ganz und gar nicht, dass Isaac Freunde hat, die sich um ihn sorgen."

„Und was machen wir jetzt?" fragte Boyd unzufrieden:

„Jetzt gehen wir in den Unterricht." erklärte Stiles:

„Hey Moment mal! Und was ist mit Isaac?" knurrte der Größere ungeduldig.

Stiles deutete auf ein Schild, das ein Schwimmturnier am heutigen Abend ankündigte:

„Darum kümmern wir uns später. Ich habe bereits einen Plan."

Boyd sah mit dieser Antwort nicht besonders glücklich aus, doch offenbar entschied er sich, Stiles zu vertrauen.

Um halb sechs trafen sich Erica, Boyd und Stiles vor dem Schulgebäude:

„Und, großer Meister? Wie sieht nun dein toller Plan aus?" fragte Boyd spöttisch:

Stiles grinste:

„Wir Zwei, wir brechen ein! Und Erica steht Schmiere." verkündete er großspurig:

„Aha?" machte Boyd: „Und warum sollte ich wohl zulassen, dass du meine Freundin in Gefahr bringst, Kumpel?"'

„Das würde ich doch niemals tun. Was denkst du denn von mir? Erica wird sich einfach nur das Schwimmturnier anschauen und dabei den Coach im Auge behalten. Und wenn er verschwindet, dann wird sie uns anrufen. Das ist alles."

„Das kriege ich hin, Großer!" versicherte Erica grinsend, nahm Boyds Gesicht in beide Hände und zog es zu einem Kuss heran.

Boyd blieb skeptisch:

„Und du willst also bei den Laheys einbrechen, Stiles. Und wie willst du das anstellen? Ich persönlich habe nämlich Ahnung, wie so etwas geht. Wie steht es bei dir, Gangster?"

Stiles zog grinsend einen riesigen Schlüsselbund hervor und versicherte:

„Na, ich schon. Ich bin bestens vorbereitet, keine Sorge. Sich Zutritt verschaffen zu Orten, an denen man nicht erwünscht ist, das lernt man in der Ausbildung zum Privatdetektiv bereits am ersten Tag."

„Also dann...?" erwiderte Boyd geschlagen: „... brechen wir eben ein! Hurra! Ich hatte immer schon das Ziel, schon vor meinem achtzehnten Geburtstag zu erfahren, wie ein Knast von innen aussieht."

„Das ist die richtige Einstellung!" behauptete Stiles lachend und setzte sich in Bewegung.

Im Jeep auf dem Rücksitz wartete Backup bereits auf sie beide, und als er Boyd erblickte, schlug er erst einmal Alarm, immerhin war er ein Wachhund mit Selbstachtung und soweit er wusste, war das hier ein Fremder, dem man erst einmal klar machen musste, wo der Hammer hing!

„Halt' die Klappe, Backup! Boyd ist ein Freund." versicherte Stiles und das Tier schwieg augenblicklich, verwandelte sich in einen liebevollen Schmusewelpen und begrüßte seinen Herren freudig.

Boyd blieb unschlüssig vor der Tür zum Beifahrersitz stehen:

„Steig' ein Mann!" forderte Stiles und da erst traute er sich, mit einem misstrauischen Blick nach hinten auf die blutrünstige Bestie, Platz zu nehmen. Kaum dass er saß und sich angeschnallt hatte, schleckte Backup dem Fremden zur Begrüßung versöhnlich über den Nacken.

Boyd machte in seinem Sitz eine Satz nach vorn und behauptete:

„Scheiße Stiles, deine Töle will mich fressen!"

„Unsinn, er hatte sein Abendessen bereits. Er will nur Hallo sagen, also entspann' dich, Mann?" beruhigte ihn Stiles und startete den Wagen.

Am Haus der Laheys angekommen vergewisserte Stiles sich noch einmal telefonisch, dass Erica den Schwimmtrainer gut im Blick hatte, damit sie keine bösen Überraschungen erlebten.

