Wie süß sie sind. So klein und zart. So zerbrechlich und naiv.
Unberührt von all dem Bösen auf dieser Welt.

Sie legt ihre Hand an die Scheibe. Genießt den lieblichen Anblick.
Ihr Herz taut auf.

Langsam gleitet ihr Blick über die verschiedenen Betten. Namenschilder schmücken die trostlosen Gitter.
Sie verzieht das Gesicht.
Ihr Baby verdient mehr.

Ihre Augen wandern den leeren Flur hinab.
Ein altes Ehepaar tritt aus einem Zimmer.
Er stützt sie am Arm. Sie erzittert unter ihrem eigenen Gewicht.
Er schenkt ihr ein aufmunterndes Lächeln. Ihr Gesicht erleuchtet.

„Das werden wir in unserer Zukunft sein!"
„Alt und verrunzelt?"
„Nein. Glücklich und verliebt."

Sie will sich wieder den Säuglingen zuwenden. Alles vergessen. Doch ihr Blick haftet an dem Ehepaar.
Ein dumpfer Schmerz erschüttert ihr Herz.

Die alte Frau hebt den Blick. Sieht sie an. Lächelt.
Sie lächelt zurück. Mit großer Anstrengung.
Das Paar verschwindet in die andere Richtung. Sie ist wieder allein.

Sie tritt an die Tür. Langsam wandert die Klinke nach unten.
Ein warmer Duft begrüßt sie. Es riecht nach Geborgenheit.

Siewandert durch die Reihen. Betrachtet jedes Kind.
„Wo bist du mein Liebling?"
Ihre Stimme ist nicht mehr als ein sanftes Flüstern.