Pov. Tim

Ich lag spät Abends im Bett und lauschte meinen eigenen gleichmäßigen Atemzügen. Es war ein Samstag und am Sonntag war unser Spiel. Es ging um die Meisterschaft und sie fand in der Sporthalle an unserer Schule statt. Zugegebenermaßen war ich schon etwas aufgeregt und ging im Kopf alle möglichen Taktiken durch. Immerhin mussten wir nicht gegen die Mannschaft von Mika spielen, was bedeutete, dass ich ihm mit großer Wahrscheinlichkeit nicht über den Weg laufen würde. Denn darauf hatte ich null Bock und meine Nerven hätten das nicht mitgemacht.

Ich wollte mich gerade auf die andere Seite drehen, als es leise an der Tür klopfte. Wer will denn um diese Uhrzeit noch was von mir? Genervt stand ich auf, ging zur Tür und öffnete sie leise. Davor stand ein Stegi, der mich aus müden Augen anlächelte. Wie aus dem nichts änderte sich meine genervte Stimmung in eine glückliche. Wahnsinn, wie er meine Gefühle unter Kontrolle hatte.

"Hey, was ist los?", fragte ich lächelnd. "Kann nicht schlafen. Darf ich bei dir schlafen?", fragte er mich schüchtern. "Klar.", antwortete ich und trat zur Seite, damit er eintreten konnte. Verloren stand er im Raum herum, bis ich mir sein Handgelenk schnappte und ihn in mein Bett zog. Ich löschte das Licht und zog die Decke über uns. Wir lagen nebeneinander und redeten.

"Bist du aufgeregt wegen morgen?", fragte er mich leise und ich antwortete: "Ja schon etwas." "Mhh... ihr schafft das schon. Ich drücke euch aufjedenfall die Daumen.", sagte Stegi und gähnte daraufhin lange. "Du bist müde. Lass uns lieber schlafen. Tut mir vielleicht auch ganz gut, wenn ich morgen Fit bin.", murmelte ich.

Ich drehte mich zu Stegi um und schlang meine Arme fest um seinen Oberkörper. Dabei vergrub ich mein Gesicht in seine Haare. Ich spürte, wie nervös ihn das ganze machte und wie angespannt er war, also ließ ich ihn kurze Zeit später wieder los. "Hey wenn du das nicht möchtest, oder das unangenehm ist, dann sag mir das ruhig. Ich merke wie angespannt du bist.", sagte ich und strich ihm dabei sanft über seinen Oberarm. "Ich... es ist nur, dass ich es nicht gewohnt bin. Es fühlt sich gut an nur ich muss mich da noch etwas dran gewöhnen. Tut mir Leid." Ich lächelte. Er war so süß. Ich beugte mich zu ihm runter und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Wofür war das denn?", fragte er lachend. "Dafür, dass du so süß bist und ich dich lieb hab." Zum Glück war das Licht aus. Sonst hätte Stegi sehen können wie rot ich verdammt nochmal wurde. Ich konnte mir aber vorstellen, dass es bei ihm nicht anders aussah. "Gute Nacht.", sagte ich und legte vorsichtig einen Arm locker um seinen Oberkörper. Nach kurzer Zeit entspannte er sich und schlief ein. Wenig später war ich ebenfalls im Land der Träume versunken.

Am nächsten Morgen wachte ich auf, weil etwas schweres sich auf meiner Brust befand. Langsam öffnete ich meine Augen, blinzelte ein paarmal bis meine Sicht scharf wurde und erkannte dann Stegi. Er hatte sich im Schlaf halb auf meinen Oberkörper gerollt und eine Hand in mein T-Shirt gekrallt. Langsam versuchte ich ihn zu wecken und als es mir nach mehreren Versuchen endlich gelang und er seine Position realisierte setzte er sich auf, fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht und murmelte ein verschlafenes "sorry".

Pov. Stegi

Ich war etwas aufgeregt, als Tim und ich händchenhaltend die große Sporthalle betraten. Die gesamte Schule plus Besucher und Fans der gegnerischen Mannschaft waren heute da und es war ungewohnt so in der Öffentlichkeit herumzulaufen. Jedoch war ich Stolz darauf mit Tim zusammen zu sein.

Nachdem Tim in den Kabinen verschwunden war um sich umzuziehen, suchte ich Mona und meine anderen Freunde und fand sie schließlich rechts auf der Tribüne. Ich setzte mich neben Mona, die mich freundlich begrüßte. "Na gut geschlafen?", fragte sie mich lächelnd. "In Tims Armen schläft man immer gut.", sagte ich leise, aber laut genug, dass sie es hören könnte und wurde rot. "Oh mein Gott Stegi das ist sooo süß. Ich freue mich voll für dich. Siehst du ich hatte mal wieder recht. Du hast jemanden gefunden.", quietschte sie. "Ja du bist schon so eine Hellseherin. Aber schrei es bitte nicht gleich durch die Welt.", lachte ich und sie stieg mit ein.

Während des Spiels hatte ich wie zu erwarten nur Augen für eine Person. Und die war Tim. Es sah einfach so perfekt aus, wie er den Ball dribbelte, absprang warf und ihn im Korb versinken ließ. Dabei spannte er jeden seiner Muskeln an und seine schweiß-nassen Haare klebten an seiner Stirn. Ab und zu schaute er zu mir auf und lächelte mir zu. Dabei durchzogen mich jedesmal winzig kleine Stromschläge. Ich könnte Bücher über Tim schreiben und sie könnten seine Perfektion trotzdem nicht in Worte fassen. Alle in der Halle, inklusive mir, fieberten richtig mit und die Stimmung war der Hammer. Als Basti den letzten Treffer im Korb erzielte und der Schiri das Spiel Abpfiff und unsere Mannschaft die Meisterschaft gewann war die Hölle los. Alle stürmten auf das Spielfeld und feierten das Team. Ich ging zu Tim und umarmte ihn. "Glückwunsch du Sieger.", sagte ich lachend und er lächelte ebenfalls.

Plötzlich wurde ich an meiner Hand aus der Menge gezogen. Ich drehte mich zu der Person um und erkannte ein altbekanntes Gesicht. Mika. Ich seufzte und verdrehte die Augen. "Was willst du?", fragte ich ihn und musterte ihn. Er sah traurig aus. "Eine zweite Chance. Ich habe mich falsch verhalten und das habe ich erst zu spät gemerkt, aber ich vermisse dich." Ich bemerkte wie Tim auf uns zu kam und meine Hand ergriff. "Tut mir Leid Mika. Ich glaub aus uns wird nichts mehr.", antwortete ich, drehte mich um und zog Tim an seinem Nacken runter in einen Kuss. Wieder bekam ich Gänsehaut, wieder durchzogen mich Stromschläge. "Du bist so süß.", sagte Tim und unverzüglich musste ich an Monas Worte von damals denken. "Ich liebe dich!" "Ich liebe dich mehr." "Und ich liebe dich am meisten."

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Ihhhhhh kitsch...