Es war bereits dunkel, so dass neugierige Nachbarn sie nicht sehen konnten. Sie schlichen also um das Haus herum und stellten fest, dass nirgendwo Licht brannte. Es war womöglich also sogar wahr, dass Isaac verreist war, aber davon würden sie sich nun selbst überzeugen. Mit einer kleinen Taschenlampe zwischen den Zähnen kniete sich Stiles vor die Hintertür und inspizierte das Schloss. Dann zückte er seinen dicken Schlüsselbund, suchte das passende Modell heraus, öffnete dann mühelos die Tür und warf seinem Begleiter über die Schulter einen triumphierenden Blick zu.

Er griff in seinen Rucksack, reicht Boyd eine große, schwere Stabtaschenlampe und wies ihn an:

„Leuchte damit auf den Boden und nicht in die Fenster, sonst informieren die Nachbarn gleich die Cops! Und zieh' dir die hier über!"

Boyd erhielt noch ein Paar Latexhandschuhe und auch Stiles selbst zog sich welche an.

Sie teilten sich auf: Boyd durchkämmte das Erdgeschoss und Stiles selbst schaute sich im ersten Stock nach etwas Verdächtigem um.

Oben gab es ein Bad und insgesamt drei Zimmer. Die erste Tür, die Stiles öffnete war offenbar die zum Schlafzimmer von Mr. Lahey. Dort stand ein Ehebett mit nur einer einzigen Garnitur Bettzeug. Der Schwimmtrainer war seit einigen Jahren geschieden und hatte es offenbar nie fertig gebracht, sich ein Einzelbett zuzulegen. Von Isaac war hier keine Spur. Zur Sicherheit schaute Stiles sogar im Wandschrank nach, doch nichts.

An den anderen beiden Türen standen schlichte, kleine Namensschilder auf denen die Namen Camden und Isaac notiert waren.

Stiles betrat als erstes das Zimmer von Camden, doch dies schien seit langer Zeit unbewohnt zu sein. Es roch nach Staub und abgestandener Luft und es wirkte wie ein Museum. An den Wänden hingen Schwimmmedaillen und überall standen Pokale herum. Camden, von dem Stiles annahm, dass er Isaacs Bruder sein musste, schien ein echter Overachiever zu sein. Für Isaac war es mit Sicherheit nicht leicht, im Schatten eines solchen Überfliegers zu leben. Möglicherweise ließ sein Vater keine Gelegenheit aus, seinen Sohn wissen zu lassen, was er im Vergleich für ein Verlierer war? Das würde auf jeden seinen seinen Mangel wenn nicht gar die vollständige Abwesenheit von Selbstvertrauen erklären. In Camdens Zimmer war Isaac jedenfalls auch nicht zu finden.

Isaacs eigenes Zimmer machte Stiles traurig, denn es hätte nicht kühler und unpersönlicher sein können. Es war peinlich sauber und aufgeräumt und es fand sich nicht ein einziger privater Gegenstand, der etwas über den Bewohner verraten hätte. Es gab einen Schreibtisch mit einigen ordentlich aufgestapelten Schulbücher, ein militärisch-akurat gemachtes Bett und einen aufgeräumten Kleiderschrank. Kein Kuscheltier, kein Bild an der Wand, keine Spielekonsole... nichts, was man erwarten würde, im Zimmer eines Teenagers anzutreffen. Und vom Bewohner des Raumes selbst war natürlich auch weit und breit nichts zu sehen.

Stiles kehrte zurück ins Erdgeschoss, wo Backup brav am Fuß der Treppe auf ihn gewartet hatte. Hier traf er auch Boyd, doch auch dieser hatte Isaac nicht finden können.

Da entdeckten die beiden Jungs die Kellertür.

