Text - Leben
Als Kind konnte ich es nicht erwarten, endlich erwachsen zu werden. Ich wollte all die Sachen erleben, von denen meine Eltern mir erzählten, mit einem traurig-melancholischen Blick. Ich wollte betrunken werden, Geld verdienen, Nachts lange draußen bleiben, Fremde küssen.
Doch je älter ich werde, desto mehr wünsche ich mir, die Zeit anhalten zu können. Ich habe nicht mehr lange Zeit. Der Tod holt mich mit jedem Atemzug ein und ich habe noch so viel zu tun. Wie viel Zeit bleibt mir noch? Ich muss schneller werden. Schnell. Schneller. Am schnellsten.
Wir alle wollen möglichst schnell das nächste Etappenziel erreichen und vergessen dabei, das der Weg dahin auch als Leben zählt. Ich habe Angst, mein Leben nicht voll auszufüllen und diese Angst führt dazu, dass ich unbewegt in meinem Bett liege. Wir denken, wir haben noch so viel Zeit doch können wir nicht wissen, wie viel uns noch wirklich bleibt.
Mein Leben gleicht einem unbeendeten Aufsatz; was ist, wenn ich ihn genau so abgeben müsste. Was würde ich anders machen, wenn ich wüsste, wann der Abgabetermin ist?
Das Leben ist genauso verworren und abgehackt wie dieser Text hier. Doch zwischen den Zeilen findet jeder Leser eine Lektion.
Man merkt definitiv, wenn ich einen Texg unvorbereitet schreibe, ohne wirkliches Ziel. Einfach drauflos.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro