Kapitel 22
Pov Stegi
Inzwischen war es Dienstag. Tim hatte seit dem Vorfall am Sonntag nicht mehr mit mir gesprochen. Er hatte mir nur hin und wieder Blicke zugeworfen, die ich nicht deuten konnte.
Ich ließ mich auf meinen Stuhl sinken und blickte nach vorne, wo bereits Herr Schwertmann stand und geduldig wartete, bis die Klasse leise war. "Also..", setzte er langgezogen mit ruhiger Stimme an, "wir haben gestern in einer Lehrer-Konferenz beschlossen, dass wir eine Jahrgangsfahrt machen wollen. Diese wird in Kooperation mit dem zwölften Jahrgang des Gymnasiums der Stadt stattfinden. Angesetzt ist die Fahrt schon für die nächste Woche. Am kommenden Freitag geht es los und wir fahren für eine Woche an die Nordsee. Eure Eltern wissen bereits Bescheid. Das ist jetzt alles sehr kurzfristig aber ich denke und hoffe ihr freut euch. Und ich hoffe, dass ihr euch mit den älteren Schülern verstehen werdet."
Abwartend schaute Herr Schwertmann in unsere Gesichter. Es entstand viel durcheinander Gerede. "Das wird super!", rief Felix und hielt mir die Hand zum High five hin. Zögernd schlug ich ein. Ich war noch nicht so ganz von der Fahrt überzeugt, da ich genau wusste wer unter anderem auf das städtische Gymnasium in die zwölfte Stufe ging. Mika. Eine ganze Woche? Mit Mika und Tim? Zusammen? Na das konnte ja heiter werden...
"Und was ist mit unserem Spiel am Samstag?", brachte Tim von hinten entsetzt ein. "Genau das können wir nämlich schlecht ausfallen lassen.", meldete sich nun auch Luc zu Wort. "Ist alles geregelt. Ihr werdet am Donnerstag-Nachmittag spielen und bekommt dann an dem Tag in der 7./8. Stunde Unterrichtsfrei. Aber euer Trainer wird euch sicher noch genauer darüber informieren.", beruhigte Herr Schwertmann die Jungs. "Ja man!", kam es aus der letzten Reihe und sie klatschten sich gegenseitig ab. Ich verdrehte die Augen. Was nützte ihnen Unterrichtsfrei? Sie schwänzten doch eh alle dauernd ohne erwischt zu werden.
Pov. Tim
Motiviert ließ ich meine Tasche auf die Bank in der Umkleide sinken, öffnete sie und zog mich um. Es war Donnerstag. Tag unseres Spiels. Ich freute mich wie ein kleines Kind darauf, da ich die nächsten Tage aufgrund der Jahrgangsfahrt wohl keine Zeit zum trainieren haben werde. Basketball war meine absolute Leidenschaft und ich war ergeizig genug und dazu bereit meine ganze Kraft in dieses Hobby zu stecken. Schließlich wollte ich einmal groß rauskommen und wer weiß vielleicht werde ich in ein paar Jahren diesen Sport professionell betreiben und damit mein Geld verdienen können. Mein Traum wäre es auf jeden Fall.
Nachdem wir uns warmgelaufen und ein wenig eingespielt hatten gesellte ich mich zu Luc um mich ebenfalls etwas anzudehnen. Luc musterte die Spieler der gegnerischen Mannschaft, die sich am anderen Ende der Halle aufwärmten.
"Mika Drewell.", sagte er aufeinmal mit finsterem Blick. "Was?", fragte ich. "Mika Drewell. Der Typ mit den Schwarzen Haaren. Die Nummer elf. Sehr talentierter Spieler. Er hilft hier nur aus, denn eigentlich gehört er dem Landeskader an. Außerdem hat er gute Chancen noch dieses Jahr in den Bundeskader aufgenommen zu werden." Meine Augen weiteten sich. Dem Bundeskader anzugehören war auch mein größter Wunsch.
Ich folgte Lucs Blick und suchte den Spieler mit der Nummer 11 auf dem Rücken. Meine Hände ballten sich aufeinmal wie von selbst zu einer Faust und mein Blick wurde düster, als ich erkannte wer 'Mika Drewell' war. Es war der Typ aus dem Club und der Typ mit dem Stegi Essen war.
"Tim? Alles Okey?", holte mich Luc verwundert aus meinen Gedanken voller Zorn. Schnell entspannte ich mich wieder und antwortete mit leiser aber immernoch wütender Stimme: "Natürlich... Es ist Alles in Ordnung..."
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