Das Schwimmturnier war im vollen Gange und Erica ließ ihren Blick keine Sekunde von Coach Lahey. Sie beobachte, dass dieser offenbar eine beunruhigende Nachricht auf seinem Handy erhalten hatte, denn er wurde blass, lief dann hinüber zu seinem Co-Trainer und diskutierte eine Weile ungeduldig mit diesem. Dann schnappte er sich seine Tasche und verließ einfach so das Schwimmbad, obwohl das Turnier noch immer in vollem Gange war. Das war sicherlich kein gutes Zeichen, also folgte sie ihm nach draußen, doch dort konnte sie dann nur noch sehen, wie der Coach in seinen Wagen stieg und davonbrauste, als sei der Teufel hinter ihm her.

Stiles zuckte so heftig zusammen, dass er beinahe die Kellertreppe hinunter gepurzelt wäre, als Boyds Handy schrillte. Zum Glück packte Boyd ihn gerade noch rechtzeitig an der Kapuze seines Hoodies, um ihn zu halten. Dann ging er ans Telefon. Er lauschte kurz und dann sagte er bloß: „Oh Scheiße! Danke, Baby!" und legte wieder auf:

„Wir müssen hier raus. Möglicherweise ist der Coach gerade auf dem Weg hierher." erklärte er an Stiles gewandt.

„Mist! Wahrscheinlich haben wir eine Art stummen Alarm ausgelöst, als wir hier eingebrochen sind." stellte Stiles einigermaßen gefasst fest: „Also gut, du kannst ja gehen, wenn du willst, aber ich verschwinde erst, wenn ich mich hier unten umgesehen habe." erklärte er und kraulte Backup, welchen er an der Leine führte den Kopf.

„Und was wenn wir festgenommen werden? Du bist doch komplett irre!" stellte Boyd fest, dennoch folgte er Stiles weiter nach unten:

„Willst du nun wissen, was mit Isaac passiert ist, oder nicht?" fragte Stiles und begann sich mithilfe seiner Taschenlampe im Keller umzusehen.

Auf den ersten Blick wirkte alles ganz normal. Es gab eine Werkbank mit unzähligen Werkzeugen, welche darüber aufgehängt waren, ein paar alte Möbel, Kartons und Krempel, alles Zeug, welches man in einem Keller vorzufinden auch tatsächlich erwarten würde. Doch dann entdeckte Stiles im Lichtkegel seiner Taschenlampe etwas, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. An einer der Wände fein säuberlich nebeneinander aufgereiht hing eine reichhaltige Auswahl an Schlaginstrumenten; Lederriemen verschiedener Stärke, eine Reitgerte, eine Knute und sogar einen Gummiknüppel. Gern würde er glauben, dass diese Sammlung lediglich etwas mit den sexuellen Vorlieben des Hausherren zu tun hatte, welcher sich vielleicht einfach gern zum Spaß den Hintern versohlen ließ, doch leider war er sich beinahe sicher, dass dies eher der Folter und Demütigung seines Nachwuchses diente.

Dieser Mistkerl!

Gerade als Stiles noch überlegte, worum es sich wohl bei dem großen rechteckigen Kasten handeln mochte, welcher ebenfalls in derselben Ecke stand, wie die Folterwerkzeuge, hörten er und Boyd, wie oben die Haustür aufgeschlossen wurde. Dann schaltete jemand im Erdgeschoss das Licht an:

„Fuck! Und was nun?" flüsterte Boyd erschrocken:

„Ruhe bewahren!" forderte Stiles leise, obwohl er spürte, wie ihm selbst gerade das Herz in die Hose rutschte.

„WER IST DA UNTEN? ICH BIN BEWAFFNET UND ICH WÄHLE GERADE DIE NUMMER DER POLIZEI!" brüllte Coach Lahey von oben. Dann knipste er das Licht im Keller an und kam langsam die Kellertreppe herabgestiegen.

Bewaffnet war er in der Tat, doch zum Glück lediglich mit einem Baseballschläger:

„Ihr Zwei? Was zur Hölle treibt ihr hier? Ich habe euch doch gesagt, dass Isaac nicht hier ist. Wollt ihr uns etwa ausrauben, ihr kleinen Mistkerle? Ich werde euch beiden die Schädel einschlagen und der Polizei sagen, dass es Notwehr war, wenn sie hier eintrifft!" pöbelte der Coach

„Mit dem Schlagen kennen sie sich ja auch aus, stimmt's nicht Coach?" erwiderte Stiles mit deutlich mehr Selbstsicherheit, als er tatsächlich fühlte und deutete auf die Wand mit den Folterinstrumenten: „Und übrigens glaube ich ihnen nicht, dass sie wirklich die Polizei angerufen haben, denn sicherlich wollen sie nicht, dass die Cops, dass finden, was sich dort drinnen befindet, richtig?" Nun zeigte Stiles auf das, was für ihn im Dunkeln zunächst wie ein großer Kasten ausgesehen hatte, sich bei Lichte betrachtet jedoch als Kühltruhe mit mehreren Schlössern davor entpuppt hatte.

„Wovon sprichst du überhaupt Junge? Da ist bloß Fleisch drin! Ich bin Jäger. Willst du etwa auch noch frech werden? Dir werde ich helfen!" rief Isaacs Vater wollte auf ihn losgehen, was allerdings den wachsamen Backup auf den Plan rief, der grollend sein mörderisches Gebiss entblößte.

Der Coach holte mit der Baseballkeule aus, weshalb Stiles sich schleunigst etwas einfallen lassen musste, wenn er seinen treuen Gefährten nicht in Gefahr bringen wollte. Er tat also das allererste, was ihm einfiel und zielte mit seiner Taschenlampe auf Laheys Kopf. Um davon nicht getroffen zu werden, blieb dem Mann nichts anderes übrig als seine Waffe fallenzulassen und das Geschoss mit den Händen abzuwehren.

Geistesgegenwärtig hob Boyd den Baseballschläger auf und Stiles gab Backup die Anweisung:

„Festhalten!" ehe er die Leine losließ. Backup stürzte sich auf den Mann, sprang ihn an, warf ihn zu Boden und ging ihm an die Gurgel und hielt ihn fest, ohne wirklich zuzubeißen:

„Schaff' mir dieses Monster vom Hals!" kreischte Lahey entsetzt und panisch, doch Stiles dachte gar nicht daran:

„Backup, bleib'!" befahl er und von Boyd forderte er: „Pass' auf ihn auf. Ich will jetzt wissen was in dieser Gefriertruhe ist."

Boyd nickte und Stiles griff sich ein Stemmeisen von der Werkzeugbank, um damit gewaltsam die Schlösser von der Gefriertruhe zu entfernen. Als dies getan war zögerte er kurz und fasste Mut, um die Tür der Gefriertruhe zu öffnen, denn im Grunde war er sicher, dort drinnen Isaacs Leichnam zu finden.

Seine Erleichterung war grenzenlos, als er im Inneren zwar tatsächlich Isaacs Körper vorfand, aber sah, dass der Junge noch am Leben war und ihn angsterfüllt anstarrte.

Stiles schlug ein unverwechselbarer Geruch entgegen. Der arme Isaac hatte sich eingepinkelt, da er ja in seiner Gefangenschaft keine Chance gehabt hatte, auf die Toilette zu gehen. Er war übersät von unzähligen blauen Flecken und hatte ebenfalls eine Platzwunde über dem Auge.

Als erstes machte Stiles geistesgegenwärtig ein paar Beweisfotos und entfernte dann den Knebel, welcher dem Schulkameraden seinen Mund verschloss, woraufhin dieser gierig nach Luft schnappte. Offenbar war ihm der Sauerstoff in dem engen Kühlgerät längst zu knapp geworden. Stiles zückte ein Taschenmesser und durchschnitt die Fesseln mit denen der arme Isaac verschnürt war, wie ein Schweinebraten, denn ein Seil band ihm gleichzeitig Hände und Füße an der Rückseite seines Körpers und lag dann auch noch als Schlinge um seinen Hals, um auch wirklich vollkommen sicherzustellen, dass er sich absolut nicht mehr rühren konnte. Als Isaac frei war, musste Stiles ihm aus seinem Gefängnis heraushelfen und ihn stützen, denn die lange Zeit in dieser unbequemen Haltung hatte ihm sämtliche Gliedmaßen einschlafen lassen. Es blieb nur zu hoffen, dass er dadurch keinen dauerhaften Nervenschaden erlitten hatte. Stiles half Isaac dabei, es sich auf dem Boden bequem zu machen. Dann griff er wieder zu seinem Telefon und rief Jordan Parrish an, welcher zum Glück gerade Dienst hatte, berichtete ihm alles und forderte ihn auf, sofort zu kommen, denn natürlich hatte Coach Lahey tatsächlich nicht die Polizei angerufen.

Zehn Minuten später war der junge Deputy dann auch tatsächlich mit zwei Kollegen vor Ort, doch Coach Lahey besaß tatsächlich die Frechheit zu sagen:

„Gut dass sie da sind Officers! Nehmen sie diese beiden Jungen fest! Sie sind in mein Haus eingebrochen und der Köter von diesem da muss auf der Stelle erschossen werden! Der hätte mich fast umgebracht. Sag' es den Herren, Isaac. Na los!"

Stiles hatte Jordan die Fotos weitergeleitet, welche er von Isaac geschossen hatte und der Deputy hielt dem Hausherrn sein eigenes Handy unter die Nase:

„Eigentlich sind wir hier um SIE festzunehmen, Sir. Sie haben ihr eigenes Kind hier unter unglaublichen Bedingungen gefangen gehalten und misshandelt."

„Isaac! Sag den Polizisten, dass ich dir nichts getan habe. Nun mach' schon Junge! Sag' ihnen, dass sie es waren und dass ich gekommen bin, um dich zu befreien!" forderte Lahey und einen Augenblick lang fürchtete Stiles, dass der Gepeinigte genau das tun würde – Stockholm-Syndrom - doch Isaac, der kurz gezögert hatte, erklärte nun mit heiserer, aber dennoch entschlossener Stimme:

„Nehmen sie meinen Dad fest, Deputy! Ich glaube, dieses Mal wollte er mich wirklich umbringen. Bitte lassen sie ihn nie wieder in meine Nähe. Er ist ein Monster!"

Stiles atmete auf, legte Isaac eine Hand auf die Schulter und drückte sie freundschaftlich:

„Das hast du gut gemacht!" raunte er ihm zu.

Unter Protest schafften Jordans Kollegen Coach Lahey fort. Parrish selbst blieb noch zurück und wollte wissen:

„Und was machen wir nun mit dir, Junge?"

Isaac blickte verschreckt, mit großen Augen zu ihm auf und zuckte ratlos mit den Schultern.

Boyd schlug vor:

„Warum kommst du nicht einfach mit zu mir nachhause, Kumpel?"

Doch Stiles warf ein:

„Du hast doch zur Zeit genug mit deiner Schwester zu tun. Die hat sich doch von ihrem Trauma noch gar nicht richtig erholt. Nein, ich bringe Isaac jetzt erst einmal ins Krankenhaus, wo er versorgt werden kann und dann nehme ich ihn heute Nacht mit zu mir nachhause. Morgen früh sehen wir dann weiter. Einverstanden?"

„Ich will niemandem zur Last fallen." erwiderte Isaac unsicher:

„Ach Unsinn! Du fällst niemandem zur Last. Wir machen es so!" erwiderte Stiles bestimmt und zückte sein Telefon, um seinem Dad alles zu erzählen und Bescheid zu geben, dass sie heute Nacht einen Gast haben würden.

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